Frage: Stillen

Liebe Fr. Simon, Ich pumpstille meine Tochter(8monate alt) jetzt schon seit 6 Monaten (bis auf die beikost) voll. Leider habe ich IMMER noch sehr damit zutun, dass das stillen nicht geklappt hat. Leider hat sie die Brust verweigert und ich habe es trotz stillberatung nicht wieder geschafft, an der Brust zu stillen. Ich denke, ich habe Initial zu schnell aufgegeben und hin zum Fläschchen muttermilch eingelenkt. Es ist leider so, dass ich noch wöchentlivh deseegen weine, auch immer wenn ich eine stillende Mama sehe. Ich treffe mich auch wenig mit anderen Mamas weil ich mich nicht traue die Flasche auszupacken und ich es nicht ertrage, sie stillen zu sehen. Es ist also wirklich weitaus mehr als schade, fast ein trauerprozess, der nun schon soooo lange anhält. Wir wollen auch kein zweites Kind und deshalb wird es nie wieder klappen. Es nimmt mich so unfassbar sehr mit, da ich es mir soooo gewünscht habe. Wie kann ich dieses Trauma denn überwinden? Viele sagen zu mir: sei stolz, dass das abpumpen klappt und du so viel Milch hast! Aber das kann ich leider nicht ernst nehmen, es hilft mir nicht weiter, ich bin nicht stolz und fühle mich dennoch wie eine versagerin. Danke schonmal und lg

von Schaschi am 26.08.2020, 22:24



Antwort auf: Stillen

Liebe Schaschi Vielen Dank für Ihr Vertrauen, dass Sie hier Ihr sehr persönliches Thema teilen, welches ganz sicher auch ein Thema von anderen Frauen ist, welchen Sie aus dem Herzen sprechen. Ich kann Ihre Trauer sehr gut verstehen und möchte Sie sehr gerne dabei unterstützen, einen Weg zu finden, der Ihnen hilft, Sie vom Gefühl des Versagens zu entlasten. Und- ich möchte Ihnen ebenfalls sagen, dass ich es in meiner langjährigen Erfahrung und im Kontakt zu Müttern mit Säuglingen, sehr sehr selten erlebt habe, dass eine Frau ihr Kind pumpstillend über einen solch langen Zeitraum ernährt hat! Ich möchte das Pumpstillen nicht als eine Leistung bewerten, sondern möchte Ihnen sagen, dass Ihr Tun, ihr Fürsorge und Ihr Körper alles geben, was Sie Ihrem Baby geben können. Eine Stillbeziehung kann nur durch Mutter UND Kind gehalten werden. Entscheidet sich das Kind, wenngleich u.U. auch zögerlich, dagegen, dann ist diese Situation meist die allererste, die den Charakterwillen des eigenen Kindes ganz klar zu erkennen gibt :). Schlaf und Ernährung sind zwei der elementarsten Dinge, die man bei einem Säugling nur wenig beeinflussen kann. Wenn Ihre kleine Tochter anfangs die Brust nur so zögerlich und schwer annehmen konnte, dann hatte sie u.U. ihre Gründe, die wir einfach nicht kennen und niemals kennen werden. Sie haben alles, was in Ihrem Möglichkeiten stand ausgeschöpft und ihr angeboten! Aber: haben Sie daran gedacht, noch einmal eine Stillberaterin in Anspruch zu nehmen`? Jetzt, wo Sie sicher sein können, dass ihre kleine Tochter gut ernährt werden kann und satt ist, wächst und gedeiht und jetzt! wo Sie sich so sicher sind, dass Sie stillen möchten ! Bitte scheuen Sie sich nicht, eine Beraterin durch die ICBLC anzusprechen und einen Neuanfang zu reaktivieren. Jede Beraterin hat Verständnis für Ihren Wunsch! Was denken Sie? Wie fühlt es ich für Sie an? Desweiteren halte ich es zudem für sinnvoll, wenn Sie schauen, warum in IHnen diese tiefe Traurigkeit aufgestiegen ist.... Löst diese Situation u.U. noch mehr aus, als "nur" die Tatsache, dass das Nahstillen den Anfang noch nicht erreichen konnte? Oder könnte die Trauer auch ein Trigger sein, der in Ihnen z.B. eine Verlustangst auslöst, die von einer großen Sorge oder Angst begleitet sind, nicht gut genug zu sein; so wie es vielleicht tief in Ihnen verwurzelt ist? Das innere Kind in Ihnen meldet sich und braucht eine ganz besonders liebevolle Zuwendung. An dieser Stelle ist kann Ihnen ein Gespräch ggf. mit einer Heilpraktikerin für Psychotherapie, einer Kinesiologin oder, sollten Sie tiefere Ängste verspüren eine Psychotherapeutin gut sein. Ein Gespräch vor Ort mit der Hebamme, die ein gutes Netzwerk hat, einer ausgebildeten ICBLC Stillberaterin, Ihrer Gyn. oder Hausärztin könnten der Anfang sein! Geben Sie mir gerne eine Rückmeldung, wie es Ihnen geht. Wir können dann weiterschauen. Fühlen Sie sich von Herzen begleitet! Liebe Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 29.08.2020



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Stillen

Liebe Fr. Simon, Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins neue Jahr! Gerade habe ich das letzte jahr mit meiner 1 jährigen Tochter nochmal revue passieren lassen und leider leide ich noch immer sehr darunter, dass da stillen nicht geklappt hat. Ich denke täglich daran und weine noch immer oft. Andere stillende Mamas zu sehen ist für mich unmög...


Nochmal stillen

Liebe Fr. Simon, Danke für Ihre heilsamen Worte, das hilft mir immer sehr. Sie können die Situation so gut einschätzen und finden immer die richtigen Worte. Ich finde Ihre ansichtsweise sehr interessant und gebe Ihnen zu 100% Recht, dass meine Tochter ganz klar gezeigt hat, dass sie das stillen ablehnt. Nach der Flasche war sie wie ausgewech...


Hilfe!!! Seit 20 Monaten 6-8 mal die Nacht stillen.

Guten Morgen, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Mein Kind hat noch nie durchgeschlafen. Es war noch nie ein guter Schläfer. Bereits in den ersten Nächten im Krankenhaus ließ es sich kaum hinlegen und fing direkt an zu schreien. So hielt ich es die Nächte im Arm und bekam selbst kaum Schlaf. Jetzt 20 Monate später ist es kaum anders. Ich stille me...


Baby nachts stillen -> Schlaf

Liebe Frau Simon, meine Tochter ist 4 Wochen alt und ich stille voll. Ich habe eine Frage bzw. haben Sie ja vielleicht einen Tipp für uns. Wir bringen sie gegen 21 Uhr ins Bett und meistens schläft sie dann vollgegessen bis etwa 1 Uhr. Dann gibt es die Brust (etwa 30-40min, bis sie wieder eingeschlafen ist) und zunächst scheint sie wieder e...


Schlafprobleme und das stillen

Guten Morgen , Unser Baby ist 10 Monate alt und wir verzweifeln aktuell an der ganzen schlafsituation . Unser Kind schläft tagsüber sehr wenig , zwei mal am Tag für ca 30 Minuten nur. Man müsste davon ausgehen , dass er dann abends gut schläft , das ist jedoch ein drama. Ich versuche ihn abends um 20 Uhr mit dem stillen in unserem Ehebett z...


Tagesschlaf ohne Stillen

Hallo Frau Simon Meine kleine Maus ist jetzt 9 Monate alt und irgendwann hat sich bei uns das Einschlafstillen eingeschlichen. Im Prinzip hab ich selbst kein Problem damit vor allem weil ich merke dass sie die Nähe braucht nur ist es eben nicht mehr so einfach vor allem wenn auch mal der Papa sie ins Bett bringen soll und es dann eben nicht klap...


Stillen & Einschlafen

Hallo, DANKE für ihre Arbeit hier im Forum. Mein Kleiner ist 20 Monate, wird noch gestillt und schläft im Familienbett. Einschlafen ohne stillen ist uns bisher nicht möglich. Durchschlafen ohne stillen auch nicht. Sowohl beim Mittagsschlaf wie Abends/ Nachts muss ich durchgehend anwesend sein. Gern möchte ich seinen Mittagsschla...


Mittagschlaf ohne Stillen

Hallo Frau Simon, Ich bin momentan etwas verunsichert, was das Thema Stillen/Mittagschlaf angeht. Meine Tochter (9,5 Monate alt) isst inzwischen gut Brei, 4x täglich. Stillen tu ich sie nur noch abends zum einschlafen im Familienbett, sowie mittags (ca 1,5 Stunden nach dem mittagsbrei) zum einschlafen in den Mittagsschlaf. Das mache ich in einem...


Schütteltrauma durch Husten beim stillen in Seitlage

Hallo Frau Simon Mein Mann und ich haben beide leider Corona und ich damit verbunden starken husten. Ich habe heute unsere Tochter die 15 Wochen alt ist in Seitlage Bauch an Bauch liegend gestillt auf unseren Bett. Ich habe einen starken Hustenanfall bekommen und es leider nicht rechtzeitig geschafft meine Brustwarze aus ihrem Mund zu entfernen...


Stillen bei Fieber?

Hallo Frau Simon, ich habe eine 5 Wochen alte Tochter, die ich von Anfang an stille. Seit heute morgen fühlte mich schlapp und gegen Mittag habe ich noch etwas erhöhte Temperatur (38). Ich vermute ein leichtes Infekt, da meine 3 jährige Tochter zur Zeit auch fiebert und hat Halsschmerzen. Ich habe jetzt in Netz gesucht, ob es für mein Bab...