Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Sohn schreit ununterbrochen, ich kann nicht mehr

Frage: Sohn schreit ununterbrochen, ich kann nicht mehr

Bagari

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Hallo, Ich weiß nicht wohin die Frage passt, Sie haben mir schon mal gut geholfen, deshalb wollte ich hier fragen. Es geht um meinen Sohn, mittlerweile 1,5 Jahre alt. Ich hatte eine furchtbare Schwangerschaft, eileiterriss, notoperation, er hat in der Gebärmutter überlebt, sein Zwillingsgeschwister ist im eileiter gestorben. Ich habe erst nach der OP erfahren dass da Zwillinge waren. Ich habe ihn und seine ältere Schwester jeweils nur durch künstliche befruchtung bekommen können. Es passt nicht alles in den Text hier was ich da jahrelang erlebt habe. Seine ältere Schwester war ein schreibaby, ich bin schwer an postpartalen Depressionen erkrankt. Er war eine sturzgeburt, es war furchtbar, nach der Geburt konnte ich ihn nicht annehmen, war auch wegen corona mit ihm ganz allein im kh, bin nach 2 Tagen nach Hause. Dann wurde alles gut, wir waren mitten im hausbau, er musste überall mit hin, hat nur auf meinem Arm, im Kinderwagen oder in der trage geschlafen. Später in der federwiege als wir umgezogen waren. Seit ca 1 Monat geht er zur Krippe. Er war nierenkrank, ich war oft mit ihm auf Station im kh wegen Nierenbeckenentzündungen, es war furchtbar, dann wurde er vor ein paar Monaten operiert. Er hat von Geburt an dauerantibiose bekommen. Er hat irgendwann damit angefangen zu schreien und wütend zu werden, zu hauen, zu kneifen, das ganze Programm. Und nun schreit er den ganzen Tag und die ganze Nacht. Es macht mich wahnsinnig und es erinnert mich furchtbar an die Zeit mit meiner Tochter. Er akzeptiert den Vater nicht, obwohl der sehr viel Zeit mit ihm verbringt und absolut alles mit ihm macht. Er schreit Mama Mama Mama, auch wenn ich da bin, er klammert sich an mich und schreit weiter. Ich kann das nicht mehr ertragen. Ich hab die letzten Jahre so viel erlebt, die Hälfte davon steht hier gar nicht, das glaubt mir kein Mensch. Ich kann nicht mehr. Ich denke jeden Tag nur noch daran einfach aus der Tür hinaus zu spazieren und nie mehr zurück zu kommen. Meinen sohn an den Vater abzugeben damit er sich mal kümmert hat im ersten Lebensjahr super funktioniert. Jetzt schreit er bei ihm als würde er ihn umbringen. Ich kann nicht schlafen, nicht essen, nicht duschen, gar nichts. Es ist wie damals mit meiner Tochter, bei ihr hat das allerdings mit einem Jahr von allein aufgehört und bei ihm hat es jetzt erst angefangen. Die Krippeneingewöhnung war die friss oder stirb Methode, aber man muss auch verstehen dass ich einfach nicht mehr kann. Er geht gerne hin und benimmt sich da ganz anders als zuhause. Er wiegt 16 Kilo, tragen kann ich ihn schon lange nicht mehr. Ich muss mich im Januar schon wieder selbst operieren lassen, ich bin selbst krank. Hilfe habe ich gar keine. Und Papa wird nicht akzeptiert, obwohl er selbst Erzieher ist. Momentan weiß ich nicht mehr weiter, ich weiß nur dass ich mich so fühle als hätte ich Burnout. Meine Tochter ist auch noch da. Liebe Redaktion, das ging nicht kürzer, es tut mir leid. Ich hab schon nur die Hälfte erzählt.


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Bagari Sie brauchen Hilfe! Und zwar jetzt!!! Ich bitte Sie, Ihren Hausarzt oder Ihre Gynäkologin aufzusuchen und Ihre Erschöpfung so klar mitzuteilen, wie Sie es mir gesagt haben! Die Diagnose der postpartalen Depression ist eine ernstzunehmende Erkrankung und Ihr Verdacht, dass Sie an einem Burn-Out Syndrom leiden könnten, sollte unbedingt nachgegangen werden. Es gibt Mittel, Wege und akute Hilfen, um Ihnen Entlastung zu geben. Ihre Gesundheit steht derzeit im Vordergrund! Parallel können Sie sich um Hilfe beim örtlichen Amt für Jugend und Familie suchen. Dort hört man Ihnen zu und kann Ihnen ebenso Hilfen anbieten. Sie können all das auch ohne Ihren Mann angehen und erst einmal einen direkten Kontakt zu jemanden suchen, der Sie versteht und gemeinsam mit Ihnen eine Lösung sucht. Beide Optionen, die der medizinischen Begleitung, als die der pädagogischen Beratung in Ihrer verzweifelten Lage, sehe ich als absolute Priorität! Sie stehen im Mittelpunkt, um Hilfe zu erhalten und um Kraft zu schöpfen. Gehen Sie es gleich Montag an! Fühlen Sie in sich hinein, was Sie sich wünschen würden. Was, täte Ihnen gut? Können Sie dies für sich bestimmen? Was denken Sie? Liebe Grüße von mir


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