Rossamatic
Liebe Frau Simon, erstmal vielen Dank, dass Sie hier so einfühlsam und verständnisvoll Ratschläge geben - es hilft einfach, die Fragen beantwortet zu bekommen, die so in keinem Buch stehen. Ich habe einen Sohn, knapp 7 Monate alt. Das Thema „Schlafen“ war von Anfang an schwierig. Erst nach ein paar Wochen haben wir verstanden, dass er eine „Regulationsstörung“ hat und es nicht schafft, sich selbst runter zu regulieren. Wir haben ihn dann alle 60-90min in den Schlaf „begleitet“ (runterhalten, beruhigen etc). Das hat super geklappt. Seitdem schläft er im Beistellbett, im abgedunkelten Schlafzimmer- auch tagsüber. Anfangs schlief er am Tag nur rund 30min, nachts brauchte er alle 2.5 Std die Brust, schlief danach sofort wieder ein. Dann kamen die ersten Zähne (5-6.Monat) und er schlief auch in der bis dahin super tiefen ersten Nachthälfte sehr unruhig (bis dahin ging es so von 18:00-22:30) . Das wurde dann wieder besser. Doch seit Woche 26 schlägt der Schub (?) voll durch: er wacht mehrmals gleich nach dem Einschlafen wieder auf, wenn man ihm den Schnuller wieder gibt, schläft er sofort wieder ein. Ich stille meistens, wenn ich ins Bett gehe (22-23Uhr) und dann morgens um 5-6Uhr. Dazwischen nimmt er Wasser. Aber neuerdings ist er jede Nacht einmal hellwach, es dauert bis zu 90min ihn wieder zum Schlafen zu kriegen, die Nacht ist dann immer um 6 zu Ende. Dann ist er hellwach, gut gelaunt und macht nach kurzer Zeit ein riesen Geschäft. Doch meistens ist er dann nach ca 1Std wieder müde. Unser Problem: wie kriegen einfach keinen richtigen Rhythmus hin, weil der Tag extrem vom Verlauf der Nacht abhängt! Wenn er also gegen 7:30 wieder müde ist und 40-60min schläft, dann ist er gegen 10:30 wieder müde. An manchen Tagen ist er aber von 6-8:30 wach und schläft erst dann...und so setzen sich die Schlafzeiten dann alle 2-3Std fort.... manchmal gibt es dadurch noch einen Schlaf am späten Nachmittag, manchmal nicht. Anfangs musste er gegen 17:30 ins Bett, mittlerweile schafft er auch 19_Uhr (aber es kommt eben immer auf den Vorlauf an). Egal, wann er einschläft.. er ist um 6 wach. Frage 1): sollten wir ihn irgendwie ziehen, damit er regelmäßigere Schlafzeiten einhält? Würde ihm das helfen? Mit Beikost habe ich mit gut 5Monaten angefangen, er isst vom Anfang an super. Will kaum noch tagsüber gestillt werden. Er wird am frühen Morgen gestillt, bekommt zwischen 8:30-9 Uhr GOB, Mittags zwischen 12-12:30 Mittagsbrei und Obst, nachmittags versuche ich ihn zu stillen (will er aber selten), dann ein paar löffel GOB und abends gegen 17:30 Milchbrei. Und er schielt sooo auf unser Essen, dass man schon ein schlechtes Gewissen hat..;-) Frage 2): sollte ich ihm auch morgens einen Milchbrei geben? Bekommt er noch genug Milch? Er verweigert Flaschennahrung absolut, obwohl er den Schnuller nimmt. Vielen Dank und Entschuldigung, dass es länger geworden ist.
Liebe Rossamatic, den Schub, den Sie derzeit bei Ihrem Sohn beobachten, beeinflusst das Schlafverhalten, neben dem, dass Ihr Sohn sehr sensibel ist, natürlich sehr. Jegliche systematischen Angehensweisen etwas zu verändern, sind derzeit hinfällig. Dies kann erst gelingen, wenn der kleine sich in seiner neuen Reife befindet. Zu Ihrer ersten Frage: - Sie beobachten und kennen Ihren Sohn gut :). Haben Sie den Eindruck, dass Ihrem Sohn eine Struktur gut tut? Wenn dies der Fall ist, dann pflegen Sie diese und geben auch konsequenterer Schlaf- und Wachzeiten vor. Versuchen Sie es dann über mind. eine Woche einzuhalten, um einzuschätzen, ob Ihrem Sohn diese Rahmenbedingungen gut tun und er sich an diesen für sein Schlafverhalten besser orientiert. Schlaftrainings o.ä. haben jetzt keinen Platz. zu Frage 2 Ihr Sohn sollte noch drei Milchmahlzeiten bekommen und braucht daher noch mind. einen zusätzlichen Milchbrei, wenn der kleine das Stillen bzw. Flaschennahrung ablehnt. Die quasi dritte Milchmahlzeit ist über die Stillmomente abgedeckt Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und bis bald! Liebe Grüße von Katrin