Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Schlafsituation wird immer schlechter statt besser

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Schlafsituation wird immer schlechter statt besser

sandrulja.s

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Liebe Frau Simon, die Schlafsituation bei meiner 8 Monate alten Tochter wird immer schlechter und es frustriert mich sehr, da ich das Gefühl habe, wir machen irgendetwas falsch. Ich skizziere einmal den Verlauf: - mit 3/4 Monaten: Ich konnte sie in ihr Beistellbett legen; dann nuckelte sie am Daumen, wischte sich ihr Schnuffeltuch mehrfach übers Gesicht, drehte sich rum und schlief ein. Das Ganze dauerte 5-10 Minuten und verlief ohne jegliche Hilfe. Auch der Papa konnte das problemlos übernehmen. Ihre Schlafphasen waren so 2-4 Stunden lang. - mit 5/6 Monaten: Sie schlief nur noch an der Brust ein, der Papa fiel dementsprechend leider als Unterstützung weg. Aber sie schaffte abends um die 4 Stunden am Stück (manchmal sogar 5) und nach 0 Uhr kam sie nochmal 2-3 Mal. Alles erträglich für mich, da ich abends viel Zeit für mich hatte und das Stillen nachts fast unbewusst lief. - ab 7 Monaten: Sie wacht abends alle 30-60 Minuten auf, schreit und möchte wieder beruhigt werden, nach Mitternacht wacht sie ca. alle 2 Stunden auf, aber ohne Schreien, denn sie liegt dann i.d.R. bei mir im Bett, sodass ich schnell reagieren kann. Am liebsten und schnellsten schläft sie an der Brust ein. Schnuffeltuch und Daumen sind ebenfalls weiterhin gute Einschlafbegleiter, reichen aber allein nicht aus. Sie ist stark auf mich und die Brust fixiert. Am schlimmsten für mich ist das abendliche Wachwerden, ehrlich gesagt. Ich habe keine Zeit mehr für mich oder mit meinem Partner. Wir haben ihr jetzt das Einschlafstillen abgewöhnt, sodass der Papa sie abends immerhin auch wieder zum schlafen bringen und beruhigen kann. Das klappt gut, dauert aber länger und trotzdem wird sie ständig wach. Die Abende sind sehr unentspannt. Die ältere Generation macht Druck bzgl Schlaftraining und dass ich das Kind zu sehr verwöhne. Und bei dem Verlauf denke ich selbst schon, dass ich etwas falsch gemacht haben muss, denn sie KONNTE ja bereits ohne Hilfe ein- und weiterschlafen… Ist es denn normal, dass sich das Schlafverhalten eher verschlechtert als verbessert? Und wie kann ich ihr helfen, damit sie abends wieder ruhiger schläft? Vielen Dank im Voraus! Sandra


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Sandra Gerne habe ich den Verlauf der Schlafentwicklung Ihrer Tochter gelesen:). Er zeigt auf, dass er tatsächlich ganz normal ist und gerade für den Übergang in die zweite Hälfte des ersten Lebensjahres sehr charakteristisch ist. Denn- hier ändert sich oft das Schlafverhalten; meistens in den Gegensatz von dem, wie es begonnen wurde. Der Reifeprozess im etwa sechsten LM bringt es mit sich. Ob körperlich/ seelisch-emotionale-kognitive Reife....Es beginnen intensivere Träume, die Verdauung im Rahmen der Beikost ist aktiver, das Zähnen beginnt, die Umwelt wird wacher und differenzierter wahrgenommen und langsam lernt ein Kind bewusst zwischen dem ihm Vertrauten und Unbekannten zu unterscheiden. Das, was Sie aktuell beschreiben ist ein Übergang. Versuchen Sie ab dem späten Nachmittag und Abend eine reizärmere Umgebung und Angebote zu gestalten. Vielleicht ist ein Abendbaden harmonisch in Lavendel oder Rosenöl. Falls Sie Zähne vermuten, geben Sie zur Nacht schmerzstillende Globulis. Gerade in Ruhe werden die Druckschmerzen des Zahnens stärker wahrgenommen. Melden Sie sich gerne wieder und berichten, wie es Ihnen geht ! Liebe Grüße Katrin


Mamamaike

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Hallo, ehrlich: Du musst bei den Kommentaren der älteren Generation auf Durchzug stellen. Was Du beschreibst, hört sich für mich vollkommen normal an. Nichts ist so unbeständig wie Babyschlaf im ersten Lebensjahr (und darüber hinaus). Manche haben einen "Traumstart" mit dem Schlafen, und dann wird es schwierig, andere starten schwierig, und es wird langsam besser, bei wieder anderen ist von Anfang an der Wurm drin... Bleib Du entspannt, nimm es hin. Wenn es mal gut war, wird es das auch wieder. Es kann Dir nur halt niemand sagen wann... Viele Grüße


MarcelineCH

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Hallöchen Dass der Schlaf immer mal wieder besser und schlechter wird, ist leider normal. Meistens wenn meine Kinder plötzlich schlechter schliefen waren sie krank oder eine neue Fähigkeit wird erworben. Meine Kleine, 8 Monate hatte Bronchitis und hat genau nachher gelernt, sich in den Stand zu ziehen. Die letzten 3 Wochen waren die Nächte fürchterlich, schrie alle Stunde, wollte dauernd gestillt werden, benötigte intensiven Körperkontakt. Nun scheint das Schlimmste überstanden und sie schläft wieder wie früher ca. 3-4 Stunden am Stück, was für mich absolut in Ordnung ist. Halte durch, es wird sicher bald wieder besser!


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