Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Re: Eingewöhnung

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Re: Eingewöhnung

Sonntagsgoere

Hallo Katrin, vor kurzem schrieb ich Dir schon einmal bezüglich der Eingewöhnung meines 14monatigen Sohnes: https://m.rund-ums-baby.de/babypflege/Eingewoehnung_38197.htm Leider ist inzwischen der Katastrophenfall eingetreten. Wir gingen in der Eingewöhnung inzwischen einen Schritt weiter. Mein Sohn machte seinen Mittagsschlaf bei der TaMu. Er fand nicht sofort in den Schlaf u weinte hin und wieder wohl auch ein bisschen, doch es klappte. Kürzlich kam dann ein weiteres Kind zur Eingewöhnung zur TaMu. Ich fand dies ungünstig, ging aber davon aus, dass es klappen würde. Die Rückmeldungen der TaMu waren positiv. Ich selbst stellte "nur" fest, dass mein Sohn sich morgens noch schwerer tat mit dem Abschied. Er ließ sich durch die TaMu aber nach wie vor schnell beruhigen. Noch bevor ich zur Tür raus war. Heute allerdings rief mich die TaMu nach einer Std an und bat mich, meinen Sohn abzuholen. Bei der Übergabe eröffnete sie mir, dass sie meinen Sohn nicht mehr betreuen könne, da sie sich nicht mehr um die anderen Kinder kümmern könne. Mit meinem Sohn sei es täglich schwieriger geworden. Sie sei überfordert. Das Kind, das neu eingewöhnt wird, würde wohl viel schreien und müsse innerhalb kürzester Zeit eingewöhnt werden. Ich war und bin wie vor den Kopf gestoßen, bin sauer auf die TaMu und habe 100 Fragen im Kopf. Und einige an Dich. Ich hoffe, Du kannst mir helfen. Am Montag hätte ich eigentlich wieder arbeiten müssen. Mit meinem AG konnte ich mich kurzschließen und darf all meinen verfügbaren Urlaub einsetzen. So habe ich 2 Wochen "gut". In 2 Wochen kriege ich meinen Sohn aber nirgends eingewöhnt, zumal ich ja auch erstmal eine neue Betreuungsmöglichkeit bräuchte. Nun haben sich die Großeltern angeboten, meinen Sohn zu betreuen. Auch längerfristig, bis zum Kindergarteneintritt. Mein Sohn kennt die beiden gut. Sie müssten vertraut sein. Im Sommer war ich sogar täglich mit meinem Sohn bei Ihnen und sie haben sich gut und intensiv gekümmert. Spricht etwas dagegen, meinen Sohn durch sie betreuen zu lassen? Werde ich als Mutter dann unwichtig? Oder gar der Papa (Opa wäre dann präsenter als der Papa). Es sollte, auch wenn es die Großeltern sind, eine Eingewöhnung geben. Oder? 1 - 2stündige Abwesenheitszeiten hat mein Sohn bis dato bestens gemeistert (Wir sind das auch sanft angegangen). Aber täglich über 6 Std sind ja dann doch was anderes, oder? Soweit erst mal. Sorry wegen der Länge. Zum kurz fassen bin ich heute nicht in der Lage.


Katrin Simon

Katrin Simon

Liebe Sonntagsgoere, was für eine Situation!!! Um zunächst das positive hervorzuholen: es hat ja immer alles seinen Sinn und vielleicht ist es gut und genau richtig, dass ihr die Tagesmutter nicht mehr um Euch habt. Wenn sie bereits jetzt schon in der Überforderung ist, wie wäre es dann im alltäglichen und ggf. mal in einer Situation, die "ernster" ist z.B. Krankheit, Unfall o.ä.....und Du mitten im Berufsleben stehst. Dieses unprofessionelle Handeln ist nicht korrekt und sollte unbedingt noch einmal reflektiert werden- ggf. Gehör finden bei der Stadt als Träger?! Desweiteren und zu Deiner Frage: Ja, lass Dein Kind bei Oma und Opa betreut sein. Letztendlich bleibt Dir auch nichts anderes übrig und Dein Sohn hat bereits eine große Vertrauensbasis, die sich offenbar gut anfühlt. Du und Dein Mann wird keinesfalls unwichtiger werden. Was als einziges Handicap entstehen könnte, dass ihr emotionaler miteinander umgeht, als mit einer Tagesmutter. D.h.: Erziehungsstil, Regeln usw. sollten vorher unbedingt abgeklärt werden. Pausen einhalten vom Miteinander. Klare Aufgabenzugehörigkeiten definieren und ggf. den Ablauf übernehmen, wie bei der Tagesmutter. Die Großeltern sollten also nichts tun, was die Tagesmutter nicht auch getan hätte. Körperpflege, Kleidung besorgen, Aktivitäten aufsuchen etc. sollten in Deinem / Eurem TUN bleiben- ausser, ihr empfindet eine echte Entlastung darin und könnt diese Aufgaben auch abgeben. Omas und Opas sind da natürlich oft viel engagierter ;). Grundsätzlich spricht nichts gegen die Großelternbetreuung- mit klaren Absprachen und Grenzen, damit Eure persönliche Beziehung innerhalb der Familie nicht leidet. Ich wünsche Dir Ruhe und Kraft, dass diese sehr unschöne Situation sich bald klärt und endlich eine gute Routine einkehren kann. Bis bald und viele Grüße von Katrin


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