Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Kleinkind 15 1/2 Monate sehr anhänglich?

Frage: Kleinkind 15 1/2 Monate sehr anhänglich?

Stern20

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Hallo Frau Simon, unsere Tochter ist 15 1/2 Monate alt und momentan sehr sehr anhänglich auf mich bezogen. Aktuell ist es so das sie schon laufen kann aber nur an der Hand, noch nicht freihändig. Dies jedoch macht sie nur bei mir oder dem Papa. Bei niemandem anderem möchte sie an der Hand laufen. Man muss dazu sagen sie war schon immer ein Kind wo eher lieber bei Mama oder Papa war als bei jemand anderem. Sie geht allerdings nicht mal zu Oma oder Opa. Kennen sie das oder haben sie mir da einen Rat ob sich das mal ändern wird? Es gibt auch Situationen da möchte sie nicht mal zu Papa sondern nur zu mir. Könnte es daran liegen das ich sie noch stille das sie so auf mich fixiert ist? Oder ist das auf die ganze Situation mit dem Laufen lernen und dem Entwicklungsstand zurück zu führen? Backenzähne sind auch gerade dabei durch zu kommen. Wird das irgendwann besser werden das sie sich auch von mir etwas ablöst? Den es ist hin und wieder ganz schön anstrengend. Danke schon mal für ihre Antwort. Viele Grüße Stern20


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Stern Ihr Kind sucht Ihre Nähe so eng und so innig, weil es gerade tatsächlich in einer Entwicklungssituation befindet, die viel gewohnte und sehr sichere Geborgenheit braucht. Das, was Ihre Tochter sucht und bei Ihnen findet, ist die Verlässlichkeit- das Urvertrauen, Ihres Daseins in allen Situationen, die für Ihre kleine als neu, vllt. auch herausfordernd, empfunden werden. Es ist ganz sicher, dass sich diese Innigkeit irgendwann auflöst. Ob Ihre Tochter eher extrovertiert oder introvertiert ist- das wird sich zeigen :). Und Sie können Ihre Tochter folgen und ihr Angebote machen. Derzeit sehe ich in der engen Nähe zu Ihnen ein ganz normales Verhalten, was Ihre als Brücke braucht, um neue Erfahrungen aufzunehmen. Suchen Sie Kontakt zu anderen Kindern. Manchmal braucht es kleine Gleichgesinnte für die Kinder, um den Mut oder den stimmigen Impuls zu bekommen, sich von Mama zu lösen. Und ja, es ist anstrengend für Sie! Aber auch diese Situation hat die Natur ganz "listig" und freundlich eingerichtet. Denn- nur, wenn die Mama mal froh sein wird, dass sich ihr Kind auf den Weg macht seine Welt zu entdecken. So kann auch die Mutter besser und einfacher loslassen, um dem Kind eine Freiräume zu schenken und es nicht unter intensivster Aufsicht dauerhaft zu begleiten. Liebe Grüße und bis bald, Katrin :)


Stern20

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Hallo Frau Simon, danke für ihre Antwort, sie beruhigte mich ein wenig vor allem wenn man weiß das es normal ist wie es ist . Was meinen sie mit „Und sie können ihrer Tochter folgen und ihr Angebote machen.“? Kann man Kinder in dem Alter eigentlich auch verziehen indem man ihnen alles gewährt was sie möchten oder sollte man hier auch schon Grenzen setzen auch wenn es sehr starken Protest darauf gibt? Beispiel, wir sitzen am Esstisch aber als sie genug hat möchte sie lieber rum laufen aber da es noch nicht allein geht soll Mama/Papa mit obwohl die noch nicht mit Essen fertig sind. Was sagen sie zu dieser Situation? Danke schon mal. Viele Grüße Stern20


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Stern Mit dem von Ihnen zitierten Satz meine ich, dass Sie einfach mal nichts machen und Ihre Tochter beobachten :). Schauen Sie ihr zu, was sie entdeckt. Selbst wenn es der kleinste Fussel ist ;). Bestaunen Sie ohne zu werten: " Oh! Das ist ja eine kleine Minifluse, die du gefunden hast und jetzt liegt sie auf deinen Händen." Dieses Ah und Oh, das Warten auf das, was Ihre Tochter von ALLEINE macht, gibt ihr das Gefühl zu SEIN :). Sie entscheidet in ihrem Tempo, sie entscheidet, was! und wie sie etwas macht. Sie spürt Ihre Selbstwirksamkeit. Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihre Tochter nicht von alleine agiert, so suchen Sie z.B. den "Fussel" und bestaunen ihn ;). Machen Sie Ihre neugierig. Vermeiden Sie bewertende Worte wie super, toll, prima usw. Benennen Sie das, was ist und wie es sich zeigt. Dies ist das Folgen.....und bei Bedarf ganz dezente Impulse geben. Sie dürfen Ihrer Tochter natürlich schon Grenzen setzen. Diese Grenzen sind übereinstimmend mit Konsequenz einzuhalten. Möchte Ihre Tochter beim Essen also aufstehen, weil sie mit neun Monaten noch nicht so lange sitzen kann und sich konzentrieren kann, dann ist das o.k. Aber- das Essen ist dann für sie beendet. D.h., der Teller wird weggeräumt. Wenn sie noch etwas essen möchte, sollte sie wieder in ihrem Stuhl Platz nehmen und ihre Portion essen. Vom Tisch immer mal wieder etwas anreichen, wäre inkonsequent und den Eindruck vermitteln, dass das Essen zwischendurch so richtig ist. Liebe Grüße von Katrin


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