Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Kind (15 Monate) hasst baden

Frage: Kind (15 Monate) hasst baden

AliceLiddell

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Liebe Katrin Seit Geburt hasst mein Sohn (15 Monate) es wie die Pest, zu baden. Leider hat sich das auch nicht verwachsen, sondern wird immer schlimmer. Er schreit wirklich wie am Spiess, das bricht mir jedesmal fast das Herz. Einmal in der Woche muss es aber einfach sein, da der Herr sich liebend gerne sein Essen in die Haare schmiert und in der Kita auch manchmal wirklich dreckig wird. Folgendes haben wir schon probiert: • Wassertemperatur etwas höher / tiefer • Baden mit mir oder Papa • Grosse Wanne statt Babywanne • Wanne in einen anderen Raum gestellt • Duschen • Lustige Spielzeuge • Nur ganz wenig Wasser in die Wanne gefüllt • Verschiedene Tageszeiten, vor oder nach dem Essen • Waschen mit Waschschüssel und Waschlappen statt Vollbad Hast du vielleicht noch irgendeine Idee :(? Es ist übrigens nie etwas vorgefallen, was seine Angst erklären würde. Er mag allerdings grundsätzlich keine pflegerischen Handlungen, also auch wickeln, anziehen, eincremen, Nase putzen etc. ist ähnlich dramatisch. Ich will im Sommer mal versuchen, mit ihm ins Freibad zu fahren, um zu kucken, wie er sich da verhält. Hallenbad ist leider keins in der Nähe. Wie gesagt, ich wäre super dankbar für Tipps!! Liebe Grüsse Alice


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Alice, Du schreibst, dass Dein Sohn das Baden bereits seit Geburt entsetzlich findet und ihr bereits sehr viel ausprobiert habt, was ihm helfen könnte, das Wasser angenehmen zu finden. Tatsächlich kann man oft viele Zusammenhänge der Reaktionen von Kindern verstehen, wenn man ihren Geburtsverlauf kennt. Das und so, wie sie geboren wurden. Ich kann nur vermuten, dass Dein Sohn ( ist er per Sectio geboren?), eine sehr empfindsame Wahrnehmung zeigt, die das Wasser- ich vermute anfangs allerdings auch die Schwerelosigkeit, in ihm einen Kontrollverlust/ Angst ausgelöst hat. Das hat nichts !!! mit einem Fehler ( Handling, zu viel zu wenig Wasser o.ä.) zu tun. Ich würde Euch, generell raten, dieses Thema mit einer Kinesiologin zu besprechen oder ggf. auch den Kinderarzt, der Euch ein Rezept für eine Ergotherapiesitzung verordnet. Ihr könnt diese Facheinschätzung als Privatleistung selbst wählen. Das Ziel ist; dass eine Ergotherapeutin die Wahrnehmungsfähigkeit überprüft. Sie wird vermutlich eine Überreaktion auf das Wasser feststellen und versuchen dieser entgegenzuwirken. Der Ansatz der Kinesiologin wird der sein, dass sie die Angst und den Grund der Wasserscheu erarbeitet und diese Blockaden behebt. Desweiteren hätte ich die Ideen: - das Wasser erst in die Wanne einzulassen, wenn er bereits " auf dem Trockenen" drinsitzt und - ihn bekleidet ( mit Body) in die Wanne zu setzen und einmal zu schauen, ob die hohe Sensibilität bei Wasserberührung abgemildert wird. Toleriert er es gut, dann handhabt man es weiter so, bis zum vorsichtigen Ausziehen des Bodys im Wasser.... - gib deinem Sohn auch eine Spiegel in die Wanne, so dass er sich betrachten kann. Er sieht sich und kann sich in dieser Situation in seiner Gestalt zuordnen. Das kann ihm helfen sich zu "erden" . Geben Sie ihm die Impulse: "Schau mal, da bist Du ja, in der Badewanne"... usw. Begleiten Sie das gesamte Baden auch sprachlich. - Geben Sie in die Wanne versuchsweise auch verschiedene Materialien in verschiedenen Qualitäten zum Abwaschen. Waschlappen, weicher Schwamm, ein Küchenschwamm ( raue Fläche und natürlich neu ;)), Waschlappen, Bürsten. U.U. können Sie durch das leichte Stimulieren der Haut mit einem härteren Material, die hohe Irritation durchbrechen. Beobachten Sie und schauen einmal, wie Ihr Sohn reagiert. Das Baden im Hallenbad ist eine tolle Sache. Gibt es denn u.U. einen Baby- Kinderschwimmkurs in der Nähe? Denn diese findet man oft in eher privaten Bädern wie Therapieeinrichtungen oder Altenheimen. Anbieter sind Schwimmschulen, Familienbildungseinrichtungen, Hebammenpraxen, Elternzentren, Physiotherapiepraxen etc. Ich bin gespannt, ob Ihr Sohn sich dem Wasser annähern wird. Liebe Grüße von Katrin P.S. Sorry, ich bin in der Du-Sie Anrede geswitcht. Wir können gerne beim Du sein :).


AliceLiddell

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Liebe Katrin Herzlichen Dank für deine Antwort und entschuldige bitte, ich hab dich auch einfach geduzt :-). Mein Sohn ist nach vorzeitigem Blasensprung bei 36+5 geboren. Keine Sectio, aber eine Zangengeburt. Er war sehr klein und leicht mit 2545 g und 46 cm und hat bereits nach wenigen Stunden einen Magensonde bekommen, da er zu schwach zum Trinken war. Da sein Bilirubin stetig anstieg, musste er auch noch eine Nacht unter der Lampe verbringen. Zu Hause hat es dann mit dem Stillen geklappt zum Glück und ich habe 8,5 Monate lang gestillt. Da er einen grossen Nachholbedarf hatte teils alle 30-60 Minuten. Sonst ist er ein sehr fröhliches, kontaktfreudiges Kind. Er war und ist ein absoluter Tragling, was mich aber nicht stört. Ich hatte ihn ewig lange fast nur im Ergobaby. Aktuell muss er da nur etwas zurückstecken, da ich erneut schwanger bin und aufgrund von Komplikationen nicht mehr so oft schwer heben sollte. Wir waren in den ersten Lebensmonaten einige Male bei einer Osteopathin, die Blockaden beim ihm gelöst hat. Wäre das auch eine Möglichkeit? Die Ergotherapie werde ich beim nächsten Termin gleich meiner Kinderärztin vorschlagen (lebe im Ausland und brauche dafür eine Überweisung). Deine anderen Tipps werde ich nächste Woche gleich einmal probieren! Das sind super Inputs! Liebe Grüsse Alice


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