Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Ich weiß nichtmehr weiter..

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Ich weiß nichtmehr weiter..

Bea0411

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Guten Abend, meine Tochter 10 Monate alt, hat seit ca 2 Wochen extreme Einschlaf Probleme, anfangs war es nur am Abend mittlerweile ist es auch untertags. Ich sags gleich vorne weg, ich halte nicht viel davon sie schreien zu lassen.. Nun zu der Situation : Wir haben NICHTS am Ritual verändert (das bisher immer gut geklappt hat) sie trinkt auf meinem Arm ihre Flasche, dann bekommt sie ihren Schnuller ich schaukle sie bis sie schläft und leg sie dann in ihr Bettchen... Bis vor zwei Wochen klappte dies auch super. Mittlerweile wird sie jedesmal beim Transfer in ihr Bettchen munter und schreit, ich versuche sie aber trotzdem in ihrem Bett zu beruhigen, klappt aber leider nicht,sie beruhigt sich zwar aber schaut ständig nach ob ich noch da bin, ist Hundemüde aber unzufrieden. Wenn ich sie am Arm hab schläft sie jedesmal wieder ein, ich darf sie nur nicht weglegen. Ich muss dazusagen, dass dieses Theater über 1 1/2 Stunden täglich so geht und so wie sie, ein schweres Kind (gute 11kg) ziemlich an meinen körperlichen Grenzen nagt und mir dann die Kraft ausgeht. Nun zum Dilemma - ich bin jetzt, vorlauter Erschöpfung dann schonmal aus ihrem Zimmer gegangen, musste auf die Toilette und etwas trinken (ihre Türe blieb offen und sie hat erst geweint als sie gemerkt hat das ich gegangen bin) und siehe da, nach ca 3min hat sie aufgehört zu schreien und ist eingeschlafen. Nur hab ich ein Mega schlechtes Gewissen und Weiss nicht was ich tun soll, wenn ich bei ihr bin schläft sie nicht ein, wenn ich gehe weint und schreit sie fürchterlich, aber nur kurz und schläft dann plötzlich ein. Ich hab so Angst das ich ihr damit das Vertrauen in mich kaputt mache nur all meine Bemühungen klappen nicht, untertags ist es genau dasselbe... Die einzige Möglichkeit in der sie einschläft ist wenn ich stundenlang mit dem Kinderwagen fahre... Ich bin echt schon am Ende und weiß nicht mehr wie ich tun soll. Danke für ihre Zeit. LG Bea


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Bea Ich habe Ihre Ausführungen und den Dialog mit Mamameike verfolgt. Sie haben bereits viele Informationen und schon einige Ideen versucht umzusetzen. Was ich eigentlich aus Ihrem Beitrag herauslese ist die Frage: Darf ich das Zimmer verlassen, wenn mein Kind weint, aber dann sehr schnell einschäft, wenn ich nicht mehr da bin? (Bitte korrigieren Sie mich, wenn ich in meiner Interpretation Ihrer Kernfrage falsch liege). Und ich sage JA :). Denn- Sie sind bei Ihrem Kind, führen ein Ritual durch, verabschieden es in den Schlaf... Ihr Kind fühlt sich sicher beim Zubettgehen, sonst würde es bereits beim Hinlegen schreien. Kündigen Sie auch an, dass Sie das Zimmer verlassen. Lassen Sie die Tür etwas auf und vllt. kann ein leichtes Summen, was Sie bereits beim Hinlegen summen und beim Hinausgehen/ Draußensein auch durchführen, eine Art " Brücke" sein, die als Verbindung zueinander reicht. Selbst wenn Ihre Tochter schreit, summen Sie weiter ( es beruhigt sehr) und Ihre Kleine hört Sie weiter, wenn Sie einschläft. Auszuprobieren auch mit einer Spieluhr. Aber auch ohne Brückenfunktion und einem Protestrufen, dass Sie rausgehen, ist die Situation tragbar und schädigt nicht die Bindung zu Ihrem Kind, da die Zeit nur sehr kurz ist und in die gesunde Frustration gehört. Anders wäre es, das Schreien insgesamt komplett zu ignorieren und zwar immer und die Zuwendung als "Verwöhnen" zu deklarieren. Spüren Sie dennoch weiter ein Unbehagen in sich, dann halten Sie es, wie Mamameike es beschrieben hat und nehmen Sie es derzeit als ein Selbstverständnis an, dass das Zubettgehen gemeinsam erfolgt und sich ein neuer Zeitpunkt für das alleinige Einschlafen ergeben wird. Bis bald und ganz liebe Grüße von Katrin


Mamamaike

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Hallo, Du hast ihr und eurer Beziehung bestimmt nicht geschadet, aber ich kann Dich gut verstehen. In dem Alter habe ich unseren Sohn neben mir auf der Couch schlafen lassen, weil er nicht alleine ins Bett zu legen war. Da Deine Tochter das aber bisher gemacht hat, möchtest Du das vielleicht beibehalten, von daher schildere ich Dir mal, was wir gemacht haben, als unser Sohn (20 Monate) wieder große Einschlafprobleme gehabt hat, besonders bei mir. Mein Mann hat daher für drei Wochen das Zubettgehen samt Ritual komplett übernommen, die Dauer schrumpfte von eindreiviertel Stunden auf die Dauer des Rituals. Er hat ihn nicht schreien lassen, ist aber zum Abschluss des Rituals aus dem Zimmer gegangen, und wirklich jedes Mal, wenn er geschrien hat und aufgestanden ist, ist mein Mann direkt zurückgegangen und hat ihn hingelegt und ihm ruhig und konsequent gesagt, dass das nichts bringt und er liegen bleiben und schlafen muss. Und (gefühlt: oh Wunder): Er hat es mit der Zeit "kapiert" und ist immer schneller liegen geblieben und eingeschlafen. Manchmal kruschelt er noch ein bisschen rum, aber meistens ist sofort Ruhe. Sei geduldig, nichts ist so unberechenbar wie Kinderschlaf. Viele Grüße


Bea0411

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Danke mamaike. Ja. Ich möchte ihr das eigentlich langsam lernen in ihrem Bettchen einzuschlafen, wie gesagt mir geht nach paar Minuten mit ihr im Arm die Kraft aus und Kinder werden erfahrungsgemäß nicht leichter... Puhhh. Ich hab zwar nen Sessel im Zimmer, trotzdem sind meine Schulter und mein Nacken mittlerweile Mega verspannt. So wie dein Mann das gemacht hat, hab ich das auch schon gelesen. Und auch schon probiert, dass Problem ist nur das sie sofort nachdem ich mich nur bisschen vom Bett entferne weint und sich hinsetzt oder aufsteht im Gitterbett. Dass heisst ich müsste bei der Distanz von Gitterbett zur Türe schon 20mal umdrehen also irgendwie Weiss ich nicht wie ich das "gesund" hinbekomme... Sie gibt sich absolut nicht damit zufrieden dass ich nur neben ihr sitze. Sie will das ich sie berühre, nur finde ich da auch keine "Körperschonende" Position - kopfüber stehend ins Gitterbett lehnen, da schlafen mir ständig die Beine ein am Boden neben dem Gitterbett sitzend wacht sie mir spätestens dann auf wenn ich dann wieder aufstehen möchte... Es ist echt zum verzweifeln, ich möchte sie echt nicht schreien lassen,habe nur langsam echt das Gefühl das sie ohne mich im Raum schnell einschläft (mit kurzfristigem schreien).


Mamamaike

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Sie ist echt noch klein. Gestalte das Einschlafen für euch entspannter, leg sie neben Dich aufs Sofa und nimm sie mit, wenn Du ins Bett gehst. Starte einen neuen Versuch in zwei, drei Wochen. Du verwöhnst sie damit nicht, keine Sorge, phasenweise braucht ein Kind eben mehr Nähe als wannanders.


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