Efeu1889
Hallo Frau Simon, Ich brauche dringend Unterstützung bei meiner Grade 9 Monate alten Tochter. Das Schlafen ist seit der Geburt ein Kampf. Sie schläft nachts 1-1.5 Stunden und wird dann wach zum trinken, seit Anfang an. Zum morgen hin wird sie auch noch häufiger wach. Tagsüber schläft sie 4 Mal eine halbe Stunde, eigentlich nur in der Trage, wenn es ruhig ist und ich rumlaufe. Mit Trage hinsetzen keine Chance, sie ist sofort wach. Ich kümmere mich alleine um sie, fast 24 Stunden. Ich konnte das jetzt 9 Monate gut leisten aber jetzt geht es nicht mehr, da ich nächstes Jahr meine Doktorarbeit abgeben muss und demnach wieder einige Zeit zum Arbeiten im Home-Office brauche. Und ich auch langsam wirklich kaputt und müde bin davon. Das Arbeiten geht aber nur wenn sie schläft. Ich habe nun also angefangen ihr ein Schläfchen tagsüber zu streichen, da ich eh das Gefühl hatte , sie könnte etwas länger wach bleiben, in der Hoffnung das sie nachts oder tagsüber dann besser bzw länger schläft. Parallel Versuche ich, sie einmal täglich auf dem Arm einschlafen zu lassen und sie dann ins Bett abzulegen. Das klappt tatsächlich beides sogar Recht gut, seit ca 2 Wochen. Im Moment bleibe ich bei dem tagschläfchen im Bett noch bei ihr aber irgendwann würde ich dann gerne aufstehen und arbeiten. Jetzt zum Problem: seit einigen Tagen schläft sie tagsüber oft nur noch zwei Mal eine halbe Stunde, will also ihren nachmittags Schlaf auch nicht mehr machen. Sie ist dann sehr sehr müde aber hält sich eigentlich noch Recht tapfer. Nachts schläft sie jetzt manchmal sogar einmal 3 oder 4 Stunden am Stück aber nur noch bis 2 oder 3 Uhr. Heute Nacht sind wir um 2:25 aufgestanden, ins Bett geht sie gegen 18:30, wenn sie ihren Schlaf auslässt, kann ich sie auch kaum noch länger ziehen. Heute wollte sie dann auch keinen Morgenschlaf machen, sie hat 20 Minuten gedöst und ist schon wieder wach... Kann es sein das so ein kleines Mäuschen mit 7-8 Stunden Schlaf in 24 Stunden auskommt? Das kann doch nicht sein oder? Sie hat streckenweise richtig Augenringe und kratzt sich blutig vor Müdigkeit, will dann aber einfach nicht schlafen. (Vielleicht würde sie das ein oder andere Mal in der Trage schlafen aber eigentlich will bzw muss ich davon ja etwas wegkommen. Wenn es ganz schlimm ist nehme ich sie natürlich in die Trage) Da diese Situation jetzt auch nicht viel besser als vorher ist, weiß ich einfach nicht mehr was ich machen soll. Ich habe Angst das ich zu viel in den Rythmus meiner Maus eingreife und sie ständig müde ist. Aber nachts alle 1.5 Stunden wach und tagsüber auch nur so kurze Power naps sind ja auch für das Kind nicht erholend... Oder? Da war sie übrigens auch ständig müde tagsüber, genau wir jetzt. Irgendwie denke ich mir wenn sie es trotz liebevoller Einschlagbegleitung auf meinem Arm nach 20 Minuten oder so immer noch nicht geschafft hat einzuschlafen und nur weint (sobald ich sie zum spielen auf den Boden lege hört sie auf zu Weinen) dann kann sie so müde nicht sein... Oder ist das ein Trugschluss? Haben sie noch irgendeine Idee? Danke und Entschuldigen sie den langen Text. Viele Grüße Efeu
Liebe Efeu Die Gesamtschlafdauer von sieben bis acht Stunden sind für Ihre Tochter zu wenig. Sie beobachten und erkennen die Übermüdungszeichen bei Ihrer Kleinen ganz eindeutig :). Ihre Erschöpfung und Ihre Gedanken zur Einschlafbegleitung kann ich sehr gut nachvollziehen. Zudem Sie die (notwendigen) Schlafenszeiten Ihrer Tochter auch für sich brauchen. Ich habe den Eindruck, dass derzeit der Tagesrhythmus arg durcheinander ist?! Die kurzen Schlafepisoden zeigen, dass ihre Kleine sich nicht ausreichend in den Schlaf begeben kann- die Tiefschlafphasen also nicht wirklich erreicht. Beim Tragen wiederum gelingt es Ihrer Tochter zu entspannen. Ich gehe davon aus, dass Ihre Tochter eine enge Begrenzung im Bett gut helfen könnte. Legen Sie sich mit ihr hin und lassen Sie einschlafen. Geben Sie Ihr dann ein Stillkissen oder dicke gerollte Handtücher als Begrenzung, um den Kopf und Körper. Manchmal hilft es sogar ein Babykopfkissen zu wählen ( ich empfehle es nicht, aber es ist für manche Kinder, sehr hilfreich). Vielleicht mag Ihre Tochter ein von IHnen getragenes Halstuch zum Kuscheln mit ins Bett nehmen ( alternativ eine Mullwindel oder ein T-shirt). So sind Sie mit Ihrem Duft ganz nah und Ihre Tochter spürt sie über den Geruchssinn. Geben Sie ggf. etwas Lavendelöl- oder Rosenöl auf die Fußgelenke/ Handgelenke oder den Brustbereich. Beide Öle harmonisieren und entspannen. Und- schauen Sie einmal, ob ihre Tochter ein fester Rhythmus gut tut. Geben Sie sich sieben bis zehn Tage und leben einen festen Rhythmus. Evt. braucht ihre Tochter mehr ( noch mehr) Struktur, um sich orientieren zu können. Ausserdem: würden Sie sich auch auf eine Entlastung in der Kinderbetreuung in der Phase der Doktorarbeit einlassen? Vielleicht nimmt es insgesamt eine große Anspannung aus der Situation? Geben Sie mir gerne Bescheid, was sich stimmig anfühlt :). Liebe Grüße von Katrin