Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Fremdelt mein Baby? Ab wann testen babys/Kinder ihre Eltern?

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Fremdelt mein Baby? Ab wann testen babys/Kinder ihre Eltern?

Lilie12296

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Hallo Frau Simon, Ich wollte gerne folgendes wissen: Meine kleine (5monate alt) schreit neuerdings bei jedem den sie erblickt außer bei mir und evtl Papa ansonsten bei Opa und Oma usw. Ist das schon fremdeln? So bald ich sie jemand anders in die Hand drück geht's los. Andere frage die ich auch gerne wissen wollte ist: Meine stiefschwiegermutter sagt das meine kleine mich voll im Griff hätte und mich austesten würde, Beispiel ich setz die kleine in den Maxi Cosi ab damit ich kurz was essen kann , kleine sieht mich aber dabei, dauert keine 5 Minuten schreit sie und ich hol sie wieder raus. Ist das schon austesten ? Ich glaube nein. Aber ab wann fangen Kinder damit an?


Katrin Simon

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Liebe Lillie, ja, Ihr Baby "fremdelt" schon, d.h., es kann mitterweile schon sehr gut zwischen dem ihm besonders vertrauten Menschen und natürlich denen unterscheiden, die es nicht kennt. Ihr Kind bringt dies zur Geltung, indem es protestiert. Diese Phase geht vorbei; kann sich aber noch einmal einstellen. Zu Ihrer nächsten Frage: Ihr Baby "testet" sie nicht aus, sondern es erkennt nun deutlich, dass auf seine Aktion, eine Reaktion erfolgt. Dieses ist Ihrem Baby im emotional-sozialen Bereich an der Situation aufgefallen, dass Sie Ihr Baby aus der Babyschale holen, wenn es ruft. Das Aktion-Reaktion Prinzip kann man auch erkennen, wenn Kinder zunehmend Interesse an Spielzeugen haben, die etwas bewirken, wenn das Kind einen Impuls gibt z.B. ein Ball, der klingelt, wenn man diesen rollt...o.ä. Das, was Ihr Baby erlebt in der Situation "Babyschale" ist Ihre Reaktion. Versuchen Sie dieses ienmal zu durchbrechen, in dem Sie z.B. Ihr Baby anders hinlegen während des Essens oder Sie mit Ihrer Mahlzeit eine Etage tiefer gehen und ganz nah bei Ihrem Kind essen... Ihr Baby sucht die Gemeinschaft. Aber ohne Systematik, damit es sich einen Vorteil erschaffen kann. Dies ist eine typische Erwachseneninterpretation. Ein Kind lebt im Hier und Jetzt und erfährt emotional und kann mit fünf Monaten die Ratio noch nicht auf seinen " Vorteil" lenken. Es wird ein positives emotionales Erleben empfinden, wenn Mama auf mein Rufen reagiert oder sich mir nähert...; weil ich solche Sehnsucht nach ihr habe, auch wenn es "nur" der Meter Abstand ist, der uns trennt. Tragen Sie Ihr Baby. Das kann ihn Phasen der intensiven Nähesuche sehr gut helfen :). Liebe Grüße von Katrin


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