Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Fremdbetreuung

Frage: Fremdbetreuung

Ell!um

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Mein kleiner Schatz ist nun 9 Monate alt und war bis jetzt nicht oft alleine bei anderen. Wir haben ihn ab und an mal eine halbe Stunde mit mit den Schwiegereltern spazieren lassen oder waren in der Zeit selbst mit den Hunden spazieren. Er hat mit 6 Monaten stark angefangen zu fremdeln, was sich jetzt aber nach kurzer Eingewöhnung auf meinen Arm komplett wieder gelegt hat. Wir sind mindestens ein Mal die Woche bei meinen Schwiegereltern, da mein Kleiner mit ca. 1 Jahr ein bis zwei Tage dort übernachten soll und ich so hoffe diese zu engen Bezugpersonen zu machen. Mein Sohn ist an sich sehr lebhaft und abenteuerlustig. Er krabbelt viel durch die Gegend, versucht auch schon die ersten Schritte an Möbeln und mit Kisten zu machen und ich sehr offen anderen gegenüber. Heute haben wir den Kleinen das erste Mal 1 1/2 Stunden dort gelassen. Leider hat es wohl nicht gut geklappt. Er hat viel geweint, weil er müde war. Wir wurden leider nicht informiert, obwohl wir sehr nah dran waren. Als wir ihn abholen wollten hat er auch sehr doll geweint. Es ist mein erstes Kind und ich bin da vielleicht auch etwas überklettig, aber der Gedanke das mein Sohn die ganze Zeit dort nur weint macht mich sehr traurig. Nun sagt sie: Das müssen wir halt öfter machen, damit die bessere Strategien entwickeln können und er sich daran gewöhnt. ABER kann sich ein Kind in diesem jungen Alter überhaupt schon daran "gewöhnen" oder ist er einfach noch nicht so weit?


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Ellum Ich glaube, der bekanntest und zutreffenste Satz, der im Leben mit einem Kind immer aktuell bleibt ist:" "Es kommt immer anders, als man denkt ;)." Da können wir Großen planen und uns gute Ideen überlegen. Egal, wo wir hinschauen- das Kind ist unser Kompass. Das Bild habe ich vor Augen. Sie versuchen für Ihren Sohn eine langsame und feinfühlige Eingewöhnung bei der Oma zu gestalten. Wenn Sie fühlen, dass es derzeit noch nicht der richtige Zeitpunkt ist, dann ist es so. Pausieren Sie ! Wenn Sie sich Versuche schenken möchten, dann rate ich zu einem regelmäßigen Kontakt: - Oma beschäftigt sich und Sie sind z.B. derweil im Garten o.ä. und jederzeit bei Weinen erreichbar - Sie besuchen gemeinsam Oma. Sie gehen kurz einkaufen und kommen wieder. Ihr Sohn weiß: Mama kommt wieder! - die Zeiten Ihres Wegbleibens werden länger und strecken sich dann so, bis er das erste Mal Probeschlafen darf bei Oma :). Falls Sie wegfahren: - die Oma betreut Ihr Kind bei Ihnen daheim und könnte ggf. perspektivisch auch die geplanten Betreuungstage bei Ihnen sein. Ihr Baby hat dann eine bekannte Umgebung um sich herum, sein Bett usw. - die Oma fährt mit und übernimmt den Part der Kinderbetreuung, wenn Sie anderweitig eingebunden sind. Grundsätzlich kann sich ein noch so kleines Kind an drei Bezugspersonen binden. Vielleicht kann Ihrem kleinen der Übergang leichter fallen, wenn Sie ihm ein getragenes T-Shirt von sich mit zur Oma zum Kuscheln geben oder eine Mullwindel, die sie beispielsweise eine Weile als Halstuch getragen haben... Dieser gewohnte Mamaduft gibt eine gute Brücke und hilft selbst den deutlich älteren Kindern, die bei Trennung eine Unterstützung brauchen. Falls Ihr Sohn bei den Schwiegereltern in einem Reisebettchen schläft, kann dies bei Ihnen daheim z.B. für den Mittagschlaf ausprobiert und eingewöhnt werden.. Was denken Sie? Wie fühlt es sich für Sie an? Liebe Grüße von Katrin


Mamamaike

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Hallo, grundsätzlich musst Du auf Dein Gefühl (und natürlich auf Dein Kind) hören, denn nur, wenn Du entspannt bist, kann auch Dein Kind entspannt woanders sein. Ich kann Dir von mir berichten: Unser Sohn war ab dem vierten Monat drei Tage die Woche für sechs Stunden bei den Großeltern (zweimal mein Vater, einmal bei den Schwiegereltern), weil ich wieder arbeiten gegangen bin. MIR fiel es anfangs schwer, ohne ihn zu sein, obwohl ich wusste, dass es ihm gut ging und er "in guten Händen" war. In den ersten zwei Wochen hat er mich kurz ignoriert, wenn ich wieder da war, aber ich habe ihn dann in Ruhe gelassen, bis er von selbst zu mir kam. Dann hatte sich das gegeben. Unser Sohn ist ein offenes, freundliches, zugewandtes Kind, das sehr gerne zu den Großeltern geht (einen Kindergartenplatz haben wir leider noch nicht, aber er fragt schon lange danach). Ihm hat es nicht geschadet, aber wir haben das auch immer als "normal" behandelt und hätten ihn auch von den Großeltern betreuen lassen, wenn es nicht notwendig gewesen wäre, auch deshalb, damit alle ein gutes Verhältnis aufbauen können. Vielleicht hilft es Dir, genaue Absprachen mit den Schwiegereltern zu treffen. Aber wie gesagt: Hör auf Dein Gefühl. Viele Grüße


Sonnenblume 1812

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Also bei uns hat es sehr langsam geklappt, weil mein Sohn sehr stark gefremdelt hat. Mit 9 Monaten hat er schon geweint, nur weil Oma oder Opa durch die Haustür gegangen sind und im Wohnzimmer jemand fremdes war. Das ging recht lang so. Aber je öfter wir es gemacht haben, desto besser wurde es. Als er nicht mehr weinte, haben sie mit ihm gespielt und ich war noch im Raum, Tage später war ich dann in der Küche, dann wieder Tage später Wäsche im Keller aufhängen... usw. Wir haben es sehr langsam gesteigert und inzwischen ist es kein Problem, dass ich aus dem Haus gehe und 2 Stunden später wieder komme. Lass euch Zeit und macht es nicht zu abrupt, dann klappt es schon


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