Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Essverhalten 20 Monate alt

Frage: Essverhalten 20 Monate alt

Sweetmummy

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Liebe Frau Simon, Ich mache mir viel Gedanken bzgl des Essverhaltens meiner Tochter. Sie ist von Geburt an eine komplizierte Trinker - und Esserin. Davon habe ich ja oft berichtet Sie hat schon immer wenig getrunken, brauchte dafür oft eine Flasche (habe nur ca. 6 Wochen gestillt, musste wegen extrem starken Schmerzen abstillen) Ihren ersten Brei bekam sie Ende 4 Monat, weil sie es selbst wollte. Es gab fast ausschließlich frisch gekocht bzw vorgekochtes und sie hat immer gern gegessen. Dazu gab es immer Obstgläschchen, das mochte sie immer gern. Nur Milch brei war nie ihr\\'s. Irgendwann hat sie den dann komplett abgelehnt (ca 9 Monate). Habe noch versucht Schmelzflockenbrei oder Grieß, aber das wollte sie auch nicht und ich bin auf Vollkorntoast umgestiegen. Habe ihr alles angeboten, Gurke. Tomaten, Käse, Wurst, etc.paprika... Am Anfang hat sie das noch gut gegessen, aber mittlerweile ist sie kaum noch. Brot meist gar nicht, nur wenn ich eins habe und sie beißt bei mir ab. Sie ist kein Gemüse, knabbert nur daran herum und probiert. außer Banane und Apfel ist sie kein Obst und spuckt es immer aus. . Auch Mittagessen wird immer schlimmer. Nudeln ja, Fleisch ja, Reis ja, aber Gemüse... Nein. Evtl Karotte und Erbsen. Das einzige was sie gern ist, ist pakistanische Küche, mit Chapatis (Haferflocken/Mehl Fladenbrote) mit currys. Ordentlich gewürzt. Ich bin da immer sehr unsicher. Gebe aber oft nach, damit sie überhaupt isst. Ich finde sie ist Verhältnismäßig sehr wenig, unausgewogen und sie hat den ganzen Tag aber so eine Unzufriedenheit. Nimmt aber nichts an, außer mal Obst Quetschies, 1/2 fruchtzwerg oder mal bisschen Banane. Nachts trinkt sie immer noch oft pre Milch, weil sie aufwacht und Milch ruft. Und vorm schlafen gibt es 3,5% Vollmilch.... Sie wacht auch oft nachts auf. Sie geht jetzt auch in die Kita. Dort isst sie such nichts. Und ich hole sie oft total unterzuckert wieder ab. Auch will sie dort nicht schlafen. Ich weiß das sie einen starken Willen, aber sie ist noch so klein und braucht doch was für das Wachstum Muss ich mir sorgen machen? Sie wiegt 9,5 kg und ist ca. 80cm groß War schon immer klein und zierlich Vielen Dank für die Mühe


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Sweetmummy Ich kann Ihre Situation sehr gut verstehen und auch die Sorge um Ihr Kind! Und ja, es muss nun gehandelt werden, da Ihre Tochter klare Anzeichen von Unwohlsein hat. Die Unterzuckerung und die Unruhe. Die ganz klare Ressource bei der Annahme der Mahlzeiten ist die Vorliebe für das pakistanische Essen- die Gewürze, die Lebensmittelzusammenstellung und die Konsistenzen, die Ihre Tochter offenbar mag. Ihre Idee, Ihrer Tochter dahingehend Wunschkost zukommen zu lassen ist sehr gut. Ich stelle Ihnen meine Überlegungen zu Ihrer Frage vor: 1. Es gäbe die Möglichkeit, Ihre Tochter kinesiologisch zu begleiten und quasi durch ein "alternatives" Testverfahren zu prüfen, was genau an Lebensmitteln Ihre Tochter ablehnt und es kann auch nach dem Grund geschaut werden. Da dies keine schulmedizinische Untersuchung ist, kostet sie Geld. Die Erfolge sind gut, wenn ein echter Experte dies durchführt. Daher bitte nur jemanden mit viel Erfahrung aufsuchen! In der Alternativen Medizin werden neben den schulmedizinischen andere Einflussfaktoren auf körperliche Beschwerden oder Verhaltensweisen einbezogen. Diese klingen anfänglich evt etwas "fremd"- erklären oftmals sehr plausibel Zusammenhänge.Wie gesagt-bitte einer Empfehlung nachgehen. Oft hat die Hebamme vor Ort eine Idee für Kinderspezialisten. 2. Sie suchen einen Kinderheilpraktiker auf. Auch hier wird eine intensive Anamnese gemacht und oft eine Stuhlprobe entnommen, um zu schauen, ob und wie die Nahrungsmittelverdauung überhaupt ausschaut. Darauf kann geschlossen werden, welche Nährstoffanteile ggf. gar nicht oder auch zuviel ausgeschieden werden. Dies kann dann einen Hinweis auf die Verwertbarkeit im Körper sein und dann wiederum ein Indiz geben, ob eine Unterstützung notwendig wird. Evt. werden Sie auch aufgefordert ein Nahrungsmittelprotokoll zu führen. Das können Sie generell einmal tun, weil es oft verlangt wird, um eine systematische Übersicht der Nahrungsaufnahme zu erhalten. Uhrzeit, Art des Nahrungsmittels, Angebot/ Situation, Verhalten auf das Angebot. Gibt es körperliche Anzeichen im Anschluss wie z.B. Durchfall, Unruhe, Aggression, Müdigkeit, Bauchweh, Sättigungszeit o.ä. 3. Sie sprechen mit dem Kinderarzt und bitten ihn, Ihre Tochter nochmals gründlich zu untersuchen. Es kann sehrwohl auch über eine Blutentnahme oder andere Untersuchungsmethoden das körperliche Befinden untersuchen. Der Kinderarzt reagiert oft aber auf ein akutes Symptom. Aber- Sie können mit ihm besprechen, ob es die Möglichkeit einer Ernährungsberatung gäbe und zusätzlich, die einer ergotherapeutischen Begleitung. Denn- ein Kind, welches nicht gerne isst oder nur sehr einseitig und körperlich KEINE Auffälligkeiten zeigt, hat oft eine Wahrnehmungsauffälligkeit und haben z.B. eine Überstimmulation von Konsistenzen, Gewürzen, der Menge im Mund oder schon auf dem Teller....Es kann gezielt herausgefunden werden, welche Wahrnehmung mgl. reguliert oder auch aktiviert werden kann. 4. Sie können sich einen Termin in einem SPZ ( sozialpädiatrischem Zentrum) geben lassen. Dort sind alle Experten unter einem Dach und kennen sich besonders gut mit Kindern aus, die Verhaltensweisen zeigen, die nicht "alltäglich" sind und für die Begleitung in der Kinderarztpraxis oft zu wenig Zeit bleibt. Der Kinderarzt kann überweisen und/oder Sie machen den Termin und lassen sich die Überweisung geben. Ich lese aus Ihren Zeilen, dass weder die Kita noch Sie Druck machen beim Essen. Bleiben Sie dabei :).Es ist wichtig, dass das Essen nicht zum Hauptthema wird; was der Situation geschuldet, natürlich nicht einfach ist. Daher rate ich Ihnen Hilfe vor Ort zu suchen, um sich als Mutter auch kleinschrittig und direkt austauschen zu können. Was denken Sie? Haben Sie Möglichkeiten? Liebe Grüße von Katrin


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