Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Einschlafhilfen Kleinkind

Frage: Einschlafhilfen Kleinkind

Mamaroo

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Liebe Katrin, unere Tochter ist 13 Monate alt und schläft nur beim stillen, auf dem Arm meines Mannes, im Kinderwagen oder im Auto ein. Das war bisher für uns auch immer so in Ordnung und hat uns nicht gestört. Sie schläft dann einfach bei uns ein und wir legen sie schlafend in ihr Bettchen. Nun ist es so, dass ich mit Zwillingen schwanger bin und mein Bauch bald zu groß wird, um dort in meinen Armen einzuschlafen und auch nach der Geburt der Geschwister uns leider die Zeit fehlen wird, immer eine so intensive Einschlafbegleitung zu bieten (40 min jeden Abend) Mein Mann arbeitet viel und kommt auf Grund der Pendelei immer erst nach Hause, wenn unsere Tochter schon im Bett ist, daher ist das auch keine Alternative, dass wir uns nach der Geburt auf Dauer beim ins Bett bringen aufteilen. Wir haben schon probiert, sie in ihr Bett zu legen und daneben zu sitzen, zu singen und zu streicheln, alles ohne Erfolg. Sie setzt sich immer wieder auf, stellt sich hin und weint. Wenn man sie wieder hinlegt geht das Spiel ewig von vorne los. Auch ein ganz leichten Gegendruck auszuüben hilft nur, wenn sie schon schlafend ins Bett gelegt wurde und aufstehen will, nicht jedoch, wenn sie noch wach ist. Mittags wacht sie sofort auf, wenn ich mich nur minimal bewege, da wäre nicht mal dran zu denken, sie abzulegen. Zu den Schlafenszeiten: nachts schläft sie von 19-08 Uhr mit ca. 3-4x aufwachen zum stillen. Mittags schläft sie ca. 40 Minuten und manchmal noch ein Nachmittagsschlaf beim Gassi gehen im Kinderwagen. Einen Kitaplatz hat sie ab dem Sommer im Nachbarort. Uns gehen leider die Ideen aus und ich muss sagen, dass ich Angst habe, wie ich es auf Dauer alleine schaffen soll, wenn die Babys da sind bzw mein Bauch zu groß ist. Sie muss ja schlafen für ihre Entwicklung. Haben Sie Tips für den Mittagsschlaf und besonders für abends? Vielen Dank für deine Hilfe Tina


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Tina Kannst du dich noch an deine Schwangerschaft mit deinem Sohn erinnern und an die Vorstellungen, wie sich ein " Baby verhält"?! Ich bin mir sicher, dass viele Eltern, auch ich!!!, sehr klare Vorstellungen von dem Leben mit seinem Kind, haben. Wenn es denn da ist, entwickelt und zeigt es sich oft ganz anders. Worauf ich hinaus will... ich vermute, und verstehe es sehr genau!, dass die von dir berichteten Rahmenbedingungen mit bald drei Kindern und einem Partner, der viel unterwegs ist, eine gewisse Unsicherheit hervorrufen und u.U. auch Ängste schürt, ob man dieser Aufgabe gewachsen ist und nun alle möglichen Vorbereitungen treffen möchte, um so gut wie möglich, die kommende Situation meistern zu können. Deine Tochter, aber auch die zweitgeborenen Kinder, haben sehr feine Wahrnehmungen füreinander. Sie spüren sich gegenseitig und es ist erstaunlich, wie oft, sich die Bedürfnisse von Geschwisterkindern doch ineinander fügen und sich letztendlich "alles schaffen lässt". Das heißt nicht, dass es unanstrengend wird ;). Diese Perspektive wäre zu idealisiert :). Aus meiner Erfahrung und Beobachtung schlafen zweitgeborene Kinder nachts oft sehr viel besser, weil sie tagsüber meist mit kleinen Powernaps auskommen müssen, da das ältere Geschwisterkind in der Regel den Rhythmus vorgibt. Vielleicht spürst duch auch schon jetzt, dass deine Tochter, wenngleich sie noch sehr jung ist, dass du dich veränderst ;). Kinder merken die Schwangerschaft einer Mutter, auch wenn dies kognitiv für die kleinen noch nicht verstehbar ist. Lass deine kleine Tochter an deiner Schwangerschaft teilhaben und schleicht die gewohnten Rituale des Einschlafens aus... Gebt euch Zeit und macht euch keinen Druck! Bis ganzbald und liebe Grüße von Katrin


Mamamaike

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Hallo, wie lange habt ihr denn das neue Ritual durchgeführt? Bei meinem Sohn hat es vier Wochen mit anfangs länger Dauer (plusminus zwei Stunden) gebraucht, bis er sich ans Einschlafen im Bett gewöhnt hatte (seitdem: Ritual von 15 bis 20 Minuten und alleine Einschlafen). Vielleicht braucht ihr mehr Ausdauer? Sie muss sich ja umgewöhnen... Viele Grüße


Mamaroo

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Oh wow, vier Wochen! Da waren wir vielleicht nicht ausdauernd genug. Wir versuchen es seit einer Woche, haben sie aber immer wieder rausgenommen, da sie ganz fürchterlich geweint hat, so dass sie dann doch immer auf mir eingeschlafen ist. Aktuell schläft sie auch noch bei uns und soll bald in ihr Zimmer umziehen, damit sie nachts nicht von den Zwillingen wach wird. Macht es dann Sinn, dass wir das einschlafen im Bett direkt in ihrem Zimmer üben, wenn jede Umstellung ggf mehrere Wochen dauert? Oder sind das dann zu viele Veränderungen auf einmal? Wir sanieren auch gerade das alte Haus meiner Großeltern, das Haus wird aber erst in einem Jahr fertig werden, also dann gibt es nochmal eine Umstellung. Danke und viele Grüße Tina


Mamamaike

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Ihr müsst euch gut überlegen, was das Ziel sein soll. Wenn das heißt, dass sie in ihrem Bett, in ihrem Zimmer und begleitet einschlafen soll, ist die Frage, ob ihr jeden Schritt einzeln "einübt" oder alle gleichzeitig. Erster Schritt wäre sicher, dass ihr euch sicher sein müsst, ob ihr das wollt - und dann müsst ihr auch Protest = Schreien aushalten, ohne sie hochzunehmen. Dabei lernt sie nämlich nicht, in ihrem Bett einzuschlafen, sondern: Wenn ich genug protestiere, holen sie mich doch. Versteh mich nicht falsch, ich sage nicht: Lasst sie schreien. Aber ohne (begleiteten) Protest wird es nicht gehen. Und da müsst ihr ganz alleine entscheiden, ob ihr das abkönnt, ob ihr das im Moment zuzumuten ist und ob es an einem anderen Zeitpunkt vielleicht besser funktioniert. In unserem Fall war ganz klar, dass dringend und sofort (haha, nach vier Wochen) eine Änderung her muss. Mir hat die Einschlafbegleitung so Stress gemacht, dass ich das nervlich nicht mehr konnte und bereits körperliche Symptome gezeigt habe. Mein Mann hat allein das Umgewöhnen übernommen, weil unser Sohn das von mir nicht akzeptiert hat. Aber: Es hat uns allen Lebensqualität gebracht: Meinem Sohn, weil er mit Ritual und begleitet ohne Stress zur Ruhe kommen und einschlafen kann, und uns, weil wir in den meisten Fällen ein entspanntes, ruhiges Ritual umsetzen und ein ruhiges, schlafendes Kind und dadurch entspannte, abendliche "Erwachsenenzeit" haben.


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