Mitglied inaktiv
Liebe Kathrin, ich habe ein paar Fragen. 1. Wie lange muss ich die Fläschchen, Schnuller etc. noch sterilisieren? Muss ich auch die Beikostlöffel sterilisieren? (Mein Sohn wird bald 6 Monate.) 2. Mein Sohn ist vor dem Einschlafen immer extrem unruhig. Er kommt ins Bett, sobald er die ersten Müdigkeitsanzeichen zeigt (und das ist auch meistens immer zur selben Zeit). Trotzdem schläft er dann nicht ein, es dauert oft eine halbe Stunde. In der Zeit wirft er ständig die Beinchen in die Höhe, dreht den Kopf hin und her, zieht sich den Schnuller aus dem Mund (verlangt ihn aber sofort wieder). Wie kann ich ihm helfen, besser/schneller einzuschlafen? 3. Meine Schwiegermutter hat oft Herpes, und liebkost meinen Sohn dann trotzdem immer (sie sagt, sie müsse ja jetzt aufpassen, aber ich glaube, sie vergisst es dann immer wieder..). Was kann ich ihr in so einem Fall sagen? Wie gefährlich ist Herpes für kleine Kinder und was kann schlimmstenfalls passieren? Danke im Voraus für Ihre Antwort!
Liebe Joleen, 1.alle aufgezählten Materialien ab nun mit heissem Spüliwasser gut reinigen und nachspülen, trocknen lassen und gut. Oder aber in die Spülmaschine ( Flaschen) geben. Sauger und Co. müssen per Hand gesäubert werden. 2. Eine halbstündige Einschlafzeit ist bestens! Das Verhalten als solches normal und vorbildlich. Den Schnuller kann man z.B. an einem Schnullertuch fixieren bzw. mehrere Schnuller ins Bett legen, damit immer einer griffbereit ist. 3. Ihr Schwiegermutter sollte das Liebkosen bitte unterlassen oder einen Mundschutz aufsetzen. Ist das Bläschen abgetrocknet, dann darf die Oma wieder schmusen. Die Erstansteckung mit einem Herpesvirus ist eine sog. Mundfäule. Schmerzhaft und unangenehm. Dazu ergänzend ein Text: Herpes simplex, Herpes labialis (HSV1), Herpes genitalis (HSV2) beim Neugeborenen / Säugling Ansteckung von Herpes simplex im Kleinkindesalter Die Ansteckungswahrscheinlichkeit von Herpes labialis (HSV1) lässt sich nicht exakt berechnen. Ist aber durchaus nicht gering. Immerhin haben bereits 80% aller zweijährigen Kinder und über 90% der Jugendlichen Antikörper gegen HSV 1 gebildet. Ob sich ein ein Säugling oder Kleinkind an Herpes simplex infiziert, hängt einerseits von der Intensität und Dauer des Kontaktes mit der erkrankten Person ab (s.u.). Zum anderen wird die Erkrankungsgefahr von der Antikörperschutzrate bestimmt, die das Baby normalerweise über den Mutterkuchen (Placenta) übertragen bekommt. Diese sogenannte mütterliche Leihimmunität liegt hierzulande zum Geburtszeitpunkt bei über 90%. Allerdings fällt der Herpes-Immuntiter bei den Säuglingen in den ersten Monaten stetig ab. Ansteckend sind nur Personen, die aktuell unter einer Lippenherpes-Infektion leiden. Die Inkubationszeit beträgt wenige Tage. Krankheitsformen der Herpes-Infektion Eine Reihe von Herpes-Infektionen verläuft im Kleinkindesalter unbemerkt. Typisch ist bei der erstmaligen Herpes simplex Infektion der Ausbrauch der so genannten Mundfäule (Stomatitis aphtosa), einem sehr schmerzhaften und meist hochfieberhaften Krankheitsbild. Betroffen sind in erster Linie Kinder zwischen 8 Monaten und 3 Jahren. Aber auch "einfache" Halsentzündungen (Tonsillopharyngitis) mit Schwellung der Halslymphknoten werden beobachtet. Herpes-Komplikationen sind gefürchtet aber sehr selten. Herpes-Enzephalitis: Abgeschlagenheit, Fieber, neurologische Auffälligkeiten wie Krampfanfälle und Bewußtseinseintrübungen bis hin zum Koma. Merke: bei Krampfanfällen im Zusammenhang mit einer möglichen Herpes-Ansteckung, bitte unverzüglich Blutuntersuchung auf Herpes-Antikörper veranlassen. Herpes-Augenentzündung: sollte mit Acyclovir behandelt werden, um eine Narbenbildung an der Hornhaut zu vermeiden. Ausgedehnte Hautinfektionen: besonders bei sensibler Haut / Neurodermitis: z.B. Ekzema herpeticatum, Exanthema multiforme exsudativum. Herpes-Lungenentzündung: sehr selten. Problem: Herpes genitalis (HSV2) Am gefährlichsten sind Herpes-Infektionen um die Geburt herum. Säuglinge die in den ersten Wochen einen Herpes entwickeln haben ein erhebliches Risiko eine schwere Allgemeinkrankheit, oder eine Infektion des zentralen Nervensystems (Enzephalitis) zu enwickeln. Vor der Entbindung werden die Schwangeren daher gründlich untersucht und im Falle einer Herpes genitalis Infektion per Kaiserschnitt (Sectio) entbunden. Vorbeugung vor Herpes-Infektionen In den Herpesbläschen sind lebende Herpesviren enthalten, die beim Aufplatzen in die Umgebung gelangen. Verringern Sie die Übertragungsgefahr durch: Regelmäßige Händedesinfektion Abdecken der Herpesläsionen (Pflaster, Zinkpasten) Vermeiden von direktem Kontakt (Küssen). Therapie von Herpes Infektionen im Kindesalter Schwere Herpes Infektionen im Kindesalter werden mit dem Virostaticum Aciclovir behandelt. Häufig reicht einen naturheilkundliche Behandlung aus. Bewährt hat sich dabei die Lomaherpan-Salbe, Tannosynth Lotio, Virudermin und homöopathische Arzneien, wie: Mercurius Rhus toxicodendron Sulfur Acidum nitricum Natrium muriaticum Lästige Fieberbläschen Ebenso wie die Windpocken (Varicella-Viren), verbleiben auch die Herpes-Viren nach der Erstinfektion lebenslänglich in den Nervenbahnen unseres Körpers zurück und können bei Belastungen des Immunsystems (Sonne, Klimawechsel, Erkältungen, Fieber, Stress, seelischer Belastung, Menstruation) wieder reaktiviert werden. Viele Grüße von Katrin