Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Die Grenze meiner Belastbarkeit ist weit überschritten

Katrin Simon

 Katrin Simon
Kinderkrankenschwester, Pflege- und Heilpädagogin

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Frage: Die Grenze meiner Belastbarkeit ist weit überschritten

Marlen123

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Liebe Katrin, Mein Baby wird im dez ein jahr. Seit April schöafprobleme. Wird 1-2 stündlich wach. Schläft ab 2,3 nur noch schwer bis gar nicht ein. Er ist ein sehr fröhliches, aber auch anspruchsvolles Baby, was auch tagsüber JEDE Minute Aufmerksamkeit einfordert. Nur, wenn ich dabei sitze, krabbelt er fröhlich allein umher, ich darf dann aber nicht lesen, Handy bedienen usw. Das will er dann haben u unterbricht sein Spiel Ob kochen, Tisch Decken, Toilette, er hängt mir immer am Bein. Geht um 19:30/20:00 ins Bett, schläft MIT GLÜCK 2-3 std, dann stündlich wach und um 4 Nacht vorbei. Ab 2 schläft er meist auf dem Arm. Ich kann nicht mehr. Habe oft nichtmal mehr die Energie, zum einkaufen. Ich dachte immer, bald wird's besser... zum beikoststart wird's besser. Wenn er krabbelt, wird's besser, nun läuft e schon einige wenige Schritte. Es wird immer schlimmer!!! Mein Mann sagt immer nur, ich soll ihn schreien lassen, oder ich hätte ihn verwöhnt, er brauch mehr "Action" (habe extra atrukturierte, ruhige Tagesabläufe). Er hat mich in der Zeit nur einmal in den Arm genommen und getröstet. Ich weiß nicht mehr weiter. Habe über die Monate alles ausprobiert!!! Ruhe, Homöopathie, Osteopath, Kinderarzt, alles ok, gute Nacht Bad, Lavendelsack, eigenes Kinderbett(was gar nicht funktioniert), kompl kaffeeverzicht, weißes Rauschen, schlafprotokolle über Monate geführt, fieberzäpfchen, Lektüre (schlafen statt schreien)Rituale... Was soll ich bloß tun???? Ich lasse jetzt den morgenschlaf weg, weil er morgens, wenn alle aus dem Haus sind, einfach den Nachtschlaf nachholt. Schläft ja nur 7 std mit Unterbrechungen. Es ist ein Kampf! Er ist dadurch nur noch mies drauf. Mittags wecke ich ihn nach 2 std. Ich stille leider noch fast voll, er isst wenig bis kaum. Ich bekomme abends in ihn nichts rein. Ich würde ja gerne nachts 3,4mal stillen, wenn er dann weiterschlafen würde!!! Randinfos: Familienbett mit beistellbett, nie schreien lassen, stillen, strukturierter Tag, Rituale. Soll ich nachts abstillen? Wird er aus Gewohnheit wach??? Ich freue mich über JEDEN Tipp und jede Antwort! Ich kann die "guten" Nächte an einer Hand abzählen.....


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Marlen, oh ja, es ist unglaublich viel, was Sie derzeit leisten... es braucht dringend eine Hilfe. Sie haben schon ganz wunderbare Tipps erhalten, die ich alle als eine Option einschätze. Wichtig ist zudem: Was wünschen SIE sich? Hätten Sie drei Wünsche frei... was würden Sie wollen? Diese Wunschfrage soll kein Einstieg ins Märchenland werden, sondern es kann Aufschluss darüber geben, was momentan wirklich! die Belastung ist. Denn- manchmal sind es ganz andere Dinge, die erschöpfen. Erschöpfend kann sein, dass Sie u.U. enttäuscht von Ihrem Mann und seiner passiven Haltung sind, sich das Muttersein doch ganz anders anfühlt, als man es geglaubt hat- es mischen sich plötzlich Gedanken und Gefühle in das Muttersein hinein, die irritieren ( Wut, Frust, Abwehr, Phlegma, keine Bestätigung....), erschöpfend kann eine dauernde Routine sein, wenn Sie ein Mensch sind, der u.U. spontan, schnell und flexibel reagiert und viele eigene Interessen derzeit auf Eis liegen... erschöpfend kann auch der körperliche Zustand sein, indem Sie sich befinden: das Wohlbefinden im eigenen (veränderten) Körper und rein physiologische Gründe, die man ggf. behandeln kann wie Eisenzufuhr, Vit. D., Stärkungsmittel ... Fazit: Ich rate Ihnen von Herzen sich z.B. bei Ihrer Frauenärztin/ Hausarzt einmal vorzustellen und Ihre Situation zu schildern. Und selbst wenn "nur" zunächst eine Körperliche Stärkung erfolgt, kann es schon helfen, klarer weiterzugehen. Eine Erziehungsberatung/ Stillberatung vor Ort kann helfen, dass Sie regelmässig jemanden haben, der Sie in Einzelschritten beraten kann. Ausserdem wird Ihr Mann definitiv mit eingebunden. Und- versuchen Sie losgelöst von allem etwas Gutes für sich selbst zu etablieren. Sport, Massage, Kosmetik, Sauna, Shoppen , Freundinnen.... diese Abnabelung gelingt nicht sofort; aber Schritt für Schritt können Sie eine Entlastung spüren. Was denken Sie? Viel Kraft schickt Ihnen Katrin


Alenmelli

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Puuuh, du tust mir leid! Manche Babys sind einfach unglaublich anspruchsvoll!!! Ich war auch irgendwann so fertig, dass ich in der Nacht eine stillfreie Zeit eingeführt habe! Da war mein Sohn 9 Monate alt! Jede Nacht habe ich das stillen mehr vor mir her geschoben und versucht ihn zunächst mit wiegen und dann im liegen ohne Stillen zum einschlafen zu bekommen!!! Ja- es gab Tränen!!! Aber ich war da! Es hat 1 Woche gedauert und jetzt schlafen wir 6 Stunden.... Stillen ist eben nicht nur Hunger und Nähebedürfnus sondern auch Wiedereinschlafhilfe- und da liegt das Problem! Die Stillberatung von Biggi Welter kann dir die Methode genau erklären! Dein Mann sieht dich deine Augenringe- sag ihm, dass du zumindest Zuspruch brauchst um dich wohler zu fühlen! Mach nur das nötigste im Haushalt und such dir Hilfe...Dass du mal ne Stunde für dich hast! Alles Gute


zweizwerge

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Hallo Marlen, Da Du jeden Tipp willst ;-): Etwas später schlafen legen (optional) und (auf jeden Fall) gleich mit hinlegen, damit Du die 2-3 Stunden am Stück Schlaf bekommst. Zum nachts Abstillen wird im Stillforum ab 1 Jahr meist die Radioweckermethode nach Pantley Schlafen statt schreien (kennst Du dann ja;-) empfohlen. Tatsächlich ist mE der Erfolg altersabhängig, weil manche Babies einfach noch länger eine nächtliche Zwischenmahlzeit brauchen. Aber ausprobieren ist sicher eine Option. Ich fand "Jedes Kind kann schlafen lernen" durchaus auch interessant. Um es gleich klar zu sagen: NICHT für die dort empfohlene Schlaf"lern"methode, die ich ablehne, denn ich mag auch nicht weinen lassen. Aber es gibt im einleitenden Teil eine mE sinnvolle mehr wissenschaftliche Einleitung über Schlafbedürfnis und auch einige sonstige Tipps - vielleicht (vielleicht auch nicht) hilft ja was davon. Was macht er nachts ab 2 oder 4, wenn Du stillst (im Liegen) und Dich danach wieder hinlegst, alles dunkel läßt und Dich schlafend stellst? Ganz eindeutig ohne Herumtragen. Kuscheln oder Händchen halten (wenn Du das OK findest) erlaubt. Vielleicht auch was beruhigendes Summen oder so. Akut: Hilfe einfordern. Auch vom Mann. Der kann dann ja auch mal ein Action-Programm für ein paar Stunden ausprobieren (wird schon nicht schaden), während Du Schlaf nachholst. Unterschiedliche Erziehungsstile sind ja nicht durchweg falsch. Und ansonsten von jemand anderem... Viel Glück!


Myfairlady11

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Du beschreibst da gerade Haar genau meinen Sohn. Nur das er ein guter Esser ist und war. Das mit dem schlafen liegt somit nicht am essen. Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen: hör auf!!!!!!! Versuche nichts mehr. Akzeptiere ihn so wie er ist. Erst wenn du das schaffst wird es besser. Bis ich diese Einsicht hatte hat es auch fast ein Jahr gedauert. Ich wäre fast verzweifelt. Aber je mehr ich ihn genommen habe wie er ist, umso besser ist es geworden. Er ist nun 18 Monate alt. Ich hatte zwar erst eine Nacht in der er nur zweimal wach wurde, und ich hatte auch noch einige Nächte in denen er stündlich wach wurde (er kässtbaich auch nicht von Papa beruhigen oder ins Bett bringen) aber die Nächte sind besser geworden. Je entspannter ich alles gesehen habe, umso schneller schlief er wieder ein. Mittlerweile kann ich mich über Nächte freuen in denen er nur zweimal wach wird. Ich muss nachts nicht mehr stillen und kuscheln reicht damit er wieder einschläft. Du siehst es ist noch nicht perfekt (und im Februar kommt seine Schwester ;-) ) aber uns beiden geht es besser. Auch er lässt mich nicht alleine und will alles haben was ich habe. Aber so langsam kommt das alleine spielen. Halte durch , hörnauf dich mit allen möglichen verrückt zu machen was doch nicht hilft und glaube mir, es wird dann besser. Ich wünsche dir alles gute


Marlen123

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Guten Morgen, Ihr lieben! Vielen Dank für eure Antworten bis jetzt :). Das tut gut... zu wissen, das man nicht alllein ist und auch verstanden wird :). Gestern habe ich ihm Nurofensaft gegeben. Die erste nachthälfte war tatsächlich ruhiger. Ab 1 haben wir gekuschelt geschlafen, er auf mir, mir drei still-Unterbrechungen, bis 6. Die Nacht bin ich einfach erschöpft eingeschlafen. Habe mir zwei dicke Kissen in den Rücken gelegt und so konnte ich fest sitzen und sogar meinen Kopf ablegen. Von 3-4 war er wach, aber mit wenig meckern. Wenn ich sonst nichts tue, oder mich schlafend stelle, fängt er irgendwann richtig an, zu kreischen. Heute hat er sich einfach an der Brust bedient und ich konnte dösen und irgendwann weiter schlafen. Die letzten Tage waren tagsüber grausam, deswegen lasse ich das mit dem schlafentzug am Morgen :-(. Er hat nur geschrien, sonst ist er immer gut drauf (vorausgesetzt, Mama ist da..). Er braucht anscheinend die zwei tagesschläfchen dringend. Ich werde versuchen, so sanft es geht, die einschlafzeit rauszuzögern.. das aller-äußerste, was bis jetzt ging, war 20:00. Die tragerei lasse ich sein, er wiegt weit über 10 kg, das merkt man schon sehr in den Armen. Danke für eure Tipps und positive Energie < 3!!


HappyMamas

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Hallo, Hast du schon mal versucht Abends vorm ins Bett bringen eine Flasche anzubieten? Die hält vllt länger satt und du kannst ihn dann wieder in den Schlaf wiegen, ohne ihn zu stillen? Drücke dir die Daumen..keine Sorge...diese Zeit vergeht und es kommen BESTIMMT bessere und entspanntere Tage.. Aber aus Erfahrung, kann ich sagen, dass, wie meine Vorrednerin es schon gesagt hat, selber wirklich dabei entspannt sein, an nichts anderes denken und akzeptieren- das spüren die Kleinen sofort! Ich habe mir immer vor Augen gehalten, dass die Zeit zu schnell vergeht und er groß wird und ich später nie wieder IHN so in den Armen halten kann. Man vermisst diese Augenblicke irgendwann...also versuch einfach das bestr drauß zu machen. Um sich selber und diese Gelassenheit zu finden, musst du natüröich erst ein Mal neue Energie tanken..mir hat ein Spaziergang oder eine Massage immer gut getan :)


Marlen123

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Leider nimmt er weder Flasche noch Glas... es ist so schade. Zum Essen trinkt er sein Wasser seit Anbeginn der Beikosteinführung aus dem Glas. Aber nur wenig. Milch (Muttermilch), Getreidetrinkmahlzeit nimmt er nicht. Immer nur ein Schluck. Er kam jetzt die letzten Tage stündlich an die Brust, und hat wirklich ein ganz kleines bisschen ruhiger geschlafen.. ich denke, es ist nachts Hunger, Unruhe(lernen wollen), weil er sich "fit plappert" und Nähebedürfnis.. ich war die letzten Nächte so heftig erschöpft, dass ich sitzend im stillen eingeschlafen bin und Junior in meinen Armen-mehrere Stunden!!!!!! Das ist für mich ein Riesenfortschritt :-). schade, dass das nur mit Handkontakt nicht klappt.... wach war er jetzt trotzdem immer um 4. aber man ist auch für kleine Schritte dankbar. Ich danke Euch für Eure Tipps :-)!


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