sonnenblume105
Hallo, mein Kind ist knapp 2 1/2 und lutscht im Moment fast den ganzen Tag am Daumen. Egal was ich ihr zur Ablenkung anbiete - ganz schnell wandert immer ein Daumen in den Mund. Ich würde ihr ihn zumindest tagsüber gern abgewöhnen, da sie auch recht undeutlich spricht und ich Angst habe, dass das durchs Daumen lutschen kommt.
Liebe Sonnenblume, Daumenlutschen ist im Vergleich zur Schnullerbenutzung in der Abgewöhnung ein schwereres Vorhaben. Dennoch ist es möglich- manchmal mit Hilfsmitteln. Deine Tochter ist in einem Alter, wo sie schon recht gut versteht und u.U. einfache Erklärungen nachvollziehen kann. Dies wird in Phasen gelingen, wenn der Daumen nicht unbedingt " nowendig" ist. Bei z.B. Müdigkeit, Trost... usw. können diese Erklärungen nicht " abgerufen" werden, weil das Daumenlutschen als ein Regulationsmechanismus implementiert ist und quasi reflexartig angewandt wird. An dieser Stelle braucht es dann eine bewusste Begleitung und viel Verständnis z.B. in den Arm nehmen die Hand sanft festhalten und streicheln. Ihr könnt den Daumen auch in ein "Subjekt" verwandeln und ihm sagen, dass er jetzt eine Pause machen darf. Im Mund ist es ungemütlich und ganz nass, dunkel und gar nicht kuschelig... o.ä.. Es ist viel schöner sich mit den anderen Fingern zu " treffen" und bei ihnen zu sein.... Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Als Übergangsobjekt vom Daumen zum Nichtnuckeln kann z.B. auch ein Tuch mit dickem Knoten eingesetzt werden, an dem gesaugt oder genuckelt werden kann oder es wird wie ein Handschmeichler in der Hand gehalten. Die sanfte Begleitung des " Daumens" ausserhalb des Mundes durch eben Festhalten, streichlen, spielen, ablenken usw. hilft, um den Verzicht zu lernen Dieses wird sicher nicht immer einfach sein, aber- es kann gelingen. Wenn ihr krippenerfahren seid, so erfragt dort einmal, welches Prinzip dort angewandt wird- da hier natürlich konform gegangen werden muss. Ggf. gibt es für Prozesse wie diese bestimmte Vorgehensweisen, die die Kinder dann gewohnt gut akzeptieren können. Manchmal können die kleinen bereits mit einem "Belohnungsprinzip" arbeiten. Hier eignen sich z.B. kleine Nuggets, die man bei jedem Verzicht auf den Daumen in ein Glasgefäß füllt und bei Vollständigkeit gib es eine Belohnung. Oder kleine Sterne, Smileys, Herzen oder anderes aufkleben z.B. auf vorgemalte Sterne etc.. Ist dies vervollständigt, dann wartet eine Überraschung oder ihr macht etwas tolles zusammen o.ä. Auch kann man mit einer Sanduhr ( z.B. bei Jako O) eine Zeit visualisieren, die klar sagt, wie lange der Daumen genutzt werden darf. Dann ist die Zeit um...Damit ist der Prozess der Abgewöhnung etwas abgeschwächt- vorsichtiger. Manche Kinder lassen sich vom Daumen entwöhnen, indem man ihnen eine schlecht schmeckende Tinktur sog. Daumenex aufträgt. In der Apotheke erhältlich. Die Reaktionen darauf sind sehr unterschiedlich. Ich drücke Euch die Daumen ;)!! Liebe Grüße von Katrin