S.B.K.
Guten Tag, mein 7 Wochen altes Baby hat eine Milcheiweißallergie. Momentan erhält es Neocate Infant und Stillmahlzeiten. Ich ernähre mich milcheiweißfrei, habe aber nicht genug Milch um voll zu stillen, daher beides! Ich möchte im Januar 2019 mit Breikost beginnen. Wegen der Allergie wird natürlich selbst gekocht. Nun habe ich aus dem eigenen Garten, also ungespritzt, Äpfel, Kürbis, Pattison und Zucchini geerntet. Da dies alles im Januar nicht frisch verfügbar ist, wollte ich das Gemüse/Obst konservieren. Nun darf man fertig gekochten Brei keine 5 Monate eingefroren aufheben. Ist es in Ordnung wenn ich das Gemüse/Obst wasche, kleinschneide und roh in Zip Tüten einfriere? Dann kann ich die Menge die ich dann benötige auftauen, dampfgaren und zu Brei verarbeiten und ich weiß genau das es meiner kleinen dann nicht schadet. Was würden Sie mir wegen der Allergie als erstes empfehlen zu füttern? Ich habe viele Allergien und mein Mann auch, außerdem Asthma und Neurodermitis und ich möchte mein Kind bestmöglich vor weiteren Allergien/Erkrankungen schützen. Vielen Dank für Ihre Antwort! Mit freundlichen Grüßen SBK
Liebe S.B.K, Sie können das Gartengemüse ohne Probleme einfrieren und für das Breikochen verwenden. Frischer und gesünder kann es gar nicht sein :)). Die heutigen Allergiepräventionen zeigen, dass bei Einführung von Beikost keine Vermeidungsstrategie mehr erfolgt, sondern alle Gemüsesorten ( saisonal, regional) in gegartem Zustand angeboten werden. Folgende Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund: Beikost ab wann und in welcher Abfolge? Die Experten des Netzwerks Junge Familie empfehlen, Beikost frühestens mit Beginn des 5. und spätestens mit Beginn des 7. Monats einzuführen. Auch danach sollten Mütter noch weiter stillen. Der genaue Zeitpunkt, ab wann ein Säugling reif für Beikost ist, kann individuell unterschiedlich sein. Er richtet sich nach der persönlichen Entwicklung des Kindes (z. B. vom Löffel essen können, Interesse und Verlangen nach neuen Lebensmitteln). Die Empfehlungen für die optimale Abfolge der Beikost basieren auf dem Ernährungsplan des Forschungsinstituts für Kinderernährung Dortmund (FKE). Danach wird zwischen dem 5. und 7. Monat als erster Brei ein Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei eingeführt. Jeweils einen Monat später folgen zwischen dem 6. und 8. Monat ein Milch-Getreide-Brei und zwischen dem 7. und 9. Monat ein Getreide-Obst-Brei. Bei der Auswahl der Beikost ist Abwechslung wünschenswert. Im Rahmen der oben empfohlenen Breie sind die Beikostzutaten zu variieren: verschiedene Gemüse- und Obstarten auswählen Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei auch manchmal mit kleinen Mengen Nudeln bzw. anderen Getreideprodukten kombinieren (vorzugsweise aus Weizen) gelegentlich fettreichen Fisch anstelle von Fleisch wählen Zöliakierisiko Es wird empfohlen, mit Beginn der Beikostfütterung auch kleine Mengen glutenhaltiges Getreide zu füttern. Diese Maßnahme senkt das Zöliakierisiko um 50 %. Gluten ist dazu in kleinen Mengen einzuführen, solange noch gestillt wird. Gesonderte Empfehlungen für allergiegefährdete Kinder? Für Kinder mit erhöhtem Allergierisiko gibt es keine speziellen Empfehlungen zur Beikost. Es gilt ebenso der obige Ernährungsplan. Start der Beikost ist ebenfalls frühestens ab Beginn des 5. Monats und spätestens ab Beginn des 7. Monats. Entgegen der früheren Auffassung bietet die Vermeidung oder die spätere Einführung von Lebensmitteln, die häufig Allergien auslösen, keinen Allergie-Schutz. Es gibt jedoch Hinweise, dass der Verzehr von Fisch im ersten Lebensjahr einen schützenden Effekt auf die Entwicklung atopischer Erkrankungen hat. Selbst gekocht oder Gläschen? Beides hat Vorteile – Beikost selbst zu kochen oder fertig zu kaufen. Bei der Selbstzubereitung können die Eltern über Auswahl und Anzahl der Zutaten selbst entscheiden. Sie können zudem für mehr Vielfalt sorgen, was im frühen Alter eine Akzeptanz für neue Lebensmittel fördert, wie z. B. Gemüse. Auch lässt sich dann auf Salz und Zucker einfach verzichten. Die industriell hergestellte Beikost hingegen spart Zeit und Arbeit und erfüllt hohe gesetzliche Anforderungen. Zur Auswahl solcher Fertigprodukte geben die Experten des Netzwerks Junge Familie folgende Empfehlungen: erwünscht: nur wenige Lebensmittelzutaten (in etwa wie in den Rezepten für die Selbstzubereitung vom FKE vorgesehen) unerwünscht: Zusatz von Salz oder Aromen und starker Süßgeschmack --------------------- Vor ca. zehn Jahren hat man im Rahmen der Allergieprävention geraten, Lebensmittel einzuführen, die im Kalender einer möglichen Kreuzallergie nicht auftauchen. Dieses hat sich aber nicht bestätigt und keine Allergie verhindert. Gehen Sie langsam vor in der Einführung der Beikost. Es müssen nicht viele Gemüsesorten sein... Derzeit z.B. bietet sich Kürbis und Steckrübe sehr an. Heimisch, süßlich schmeckend und saisonal sehr frisch. Bis bald und viele Grüße von Katrin