Nelli09
Hallo! Mein Sohn ist 12 Monate alt. Mir fällt inmer mehr auf dass er kaum meine Nähe sucht/braucht und nicht kuscheln möchte. Wenn er müde ist und ich ihn auf den Arm nehme auf dem Sofa dann drückt er sich weg und krabbelt auf dem Sofa herum oder spielt mit den Kissen oder sitzt nur neben mir und schaut herum. Im Bett dasselbe, auch wenn er noch so müde ist und kaum die Augen aufhalten kann, weint er wenn er auf meinem Arm in meinem Bett ist und krabbelt in sein Beistellbett. Da stellt er sich auf oder spielt mit den Stangen oder sitzt auch einfach nur da. Ich nehme ihn dann immer wieder auf den Arm er qängelt meist manchmal auch weinen und ich schukkel ihn, dann schläft er irgendwann erschöpft ein (Alleine im Bett turnt er nur rum und schläft nicht ein.) danach lege ich ihn wunderbar ab u er schläft durch. Heute habe ich mich ins Zimmer zu ihn gesetzt wo er spielt. Er war sehr sehr müde. Ich habe mal gar nichts getan nur zugeschaut oder mit ihm gespielt. (Normal nehme ich ihn dann immer mal wieder hoch wenn er müde ist) Er hat 2 Stunden gespielt und sich vor Müdigkeit gequält. Er hat weder meine Nähe gesucht, noch wollte er auf mein Schoß. Nur ein Mal kam er, wollte hoch...kaum auf dem Arm hat er sich wieder weggedrückt und wollte runter weiterspielen. Als er sich kaum noch wach halten konnte kam er zu mir, ich nahm ihn in den Arm und schuckelte ihn in den Schlaf. Wenn er mal auf dem Arm eingeschlafen ist, fühlt es sich an als würde er es genießen in meiner Nähe zu schlafen, aber sobald ich ihn ablege passiert gar nichts. Es ist ihm also egal wo er schläft. Er schläft dann überall weiter. Er kommt fast nie von sich aus zu mir oder zeigt auf irgendeine Art dass er Nähe benötigt. Wie er in einer fremden Umgebung reagiert weiß ich nicht, aufgrund corona sind wir kaum irgendwo mit ihm außer im Garten und Spazieren/Ausflüge. Was er mag ist im Arm herumgetragen zu werden wenn man dabei herumläuft. Da will er meistens nicht so schnell herunter (vielleicht auch nur weil er viel zu gucken hat). Was ich ihm leider nicht bieten kann, da ich im Moment in der 11 Woche Schwanger bin und ein sehr schwaches Becken und Rektusdiastase habe. Mein Sohn wiegt 12 kg, das ist nach paar min sehr unangenehm während dem Laufen. Deshalb sitze ich wenn ich ihn im Arm habe. Können Sie mir sagen ob die Beschreibungen von meinem Sohn ein Baby zeigen welches nicht kuscheln möchte und keine Nähe zulässt? Oder bilde ich mir das nur ein und er ist nur neugierig und er sucht in der nächsten Zeit mehr die Nähe zu mir? Ich habe ihn in 38+0 per Kaiserschnitt bekommen. Alles war problemlos. Er schlief ab der ersten Sekunde an nur auf meinem Arm als Säugling. Er war weder im KH noch zuhause im Bett. Er ließ sich keine Minute ablegen ohne aufzuwachen. Ich habe ihn nur mit Kleidung auf dem Arm gehabt ich hatte nämlich eine Brust OP mit großer Wunde (Abszess durch Milchstau). Ich habe ihn nie Nackt auf mich gelegt (kann das der Grund sein?) Ab seinem 3.Lebensmonat bis zum 7. Lebensmonat hat er nur in der Trage geschlafen tagsüber. Nachts schläft er seit seinem ca 4.Lebensmonat alleine im Bestellbett durch. Ich habe die ersten 2.5 Monate gestillt mit Stillhütchen, danach Pre Flasche. Der Text ist leider etwas lang geworden. Ich hoffe Sie können mir einen Rat geben und ein paar Tipps wie ich ihn an mehr Nähe gewöhne dass er sich in solchen Situationen wohler fühlt und es vielleicht auch genießt.
Liebe Nelli Sie beschreiben Ihre Situation und Ihren Sohn und ich sehe einen kleinen aktiven neugierigen und sehr sehr wachen Jungen, der keine Gelegenheit auslässt, seine Welt zu entdecken und einfach keine Zeit hat für Kuscheleinheiten ;). Ich beurteile das Verhalten Ihres Sohnes als sehr gesund und normal für einen fast einjährigen Jungen:). Sie als Mutter hatten mit doch vielen gesundheitlichen körperlichen Herausforderungen zu tun und haben ihrem Sohn bei jeder Gelegenheit und ununterbrochen die Nähe gegeben, die er sich gewünscht hat. Ich bin sicher, dass Ihr Sohn eine feste und sichere Bindung zu Ihnen hat und sich deshalb nun alleine vorwagt und seine Zeit mit sich gut in Ihrer Nähe sehr genießt, ohne sie abzulehnen o.ä. Zudem haben selbst die kleinsten ein ganz feines Gespür und Ihr Sohn bemerkt sehrwohl, dass sich etwas mit bzw. in Ihnen verändert :). Sie werden ihm unbewusst Signale geben, dass ein Tragen nicht möglich ist und Sie achtsam sein müssen. Vielleich thematisieren Sie es auch, wenn Nein, dann sagen Sie es Ihrem Sohn. Wenn Sie mögen und es sich für Sie gut anfühlt, dann gehen Sie beide gemeinsam baden und legen sich zusammen, nur ganz wenig abgetrocknet, nass und Haut an Haut zusammen ins Bett ( bauen Sie sich eine Betthöhle). Ahmen Sie ein wenig das Ankommen nach der Geburt nach und geben sich beiden so eine Möglichkeit noch einmal nachzufühlen.... Wenn es Ihnen beiden gefällt, dann spielen Sie es regelmässig. Es ist auch ein schönes Ritual, um den sich runder werdenden Bauch und das Geschwisterbaby beim Wachsen bewusst zu begleiten. Es ist nach meiner Auffassung alles gut :). Sollten Sie aber weiterhin ein ungutes Gefühl in sich spüren, dann melden Sie sich bitte gerne noch einmal. Bis bald und liebe Grüße von Katrin