Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Baby beschäftigten

Frage: Baby beschäftigten

Wubeka

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Guten Tag, ich muss mal wieder was nachfragen. Leider gibt es ja zur Zeit keine Möglichkeit sich mit anderen Muttis auszutauschen bzw. sie überhaupt kennen zu lernen. Ich habe zwei Punkte. 1. Ich habe große Schwierigkeiten damit meinen kleinen Sohn 15 Wochen zu beschäftigen. Er quengelt sofort. Da frage ich mich, über oder unterfordert ich ihn? Ich habe für ihn ein Spielbogen, mit weiche Teddys in dezenten Farben. (Creme, hellbraun), dann haben wir eine Rassel und ein Schnuffeltuch sowie einen Greifball und Motorikwürfel und eine Wippe, die er gar nicht mag. Aber mit so gar nichts lässt er sich beschäftigen. Lediglich kurze Fingerspiele und Lieder beschäftigen ihn für zwei drei Minuten. Kuschelzeit mag er gar nicht, welches Baby mag bitte keine Kuscheleinheiten? Lediglich in Bauchlage ist er kurz zufrieden, dann aber am meckern und wenn ich ihn dann wieder in Rückenlage drehe ist ganz großes Geschrei. Da man ihn so schlecht beschäftigen kann sind seine Wachphasen von 1,5 std. sehr lang. Da er sich nicht beschäftigen lässt versuche ich ihn Zeit mit sich selbst zu geben. Was jedoch das zweite Problem darstellt. Lege ich ihn mit einer Sache in den Stubenwagen ist auch direkt, spätestens nach zwei Minuten großes Gemecker. Auch wen ich ihn mit nichts da rein lege, oder ihn neben mir auf das Sofa lege. Ich fange an an mir zu zweifeln. Was mache ich falsch. Was soll ich nur machen? Er lässt sich nicht beschäftigen, will sich nicht alleine beschäftigen und einfach nur Körperkontakt will er auch nicht.


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Wubeka Ich möchte Ihnen zu aller erst zu einem Besuch bei einem Osteopathen raten. Jeder Säugling sollte in den Genuss einer kompetenten Einschätzung durch einen Osteopathen kommen, da viele Kinder durch die Schwangerschaft und/oder Geburt tatsächlich Blockaden aufweisen, die behoben werden sollten. In den Niederlanden gehört diese Untersuchung übrigens Standard nach der Geburt von Mutter UND Kind. Egal wie ausgeprägt eine Blockade ist, sie kann hinderlich sein- einfach störend und lässt das Kind sich unwohl fühlen; vllt. sogar mit einem Schmerz verbunden, der in bestimmten Positionen auftritt. Nimmt man die Perspektive seines Kindes ein, dass ein unangenehmes Gefühl in bestimmten Situationen auftritt, so versucht man diese zu vermeiden z.B. das Autofahren bei einem starken Rückenschmerz o.ä.. Ihr Kind gibt Ihnen sehr viele Signale. Ich denke, dass Ihr Sohn sehr gerne spielen möchte, aber sich einfach nicht ausreichend entspannen kann. Lässt sich Ihr Sohn tragen? Vielleicht gefällt ihm das Erleben seiner Umwelt bei Ihnen in einer Tragehilfe? Ansonsten haben Sie bereits viele tolle Ideen genannt, die Sie zur Beschäftigung anbieten können. Schauen Sie gerne auch einmal in das Buch PEKIP Spielanregungen mit allen Sinnen. Manche Kursleiterinnen von Babykursen sind sehr kreativ und bieten über Zoom o.ä. Austauschmöglichkeiten an, um zumindest ein wenig Kontakt zwischen jungen Müttern zu bekommen und um die Fragen aus dem Leben mit einem Baby stellen zu können. Ich stelle Ihnen hier noch einige Ideen vor: - das Trapez kann immer mal wieder mit spannenden anderen Teilen behängt werden z.B. Schneebesen, ein rauer Putzschwamm, einen Schlüsselbund o.ä. - Haushaltsgegenstände können überhaupt sehr gut umfunktioniert werden. Der Schneebesen ist immer sehr gefragt - ggf. mit einem Tischtennisball in der Mitte des Besens, befüllen Sie kleine Dosen z.B von Vitamintabletten mit Reis, Nudeln o.ä. und schon ist eine neue Rassel gefertigt, durchsichtige Plastikflaschen ( Hartplastik) mit Perlen ( z.B. Bügelperlen) füllen oder jeglichen anderen Füllungen, die sich verteilen und vllt. sogar noch bunt sind. Oder Sie füllen die Flaschen mit destilliertem Wasser, geben etwas Lebensmittelfarbe hinein. Es gibt ein wunderbares Spielzeug, das heißt "Wassertornado". Damit verbindet man zwei Flaschen und kann somit das Wasser beim Plätschern stundenlang beobachten. - Füllen Sie Einzelsocken mit Reis usw., so dass Fühl- und Tastobjekte entstehen - Lockenwickler sind extrem spannend. Noch spannender, wenn Sie eine Fühlkette auffädeln... Alles, was sich irgendwie auf ein stabiles Band auffädeln lässt und speichelfest ist, aufreihen. Diese Dinge lassen sich mit den Händen ertasten, mit dem Mund erfühlen und es macht irgendwann Spaß, hinterher zu rutschen... - Lubahü sind wunderbar oder ein Wasserball an einer Schnur. Ziehen Sie Ihr Baby nackt aus ( dies ist ein toller Aktionspunkt einmal am Tag) und wärmen den Platz zum Spielen mit einem Heizstrahler ein... Lassen Sie den Ball baumeln, so dass Ihr Baby mit seinen Füßchen dagegen treten kann. Oder legen Sie Ihr Kind auf den Ball- ggf. mit einer Windel abgedeckt, da die Auflagefläche sonst sehr kalt ist, und wiegen es hin und her - Badespiele sind großartig! Verbunden mit Seifenblasenpusten, Gießkannenwasserfall vor oder sanft über ihr Baby ( Gesicht natürlich aussparen). Ein Miniplanschbecken kann auch in Bauchlage als Spielfläche benutzt werden. Dieses können Sie auch mit etwas glutenfreiem Babybrei oder Gries füllen, so dass quasi ein "Sandmedium" zum Spielen genutzt werden kann. In dem Pulver kann man toll kleine bunte Formen verstecken oder Haushaltgegenstände, die etwas glitzern.... - und ein Spiegel ist ein tolles Spielzeug. Da Ihr Sohn die Bauchlage mag, legen sie ihn davor- ggf. Spiegelfliesen besorgen- diese aufkleben ( evt. auf dünnes sehr glattes Holz oder ein Kunststofftablett ) und Ihren Sohn sich darin anschauen lassen. Später kann man ihn auf den Spiegel legen und die Tiefenwahrnehmung erproben. - falls Sie Kirschkernsäckchen oder Traubenkernsäckchen haben- legen Sie diese einfach mal auf die Beine Ihres Sohnes, den Rücken, die Hände, den Brustkorb usw. und lassen sie liegen- die Schwere nachspüren. Vllt. genießt Ihr Sohn diese Art von Druck/ Begrenzung - Legen Sie Ihren Sohn auf eine Wolldecke und ziehen ihn einfach mit durch die Wohnung ;). Diese kleine rumpelige Reise durch das Haus, sehr achtsam natürlich, bedeutet eine hohe Herausforderung an den Muskeltonus. Die Balance muss beibehalten werden, die Untergründe erfühlt und die Orientierung immer wieder neu ausgelotet. - Nehmen Sie Ihren Sohn auf den Arm und halten ihn gut fest. Gehen Sie hin und wieder einfach mal atthock in die Knie oder drehen sich mit Ihrem Sohn im Kreis :)). Tanzen Sie mit Ihrem Kind bei guter Musik! - Baden oder duschen Sie gemeinsam mit Ihrem Baby! Eine anschließende Massage oder ein Cremespiel ist herrlich. usw.... :)). Bei allem ganz wichtig! Weniger ist mehr und lassen Sie sich beiden Zeit- und wiederholen Sie das Spielangebot. Nichts ist schöner für ein Kind, als das, was es kennengelernt hat, auch wiederzuerkennen! Wenn die Aufmerksamkeit vorbei ist, dann machen Sie Pause. Die Aufmerksamkeitsspanne von drei bis fünf Minuten ist normal! Ihr Baby ist an Ihnen und Ihrem Gesicht, Ihrer Stimme, an Ihren Geräuschen usw. interessiert. Sie werden sehen, wenn Sie eine Mimik machen oder Geräusche aus dem Mund kommen z.B. "dicke Backen", " Schnalzen", Pfeifen usw. belustigt dies Ihr Baby. Jetzt haben Sie viele Impulse erhalten. Fühlen Sie in sich hinein, was sich stimmig für Sie beide anfühlt... Ich bin gespannt und wünsche Ihnen ganz viel Spaß miteinander! Vielleicht finden Sie eine Plattform oder ergreifen die Initiative eine Anzeige zu schalten, um Mütter zu finden, die bei einem Coffee to go und einem Spaziergang einen Austausch ermöglichen :). Wie schaut es mit den Frauen aus dem Rückbildungskurs aus? Bis bald und liebe Grüße von Katrin


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