Deliz
Hallo 🤗 Mein Sohn ist nun schon fast 10 Monate alt und ich halte ihn von Anfang an ab. Das habe ich aufgrund von Blähungen ganz intuitiv gemacht und ohne Absicht ihn an irgendwas zu gewöhnen oder so. Der Vorteil nach ca 4 Monaten keine großen Geschäfte mehr aus der Windel zu entfernen bzw den Popo immer sofort unter fließendem Wasser zu säubern hat mich dann dabei bleiben lassen. Bis heute habe ich das große Vergnügen eigentlich nur in sehr großen Ausnahmefällen mal eine Windel mit großem Geschäft zu wechseln. (Das kam in den letzten 3 Monaten maximal 2 Mal vor) Nun hat das Abhalten immer prächtig funktioniert. Wir hatten ein einziges Mal das Problem einer Verstopfung und waren beim Kinderarzt, das Thema hat sich relativ schnell erledigt (Beikost Einführung). Seit vorgestern ist mir aufgefallen, dass mein Sohn sich windet und drehen möchte beim abhalten. Ich habe mir dabei erstmal nichts gedacht, heute hat er angefangen sein Geschäft zu machen und obwohl der Stuhl locker und weich war, drehte er sich während dem drücken in alle Richtungen und hat versucht es zu stoppen, auch überdehnt er sich dann nach hinten und streckt die Beine aus um aus der Position zu kommen. Ich habe bemerkt, dass er noch nicht fertig war, habe ihm eine kurze Pause gegönnt und den Bauch massiert und dann nochmal angehalten, wieder wollte er raus aus der Position mitten als sein Geschäft schon am rauskommen war und hat dann sogar angefangen zu jammern und fast zu weinen. Ich hab es dann beendet (die Position gewechselt habe ich mehrmals und in die Windel würde er jetzt absolut nicht mehr machen also ist warten eigentlich keine Option). Wissen Sie eventuell was der Auslöser davon sein könnte? Ansonsten hat er absolut keine schmerzen, benimmt sich normal, macht und krabbelt wie verrückt und quietscht wie wild. Danke vorab und liebe Grüße Isabella
Liebe Isabella Sie beschreiben Ihren Sohn als so phantastisch munter, aktiv und vergnügt, dass ich von ebenfalls Schmerzen oder ähnliche somatische Probleme ausschließe :)! Ich biete Ihnen einige Ideen an, die ich erarbeitet habe und Sie schauen, was sich stimmig anfühlt und möglicherweise ein Pfad werden könnte, um ihm nachzugehen. Sie kennen die Feinzeichen Ihres Babys und sind nach wie vor die Expertin Ihres Kindes. Hören Sie, wie gewohnt, auf Ihr Bauchgefühl! Folgende Impulse biete ich an: * Die abendliche Abhaltezeit ist möglicherweise nicht mehr stimmig mit dem Bedürfnis nach Spiel oder Bewegung. Evt. kann eine zeitliche Verschiebung des Abhaltens den Focus wieder ganz auf den Abhalteprozess gelenkt werden. * Ihr Sohn sucht bereits innerhalb des Abhaltens neue Spielimpulse. Vielleicht kann die aktuelle Situation durch etwas Ablenkung überbrückt werden, sofern die Ausscheidung dann noch gezielt funktioniert * Kinder, die windelfrei begleitet werden, haben früher als windeltragende Kinder einen Focus auf die Wahrnehmung des Ausscheidungsprozesses. Bei windeltragenden Kindern, tritt er erst später ein. Ihr kleiner Sohn nimmt unter Umständen das Gefühl der Stuhlausscheidung aktuell intensiver wahr und ist evt. irritiert; er windet sich. Möglicherweise ist Ihr Sohn abends sensibilisierter, da er evt. müder ist. * Vielleicht ist abends ein Zeitpunkt, wo Ihr Sohn einen stärkeren Rückzug/ Ruhemoment für die Ausscheidung braucht, der ihm ermöglicht, sich zu entspannen und ganz auf den Ausscheidungsprozess einzulassen. *Möglicherweise bohrt sich gerade noch unbeobachtet und schmerzfrei ein Zähnchen durch; der ausgeübte Druck beim Pressen leitet sich auf den Kopfbereich weiter und könnte ggf. hier kurzzeitig ein Druckgefühl im Kiefer erhöhen, was sich für Ihren Sohn unangenehm anfühlt. Ihr Sohn möchte in diesem Moment die Situation verlassen und beginnt sich zu wenden.Abends ist die Schmerzsensibilität erhöht; wo es ggf. doch eine somatischen Erklärung gäbe Diese Impulse gebe ich Ihnen mit und vielleicht fühlt sich etwas stimmig an?! Ich hoffe, Sie haben ein paar hilfreiche Ideen erhalten. Wenn Sie möchten, geben Sie mir gerne eine Rückmeldung. Bis bald und viele herzliche Grüße von Katrin
Deliz
Nachtrag: Es scheint nur Abends ein Problem zu geben, eben hat es wunderbar geklappt .. echt merkwürdig
Deliz
Liebe Katrin, ich habe es nun ein paar Tage beobachten können und festgestellt, dass er tatsächlich einfach weiter spielen wollte. Ich habe ihn oft aus dem spielen herausgeholt und das nun geändert. Zum einen Versuche ich nun mehr auf die Signale zu achten und nicht (wie zu Anfang) einfach immer mal wieder das abhalten anzubieten und zum anderen Versuche ich es vor und nach dem spielen einzuführen bzw gegen Abend nach dem stillen und es funktioniert wunderbar. Außerdem ist mir aufgefallen, dass er sich aktuell auch Nachts und in meinem Arm häufig überstreckt - aktuell hat er mal wieder starke Probleme mit Blähungen, ich vermute einen Wachstumsschub, denn meistens hat er währenddessen starke Bauchprobleme. Das begleitet uns nun schon so lange und ich hatte echt die Hoffnung es hört endlich auf. Die Nächte sind aktuell ein Desaster. Die Luft möchte einfach nicht raus und das scheint ihn manchmal auch beim abhalten zu zwicken. Jedenfalls hast du uns tolle Hinweise gegeben die uns enorm weitergeholfen haben. Hast du zufällig noch einen Tip wie ich die Blähungen in den Griff bekomme kann? Ich habe es bereits mit Vollmilch weglassen, Obst weglassen, sab Simplex und allem möglichen ausprobiert aber ab 2 in der Nacht ist es seit einigen Tagen immer wieder dasselbe, er fängt an zu jammern, möchte durchgehend an die Brust, jammert und jammert (manchmal in 2 Std Abständen und manchmal alle 20 bis 30 min). Vor ein paar Tagen habe ich ihn auf meinem Bauch schlafen lassen und es war okay, seit neustem möchte er das nicht, möchte aber auch nicht abgelegt werde und auch nicht aufrecht gehalten werden. Ich verliere allmählich den Verstand weil ich den Schlaf der mir seit 10 Monaten fehlt wirklich stark merke und manchmal meine Geduld leidet. Ich weiß dass er das nicht mir Absicht tut aber ich habe das Gefühl absolut nichts richtig zu machen, er beschwert sich einfach so oft und ich weiß nicht wie lange ich das noch aushalten muss bevor es endlich besser wird. Ich wollte ihm auch schon weniger Brei anbieten, weil ich manchmal das Gefühl habe er hat zu viel gegessen und vielleicht davon Bauchschmerzen aber wenn er den Mund aufmacht und unbedingt essen will, kann ich es ihm nicht verweigern. Ich schätze mal es ist eine Art Clustern nur mit Brei anstatt mit der Brust, den er hat sich nach dem essen erstmal übergeben und ich bin mir sicher dass es am vollen Magen lag wie sonst wenn er durchgehend an die Brust wollte und danach alle ausgespuckt hat um 5 min später wieder trinken zu wollen und zu spucken. Vielen Dank dass du dir die Zeit nimmst mir zu helfen. Liebe Grüße Isabella