Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Ängstlich im sozialkontakt

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Frage: Ängstlich im sozialkontakt

love-compassion

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unsicher/ängstlich im Sozialkontakt Liebe Katrin, mein Sohn (21 M), nicht fremdbetreut, bedürfnisorientiert begleitet, ist im Kontakt mit anderen Kindern sehr zurückhaltend und wirkt unsicher. Das er noch kein Interesse an anderen Kindern hat, empfinde ich als normal. Aber er lässt sich selbst von kleineren Kindern bedrängen ohne sich zu "wehren". Er ruft dann gleich nach mir und flüchtet auf meinen Schoß. Auch verteidigt er sein Spielzeug eher nur halbherzig. Bis er ca. 17 M. alt war, war er da wesentlich forscher und "mutiger". Ich versuche ihn, wenn er z.B. von der Tochter meiner Freundin (6 Wochen jünger) bedrängt wird, die "Halt"-Geste zu vermitteln oder eben zu schreien, wenn er das nicht möchte (er kann noch nicht "nein" sagen). Allerdings macht er das dennoch nicht und ruft immer wieder nach mir. Das o.g. Mädchen, wird ebenfalls noch nicht fremdbetreut und scheint da selbstbewusster zu sein. Beide haben Kontakte zu anderen Kindern, aber wir wohnen eher ländlich, so dass sich die Angebote in Grenzen halten. Kann ich ihn irgendwie stärken? Muss ich das überhaupt? Ich wünsche mir einfach für ihn, dass er sich als selbstwirksam erlebt und nicht immer meine Hilfe benötigt. Vielleicht kläre ich zuviel für ihn? Wird ihm ein Spielzeug weggenommen und er reagiert nicht (bzw. zeigt er dann nur auf sich um klarzumachen, dass er es wiederhaben will) dann fordere ich oder eben die andere Mutter das Kind auf, es zurückzugeben. Sollte ich das nicht tun, damit mein Sohn lernt, es sich selbst zurückzuholen? Zuhause zeigt er uns deutlich was er will und was nicht. Ich schrieb dir ja mal bereits, dass er generell wenig Blickkontakt im Nahkontakt aufnimmt (schon als Baby). Ich habe irgendwie die Sorge, dass er kein gutes Selbstbild von sich hat, da er so scheu agiert. Bisher dachte ich, dass es richtig sei da zu sein, wenn er meine Hilfe sucht. Allerdings macht er das wirklich oft und vielleicht nehme ich ihm die Erfahrung es selbst klären zu können. Aber wie soll ich praktisch reagieren, wenn er im Konflikt nach mir ruft oder auf meinen Arm will? Habe ich eine falsche Basis gelegt? Für Aufmunterung und konkrete Ratschläge wäre ich dir sehr dankbar! Liebe Grüße


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe love-compassion, Ich empfinde das Verhalten Deines Sohnes keinesfalls als "auffällig" oder "besorgniserregend". Er ist nach meiner Einschätzung, aufgrund Deiner Schilderungen, der Beobachter Typ. Würde sich, wenn er sich schon verbal ausdrücken könnte, vermutlich zurückziehen und sich genauso überlegen, wie er sich aus der Situation "retten" kann. Da eine diplomatische Auseinandersetzung unter Kindern, egal welchen Alters, zunächst noch nicht gelingt, heisst es, dass es erlernt werden muss :). Dies wird sich langsam in Kontakt mit anderen Kindern zeigen und im Rahmen eines Kindergartenbesuchs pädagogisch begleitet werden. Vielleicht kann es Dir und ihm gut tun, wenn Ihr eine Spielgruppe besucht. Hier kannst Du vor Ort, schon innerhalb der Spielsituation, die Leitung nach Ihrer Einschätzung und ggf. Interventionsbedürftigkeit fragen. Ist dies in Eurem Umfeld möglich? Familienbildungsstätten, Kirchengemeinden, Kitas etc. bieten oftmals solche Gruppen an. Wenn Dir Dein Bauchgefühl einen Zweifel aufzeigt, dass Du zu schnell eingreifst, wenn Dein Sohn in einem Konflikt steht, dann versuche Dich bewusst ein wenig zurückzuhalten. Ruft er nach Dir, dann gehe mit ihm auf Augenhöhe ( Du in die Hocke) und ermutige ihn zu einem NEIN oder zeige ihm, wie man freundlich um ein Spielzeug bittet bzw. einem Kind mitteilt, dass Dein Sohn dies als erstes hatte. Hier kann man durch die Vorbildfunktion oder auch das WIRgefühl " Wir fragen .... jetzt mal zusammen, ob..." eine ganz praktische Möglichkeit aufzeigen, wie Kommunikation/ Interaktion geschieht. Kannst Du dies vorstellen? Liebe Grüße von Katrin


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