Frage im Expertenforum Babypflege an Katrin Simon:

Ängste

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Frage: Ängste

Nora11

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Liebe Frau Simon Mich plagen immer wieder diffuse Ängste-habe eine Tochter, 17 Wochen. Seit der Geburt ist auch in der Partnerschaft nichts mehr so wie es sein sollte. Das Hauptproblem scheint mir, dass ich, wenn ich meinen Mann im Umgang mit unserer Tochter sehe, nur Fehlverhalten finde. Können Sie mir konkret Auskunft geben, ob ich mir zuviele Sorgen mache (eine Paartherapie ist glücklicherweise bereits gebucht, es geht NICHT um Trennung, ‚nur‘ um Kommunikation): - er hat den Herpesvirus (wie viele Menschen) - darf er Tochter bei keinen sichtbaren Bläschen küssen ? Was, wenn unsere Tochter bereits angesteckt ist - wäre ein Ausbruch lebensgefährlich ? Wie äussert sich Ausbruch, wann zum Arzt ? - er legt sich manchmal mit der normalen Alltagskleidung zum Kind, sind dort nicht Bakterien dran ? - wie lange muss man Kopf des Babies halten - sie hält ihn selbst sehr gut, allerdings sollte man ihn doch immer noch stützen, wenn man sie trägt. - Allgemein: ich habe Riesenangst, meine - unsere Tochter ihm alleine zu überlassen, ich stelle mir vor, er sitzt dann im Café, legt sie auf Stuhl oder lässt sie von diversen alten Muttis bestreicheln, Hunde lecken sie ab...meine Phantasie ist riesig. Was soll ich nur tun ? Ich weiss, es ist nicht normal und ich tue ihm sicher Unrecht. Meine allergrösste Angst ist, dass unser Kind durch seine Sorglosigkeit zu Schaden kommt. Seit 2 Monaten lebe ich nicht mehr in der gemeinsamen Wohnung, hatte eine Erschöpfungsdepression. Nun wäre eine Zusammenführung in ganz kleinen Schritten geplant. Einerseits freue ich mich darauf andererseits steigen all diese Ängste auf. Wenn ich ihn beobachte dann ist es manchmal als ob mir jemand ein Messer in den Bauch rammt... Danke herzlich für Ihre Antwort. Liebe Grüsse, Nora


Katrin Simon

Katrin Simon

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Liebe Nora Herzlich Willkommen in diesem Forum und Danke für Ihren mutigen Beitrag und Ihre Offenheit uns an Ihrer Situation teilnehmen zu lassen. Ganz bestimmt gibt es hier unter uns Frauen/ Mütter, die ganz ähnliche Empfindungen und Ängste wie Sie haben und froh sind, dass jemand sie ausspricht :)! Die Tatsache, dass Sie sich bereits einen eigenen ( vorrübergehenden) Lebensraum eingerichtet haben, deute ich als eine Entlastung, für Ihr Befinden. Neben dem, dass Sie eine Paartherapie gebucht haben, rate ich Ihnen zu einer eigenen Therapie ( z.B. Verhaltenstherapie), um grundsätzlich die Angstsituation zu begleiten und mit neuen Herausforderungen leben zu lernen. Denn- im Leben mit einem Kind, wird es immer wieder und vor allem auch immer "unkontrollierter" Situationen geben, die Unruhe erzeugen können bzw. werden. Als wirklich konkrete Hilfeleistung, um die vielen Detailfragen zu klären, die sich im täglichen Leben ergeben, wäre ggf. die Unterstützung durch eine Familienhebamme- oder kinderkrankenschwester eine Idee. Diese Option bietet die Möglichkeit sich im Gespräch auszutauschen, Dinge zu planen und vor allem zu schauen, wie es Ihnen in der Familie mit Ihrem Baby geht. Die Expertin der Frühen Hilfen, hilft dort, wo Unterstützung gebraucht wird. Sie können dies noch einmal mit Ihrer Nachsorgehebamme ansprechen ( ggf. hat diese sogar diese Qualifikation) und/oder sie kann Ihnen einen Kontakt nennen. Desweiteren sind auch Kinderarzt oder Ihr Gynäkologe ansprechbar. Vielleicht fühlen Sie den Impuls, eine Beraterin/Vertraute hinzuholen, die sie alle noch ein Stück Weg begleitet.... :). Weitere hilfreiche Informationen zu depressiven Episoden rund um die Geburt finden Sie auch unter www.SchattenundLicht :). Zu Ihren Fragen: - Ein Säugling sollte immer vor Herpes geschützt werden. D.h.- KEIN Küssen mit einer Herpesblase, einem eröffnetem Herd. Viele Eltern tragen derweil einen Mundschutz, damit der Abstand quasi durch den Mundschutz noch klarer abgegrenzt ist. Ist der Herpes abgetrocknet, darf wieder geschmust werden :). Folgende Infos aus der Quelle " Kinderärzte im Netz" Herpes simplex Vorsorge Eine Impfung gegen Herpesviren gibt es bisher nicht. Wenn die gebärende Mutter von Genitalherpes betroffen ist, versucht der entbindende Arzt den Säugling durch einen Kaiserschnitt vor einer Infektion zu schützen. Immunsystem unterstützen Alles meiden, was das Immunsystem angreifen könnte, wie exzessive Sonnenbäder und Stress. Alle Maßnahmen, die das Immunsystem stärken, helfen auch, die Viren im Damm zu halten. Bei ersten Anzeichen wie Kribbeln, Juckreiz, Brennen und Spannen sofort eine antivirale Lippencreme auftragen. Das lindert die Beschwerden und kann vielleicht einen Ausbruch verhindern. Übertragung vermeiden Besondere Vorsicht bei Neugeborenen und Säuglingen Eltern von Neugeborenen und Säuglingen sollten, solange sie Lippenherpes haben, einen Mundschutz tragen, wenn sie sich in der Nähe des Kindes aufhalten. In der Klinik sollten Personen mit einer Erstinfektion von Schwangeren isoliert werden. Beim Wiederaufleben des Virus muss eine strenge Hygiene eingehalten werden (u.a. sorgfältige Händereinigung). Sind die Brustwarzen befallen, sollte das Kind nicht gestillt werden. Bei Lippenbläschen muss die Mutter leider auf das Küssen und Schmusen mit ihrem Kind verzichten und auch beim Stillen sollte sie lieber einen Mundschutz tragen. Allgemeine Verhaltensmaßnahmen Während der akuten Phase Küssen unterlassen. Nichts, was mit den Bläschen in Kontakt kommt, mit anderen teilen (z.B. Essgeschirr). Wenn möglich Einwegtücher statt Waschlappen und Handtücher verwenden. Die Bläschen weder berühren noch die Kruste abkratzen. Auf Hygiene achten. Die Bläschenflüssigkeit darf nicht auf andere Körperstellen oder gar in die Augen gelangen (Mitbefall der Augen kann zur bleibenden Hornhauttrübung und einer Beeinträchtigung der Sehkraft führen). In den Bergen oder am Meer immer einen Sonnenschutz verwenden. Herpes genitalis Durch geschützten Sex lässt sich die Ansteckung mit Herpes-Viren vom Typ 2 reduzieren. Symptome & Krankheitsbild Die Erstinfektion, insbesondere mit dem Herpes-Virus Typ 1, verläuft häufig ohne Krankheitszeichen. Herpes-Virus Typ 1 Bei einer Erstinfektion mit dem Herpes-Virus Typ 1 können schmerzhafte Bläschen im Mund auftreten, die sich leicht entzünden (Gingivostomatitis herpetica, Stomatitis aphthosa oder Mundfäule). Wenn die Bläschen eitrig werden und aufplatzen, verursachen sie Mundgeruch. Breiten sich die Bläschen in der Mundhöhe aus, kann es zusätzlich zu hohem Fieber kommen und die Lymphkonten schwellen an. Prinzipiell können Fieberblasen jedoch überall am Körper auftreten (z.B. am Gesäß: Herpes glutealis). Die Viren überdauern nach der Erstinfektion vorwiegend in den Ganglien des Gesichtsbereichs. Bei den typischen Lippenbläschen, die den meisten Menschen als Lippen-Herpes bekannt sind, handelt es sich meist um eine Zweit- oder Späterkrankung. Zunächst ist die Haut überempfindlich und spannt, dann bilden sich Bläschen. Sie platzen nach einigen Tagen auf, trocknen aus und verwandeln sich zu eitrigen Krusten, die nach sieben bis zehn Tagen in der Regel abheilen. Herpes-Virus Typ 2 Das Herpes-Virus Typ 2 führt zu zahlreichen flachen Bläschen im Bereich der Geschlechtsorgane und des Afters. Die Bläschen können in Gruppen zusammenstehen, zusammenfließen und schmerzhafte Geschwüre bilden. Häufig sind die Lymphknoten geschwollen und manchmal bekommt der Betroffene auch Fieber und Probleme beim Wasserlassen. Selten kann es zu einer Ausbreitung der Viren kommen, die eine Infektion der Harnröhre oder der Darmschleimhaut bewirken, die starke Schmerzen beim Stuhlgang verursacht. Nach der Erstinfektion überlebt ein Rest an Viren in den Nerven des Genitalbereichs. Ekzema herpeticatum Diese Herpesinfektion breitet sich zusätzlich zu einer schon bestehenden entzündlichen Hauterkrankung (Ekzem) aus, z. B. bei Menschen mit (so genannte Juckflechte). Das Virus kann sich durch die vorbestehenden Hautverletzungen besonders gut ausbreiten. Bricht die Infektion aus, bilden sich linsengroße Bläschen - zunächst im Gesicht und am Hals, später dann auch am Rumpf und an den Extremitäten. Das Ekzem breitet sich dann über große Bereiche aus. Betroffene fühlen sich schlecht und haben hohes Fieber. Diese Form einer Herpes-Krankheit dauert in der Regel zwei bis drei Wochen an. Alltagskleidung Kommt Ihr Mann heim, dann ist das Händewaschen unerlässlich- das gilt natürlich für jeden Besucher bzw. jedes Familienmitglied. Das Schmusen und Kuscheln in Alltagskleidung ist Ordnung. Der Instinkt sagt meist selbst, dass die Kleidung, die man selbst am liebsten sofort ablegt, wenn man heimkommt, nicht optimal für das Baby ist. Also: verdreckte, staubige, müffelnde, kontaminierte usw.... Eine saubere "Bürouniform" lässt das Kuscheln unmittelbar i.d.R. zu. Eher würde sich der Erwachsene vor Babys Spuren zurückziehen ;). Kopf halten: Sie stützen den Kopf so lange, wie Ihr Baby ihn selbst nicht halten kann oder es ihm erschwert wird, ihn zu halten z.B. wenn Sie sich mit Ihrem Kind gemeinsam bücken o.ä.. Sie werden instinktiv beobachten, wann Ihr Baby die Stabilität erreicht, um mit weniger Unterstützung getragen zu werden. Liebe Nora, ich hoffe, Sie konnten ein paar für Sie wichtige Informationen erhalten :). Bitte fühlen Sie sich immer willkommen! Liebe Grüße und bis bald :)


Mamamaike

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Hallo, den Kopf eines Kindes sollte man nur dann stützen, wenn es notwendig ist, damit die Haltemuskulatur weiter gekräftigt werden kann. Oft reicht es, die Hand ohne Berührung in direkter Nähe des Kopfes zu halten, um im "Notfall" zu stützen. Zum Herpes: Solange kein Bläschen da ist, ist die Gefahr einer Ansteckung sehr gering. Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber das, was Du beschreibst, hört sich nach etwas in Richtung Angststörung an. Dein Mann würde doch mit Sicherheit nichts tun, um sein/euer Kind zu gefährden. Was Du Dir da ausmalst, ist ehrlich gesagt in hohem Maße unwahrscheinlich, und Du schreibst ja selbst etwas von "Phantasie". Es tut Kindern üblicherweise gut, wenn Mama und Papa Dinge verschieden handhaben. So lernen sie früh kennen, dass Menschen unterschiedlich sind und sie sind von Veränderungen nicht so leicht verstört. Oft (eigentlich immer) ist es so, dass der Partner Dinge anders tut als man selbst, aber anders heißt ja nicht automatisch falsch. Und es ist in der Tat häufig so, dass Männer/Väter den Kindern mehr zutrauen als Frauen/Mütter, aber so können Kinder eigene Erfahrungen und Grenzen (in geschütztem Rahmen) auch besser machen bzw kennenlernen. Ich finde es gut, dass ihr an eurer Kommunikation arbeiten werdet, vielleicht sorgt das auch dafür, dass Du ihm mehr in Bezug auf euer Kind vertraust. Viele Grüße


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