vaterfreuden
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wahn, im Juni 2022 sind wir umgezogen. Wie sich erst jetzt herausstellte, wurde zwei Wochen vor Einzug versehentlich ein Eimer Alpina Premiumfassadenfarbe in unserer neuen Wohnung (vermutlich in den Schlafzimmern) verstrichen. Die Farbe ist laut Angaben des Herstellers ausschließlich für den Außenbereich geeignet. Inhaltsstoffe sind u. a.1,2-Benzisothiazol-3(2H)-on und 2-Methyl-2H-isothiazol-3-on. Isothiazolinone sind bekanntermaßen Biozide, die bei Menschen durch direkten Kontakt oder über die Luft eine Sensibilisierung von Haut bzw. Schleimhäuten herbeiführen können. Während unser bald 5-jähriger Sohn J. in den vergangenen Monaten keine auffälligen Krankheitszeichen, außer kurzzeitige Erkältungssymptome bei Erkältungswellen im Kindergarten zeigte, hat unser jüngerer Sohn N., 5 Monate alt, seit kurz nach der Geburt (21.01.2023) eine leicht eingeschränkte Nasenatmung entwickelt. Bislang gehen die Kinderärzte am ehesten von möglichen Infektübertragungen des größeren Bruders aus dem Kindergarten aus. Bei einer Untersuchung durch den HNO-Arzt konnten außer leichte Schleimhautreizungen und leichte -schwellungen in der Nase keine weiteren Besonderheiten festgestellt werden. Ich stelle mir die Frage, ob die eingeschränkte Nasenatmung bei unserem Säugling mit einer Sensibilisierung auf Isothiazolinone in Verbindung stehen könnte und inwieweit man so etwas bei einem Säugling bereits feststellen kann. Würde dies überhaupt Sinn machen zum jetzigen Zeitpunkt? Gebe es überhaupt Konsequenzen im Sinne einer Therapie? In der Wohnung wohnen wir mittlerweile nicht mehr. Ausser der eingeschränkten Nasenatmung gibt es keine objektiven Besonderheiten, die für eine Allergie sprechen könnten. Ihr Vaterfreuden
Ich neige sehr zur Einschätzung Ihrer Kinderärzte. Ob Isothiazolinone in der gegebenen Form irgendwelche Gesundheitsprobleme begünstigen, vermag ich nicht einzuschätzen. Hier sind Gesundheits- oder Gewerbeaufsichtsämter kompetenter. Ich rate aber zur Gelassenheit, da im Einzelfall keinerlei diagnostische Teste verfügbar sind, auch scheint mir eine echte Konsequenz nicht erkennbar. Die Nasenprobleme gehören in diesem Alter zum täglichen Problemfeld, sie haben eigentlich nie mit Umweltschäden zu tun. Gruß, Ulrich Wahn