Frage im Expertenforum Allergien, Asthma u. Atemwege an Prof. Dr. med. Ulrich Wahn:

Hausstauballergie oder doch mehr?

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

Prof. Dr. med. Ulrich Wahn
ehem. Direktor der Klinik für päd. Pneumologie und Immunologie, Charite, Berlin

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Frage: Hausstauballergie oder doch mehr?

Karla10

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Sehr geehrter Prof. Wahn, meine 8jährige Tochter hat bereits seit Februar durchgehend Husten. Mal mehr, mal weniger, jetzt im Sommer etwas besser als noch im Winter. Meist gegen Abend, aber auch nach Belastung. Nachts aber kaum mal Husten, eher eine verstopfte Nase am Morgen oder Niesen. Der Husten ist nicht unbedingt quälend für sie, nur nervig. Lunge ist frei, sie ist ansonsten topfit. Es ist vor allem die „Umgebung“ die mich auf das ständige Husten (wie ein Reizhusten, auch mit Jucken und „Fremdkörpergefühlt“ im Hals laut meiner Tochter) immer wieder anspricht (Großeltern, Schule etc…). Nach verschiedenen Hustensäften, Inhalation etc wurde jetzt auf Asthma untersucht. Lungenfunktion war aber in Ordnung, der Pulmologe schließt aktuell ein Asthma aus. Dagegen hat ein Allergietest (Prick) eine Sensibilisierung auf Hausstaubmilben gezeigt, alle anderen Allergien waren negativ. Der Arzt hat Encasings verschrieben. Allerdings ging alles recht zügig in der Praxis beim Pulmologen, so dass ich noch einige Fragen dazu habe. Letztendlich weiß ich jetzt ja nur, dass meine Tochter wohl gegen Hausstaubmilben allergisch ist. Die Quaddel beim Pricktest war deutlich größer als bei der Histamin-Kontrolle. Ist das jetzt eine starke Allergie oder kann man das anhand des Pricktests gar nicht festmachen? Auf der anderen Seite meint der Pulmologe, dass nicht alle Symptome zu einer Hausstaubmilbenallergie passen…v.a. der Husten nach Belastung bzw. außerhalb vom Haus. Wie soll ich denn dann damit weiter umgehen? Abwarten? Weiter untersuchen lassen? Macht es in diesem Fall Sinn über eine Desensibilisierung nachzudenken? Auf der einen Seite wurde mir gesagt, dass diese wohl bei wenigen Allergien, bei erst kürzlich aufgetretenen Symptomen und als Kind am erfolgversprechenden sind als wenn man lange abwartet. Immer auf eine milbenfreie Umgebung zu achten ist ja kaum möglich, zumal wir in einem fast 300 Jahre alten Fachwerkhaus mit offenen Gebälk wohnen, wo immer irgendwo Staubecken sind. Auf der anderen Seite weiß ich ja gar nicht ob es jetzt wirklich Sinn macht, wenn die Symptome dann doch nicht von den Milben kommen? Vielleicht können Sie mir dazu ein paar Tipps geben, was Ihrer Erfahrung nach jetzt am sinnvollsten ist für meine Tochter. Herzlichen Dank


Prof. Dr. med. Ulrich Wahn

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Ich bin unsicher, ob der Erwachsenenpneumologe wirklich ausreichend Erfahrung mit Kindern diesen Akters hat. Ihre Beschreibung deutet auf überempfindliche Bronchien, die wohl im Zusammenhang mit einer Hausstaubmilbenallergie zu sehen sind. Eine Inhalation mit Fluticason könnte eine Lösung sein. Sie sollten dies mit einem allergologisch erfahrenen Kinderpneumologen besprechen. Gruß, Ulrich Wahn


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