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Sehr geehrter Herr Dr. Wahn In den von Ihnen im Forum zum Thema "Infektasthma" bereits beantworteten Fragestellungen, habe ich entnommen, dass das reine Infektnfektasthma ab dem 6. Geburtstag an Bedeutung verliert, und es gut möglich sei dass es sich auswächst wenn ein Kind nur Gräserallergie hat, Mein Sohn ist im letzten Dezember 6 Jahre alt geworden. Er hatte im Alter von 2.5-4 Jahre bei Erkältungen oft obstruktive Bronchiten, dann 1,5 Jahre lang häufige aber komplikationslose Erkältungen. Dann im Juni 2022 erstmals wieder Atemprobleme bei einer Erkältung, vermutlich Kehlkopfentzündung, und dann seit September 2022 bis Februar 2023 monatliche Erkältungen mit verengten Bronchien teils mit Husten, Teils einfach nur bleich/ruhig/antriebslos auf einmal im Infekt. Seit er 4 Monate alt ist hatte er Neurodermitis, welche bis heute fast verschwunden ist, gerade in Herbst 2022 hat es nochmals gebessert, dafür der Etagenwechsel zur Lunge. Allergien im Blut laut Test Juni 2021 auf Pollen klinisch relevant, Symptome kaum vorhanden nur ganz selten etwas Augen- oder Nasenjucken eher abnehmend in letzten zwei Jahren. Einige weitere klinisch eher nicht relevante Sensibilisierungen ohne erkennbare Symptome (Tierhaare oder Essen keine direkte Reaktion). Pollendesensibilisierungsversuch mit Tabletten am 3. Tag abgebrochen da nicht klar war ob Atemprobleme wegen Tabletten zeitverzögert oder ob Infektasthma. Lungenfunktion normal, schwere bronchiale Hyperreagibilität diagnostiziert mittels Methacholinprovokationtest im Januar 2023. Ich habe Mühe mit der dauerhaften Kortisoninhalation (Axotide 125 am 1x Morgen) und vor allem einer nun vorgeschlagenen Steigerung noch zusätzlich 1x am Abend da er nur im Infekt reagiert und nach 1 Hub morgens über 4 Wochen machten wir einen Test und es war keine Entzündung vorhanden. Er ist oft heiser nun, denke Nebenwirkung Kortisoninhalation. Wie ist ihre Meinung dazu? Könnte ein Hustensaft mit bronchialerweiternden Mitteln eine alternative Lösung sein? (In einem ihrem Beiträge davon gelesen) Herzlichen Dank für Ihre Zeit Olivia
Es ist nicht leicht, aus unserem Wissen über statistische Wahrscheinlichkeiten auf die Prognose eines einzelnen Jungen zu schließen. Ich denke, man wird pragmatisch vorgehen und im Frühjahr einen Auslassversuch mit der Steroid-Inhalation machen. Die Amerikaner nennen das "Treatment holidays". Wenn es gut geht kann man sich erst einmal auf die oberen Atemwege und die Pollenallergie konzentrieren. Denken Sie aber daran, dass die allgemeine Allergieneigung mit früher Pollenallergie sowie das leichte Ekzem Risikofaktoren sind. Man sollte die Entwicklung sorgfältig beobachten. Gruß, Ulrich Wahn