Übernachten üben

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Übernachten üben

Hallo Fr. Schuster, meine Tochter ist 7 1/2 Monate alt. Seit dem ich nicht mehr voll stille , also seit ca. 2 Monaten werde ich immer häufiger von meiner Schwiegermutter und meinem Schwager und Schwägerin dazu gedrängelt, das Antje mal woanders übernachten müßte. Damit sie das lernt, " falls mal was ist", und nicht so verwöhnt wird. Mein Mann und ich haben uns vorm Kinderkriegen ziemlich ausgetobt und richten uns jetzt nach den Bedürfnissen unserer Tochter. d.h. wir gehen recht selten aus und wenn dann so, das wir Antje oder das Babyphon mitnehmen können oder bei meinen Schwiegereltern unten abgeben können. Im übrigen planen wir gerade ein Kindermädchen für 1 oder 2 nachmittage pro Woche zu nehmen. Diese würde dann auch mal abends kommen. Für mich besteht also gar kein Anlaß Antje woanders übernachten zu lassen. Bei o.g. Schwager und Schwägerin ist es so, das der Kleine sich deren Lebensrythmus und Stil anpassen muß. Er hat schon in seiner 2. Lebenswoche bei Oma und Opa geschlafen und seit dem regelmäßig. Mitlerweile jede zweite Woche. Der Kleine hat Schlafstörungen und laut Kinderarzt schreit er nachts vermutlich aus Angst. Macht es also Sinn Antje daran zu gewöhnen woanders zu schlafen? Und wenn ja, wie oft müßte sie denn bei anderen bleiben damit das irgendeinen Effekt hat ? Und wenn sie ebenfalls der Meinung sind das das bei Antje wenig Sinn macht, welche Argumente könnte ich bringen, damit diese Diskussion ein Ende hat. Ich möchte natürlich keinen Streit und denen Ihre Fehler vorhalten sondern mit sachlichen Argumenten erklären warum Antje zu Hause am Besten aufgehoben ist. Wir sind uns schon in so vielen Dingen uneins. z.B. das ganze Thema Ernährung. Für eine Antwort bin ich Ihnen sehr dankbar. Mit herzlichen Grüßen Nicole K.

Mitglied inaktiv - 28.06.2007, 12:48



Antwort auf: Übernachten üben

Hallo Nicole Bitte verlassen Sie sich auch weiterhin auf Ihren natürlichen Mutterinstinkt, der Ihnen sagt, dass Antje vorläufig nicht "fremd" übernachten muß, da sowohl Ihre Tochter als auch Sie und Ihr Mann momentan sehr zufrieden mit der jetzigen Schlaflösung sind. So, wie Sie jetzt auf die Bedürfnisse Ihrer Tochter eingehen, werden Sie auch später zu Kompromissen bereit sein, wenn es gilt, die Wünsche Ihrer Tochter und die eigenen Wünsche zu berücksichtigen. Geben Sie Ihrer Tochter jetzt die Sicherheit vermittelnde Nähe, die ein Kleinkind benötigt, wird Antje von ganz alleine irgendwann das Bedürfnis haben, auch mal ohne Ihre Nähe zu schlafen oder sein zu wollen, da sie sich dann vollkommen sicher fühlt und weiß, dass Sie ihr IMMER auch dann helfend zur Seite stehen, wenn Sie nicht in unmittelbarer Nähe sind. Sie kann sich dann sicher orientieren und erwartet von Ihnen, dass Sie sie auch dann einmal loslassen. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 28.06.2007