Hoffentlich völlig "normal"...

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Hoffentlich völlig "normal"...

Hallöchen, nach langer Zeit wende ich mich wieder an Sie in der Hoffnung das sich alles zum Guten wendet... Ich habe eine Tochter (Lena, dreieinhalb) die mir seit ihrer Geburt Kopfzerbrechen bereitet, von Tag zu Tag mehr. Nun möchte ich beschreiben warum... Lena war schon immer sehr hibbelig, irgendwie nervös, hat eine innere Unruhe... als 4 monate altes Baby ist sie nur eingeschlafen wenn man hoppehoppereiter (natürlich vorsichtig) mit ihr gemacht hat... hört sich wirklich fürchterlich an, ich weiß... mit ca. einem Jahr dann sind wir aus lauter Verzweiflung zum Kinderarzt gegangen weil sie unter keinen Umständen mehr ins Bett zu bekommen war...(hat solang gebrüllt bis sie sich übergeben hat, war zum Schluß 18 stunden am Stück wach)...der Kinderarzt hat uns SEDinfant (ein Saft mit Baldrian und Melisse für Kinder) gegeben. Dieser hat dann gottseidank auch geholfen. Mit der Zeit haben wir dann die Situation für uns und für Lena irgendwie in den Griff bekommen, sie kommt aber bis heute Nachts noch 1-2 mal wegen nix eigentlich aus dem Bett, geht aber wenigsten freiwillig und mit guter Laune hinein. Aber nicht nur die Sache mit dem Schlafen beschäftigt uns. Lena fing früh an zu sprechen, und das auch gleich so deutlich, das auch Menschen die sie das erste mal sprechen hörten sie sehr gut verstanden haben. Sie lernte U-bahn- und Bushaltestellen auswendig, egal wie lang die Straßennamen waren, ohne das ihr das irgendjemand beigebracht hat, nur von einmaligem hören mit eineeinhalb Jahren. Ebenfalls hat sie recht zeitig Kinderlieder gelernt, und das nicht weil man es mit ihr geübt hat, sondern nur vom Zuhören. Bilderbücher fand sie mit 2 Jahren schon völlig uninteressant und widmete diese Zeit Versandhauskatalogen und den Preisen darin. Bis 10 Zählen kann sie aber bis heute nicht. Auf dem Spielplatz hat sie bis sie zweieinhalb war nie mit anderen Kindern gespielt, stand immer nur an meiner Seite und weinte sogar Angsttränchen als der Papa auf ein Klettergerüst kletterte. Jedes gute Zureden das ebenfalls zu versuchen, schlug fehl. Ich muß erwähnen das ich mit ihr eine Krabbelgruppe besuchte, um ihr Problem mit anderen Kindern in Luft aufzulösen, das aber sein ließ als ich merkte, das es uns kein Stück vorwärts brachte. Sie hat sich schon immer an ältere Kinder geheftet, ich vermute, weil sie sich diesen mitteilen konnte und umgekehrt. Durch ihre Unruhe hat Lena wenig Konzentration um Sachen zu lernen die Kinder in ihrem Alter wenigstens probieren. Sie zieht sich nicht allein aus oder an, geht nicht zur Toilette sondern trägt immernoch Windeln, Beim Essen will sie meistens gefüttert werden (sie kann wen sie "Zeit" hat allein essen), obwohl ihre kleine Schwester mit 15 Monaten nur allein ißt... Oft versuchen wir sie mal ruhig zu bekommen in dem wir mit ihr malen oder kneten, das interesse dafür ist wohl da, aber auch hierfür hat sie keine "Zeit". Wirklich konzentriert ist sie nur wenn sie mit PollyPocket spielt (mal so eine viertel stunde) oder noch länger wenn der Papa sie an den Computer läßt. Nur am Computer hat sie keine Augen für andere Sachen mehr. Aber eine altersgerechte Beschäftigung kann das nicht wirklich sein. Fernsehen schaut sie überhaupt außer Werbung nicht, zumindest nicht von sich aus. Das Sandmännchen guckt sie oder freiwillig auch mal eine Tierreportage mit Papa zusammen. Zeichentrickfilme sollen wir immer sofort wegschalten, sie will sowas nicht sehen sagt sie. Ich könnte noch mehr merkwürdige Dinge nennen, aber das würde wohl zu weit gehen (bin ich warscheinlich eh schon). Über all diese Sachen zerbreche ich mir den Kopf. Ich möchte nur von jemandem eine Meinung dazu haben und am liebsten hören, das dies alles völlig "normal" ist. Beim Kinderarzt habe ich all dies so noch nicht angesprochen, da ich Angst davor habe, das man mir unterstellt ich wolle das kind in seinen Fähigkeiten nur zu hoch loben oder sowas in diese Richtung. Wir lieben unsere Kinder und wollen nur das sie gesund aufwachsen. Vielen Dank fürs Lesen und LG vom Supimuttchen

Mitglied inaktiv - 25.01.2004, 23:00



Antwort auf: Hoffentlich völlig "normal"...

Hallo Ratsuchende Da Sie selbst sich vor lauter Sorgen um Ihre Tochter nicht immer so verhalten werden, wie Sie es eigentlich möchten -auch Mütter sind "nur" Menschen- rate ich Ihnen dringend zu einem Gespräch mit dem Kinderarzt Ihrer Tochter. Informieren Sie gleich bei der (telef.) Anmeldung darüber, dass Sie ein Gespräch und keine Untersuchung wünschen. Der Kinderarzt ist es auch, der Lena und Sie ggf. an einen Kinderpsychologen, Ergotherapeuten o.Ä. weiterleiten kann um in einer, bzw. mehreren "Spielstunden" das Verhalten Ihrer Tochter analysieren, und ggf. therapieren zu können, wenn es tatsächlich notwendig ist. Manchmal ist übrigens allein eine Seh- oder Hör-Schwäche ursächlich für dieses unsichere Verhalten.- Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 26.01.2004



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Hallo! In Deinem Beitrag erkenne ich unseren Sohn wieder. Er hat zwar immer sehr gut geschlafen, aber eben auch nur wenn sich ja nichts am Ablauf geändert hat. Mein Sohn hat dann auch mit 7 Monaten angefangen Papa und Mama zu sagen, mit 16 Monaten hat er dann seinen ersten Satz gesprochen. Er hat halt dafür erst mit fast 14 Monaten zu laufen begonnen und ist jetzt (2 1/2 J.) noch nicht der tollste Kletterer. Hat aber dafür mit 19 Monaten schon bis 10 gezählt. Auch Kinder in seinem Alter haben ihn nie richtig interessiert, er hat eine 8 Jährige Freundin in die ist es total verliebt. Mit 2 Jahren waren wir dann mit ihm im Urlaub wo wirklich viele Kinder waren, er hat kein einziges angeschaut. Dies war der Zeitpunkt wo mein Mann und ich schon fast die Krise hatten (vorstellung vom einbrödlerischen Bücherwurm usw. Seine Lieblingslektüre war eine Zeit das Telefonbuch!!!). Hat sich dann nach ein paar Monaten auch wieder gegeben. Auch mein Sohn geht nicht auf den Topf, obwohl er immer sagt jetzt mach ich Pipi oder Kacka. Und zum Essen hat er auch fast keine Zeit und wenn läßt er sich füttern. Mittlerweile nehmen wir ihn so wie er ist, und denken dass alles ganz normal ist. Jedes Kind ist eben anders. Freu Dich an Deinen Kindern und bekräftige sie in ihren stärken. LG Tammy

Mitglied inaktiv - 26.01.2004, 10:47



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danke für deinen eintrag. wenn aber nur das wäre, lena sitzt noch nicht einmal still wenn sie vermeintlich still sitzt. selbst dann wackelt immer noch ein fuß oder sie knibbelt mit den fingern irgendwo rum... und ich glaube sie merkt das noch nicht einmal. ich habe nur angst das das alles eben nicht "normal" ist und das ich es versäume ihr irgendwie hilfe oder die richtige förderung zukommen zu lassen. LG supimuttchen

Mitglied inaktiv - 26.01.2004, 11:17



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Sorry,aber wenn du"Angst" hast das sie eventuell nicht"normal" ist und du diese sachen schon lang beobachtest,dann kann ich nicht verstehen warum du nicht schon mal mit einem Kinderarzt darüber gesprochen hast! Auf der einen Seite sagt du du willst ihr die (wenn nötig) beste Förderung zukommen lassen-andererseits fragst du nicht mal beim Doc nach?? Was hat er denn bei den U-Untersuchungn gesagt?Hat er irgendwas festgestellt?Oder war da alles in Ordnung? Außerdem finde ich all diese Sachen jetzt nicht so sonderlich ungewöhnlich(ich weiß hilft dir jetzt auch nicht weiter). also ich würde einfach mal mit dem KIA über all das reden;0) LG Tanja

Mitglied inaktiv - 26.01.2004, 13:22



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Bei der U mit 2 Jahren hat er gesagt er will das mal im Auge behalten und evtl mal einen Test wegen Hochbegabung machen. Ist aber irgendwie und irgendwann mal Untergegangen. Waren auch mal bei einer Erziehungsberatungsstelle, nur bekommt das Kind auf die Schnelle keiner so zu sehen wie ich sie erlebe. Andere Leute spielen das alles immer runter, weil sie sich in Gegenwart ander eben fast normal verhält. Bekomme dann immer zu hören ich weiß gar nicht was sie haben das ist doch ein liebes und höfliches nettes kind, das gibt sich schon wieder... Nur wie lange soll ich darauf warten ? Andererseits könnte ich viel besser damit leben, wenn ich 100 prozent sicher sein könnte das das alles so in ordnung ist, aber das bin ich eben nicht. Nur Menschen die Lena die ganze Zeiz um sich haben können meine Sorge verstehen. Die Oma und die Tante von Lena sind meiner Meinung. Als die Ur- Oma sie das erste mal gesehen hat (sie wohnt weit weg) hat sie mich nach 5 Minuten gefragt was das Kind hätte weil sie so nervös ist. Danke trotzdem für deinen Beitrag, LG vom Supimuttchen

Mitglied inaktiv - 26.01.2004, 13:36



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hallo nochmal... mhmm...naja,dann wirst du aber hier auch keine Hilfe finden-wenn nur Leute die Lena die ganze Zeit um sich haben das beurteilen können... Ich würde die ganzen Sachen vielleicht mal aufschreiben und dann halt noch mal mit dem kinderarzt besprechen,das ist ja dann die einzige Möglichkeit.Ich denke hier kann dir auch keiner verbindlich sagen:"normal" oder"nicht normal". aber mal schauen was fr.schuster rät ;0) alles gute LG Tanja LG Tanja

Mitglied inaktiv - 26.01.2004, 13:55



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Vielen lieben Danke für deinen Eintrag, bin auch ma gespannt was sie sagt.... Ich denke auch das ich nochmal mit dem Doc sprechen sollte, wird aber sehr Zeitintensiv, und die hat glaubich kein Arzt. LG vom Supimuttchen

Mitglied inaktiv - 26.01.2004, 14:04



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..einfach hartnäckig bleiben und dich nicht abwimmeln lassen ;0) LG Tanja

Mitglied inaktiv - 26.01.2004, 14:05



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*sichdollzusammenreißt* ;o) danke LG Supimuttchen

Mitglied inaktiv - 26.01.2004, 14:07



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die hatte ein ähnliches Problem wie du. Ihr Junge verhielt sich beim KiA immer ausgesprochen gut, konnte auch die den U-Untersuchungen entsprechenden Anforderungen (Puzzeln etc., auf einem Bein stehen usw.) erfüllen. Meine Freundin sagte immer, zu Hause macht er so etwas überhaupt nicht. Er kann sich nicht konzentrieren, stillsitzen etc. Aber die KiA war anscheined so eine Respektsperson, dass er sich da immer total zusammenreißen konnte. Außerdem waren keine anderen Dinge in der Praxis, die ihn da ablenken konnten. Jedenfalls hat alles Reden mit der Kinderärztin nicht genützt - sie sagte, dass das wohl an der Erziehung meiner Freundin liegt und... jeder macht ja schließlich Fehler. Er war dann zwar mit 4 Jahren sauber, aber es passierte immer noch, dass er vor lauter Ablenkung einfach irgendwo einen Haufen hingesetzt hat, was ihm dann allerdings peinlich war. Der Junge ist auch total aufgeweckt. Fragt dir ein Loch in den Bauch mit Dingen, für die sich eigentlich ein Kind nicht interessiert. Wo geht da die Treppe hin, was ist hinter der Tür. Aus welchem Holz ist der Fußboden und das ununterbrochen... so dass du nach 30 Minuten total ferig bist mit den Nerven. Der Junge verlangt so einen großen Informationsfluss, dass er sich das alles nie und nimmer merken kann! Es ist einfach alles viel zu viel! Meine Freundin ließ jedenfalls nicht locker und ihr Junge bekam einen Förderplatz im Lebenshilfe-Kindergarten. Die Therapien dort - auch mit Tieren und Schwimmen und Gleichgewichtstherapien bekommen ihm ausgezeichnet. Erst das Fachpersonal dort, die ihn dort ständig um sich haben, merkten, dass meine Freundin nicht übertreibt und dass das nicht ein Erziehungsfehler sein kann. Sie wurde dann an eine Kinderpsychologische Klinik nach Braunschweig überwiesen. Dort wurde dann festgestellt, dass der Junge - trotzdem er einerseits sehr weit ist - andererseits 1 Jahr um eine altersgerechte Entwicklung zurück ist. Meine Freundin ist total erbost darüber, dass ihr die Kinderärztin damals nicht die gehörige Aufmerksamkeit geschenkt hat, sondern es auf Erziehungsprobleme abgewälzt hat. Jetzt kommt der Junge bald zur Schule und jetzt wird versucht, das Defizit auszubügeln... damit hätte man schon eher beginnen können! Alles was ich dir damit sagen will... wenn dir dein Kind nicht so ganz "normal" vorkommt, spreche mit dem Kinderarzt oder -psychologen und lasse nicht locker! LG und starke Nerven Pem

Mitglied inaktiv - 26.01.2004, 15:44



Antwort auf: Hoffentlich völlig "normal"...

Hallo! Naja, unser Sohn ist auch nicht gerade ruhig. Er zupft sogar noch mit seinen Fingern an meiner Hand wenn er gerade einschläft. Mein Mann meinte auch schon, er wäre hyperaktiv (glaube ich zwar nicht, denn viele Kinder werden einfach so eingestuft wenn sie ein wenig zappelig sind). Was mich noch interessiert, geht Deine Kleine schon in den Kindergarten? Das ist nämlich unser nächstes Problem, denke nicht, dass er in einem Kindergarten bleibt, wo die Gruppe nur aus Gleichaltrigen besteht, mit denen kann er eben nicht sehr viel anfangen. Obwohl es ein bisschen besser geworden ist, seitdem die meisten Kinder auch schon sprechen können. Ansonsten würde ich Dir auch nochmal raten mit dem Kinderarzt zu sprechen, und auch wenn es Dich beruhigt den Test wegen der Hochbegabung zu machen, denn sollte sie wirklich Hochbegabt sein, und es kommt vor Schuleintritt nicht heraus, kann es sein, dass sie trotzdem aus Langeweile in der Schule eher schlecht ist. Viel Glück Tammy

Mitglied inaktiv - 27.01.2004, 09:37



Antwort auf: Hoffentlich völlig "normal"...

Hallo! Darf ich auch noch mal was dazwischenfragen? Läuft deine Lena auch ab und zu auf Zehenspitzen und tanzt den ganzen Tag wie eine Ballerina durch die Wohnung? Wenn ja, haben unsere die gleiche "Krankheit"

Mitglied inaktiv - 27.01.2004, 12:05