anhängliche Tochter

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: anhängliche Tochter

Meine Tochter ist nun 16 Monate, sie bleibt weder bei Bekannten. noch bei ihrem Papa. die Ursache dafür konnten wir evtl. klären. im Alter von 8 Monaten bis 11 Monaten war ihr Papa in Rhea und laut KÄ fällt das genau in die Zeit wo sie die Bindung mit ihm gut aufgebaut hätte und daher hat sie sich nun so auf mich fixiert. Jetzt schwank ich aber an dem was die KÄ gesagt hat. Folgende Situation: Ich und Papa sind zu Hause und es läuft alles super, sie spielt mit ihm, sie kuschelt mit ihm etc. aber ich kann keine 2 Minuten den Raum verlassen, sie lässt sich nicht von ihm beruhigen und brüllt bis zum übergeben, bis ich wieder da bin. Selten kommt es vor das ich wirklich mal 1-2 h weg muss ohne sie mitnehmen zu können, sie brüllt diese Zeit komplett durch bei Papa und übergibt sich mehrfach. In einem sind die KÄ und ich uns einig, das wird sich mit der Zeit geben, sie brauch durch die 3 Monate Unterbrechung eben dafür nun länger die Beziehung zu Papa richtig aufzubauen, das ich auch ma weg kann ohne das sie brüllt. Allerdings, habe ich es bisher so gehandhabt, das ich sie möglichst eben überall mitnehme, nur wenns gar nicht geht wir das Gebrüll in kauf nehmen und sie allein bei Papa bleibt. Und wenn ich da bin beschägtigt er sich intensiv mit ihr. KÄ hat aber nun geraten ich soll sie einfach bei ihm lassen, so oft wie möglich auch mal weg gehen und ruhig brüllen und übergeben lassen und wenn sie sich bei ihm gar nicht beruhigt, soll er sie nicht mehr versuchen zu trösten/zu beruhigen, sondern sie einfach in ihr Zimmer setzen und dort brüllen lassen. So würde sie sich schneller daran gewöhnen auch mal bei ihm zu bleiben. Ich halte das aber für eher zweifelhaft, da ja die KÄ selbst sagt, sie hat in dem Moment einfach Angst und da steigert sie sich richtig rein, weil ihr eben noch dieses Grundvertrauen zum Papa fehlt...aber wenn ich sie dann "hilflos" ihrer Angst ausgeliefert lasse, schür ich damit nicht die Angst erst recht? Und wenn er sie dann einfach ins Zimmer setzen soll anstatt versuchen zu beruhigen, denkt sie dann nicht erst recht, er hilft ihr nicht? Also nach den Ausführung und Beurteilungen der KÄ warum sie brüllt und was sie damit ausdrückt, finde ich die Methode sie ins kalte Wasser zu werfen eher falsch oder meinen Sie man sollte das so machen? Ich hab in meinen Partner vollstes Vertrauen, das er sich auch wenn sie durchbrüllt ganz liebevoll um sie kümmert und alles versucht sie zu beruhigen, also traue ihm das auch alles zu. Fühl michh aber bei jedem Termin, wenns auch selten vorkommt sehr unwohl zu wissen, das sie jetzt bei ihm daheim allein ist und wieder komplett durchbrüllt. Aber Vertrauen kann man ja auch nicht erzwingen? Was würden sie also raten, möglichst noch überall mit hinnehmen und wenn ich dabei bin in den Hintergrund rücken und Papa das Feld überlassen, mit füttern, waschen, spielen etc. oder wie KÄ geraten hat ins Kalte Wasser werfen und einfach (mit kurzer Ankündigung für sie "Mama kommt gleich wieder") gehen? lg

von miez_85 am 21.07.2011, 12:36



Antwort auf: anhängliche Tochter

Hallo miez_85 Bitte informieren Sie Ihre Tochter KURZ darüber, dass und warum Sie gehen und regen Sie für die Wartezeit zu einer ansprechenden Beschäftigung an. Bitte Sie ihren Partner auch außerhalb notwendiger Termine darum, mal mit Ihrer Tochter etwas Ansprechendes, wie z.B. einen Spielplatz-Besuch, Enten-Füttern usw. zu unternehmen. Ihre Tochter KURZ schreien zu lassen mit der Gewißheit, dass sie sich nach dem 1. Abschiedsschmerz rasch beruhigt, halte ich für durchaus angezeigt; sie aber über einen langen Zeitraum bis hin zum Erbrechen schreien zu lassen halte ich für sehr bedenklich, da dann das auch in Sie gesetzte Vertrauen darunter leiden wird. Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 21.07.2011