Frage: Unsere Tochter

Einen schönen guten Morgen, unsere Tochter kam als Frühchen in der 34.SSW zur Welt, ihr ging es von Anfang an sehr gut. Mit 6. Monaten wurde das Westsyndrom diagnostiziert und eine Balkenaplasie. Sie bekommt Ergo-Physio-und Logopädie und macht sich ganz toll, wir sind super stolz auf sie. Seit Januar 2013 besucht sie als I-Kind den Regelkindergarten (sie ist jetzt 26 Monate). Leider hat sie große Probleme mit den anderen Kindern, sie fürchtet sich vor ihnen, besonders wenn sie lachen oder weinen, ganz schlimm ist das Anfassen. Gegenüber Erwachsene hat sie gar keine Probleme. Sie spricht sehr gut und ist am liebsten in ihrer "Welt". Bei uns zuhause blüht sie auf und ich ein "normales" Kind. In der Kita isst sie alleine, weil sie in der Gruppe Angst hat (Gruppe 6 Kids).Sie weint dann viel und möchte auch beim Spaziergang mit der Gruppe nicht im Wagen sitzen. Sie läuft dann lieber an der Hand der Erzieherin. Kann man ihr irgendwie helfen, damit sie sich besser integrieren kann?

von Colien07022004 am 22.04.2013, 08:24



Antwort auf: Unsere Tochter

Hallo, für ein ehemaliges Frühchen mit West-Syndrom und Balken(hypo)-aplasie ist es natürlich schwer, in einer Gruppe von gesunden, motorisch aktiven Kindern Fuß zu fassen. Mich würde interessieren, wie die Ablösung vonstatten gegangen ist und was die Erzieherinnen unternehmen, um ein Integrativkind in die normale Kindergruppe einzufügen. Ein gut 2 1/2 jahre altes Kind, noch dazu mit Handicaps, Ihre Tochter müsste ja auch Antiepileptika bekommen, kann diese Herausforderung schlecht meistern. Die Folge ist Angst vor der Gruppe und soziales Isolieren. Dass Ihre Tochter beim Spaziergang nur an der Hand der Erzieherin mitgeht, zeugt von der Richtigkeit dieser Feststellung. Zu Hause fällt natürlich jede Bedrohung weg, und die gewohnte Umgebung lässt es zu, dass sich Ihre Tochter in ihrem Wesen entfaltet. Also entweder akzeptieren die Erzieherinnen Ihre besondere Aufgabe bei Ihrer Tochter oder Sie lassen sie erst einmal wieder zu Hause und geben Sie erst deutlich nach dem 3. Geburtstag noch einmal in den Ki-ga (wenn Sie sich das leisten können). Vielleicht wäre Ergotherapie für Ihre Tochter eine gute Lösung für die Zwischenzeit, am besten mit dem Marte Meo Konzept. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.04.2013