Frage: Übergangsobjekgt

Hallo Herr Dr. Posth, mein Sohn, 1 Jahr alt, hat seit einigen Monaten die Angewohnheit wenn er müde wird, bzw. einschläft (er schläft größtenteils nachts mit im Elternbett), dass er mir dann im Gesicht herumfingert. Ich möchte ihn nun an ein Kuscheltier als Übergangsobjekt gewöhnen. Wie stelle ich dies am Besten an? Vielen Dank und viele Grüße.

Mitglied inaktiv - 26.04.2010, 08:03



Antwort auf: Übergangsobjekgt

Hallo, ein Übergangsobjekt sucht sich das Kind selbst aus. Ihm eins aufdrängen geht nicht. Aber man kann ein solches anbahnen, indem man bei bestimmten Gelegenheiten, die es erforderlich machen, immer einen passenden Gegenstand dem Kind in die Hand gibt, resp. den Nuckel in den Mund. Denn auch der Nuckel ist nicht viel anders als ein orales Übergangsobjekt. Theoretisch kann auch ein Schlafbegleiter zum Übergangsobjekt erhoben und dann ständig mit sich herumgeschleppt werden. Diese Schlafbegleiter sind typischerweise weiche, etwas schlabbrige Stofftierchen, die in jeder Hinsicht anschmiegsam sind und von Anfang an den Schlaf des Kindes begleitet haben. Mit 1 Jahr ein solches Tier anzubieten ist denkbar, wird aber nicht mehr so leicht angenommen. Das Manipulieren mit der Hand im Gesicht oder an den Händen der Eltern ist ein Ersatz im Sinne der Habituation, wird aber verständlicherweise einem sehr schnell lästig. Es ist besser, solche Gewohnheiten frühzeitig abzuwehren und mit dem Kind nach Alternativen zu suchen. Viel eGrüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 27.04.2010