Meine Tochter ist 27 Monate alt. Momentan ist es mit ihr sehr schwierig. Sie reagiert auf alles mit einem "Nein" ! Die einfachsten Sachen sind schon sehr schwierig mit ihr. Meinetwegen möchte ich sie anziehen dann schreit sie "Nein" haut nach mir bzw. tritt nach mir, und es ist ein regelrechter Kampf sie anzuziehen. Sie haut eigentlich immer gleich nach mir wenn ihr irgendetwas nicht passt. Ich habe schon alles versucht, um ihr zu zeigen, dass sie mir wehtut. Ich hab so getan als würde ich weinen, interessiert sie nicht. Sie auf den Boden gesetzt und rausgegangen, ist ihr auch egal dann spielt sie einfach weiter. Gutes Zureden hilft auch nicht. Ich weiß ehrlich nicht was ich noch tun soll ?
Der Wortschatz meiner Tochter beträgt leider nur 20 - 30 Wörter, deswegen kann sie mir auch noch nicht sagen warum sie etwas nicht tun möchte (Kann das im Zusammenhang mit dem Trotzig sein stehen)
Bitte geben Sie mir einen Rat wie ich reagieren soll wenn sie auf mich reagiert !
Danke und LG
Mitglied inaktiv - 20.08.2007, 14:13
Antwort auf:
Mein kleiner Trotzkopf
Hallo, ganz offensichtlich verstärkt Ihre Tochter den natürlichen Trotz mit aggressiven Elementen. Das ist meistens dann der Fall, wenn dem natürliche Geschehen des Trotzes nicht ausreichend Rechnung getragen wird (s. mein Langtext, Teil 3, link oben links). Allerdings kann im Einzelfall auch eine schwierige Sprachentwicklung etwas zum aggressiven Verhalten beitragen. Die Kinder sind in ihrer Ertragensfähigkeit von Frustration ziemlich beansprucht.
Wichtig ist auch eine gelingende Loslösung. Extrem trotzige Kinder haben häufig das Problem, sich von der Mutter nicht richtig loslösen zu können und zu ihrem Selbst zu gelangen. Für die Loslösung ist in der üblichen Familienkonstellation der Vater zuständig. Wie ist das bei Ihnen? Zu frühe und schlecht begonnen Fremdbetreuung kann ebenfalls erhöhte Aggressivität auslösen. Nicht untypisch ist, daß bei all diesen Schwierigkeiten die Induktion, die Sie ja versuchen, wenn Ihre Tochter so aggressiv reagiert, nicht fruchtet.
Vielleicht überprüfen Sie erst einmal, ob welche der genannten Belastungsfaktoren vorliegen und wie man sie abstellen könnte. Am besten schreiben Sie mir noch einmal. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 24.08.2007