Frage: Mamaphase

Hallo Herr Dr. Posth, unser Sohn (27 Monate, sehr aufgeweckt und fröhlich, aber auch sehr sensibel) war schon immer eher ein Mamakind. Derzeit ist er sehr auf mich fixiert, läuft mir überall hinterher. Das ist alles kein Problem für mich. Er will sich von Papa nicht und Bett bringen lassen, weint meist zunächst, beruhigt sich aber schnell, wenn ich aus dem Raum bin. Meine Frage: soll Papa es weiter probieren oder soll ich das Zubettgehen erstmal komplett übernehmen? Könnte KH-Aufenthalt (Kawasaki-Syndrom) und Geburt der Schwester, 4 Monate, damit zu tun haben? Im KH war mein Mann mit über Nacht mit ihm dort, klappte auch gut. Unsere Tochter war zu dieser Zeit 8 Wochen. Außerdem lässt er sich von anderen Kindern nicht mehr berühren, weint. Wiedereingewöhnung in den Kiga habe ich deshalb nach 5 Tagen wieder gestoppt. Wie kann ich ihm die Angst von Kindern nehmen? Wie helfen? Er war schon immer eher zurückhaltend, beobachtet viel, aber die Angst vor Kindern ist neu. Vielen Dank! Daniela

von dael am 10.11.2014, 07:34



Antwort auf: Mamaphase

Liebe Daniela, noch besser wäre es, wenn sich Ihr Mann weiter sehr intensiv um die Loslösung Ihres Sohnes bemüht und ihm somit auch ein Ersatz wird für den Verlust von Bindungsanteilen durch die kleine Schwester. Im Krankenhaus hat das ja schon einmal gut geklappt. Der offenbar gleichzeitig begonnen Ki-ga hat ein Überforderung für Ihren Sohn bedeutet, die sich aus wahrscheinlich keiner sanften Ablösung und keiner begleiteten Konfrontation mit der Gruppe der etwa altersgleichen Kinder ergibt. Jetzt haben Sie die Eingewöhnung ja sowieso erst einmal gestoppt. Der entscheidende Faktor ist also die sanfte Ablösung (s. gezielter Suchlauf) verbunden mit einer Bezugserzieherin, die Ihren Sohn an der Hand nimmt und ihn mit den anderen Kindern unter "Aufsicht" zusammenbringt. Dann wird sich alles verbessern. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.11.2014