Kind weint, wenn es Kita-Betreuerin morgens sieht wie soll ich mich verhalten?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Kind weint, wenn es Kita-Betreuerin morgens sieht wie soll ich mich verhalten?

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, unsere Kleine (10 Monate) geht seit 2 Wochen 3,5 Std. pro Tag in die KiTa. Die Eingewöhung wurde so gestaltet, dass ich schon ab dem zweiten Tag die Kita verlassen sollte (also keine Eingewöhnung nach dem Berliner Modell, von dem ich gerade im Netz gelesen habe). Meine Eindrücke sind gemischt. Zwar habe ich sie ab und zu fröhlich spielend erlebt, wenn ich sie mittags abgeholt habe, was mich jedoch verstört, ist, dass sie mittlerweile bereits zu weinen anfängt, wenn sie die Kita-Betreuerin morgens nur sieht. Die Kita-Betreuerin sagte mir am Freitag beim Abholen, dass unsere Kleine einen "besonders starken Willen" hätte, so etwas hätte sie in 30 Jahren Beruf nur 3 Mal erlebt; dies sei aber ein Zeichen, dass sie sich zu einer besonders starken Persönlichkeit ("Führungskraft") entwickeln würde. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll und hätte gerne einen Rat von Ihnen, wie ich mich verhalten soll. Vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 29.08.2011, 10:04



Antwort auf: Kind weint, wenn es Kita-Betreuerin morgens sieht wie soll ich mich verhalten?

Hallo, was erwarten Sie und die Erziehrinnen? Ein 10 Monate alter Mensch beginnt gerade, das Leben zu ertasten. Es kennt seine Bezugspersonen und seine Umgebung. Dort empfindet es Ruhe, Sicherheit und Geborgenheit. Das heißt hier herrscht Angstfreiheit. In fremder Umgebung, bei fremden Menschen existiert das zunächst nicht, das Kind ist naturgemäß skeptisch, überaufmerksam und ängstlich konzentriert. Denn woher soll es wissen, dass hier auch alles sicher und ungefährlich ist. Und dann ist plötzlich die Mutter nicht mehr da, die es beschützt. Und eine andere beschützende Person kann sich das kleine Kind noch nicht vorstellen. Wenn jetzt keine sanfte Ablösung stattfindet, entsteht Angst und Kinder, die Angst haben, weinen. Von wegen starker Willen und starke Persönlichkeit. Das sind Wunschvorstellungen von Menschen, die mit der Not und der emotionalen Zerbrechlichkeit eines Säuglings und Kleinkindes schlecht umgehen können. Die sollten aber erst einmal sich ausbilden lassen, um diesen Job auch ausführen zu können. Entschuldigen Sie für die klaren Worte, aber das muss einmal gesagt werden. Sie sollten sich doch besser noch einmal umsehen, wo Sie Ihre Tochter in bessere Hände geben könnten. Können Sie sich das leisten? Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.09.2011



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