Was kann ich ihn zumuten

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Was kann ich ihn zumuten

Lieber Dr Nohr, Mein Sohn wird nun drei und ich würde gerne unser Familienbett auflösen da ich denke das beide Kinder dann besser schlafen würden. Seine Schwester ist 14 Monate knd wird sehr viel wach im Moment. Mein Sohn hält jedoch gar nichts von dieser Idee. Er möchte zwar ein neues Bett aber trotzdem neben mir schlafen. Sollte ich den Umzug ins eigene Zimmer zusammen mit seiner Schwester gegen seinen Willen durchziehen? Oder ist er einfach noch nicht so weit? Zudem möchte ich gerne das auch der Papa ihn abends mal ins Bett bringt. Das klappt jedoch nur wenn ich nicht da bin. Bin ich da schreit er bis zum Erbrechen und wenn er dann endlich schläft wacht er sehr häufig auf um zu gucken ob ich da bin. Sollte ich auch da einfach bei meiner Entscheidung bleiben und müssten wir dann einfach ein paar Tage da durch? Ich möchte ihn nicht verunsichern und kann nicht unterscheiden ob er wirlich Angst vor beiden Schritten hat oder ob es nur die Gewohnheit ist die wir durchbrechen müssen. Ich möchte ihm nicht schaden mit meiner Entscheidung wenn er noch nicht so weit sein sollte. Er kann sehr gut reden knd erklärt mir immer ausführlich warum er beide Schritte nicht gehen möchte Über Ihr Einschätzung würde ich mich sehr freuen.

von Myfairlady11 am 17.04.2018, 07:21



Antwort auf: Was kann ich ihn zumuten

Wenn Sie das Familienbett auflösen wollen, würde ich das kleinschrittig tun. Also könnte der nächste Schritt tatsächlich sein, sein neues Bett neben Ihrem aufzustellen. Dann haben Sie mehr Platz und er ist noch in der Nähe, die er scheinbar braucht. Da geht es gar nicht um Angst oder Gewohnheit, sondern mehr um Sicherheit. Dafür braucht er wohl noch Sie und Ihre Nähe. Es ist für ihn in der jetzigen Beziehungskonstellation gar nicht einzusehen, warum die "zweite Wahl", der Vater, ihn ins Bett bringen soll. Das kann man auch nicht erzwingen ohne die Beziehung deutlich zu belasten. Es wäre wichtig, die Beziehung zum Vater tagsüber zu intensivieren und beide öfter die Erfahrung machen zu lassen, dass auch er, wenn Sie nicht da sind, das gut übernehmen kann. Aber Beziehung und Vertrauen brauchen Zeit und sind nicht schnell zu erzwingen. Dazu besteht auch keine Notwendigkeit, ausser Sie brauchen mehr Entlastung. Aber für die gesunde Entwicklung sind diese Veränderungen jetzt nicht notwendig. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 17.04.2018