annuk
Hallo! Ich hab ja vor einiger zeit gepostet, daß meine Beiden (5 Jahre) so außer Rand und Band sind. Seitdem überlege ich, warum das so ist und glaube die Antwort gefunden zu haben: Es ist meine Einstellung zu ihnen. Von Anfang an empfand ich die Vorstellung Zwillinge zu haben als Belastung, die Frühgeburt mit Notsectio haben sich dann auch noch ihren Teil dazu beigetragen... Ich fand es einfach immer nur anstrengend mit den Beiden (plus große Schwester). Und ich glaube das spüren sie und "erüfllen meine Erwartung". Ich liebe meine Kinder wirklich sehr und bin total stolz auf sie und trotzdem sind sie mir zugleich eine Last.... Ich will das gar nicht, aber es ist so. Wie kann ich diese Einstellung ändern? Wie schaffe ich es sie in einem anderen Licht zu sehen? Die Beiden sind hübsche, schlaue, aufgeschlossene, lebenslustige Kinder. Warum fällt es mir so schwer sie im Alltagstrubel so zu sehen? Geht es hier noch jemanden so? Nachdenkliche Grüße kathrin
Hallo du! Ich bin zwar noch nicht in der gleichen Situation und habe mir auch schon immer Zwillinge gewünscht, aber ich kann gut verstehen, dass du grad echt fertig bist. (Hab mal ein Jahr auf 5-jährige Drillinge aufgepasst und war abends auch oft schlapp und da war ich erst 19.) Vielleicht solltest Du Dir einfach mehr Ruhezeiten gönnen und auch gezielt Zeiten ohne Kinder. Wenn die schon 5 Jahre und älter sind, kannst ja auch evtl. mal ne Woche nur mit Deinem Mann machen und neue Kräfte sammeln. Meine Schwester macht jedes Jahr drei Tage Damenausflug und sonntags vermisst sie ihre Kids schon so, dass sie danach "wieder" total gerne und mit neuen Kräften zu Hause ist.
Hallo! Ich geb ganz ehrlich zu das es mir oft ganz ähnlich geht und dafür schäme ich mich zeitweise richtig! Aber ich hab das noch nie in Bezug zueinander gebracht "grübel" (also ihr Verhalten und meine Gefühle ihnen gegenüber)... unsere Zwilli-mädels sind oft wild, laut, stürmisch, sowas von temperamentvoll... eigentlich das genaue Gegenteil von mir. Unsere beiden Jungs hingegen kommen eher nach mir, der Große z.B. liest total gerne, der Zweite kann unheimlich toll für sich alleine Eeeeeewigkeiten spielen... ja, ich kann wirklich sagen das mich die Mädels mit ihrer absolut laut-/lebensfrohen Art mitunter zur Weißglut bringen, obwohl sich das hier gerade völlig absurd anhört! Denn es ist doch toll und wundervoll wie sie so in die Welt hineinmaschieren, ich hätte mir damals als Kind einige Scheibchen davon abschneiden können! Und es ist auch wirklich so das es mir von Anfang an schwer fiel, es anzunehmen, das wir ZWILLINGE bekommen, ebenso als sie auf der Welt waren! Mein Mann war und ist ganz einfach stolzer Vater unserer vier Kinder und ich hätte oft in Tränen ausbrechen können vor Lauter Gewusel, Mama hier und Mama da, Berge von Wäsche etc, ich brauch euch das hier nicht aufzählen, ihr wisst wovon ich rede! Ja, und all dieses Chaos schieb ich bewusst oder auch unbewusst glaub ich eher den Mädels in die Schuhe. Ich seh in ihnen einfach die DOPPELTE ARBEIT, obwohl ich glaube es ändert sich langsam seitdem sie größer werden (sie werden im August 4!). Dieses Gefühlswirrwarr hatte ich definitiv nie meinen Söhnen gegenüber! Und jetzt wo ich das hier so schwarz auf weiß von mir lese schäme ich mich gleich schon wieder weil ich doch einfach immer nur dankbar sein will für unsere vier tollen Kinder und froh und glücklich sein will das wir sie ALLE VIER haben!! Auch wenn die Mädels nunmal nicht geplant waren, ist es ja jetzt auch wunderschön sie zu haben! Und das alles hat auch nichts mit meiner Liebe ihnen gegenüber zu tun!!! Ich LIEBE sie ALLE VIER!!!! Daran gab es von Anfang an nicht eine Sekunde irgendwelche Zweifel! Nur ist es eben oft wie du sagst. In all dem Alltagstrubel fehlt mir oft einfach die Kraft, die "Luft" um diese Kinder und gerade auch unsere Zwilli-Mäuse mal einfach nur zu genießen! Oje, all das mal hier aufzuschreiben macht es plötzlich so klar! Sorry, es sollte gar nicht so lang werden! Was wenn unsere Mädels da wirklich viel mehr spüren als wir denken? Viell. muß ich sie wirklich NOCH mehr annehmen, einfach mein Leben mit jetzt eben 4 Kids NOCH mehr akzeptieren! Annuk, du hast mir glaub ich gerade ein bisl die Augen geöffnet! Alles gerad hier sehr verwirrend geschrieben wie mir scheint. Is' ja auch schon spät :o)! LG, Heike
Hallo, ich bin ja eher selten hier unterwegs, eher im Alleinerziehenden-Forum, aber das ist ein Thema zu dem ich auch etwas beitragen kann. Ich habe 7-jährige Zwillingsjungs die seit ihrer Babyzeit extrem anstrengend sind. Und ich hatte keinerlei Zwiespalt in der Schwangerschaft: als ich erfuhr dass ich Zwillinge bekomme habe ich mich nur riesig gefreut, sie sind auch nicht zu früh zur Welt gekommen und waren topfit als Neugeborene... also gab es da keine "negative Erwartungshaltung". Und trotzdem waren es vom ersten Tag an extrem anstrengende Kinder. Das wusste ich lange nicht mal, weil es meine einzigen Kinder sind und dann dachte ich, es liegt halt daran, dass es Zwillinge sind. Erst als sie so dreieinhalb waren fing ich an zu merken, dass es auch "ruhigere Varianten" gibt - nicht nur bei Einlingen sondern auch bei Zwillingen. Ich denke nicht, dass es nur an den Erwartungen der Mutter liegt, dass es sozusagen eine sich selbst erfüllende Prophezeiung ist, wenn Kinder so laut, wuselig, anhänglich, fordernd usw. sind. Mach Dir deswegen kein schlechtes Gewissen. Ich habe mittlerweile Dutzende und Aberdutzende von Büchern zu diesem Thema gelesen und bin überzeugt dass das etwas ist, was die Kinder als Anlage mit auf die Welt bringen (ist mittlerweile auch von der Hirnforschung bewiesen dass etwa 20% der Menschen "sensibler vernetzt" sind, also Dinge viel stärker und in grösserem Umfang erleben, empfinden als die anderen 80%) und diese Menschen reagieren auch entsprechend schneller und stärker auf Reize. Was man machen kann? Das ist ein Thema mit dem ich seit Jahren hadere, aber ein paar Tipps habe ich schon auf Lager: 1) sehen, dass die Kinder nicht so sind, um einen zu ärgern 2) diese Kinder nicht an den gleichen Massstäben messen wie den "Durchschnitt" 3) mit viel Geduld kleine Fortschritte anvisieren und - ganz wichtig - jeden kleinen Erfolg feiern und sich dafür auch selbst auf die Schulter klopfen 4) wenn Unterstützung durch das Umfeld möglich ist - sie auf jeden Fall in Anspruch nehmen - sich selbst Auszeiten gönnen, um sich zu erholen. Denn, diese Kinder SIND anstrengender als die meisten anderen, fordern viel mehr Einsatz und Kraft und der Einsatz "bringt" im Vergleich zu anderen Kindern weniger. Deshalb muss man auch als Mutter - wenn es irgend geht - dafür sorgen dass man/frau wieder Kraft tanken kann. ABER diese Kinder können, wenn man sie unterstützt zu wirklich starken und verständnisvollen Menschen werden die ihren Weg gehen. Hoffe, es konnte Euch helfen. Für mich ist es auch ein ständiger Kampf haarscharf am Burn-out vorbei, weil ich kaum Unterstützung habe und Arbeit und zwei solche Kinder eigentlich für mich zuviel sind, aber ich habe halt keine andere Wahl. Das, was mir immer wieder hilft wenn ich total erschöpft und entmutigt bin ist mein kleines rosarotes Buch. Da schreibe ich all die kleinen "Erfolge" auf, die es im Laufe der Jahre gegeben hat und sehe, dass es voran geht. Wenn auch langsamer und mühsamer als bei vielen anderen. Und ich führe mir wirklich jeden Tag die guten Sachen ganz bewusst vor Augen und bin dankbar dafür: dass sie gesund sind, dass sie zwei kleine Schlauköpfe sind, dass sie aufgeweckt und sensibel sind usw. usw. Hoffe, der eine oder andere Tipp kann Euch weiterhelfen Liebe Grüsse Yola
...dein Beitrag hat mir wirklich etwas geholfen! Bei mir ist es so, das ich mich natürlich über jeden neuen Schritt, den die Mädels Richtung Selbstständigkeit machen, riesig freue, mir aber alles irgendwie zu lange dauert! Bei den beiden Großen war ich da viiiel geduldiger.. Ich fand es damals bei unserem Zweiten z. B. nicht dramatisch das er sehr spät trocken war (3J 9M). Obwohl ich ja zu der Zeit 3 Wickelkinder hatte. Bei den Mädels (insbesondere Emma hat sich ähnlich viel Zeit gelassen, ist also jetzt seit Ostern erst zuverlässig trocken) hat mich das oft schier wahnsinnig gemacht. Auch deshalb, glaube ich zumindest, weil ich mir bombensicher war das Mädchen da viel schneller sind in ihrer Entwicklung. Ich war immer davon überzeugt das sie mit spätestens 3 trocken sind! Dem war nicht so ;o). Genauso beim Sprechen. Die Zwill. waren da echt spät, haben immer noch Probleme mit dem "sch",unsere Großen waren total früh. Und dieses "doppelte" an Mama "zerren". Schmuse ich mit der einen abends, ist anschließend die andere dran, sonst gibt es ein RIESEN Drama. Da geht es an schlechten Tagen auch nicht, das eine mit Mama und eine mit Papa schmust (vorausgesetzt er ist dann schon zuhause :o) ). Und allein schon weil ich weiß es "müssen" dann beide noch schmusen wo ja der Tag unter Umst. schon anstrendend genug war und ich selber mal nur noch Ruhe will, bin ich dann manchmal vorher schon genervt. Hach, man könnte noch soviel erzählen, aber ich denke das führt wohl ins Unendliche. Respekt das du das alles ganz allein stemmst mit deinen Zweien!! LG; Heike
Ach, wieviel Wahrheit Du doch schreibst. Ich glaube, Du mußt Dich für Deine Gefühle nicht schämen. Ja, Zwillinge sind an manchen Tagen eine Last (sorry, aber so hast Du es ja auch formuliert und ich gebe Dir recht) Es ist total normal, dass man im Alltagstrubel und Megastreß nicht immerzu denken kann: ach wie sind die 2 süß und so wundervoll.... Hauptsache solche Momente gibt es auch :) Unsere Quirle werden im August ein Jahr-ich hab noch gaaaaaaaaaaaaanz viel vor mir, Du bist schon so viel weiter. Aber ich bin auch stolz- die wohl ätzenste Zeit des 3 stündlichen Fütterns und im Fliegergriff durch die Wohnung rennens ist vorbei :) Ich hatte mal einen Nachmittag nur EIN Kind- DA hab ich gemerkt, wie "langweilig" das ist und was man alles schafft! Irre! - nee, Zwillinge sind und bleiben etwas anstrengender. ABER ich finde unsere Kerlchen auch toll und doch sage ich manchmal: warum seit ihr nur 2 geworden..... Du bist nicht allein mit dem Gefühlschaos!!!
Hallo Ihr Lieben! Danke für Eure ehrlichen Antworten. Es tut echt gut zu wissen, das man nicht allein mit diesen Gedanken und Gefühlen ist. Ich hab die letzten Tage versucht ruhiger zu bleiben-es wirkt sofort. Aber gegen Abend ist bei mir einfach die Luft raus, ich bin dann total genervt vom 1000fachen "Mamaaaaa". Der Tip mit mehr Freizeit ist gut, aber kaum umsetzbar. Meine Eltern wohnnen zwar in der Nähe, sind aber 6 Monate im Jahr im Urlaub. Aktuell von Mai bis September. Mein Schwiegereltern sind desinterressiert wenn es um helfen/aufpassen geht. Sie wollen nur bewirtschaftet werden, also Kaffe und Kuchen mit netten ruhigen Kindern am Tisch und Infos für den nächsten Kaffeklatsch sammeln.... Und einen Babysitter können wir uns momentan nicht leisten. Aber jetzt hab ich wieder Mut gefasst, wird schon werden! Bis bald kathrin
Annuk, du schreibst, dass Du Dir keinen Babysitter leisten kannst. Wir haben bei uns in der Stadt so ein Seniorenbrett, wo ältere, fitte Rentner schreiben können, was sie gerne machen würden. Da steht oft, dass die sich gerne um Kinder kümmern würden. Manche sind gerade erst pensioniert und suchen nach neuen Aufgaben und wären sicher ganz liebe Ersatz-Omas, wenn Du mal nen Nachmittag entspannen willst. Es gibt oft in Stadtverwaltungen auch Konten für "Bürger in Not", die gerne mal finanziell aushelfen, wenn man mal ne Pause braucht. Ich hab als Teenager auch oft umsonst gebabysittet, weil ich Kinder schon immer gern mochte. Gib nicht so schnell auf, sondern hör Dich doch mal in Deiner Nachbarschaft um! Oder verteil Deine Kids mal nen Nachmittag auf zwei Freundinnen und leg Dich mit nem guten Buch auf die Couch. Ich hab auch immer mal wieder nen Freund meiner Tochter zu Besuch. Ist doch auch lustig!
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