Mitglied inaktiv
ich hätte da eine frage an euch. ich habe vor einigen wochen meinem "lieblingsarzt" (der durch unterlassung mitschuldig am tod von carl und theo ist) einen recht heftigen und deutlichen brief geschrieben und ihn auf sein verfehltes verhalten aufmerksam gemacht. nachdem er sich jetzt gute drei wochen nicht gemeldet hatte, war ich schon kurz davor, mich an seinen vorgesetzten und die ärztekammer zu wenden. gestern hatte ich ihn plötzlich unerwarteter weise am telefon, er rief an um den brief zu besprechen, zeigte reue. gleichzeitig meinte er, es wäre einfach eine verkettung von missverständnissen gewesen. am ende fragte er, ob ich bereit wäre, nochmal für ein gespräch vorbeizukommen, "das würde mir helfen und ihnen vielleicht auch". so. nun bin ich etwas ratlos und schockiert, weil ich diese kellerkammer bei dem typen nie wieder betreten wollte, weil die letzte situation dort sein oberzynischer lachanfall gewesen ist mit den diversen szenarien wie es auf alle fälle diesen tag noch schiefgehen könnte ("gehen sie doch ne runde auf den spielplatz und toben sich richtig aus! dann brauchen sie auch nicht mehr nach hamburg!"). nur was mach ich jetzt? sollte ich da hingehen um den nachfolgenden patientinnen zu einer etwas würdigeren behandlung zu verhelfen? und meinen (nicht unbeträchtlichen....) schatten überspringen und da auftauchen und ihm alles nochmal ins gesicht sagen? was mache ich, wenn ich da anfange zu heulen und er ist so soziopathisch wie immer?! so richtig wohl ist mir bei dem gedanken nicht, aber andererseits hätte ich ihm dann den brief nicht schreiben sollen...oder? "eigentlich" wäre es mir wichtig, ihm sein verhalten wirklich deutlich zu machen. uneigentlich hab ich einfach keinen bock, mich dem nochmal auszusetzen (dem typen, den räumen, dem gespräch). so, jetzt die frage, die ihr mir vermutlich eh nicht beantworten könnt: was würdet ihr tun?! ich bin wirklich hin und hergerissen. unter welchen bedingungen / voraussetzungen würdet ihr hingehen? ratlose grüße von anja
Ich erinnere mich noch gut. Tja, was soll ich dir raten... (?) Brauchst du das Gespräch für deine Bewältigung? Oder kann das eher nach Hinten losgehen? - Das wäre so meine Grundfrage Wenn du dich entscheiden solltest, das Gespräch zu suchen, würde ich an deiner Stelle meinen Mann mitnehmen Jutta
Hallo Anja, ich habe deine Geschichte im Stillen teilweise mitverfolgt, ganz besonders diese Sache mit diesem Arzt hatte mich geschockt. Kann dir da keinen Ratschlag geben, aber wenn ich vor solch schwierigen Entscheidungen stehe, nehme ich mir 2 Zettel: Pro und Contra und schreibe auf - und meist kann ich mich dann besser entscheiden. Vielleicht ist der Arzt im Endeffekt ja auch bereit, dich an einem "neutralen" Ort zu treffen? LG, Claudia
liebe jutta, ja, das könnte nach hinten losgehen. wenn der herr auf die idee kommt, mich verantwortlich zu machen und ich durch die umstände (den raum etc.) nicht in der lage wäre, zu kontern. es könnte aber auch wirklich positv verlaufen, wenn ich meine vorwürfe nochmal direkt an den mann bringen kann - zusätzlich zu den verbesserungsvorschlägen, die bereits im brief standen. außerdem könnte ich mit ihm den verlauf der schwangerschaft aus seiner sicht nochmal durchgehen und mit den aussagen der ärzte in hamburg vergleichen (die das ja nur aufgrund der wenig ausdrucksstarken protokollvordrucke der untersuchungen machen konnten und mir auch rieten, das nochmal direkt mit dem typen hier zu besprechen, was ich zu dem zeitpunkt noch kategorisch ausgeschlossen habe). aber ich habe ehrlich gesagt keine ahnung, ob ich das gespräch zur bewältigung brauche. ich hatte mich eigentlich sehr bequem darin eingerichtet, einen bösen schuldigen zu haben, auf den ich die ganzen schlechten gefühle projizieren konnte. wenn der nun auch noch zum menschen mutiert, dann fehlt mir die.... hm. möglicherweise ist genau das aber der aspekt der bewältigung...sich nicht in einer noch relativ simplen schuldzuweisung einzuspinnen, sondern vielleicht die umstände zu kennen, wodurch das gekommen ist. auch wenn mir die nicht passen werden. (zu seinem verhalten bei der letzten untersuchung sagte er gestern, er hat sich nciht ernst genommen gefühlt und dachte, ich würde ihn veräppeln) wenn ich das jetzt nochmal so lese kann ich mir vorstellen, dass mir seine erklärungen helfen könnten, ihn weiter zum verrückten und schuldigen zu stilisieren *g*. das muss man sich mal auf der zunge zergehen lassen: ich dachte sie wollen mich veräppeln. ja klar. und sei der preis noch so hoch...nee wie blöd muss man eigentlich.....aber gut. ich bin etwas abgeschweift...wenn der termin nächste woche sein wird, dann kann mein mann tatsächlich mitkommen. dann geht das bestimmt. danke dir!
liebe claudia, der neutrale ort ist auch eine guutue idee. vor der kammer da graust es mir nämlich wirklich inzwischen. ja. gut dass ich hier gefragt habe :-) pro und contra beprech ich hier morgen mit meinem mann...der muss ja dann auch mit. danke!!! anja
Liebe Anja, ich wünsche dir und deinem Mann viel Kraft! Du hast, ihr habt meine Bewunderung nun ja schon lange. Ich bin mir sehr sicher, dass du das Für und Wider gut und gemeinsam mit deinem Mann durchdacht hast. Es wird kein leichter Gang, trotzdem kann er dir bei der Bewältigung helfen. Über die Gefahr dabei bist du dir nach deinen Ausführungen auch bewusst... Also, viel Kraft und Stärke wünsche ich dir! Liebe Grüße! Carmen, die wieder in die Versenkung abtaucht!
Liebe Anja, danke für deine ausführliche email :-), schreibe dir trotzdem hier zurück. Ich finde auch für dich persönlich, um das Ganze zu verarbeiten, um mit dem Herrn Doctor abzuschliessen, aber auch um Missverständnisse und vermeintliche Missverständnisse zu klären, ist es gut, wenn Du Dich dem Ganzen stellst. Das mit dem neutralen Ort ist eine ganz geniale Idee. Aber vorallem denke ich, auch noch bezugnehmend auf deine genialen Berufsideen mit Zukunftsmusik :-), dass Deine/ Eure Geschichte nicht umsonst war, wenn sie Sinn bekommt, nämlich unteranderem den, dass Ihr anderen helfen könnt. (Nicht, dass Theo und Carl nciht Grund genug gewesen wären, du verstehst schon.) Wenn dieser Doc zu seinen nächsten Patientinnen nur einen Funken menschlicher ist, dann hast Du mit dazubeigetragen, dass andere Mütter sich nicht ganz so schrecklich fühlen müssen, wie Du. Überleg Dir, ob der Moment jetzt schon gekommen ist, oder ob Du Brief und Antwort auf Dich wirken lassen willst. LG britt PS: Deine Idee, bzw dein Gefühl bzgl Beruf ist genial, da lässt sich gaanz sicher was draus machen, bleib dran!
Hallo Tina, zuerst mal finde ich es super, dass du den Brief geschrieben hast!!! Ich an deiner Stelle würde wahrscheinlich hingehen, würde mir aber jemanden zur Unterstützung mitnehmen- deinen Mann wohl. LG, Celeste
Hallo Anja, ich habe Eure Geschichte auch nur stumm verfolgt - und schäme mich dafür. Aber mir fehlten die Worte, vor allem, weil ich so viele Kinder hier bei mir habe, dann habe ich immer das Gefühl, Trost von mir käme schlecht an. Aber das nur am Rande. Die Sache mit dem neutralen Ort ist super. Allerdings müsste der gut ausgesucht werden. Ein öffentliches Café mit dicht besetzten Tischen überall ist es wohl eher nicht... Grübel. Mir fällt da jetzt auch kein Optimum ein. Außer meinem Mann (vielleicht auch statt seiner, wenn ihn das emotional zu sehr mitnimmt) würde ich noch eine wirklich gute Freundin mitnehmen, die mich schützen kann, wenn das Gespräch schief läuft. Die dann in der Lage ist, zu sagen: "So, Herr Doktor, das war's. Frau XY und ich gehen jetzt." Ich für mich würde das Angebot des Arztes wahrnehmen, weil es meiner Art, Dinge zu verarbeiten, entgegen kommt. Und vielleicht hast Du ja bei ihm tatsächlich Gedanken in Bewegung gesetzt? Wenn Du damit dann erreichen könntest, dass er bei der nächsten Patientin anders reagiert, auch wenn Du das vielleicht nie erfährst, dann wäre schon etwas gewonnen. Ich wünsche Dir viel Kraft. LG Heike
Hallo Anja!! Bin nur ab und wann hier im Forum und habe deine Geschichte jetzt erst am Rande mitbekommen und kann nur erahnen was vorgefallen ist. Tut mir sehr leid für dich!! Finde es sehr gut,daß du den Brief geschrieben hast.Kann auch gut verstehen,daß du nach seiner Reaktion etwas geschockt und ratlos bist.-Da ich selbsteinen sozialen Beruf habe und Patientenumgang habe, stellen sich mir auch die Fragen:Warum kommt es jetzt seinerseits zu diesem Sinneswandel? Wie könnte so ein Gespräch verlaufen? Nimmt er dein Empfinden jetzt ernst? -Wird er sich auf seine und deine Emotionen einlassen und in der Lage sein aufrichtig Reue zu zeigen? Oder, wird er rhetorisch versuchen sich ins rechte Licht zu stellen und am Ende wirst du diejenige sein,der es schlecht geht.(Habe ich leider schon am eigenen Leib erlebt). Überlege dir genau auf welcher Ebene du dich auf ein Gespräch einlässt( Erklärungen,Rechtfertigungen,Entschuldigungen ,Vorwürfe),daß es Sinn macht.Was du erwartest ,daß du positiv aus dem Gespräch herausgehst oder wenn es sofort beendet werden muss. Wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und viel Erfolg!lg Bianka
HI, ich würd auch versuchen, denn Arzt auf neutralem Terrain zu treffen. Aber unbedingt in Begleitung deines Mannes. Und dann solltet ihr euch auf das Gespräch vorbereiten und ein Zeichen vereinbaren, wenn einer von euch merkt, dass es für den anderen zuviel wird bzw. der Arzt euch mit seinen Aussagen eher runterzieht als nützt, dann solltet ihr aufstehen, das Gespräch beenden und gehen. Ihr könnt nämlich einfach sehen, ob euch das Gespräch etwas bingt udn wenn es das nicht tut oder der Mann wieder ausfallend wird, dann solltet ihr euch das signalisieren udn auch aufeinander höhren und einfach sagen " So nützt mir das Gespräch nichts, vielen Dank auch, aber wir gehen jetzt" Viel Erfolg dabei MuckelsMama
Liebe Anja, als ich Deinen Beitrag jetzt eben gelesen habe war mein erster Gedanke: Dem Arzt geht der Allerwerteste auf Grundeis, der hat Angst vor einer Klage! Wahrscheinlich hat er sich in den letzten Wochen schon ausführlich mit den Aerztevertretungen und vielleicht sogar Anwälten beraten und den Rat bekommen, Dich zu beschwichtigen. Sorry wenn das jetzt so negativ rüberkommt. Der Vater meiner Zwillinge ist niedergelassener Facharzt in Deutschland, da kriegt man so Einiges mit *schiefgrins* und ich bin in Hinsicht auf Aerzte ziemlich desillusioniert (es gibt Gott sei Dank auch löbliche Ausnahmen!). ABER nichtsdestotrotz war es eine SUPER Initiative von Dir, ihm zu schreiben. Das wird ihn aufrütteln - so oder so - und sei es nur deswegen, weil er Angst um seine Karriere hat. Sei's drum! Wenn er von jetzt ab mit seinen Patientinnen menschlicher umgeht und sich derartige "Ausrutscher" (mir fehlen vor Empörung ehrlich die Worte und unflätig möchte ich in diesem Forum nicht werden) verkneift dann hast Du/Ihr viel Wichtiges bewirkt und aus diesem tragischen und sehr traurigen Ereignis etwas Gutes bewirkt. So, zum Gespräch selbst: AUF JEDEN FALL einen Verbündeten mitnehmen, der Dir den Rücken freihält. Und was den Ort angehen so bin ich auch der Meinung, ein neutraler, aber wenn's geht nicht (allzu) öffentlicher Ort. Dazu ist mir Folgendes eingefallen: Vielleicht könntest Du bei der örtlichen Caritas, Familienberatungsstelle oder Ähnliches darum bitten, Euch eins ihrer Beratungszimmer zur Verfügung zu stellen für dieses Gespräch? Ich denke, wenn Du die Situation schilderst, die Hintergründe und auch Deine Bedürfnisse diesbezüglich, sollte es bei einer derartigen Anlaufstelle Möglichkeiten geben. Ich ziehe meinen Hut vor Dir! Lieben Gruss Yola
vielen herzlichen dank. ich denke, jetzt kann ich etwas realistischer an die ganze sache herangehen, ich habt meinem mulmigen gefühl worte gegeben. mein mann sagt, er kann nicht mitkommen, er würde ihm niemals zuhören können und würde vermutlich ausrasten. und das wäre definitiv nicht harmlos, also "darf" er zu hause bleiben. ich habe jetzt bei der caritas um einen raum UND beistand gebeten, das war einer der goldenen tips, aufrichtigen dank - meine beste freundin, der ich das sonst noch zumuten würde, steht kurz vor der entbindung, fällt also aus. die nächsten tage werd ich eure punkte durchgehen, manchmal sieht man den wald vor lauter bäumen nicht. also nochmal an alle: DANKESCHÖN! anja
Halloooooo Anja, *knuddel* Ich bin in Gedanken bei Dir!!! Ich muß auch ein ganz bißchen immer an meine Geschichte denken. Am 27.08.2002 wäre ich beinahe gestorben und konnte nur mit einer Not-OP und Bluttransfusionen, Intensivstation gerettet werden...weil ein besch...Arzt im KH mich ein paar Tage zuvor nicht ernst genommen hat und mich als Simulantin behandelt hat. Nacht hatte ich so starke Schmerzen und Kreislaufprobleme, dass ich wirlich Todesangast hatte...da hatte ich schon innere Blutungen! Er sagte mir tags drauf zur regulären Entlassung noch "ich solle mit der Kinderwunschbehandlung aufhören, weil ich sowieso nie wieder schwanger würde".War aber schon schwanger und es war eine Eileiterschwangerschaft in der 7.Woche. Eileiter ist zwei Tage später mitten auf der Autobahn geplazt... Du hast kurz an Ärztekammer gedacht. Ich habe die Ärztekammer damals eingeschaltet, aber der Arzt hat meine Krankenakte schnell "geturkt", indem er einen Schwangerschaftstest reinheftete, den er bei mir nie gemacht hat. Zumindest nicht mit meinem Urin (vielleicht mit seinem...). Und der wäre in der 7.Woche selbst bei einer Eileiterschwangerschaft nie negativ gewesen. Eine Krähe hackt der anderne kein Auge aus. So war es. Meine Argumente wurden nicht ernstgenommen. Die Gutachter haben sich gar nicht richtig mit meinem Bericht auseinandergesetzt. Der KH Arzt hat behauptet, dass ich auf eigene Verantwortung das KH verlassen hätte..habe ich nie und auch nie eine Erklärung unterschrieben!Die reine Behauptung reichte dem Gutachter. Wir haben sofot eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen, denn:wenn mir noch mal so was passiert, werde ich sofort vor Gericht schreiten. Damals hat er nie den Fehler zugegeben. Mir geht es gar nicht um Wiedergutmachtung (wobei bei Dir es sich um 2 Menschenleben handelt!!!!), aber dass er nicht mal einsieht, dass er einen Fehler gemacht hat, das trifft mich hart. Mir hätte ein Gespräch viel gebracht. Und ich denke, dass es Dir auch mit dem entsprechenden Beistand viel bringen kann!!!! Noch mal einen dicken "Mutknuddler" Liebe Grüße Sonja
ich würde hingehen, allerdings auf keinen Fall allein, evtl. sogar mit einem Rechtsanwalt, der muß sich ja als solcher gar nicht unbedingt gleich zu erkennen geben! Nur so für alle Fälle, als Zeuge, würde ich tun, denke ich. Allein würde ich mich der Situation auf keinen Fall stellen, wegen der emotionalen Extremsituation.
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