Elternforum Zwillinge und Drillinge

Verwandtschaft vs. Freund???

Verwandtschaft vs. Freund???

Lieschen

Beitrag melden

Hallo an alle Zwillingseltern! Ich bin neu hier (aus Österreich, Graz) und in der 17. Woche mit Zwillingen schwanger. Diese Schwangerschaft war in keinster Weise geplant, und trotzdem dachte ich bisher, dass ich das gut auf die Reihe bekommen werde. Mein Freund, mit dem ich erst ein knappes Jahr zusammen bin, wollte mich anfänglich dazu überreden, die Kleinen abzutreiben - das wollte und konnte ich nicht. Ich bin 28, habe mein Studium abgeschlossen, und wollte ohnehin bald Kinder. Meine Eltern, Geschwister und Freunde stehen außerdem hinter mir und den Kleinen und freuen sich riesig auf die beiden. Mein Freund zog dann gezwungener Maßen mit. Er hat bereits einen achtjährigen Sohn, den er am Wochenende sieht - er lebt in Wien (200km von Graz entfernt). Mein Freund ist selbstständig und hatte bislang seinen Hauptwohnsitz ebenso in Wien. Bislang pendelten wir zueinander, was ganz gut klappte. Eigentlich wollte ich vor der Schwangerschaft zu ihm ziehen, was sich nun allerdings geändert hat. Ich kenne niemanden in Wien, und auch mein Freund hat dort keinerlei soziales Netz. Zudem ist mein Freund beruflich viel unterwegs. Ich habe riesige Angst mit den Kleinen Tag und Nacht allein in einer "fremden" Stadt zu sein, außerdem liebe ich meine Geschwister, Neffen, Eltern und Freunde - auf all diese müsste ich verzichten. Gleichzeitig kann ich verstehen, dass mein Freund dort leben will, wo auch sein erster Sohn lebt. Nun hat sich die Situation ziemlich zugespitzt - ich bin völlig zerrissen, will weder auf meinen Mann noch auf meine Familie und auch die Unterstützung verzichten. Ich habe Angst, dass ich das alles alleine nicht schaffe! Ich weiß nicht, wie das Leben mit Zwillingen ist, ich weiß nicht, wie anstrengend es wird, ob ich eine gute Mutter sein werde, ob es für mich alleine ohne Unterstützung handlebar wäre, und vorallem: ich weiß nicht, was das Beste für meine zwei Kleinen ist! Vielleicht gibt es unter euch erfahrene Zwillingseltern, die mir etwas raten können??? Ich wäre unendlich dankbar! Steh momentan völlig neben mir! Alles Liebe, Hanna


KleineKämpfer

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lieschen

Hallo Hanna und herzlich Willkommen. Es ist natürlich schwer dir das "Richtige" zu raten. Aber ich kann dazu nur sagen, dass mein Mann zwar eine riesige Stütze ist, er aber (ebenfalls Selbstständiger) die meiste Zeit nicht zu Hause ist und mir folglich nicht unter die Arme greifen kann und ich unendlich froh und dankbar bin, dass meine Familie sich regelmäßig ein Bein ausreißt um mir zu helfen. Wir hatten einen schweren Start (Frügeburt in SSW 27, mit der niemand gerechnet hatte) und als die Zwillinge aus der Klinik entlassen wurden, musste meine Mutter bzw. Schwiegermutter täglich zur Unterstützung kommen, vor allem weil einer der beiden Koliken hatte. Ich will dir natürlich keine Angst machen, aber ohne Familie hätte ich das alles nicht geschafft. Wünche dir alles Gute und pass schön auf dich und die Bauchzwerge auf!


Annisunh

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von KleineKämpfer

Hallo Hanna, ersteinmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft! Ich finde es super das du dich für die Zwillinge entschieden hast.Dieses Geschenk sollte man wirklich anehmen. Deine Gefühlsausbrüche sind völlig normal,die hat jeder irgendwann mal.Und es wird nicht das letzte mal gewesen sein.Ich war auch im ersten Jahr viel allein da mein Mann in Schichten arbeitet und die Großeltern nicht im Ort wohnen.Aber wir haben es gepackt irgendwie ging es immer.Ich habe mir es so einfach wie möglich gemacht wir haben auch ein großes Laufgitter in der Stube oder ein Sterillisator für die Fläschen.Die Babysachen habe ich gleich immer nach dem waschen in den Trockner getan so das ich mich nicht großartig damit abgeben mußte.Weil eh nie Zeit für irgendwas war.Ich habe mich oft mit hingelegt wenn die Kleinen geschlafen haben wenn es ging. Wenn du noch mehr Tips brauchst gebe ich dir gerne welche bin mir sicher die anderen auch. Aber mach dich nicht verrückt! Genieße die Schwangerschaft und ruhe dich aus (jetzt darfst du noch :-) Kopf hoch!Und bezieh deinen Freund immer mit ein das wird schon... LG Anni mit Tom und Ben (19 Monate)


Lieschen

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von KleineKämpfer

Vielen dank für deine Nachricht! Ich hoffe deine zwei kleinen Kämpfer sind gut über die Startschwierigkeiten gekommen! Mein Bauchgefühl rät mir eben genau hier bei meiner Familie zu bleiben - Ich möchte gut vorbereitet sein, und so wenig Angst wie möglich vor den nächsten Monaten haben müssen. Und bei der Vorstellung, dass ich, egal was kommt, alleine bin, wird mir ganz flau vor Panik! Keine Ahnung, wie ich das meinem Freund begreifich machen kann! Wie auch immer, vielen Dank nochmals für deine Zeilen! Ich wünsch Dir und Deinen Kleinen das aller Beste!


yvonne81

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lieschen

Hallo liebe Hanna, herzlichen Glückwunsch. Ich finde ebenfalls toll, dass Du Dich für die beiden entschieden hast. Ich kann Dir natürlich auch nicht den ultimativen Ratschlag geben. Jedoch ist es bei uns so dass ich in Stuttgart bei meiner Familie lebe (3 Monate alte Zwillingsmädchen und mein großer Sohn mit 7). Mein Mann pendelt von HH nach Stuttgart. Das heisst, dass er alle 4 - 5 Wochen für 4-5 Tage nach Hause kommt. In diesen Tagen war er mir bisher keine allzu große Hilfe ;-) Meine Hilfe ist meine Familie. Ich komme mir manchmal wie alleinerziehend vor, aber ich habe meine Tage gut durchstrukturiert und es klappt bisher sehr gut (hätte ich selbst aber auch nicht erwartet). Hoffe ich konnte Dir etwas Mut machen. Und natürlich wirst Du eine gute Mutter sein, egal wo Du lebst. Wenn Du mich etwas fragen magst schicke mir gerne eine PN. Alles Gute für Dich und Deine Familie Yvonne


Lieschen

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von yvonne81

Dein Beitrag macht tatsächlich Mut! Ich hab immer das Gefühl, ich muss mich zwischen meiner Familie und meinem Freund entscheiden - und das zerreißt mich völlig. Zulesen, dass es aber funktionieren kann, alles unter einem Hut zu bekommen, tut unwahrscheinlich gut! Und du hast ja noch ein älteres Söhnchen, und offensichtlich bist du noch mit deinem Mann trotz Entfernung und wesentlich größerer zeitlicher Limitierung, als es bei uns wäre, zusammen. Ich komm mit Sicherheit sehr gerne auf dein Angebot zurück - scheint mir, als könnte ich mir einiges von dir abgucken!!! Fürs erste einfach vielen, vielen Dank für deinen Rat!!! Ich wünsch Dir und den Deinen das Beste!


Mogli18

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lieschen

Das Wichtigste finde ich : Klappt Eure Beziehung nicht, dann wirst Du unter Umständen die nächsten 18 Jahre 200km von Deiner Familie getrennt sein, wenn der Vater einem Rückzug nicht zustimmt. Das wäre mir zu riskant muss ich gestehen, denn allzu stabil liest sich Eure Beziehung nicht, vor allem absolut nicht alltagserprobt.


Zwerg1511

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lieschen

Ganz ehrlich: ich würde nicht von meiner Familie wegziehen. Wenn Dein Freund jetzt schon nur "gezwungener Maßen" mitzieht, wäre mir die Gefahr zu groß, nach der Geburt alleine mit allem dazustehen. Ich weiß nicht, wie die Gesetze in Österreich sind, aber in Deutschland dürftest Du bei einer Trennung nicht mit den Kindern zu Deiner Familie zurückziehen. Das Risiko würde ich nicht eingehen. Ich würde offen mit meinem Freund sprechen und ihm sagen, dass Du Angst hast, aufgrund seiner Selbständigkeit und dem fehlenden Umfeld in Wien, das mit Zwillingen nicht zu schaffen und Du deshalb vorerst bei Deiner Familie beliben möchtest. Das muss ja keine Entscheidung für immer sein. Aber ich würde schon sehr genau schauen, ob Dein Freund sich in die Vaterrolle einfindet, bevor ich so schwerwiegenden Schritt wie einen Umzug weg von der Familie in Erwägung ziehen würde. LG und alles Gute


lizim

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Zwerg1511

Hallo, warum darf man denn nach einer trennung nicht zurück zu seiner familie ziehen? Ist das echt gesetzlich festgelegt? Bei einer freundin hat sich der mann getrennt u sie überlegte von nrw zurück nach bayern zu gehen, der mann arbeitet aber in nrw, wäre das gar nicht erlaubt? Kann mir das gar nicht vorstellen und muss leider mal dumm nachfragen;-) Lg


Zwerg1511

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von lizim

Wenn der Mann etwas dagegen hat, darf sie nicht zurück ziehen. Da den Kindern ermöglicht werden muss, ihren Vater regelmäßig zu sehen. Oder sie muss die Kosten und die Organisation für den Umgang tragen. Und jedes 2. WE die Kinder von Bayern nach NRW zu fahren, ist zeitlich und finanziell fast nicht tragbar. Sprich, sie darf zurückziehen, aber die Kinder nicht. Das sind die Gerichte inzwischen hart. Ist ja eigentlich auch richtig. Die Kinder haben ja trotz Trennung immer noch Vater und Mutter. Wenn der Vater nichts dagegen hat, alles kein Problem. Das sollte sie sich aber auf jeden Fall schriftlich geben lassen. Am besten noch vor dem Jugendamt o. einem Notar. Und in dem Schriftstück sollte auch festgehalten werden, wie der Umgang organisiert wird und wie das finanziell geregelt wird. Da gabs schon böse Überraschungen. Der Vater hat mündlcih zugestimmt und später vor Gericht geklagt. LG


Lieschen

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lieschen

Vielen Dank für Eure Nachrichten! Eigentlich les ich von Euch das, was mir mein Bauchgefühl auch sagt!


Zwurzenmami

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Lieschen

Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft. Wir sind vor 20 Jahren aus der Nähe von Berlin nach Hannover gezogen, da dachten wir noch nicht an Kinder. Freunde haben wir nicht, nur Bekannte und Arbeitskollegen auf die man aber nicht bauen kann und die einem auch keine Hilfe sind. 98 wurde ich zum ersten Mal schwanger, 20 Monate nach der Geburt unserer Großen zum zweiten Mal - mit Zwillingen. Mein Mann ist zwar nicht selbstständig, aber im Wechseldienst mit ständig wechselnden Arbeitszeiten. Die meiste Zeit war ich auch mit den Kindern allein. Wir sind zur Krabbelgruppe, Babyschwimmen usw gegangen und da haben wir nette Mamas kennengelernt und haben dann auch gemeinsam was unternommen. Wir habens geschafft und ich würde es immer wieder machen. Ich wünsche euch, dass ihr die für euch richtige Entscheidung trefft.