Schneewittchen30
Ich wende mich jetzt mal an euch, vielleicht kann mir jemand Mut machen. Meine Zwillinge sind 11 Wochen alt und während Nr.1 echt ausgeglichen ist, sich toll in die Familie einfügt, seit 2 Wochen bereits durchschläft und auch am Tag echt pflegeleicht ist, macht Nr. 2 hier Terror. Maggie ist ein Schreikind. Wir waren schon bei der Schreiambulanz, die wir bereits vom großen Bruder kennen. Sie hat wohl ein Geburtstrauma (sie hing am Becken fest, ihre Fruchtblase wollte nicht platzen und die Schwester schob von hinten schon was das Zeug hielt, dann wurde KS gemacht, weil ihre Herztöne abfielen und im Anschluss musste sie noch für 2 Std. in den Inkubator, weil sie unter der Geburt dann zu wenig Luft bekommen hatte). Meike lässt sich meistens schon gar nicht mehr stören von Maggies "Ausrastern", außer wenn sie auch n schlechten Tag hat. So wie gestern, da brüllten hier einfach mal 2 Babys den ganzen Tag um die Wette. Auch nachts schläft sie sehr unruhig, wird im Schnitt so 3 mal pro Nacht wach und lässt sich dann aber auch schwer beruhigen ehe sie an die Flasche kann. Bei dem Großen war das schon schlimm ein Schreikind zu haben. Aber jetzt, mit zwei Babys, zehrt das echt an meinen Nerven. Ich hoffe noch darauf, dass es sich bald ganz legt. Durch die Schreiambulanz ist es auf jeden Fall schon besser geworden. Hatte jemand von euch vielleicht den Fall auch, also Schreikind mit Zwillingen? Und wird es irgendwann leichter?
Ich will ja nicht sagen , dass Euer Kind ein Schreikind ist - da habt Ihr bestimmt mehr Erfahrung , aber meine Zwillinge haben erst mit 5 Jahren durchgeschlafen ( eben auch mit dem sicherern Nachtstrockenwerden) Jede Nacht musste ich 1-5 mal raus je Kind. ( Füttern , Spielen, Wickeln, Bett neubeziehen , Töpfchen ...) Ich finde Du solltest Euch Zeit lassen . 11 Wochen , Herzlichen Glückwunsch , ist noch sehr neu. Kanbst Du nicht mit Maggie zusammen in einem Bett schlafen , dann musst Du fürs anlegen auch nicht aufstehen. Und vielleicht braucht sie auch eben ihre Nuckelzeiten an der Brust beim Schlafen . Sowie ist doch um die 12. Lebenswoche ein Entwicklungssprung , da sind viele Kinder unruhiger.
Mensch, da habt ihr ja unter der Geburt schon einiges durch. Mein Mitgefühl hast du alleine dafür. Wir hatten das Problem auch. Eigentlich waren beide Zwillinge Schreikinder - man konnte sie nie nie nie ablegen; es wurde nur geschrieen. Mein Mann (der drei Monate Elternzeit genommen hatte) und ich waren diese ersten drei Monate nur mit Kind vor der Brust zu kriegen (Kinderwagen: NoGo). In der Trage / im Tuch war es bei dem einen der beiden deutlich besser; dieser beruhigte sich durch Körperkontakt, Schaukeln auf dem Pezzi-Ball meist. Für den anderen der beiden, der wohl „klassischerweise“ ein Schreikind mit Anpassungsstörung war, war eigentlich alles das Falsche - vor allem aber Beruhigen durch Schaukeln, Bewegung ... . Das war spürbar zu viel Reiz für ihn. Wenn der Schalter umgelegt wurde, schrie er los, und man musste hilflos zuschauen/-hören und musste da einfach nur durch. Ruhe gab es eigentlich nur beim Stillen - und das war sehr schön, weil man dabei merkte, wie der kleine Körper sich entspannte. Wir hatten auch schon ein größeres Kind, das auch ein Schreier gewesen war - aber auch bei dem konnte man durch Tragen einiges bessern. Also wurde getragen. Und wir hatten ja auch nur eines (als erstes Kind). Und dann kamen eben die Zwillinge ... - und das Schicksal wiederholte sich Mit sieben Wochen hatte ich mit einem der beiden einen Krankenhausaufenthalt - der andere ging (beide vollgestillt) mit - und der Papa auch, weil ich unmöglich beide nonstop tragen konnte. Es war die Hölle für alle Beteiligten. Die dortige Klinikpsychologin, die auch an der Schreiambulanz einer anderen Klinik tätig war, meinte aufgrund verschiedener Beobachtungen, dass sie denke, dass das Schreiproblem sich bei uns bald lösen müsse - Richtung vierter Monat. Und sie riet mir aber auch mir einen Babysitter zu organisieren (weil mein Mann dann wieder arbeiten musste) - was ich tat. Es hat das Ganze wirklich etwas entspannt. Der eine der beiden ließ sich gerne fremdtragen - Hauptsache getragen :-), den „nicht ganz so einfachen“ übernahm ich. Und die Omas, die wir glücklicherweise holen konnten, waren die ersten Monate auch im Dauereinsatz. Also Luxusbedingungen - und trotzdem eine schlimm kräftezehrende Zeit. Es wurde mit ca vier Monaten besser. Aber bei uns noch nicht deutlich. Besser hieß, dass man sie auch mal 10-30 Minuten ablegen konnte und sie sich interessiert mit etwas Anderem beschäftigten, bevor es wieder losging. Beim Einschlafen hatten wir das Schreiproblem sicher bis zu knapp einem Jahr. Trotz aller beruhigenden Rituale, streng eingehaltener Tagespläne, Vermieden von Reizüberflutung etc. Ich habe es ehrlich gesagt verdrängt, wie lange es wirklich war. Irgendwann im Laufe des ersten Jahres - mit zunehmender Mobilität. Mir half immer nur zu glauben und wissen, dass ich nicht alleine war, dass es einige Eltern gab, denen es so ging. Dass ich nichts falsch machte. Mein Kind aber auch nicht - das wusste sich eben nicht anders zu helfen ... Und wenn ich es auch nicht immer schaffte, dauerzutragen, habe wir nie alleine gelassen - höchstens mal kurz, wenn es nicht anders ging, oder wenn die Erschöpfung und Wut doch einmal hochkam und man wusste, dass es besser ist mal kurz durchzuschnaufen. Verständnisvolle Gespräche mit dem Kinderarzt, der Hebamme, die all das kannten und uns bestärkten in dem, was wir taten. Und selber auf sich zu vertrauen. Durchhalten. Es wird. Ganz sicher! Euch alles Gute!
Wow, vielen Dank für diesen langen Beitrag. Wir haben insgesamt 5 Kinder. Kind 3 war das bereits erwähnte Schreikind vor den Zwillingen jetzt. Bei dem wurde es mit 4 Monaten deutlich besser, darauf hoffe ich noch bei Maggie. Bei Maggie hilft Tragen recht gut zum Glück. Mein Mann ist immer ab 15.30 zu Hause und hilft mir dann, ansonsten ist meine Älteste durch Corona jeden zweiten Tag zu Hause und ansonsten eben auch nur 5 Stunden in der Schule, da ist sie mir auch eine große Hilfe wenn sie zu Hause ist. Diese Phase, dass wir Maggie 10-15 Minuten ablegen können und sie tagsüber wenn sie eingeschlafen ist einfach alleine liegen lassen können haben wir schon erreicht. Ich hoffe wirklich für die ganze Familie, dass es bald entspannter wird. Vielen Dank.
Hallo, erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinen Zwillingen. Mit Schreibabys kenn ich mich nicht aus. Aber mein großer hat die ersten 10 Monate nur auf mir, an mir oder direkt neben mir geschlafen. Tag wie Nacht. Bei den Zwillingen war mein Lebensretter die Federwiege mit Motor. Beide haben sie geliebt und tagsüber fast ausschließlich darin geschlafen. Also ich würde jedem dazu raten,gerade wenn es noch ältere Geschwister gibt. Ist nicht ganz billig, aber gebraucht gibt's immer wieder gute Angebote. Alles liebe für euch Sabine
Hier auch absolute Empfehlung: Federwiege!! Mein Lebensretter!!
Weißt du, was mir auffällt, sind die Formulierungen. "Meine Zwillinge sind 11 Wochen alt und während Nr.1 echt ausgeglichen ist, sich toll in die Familie einfügt, seit 2 Wochen bereits durchschläft und auch am Tag echt pflegeleicht ist, macht Nr. 2 hier Terror. " Nr1 fügt sich toll in die Familie ein - Nr 2 fügt sich nicht in die Familie ein, ist kein Teil der Familie? Sie macht Terror? Das ist eine traurige Wortwahl. Maggie hat evtl. ein Trauma, sie hat Bedürfnisse. Sie ist kein Terrorist, der absichtlich anderen schaden will. Es ist auch nicht ihre Aufgabe, sich fügsam in die Familie einzufügen. Sie kann überhaupt nichts für ihre Probleme und braucht es, dass ihr sie in der Familie innerlich genauso willkommen heißt, wie Meike. Entschuldige, aber für Kinder ist es grausam, wenn sie das schwarze Schaf sind und Geschwister vorgezogen werden. Ich möchte zumindest einen Denkanstoß geben, in welche Richtung das hier laufen könnte.
Liebe Esmeralda,
Ich kann deine mahnenden Worte und deinen Appell gut verstehen - aber ich glaube nicht, dass man nach dieser Beschreibung davon ausgehen kann oder sollte, dass das Schreikind automatisch das schwarze Schaf ist.
Ich habe selbst Zwillinge und die Beschreibung trifft leider auch 1:1 auf meine beiden zu - nur das bedeutet keineswegs, dass das Schreikind das schwarze Schaf ist oder ich den anderen vielleicht lieber habe - es ist einfach nur eine Beschreibung, die noch dazu allzu verständlich und nachvollziehbar ist.
Faktisch bedeutet es vielmehr, dass ich für den ruhigen Zwilling kaum Zeit habe und er mich inzwischen manchmal echt traurig ansieht, wenn ich wieder mal den schreienden Bruder hochnehme(n muss) und den armen kleinen Tropf liegen lassen muss...
Ich liebe beide über alles, jeden auf seine Weise - aber 2 wären auch ohne das Schreien stressig genug
VG
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