BB0208
Wir fuhren am Dienstag nach Berlin, betraten die Kinderkardiologische Station und Jaron sagte: "Nicht Doktor gehen!" Es wurden einige Voruntersuchungen gemacht, wir wurden über den Eingriff aufgeklärt und angewiesen, Jaron nach 3 Uhr am nächsten Morgen weder Nahrung, noch Flüssigkeit zu geben. Er war für Mittwoch als 3. Kind (an 3. Stelle, heißt etwa 11:30 Uhr) für das Herzkatheter-Labor angemeldet. Als wir mit ihm am nächsten Morgen in die Klinik gingen, bekamen wir die Information, dass Jaron evtl. nicht dran kommen würde, da es Notfälle gäbe und für ihn kein Bett frei wäre. Ich hätte den Arzt anschreien können: "WIR SIND HIER DER NOTFALL!!!", doch ich erklärte ihm ruhig und sachlich, dass unser Kinderkardiologe darauf bestand, dass der Chefarzt Prof. Berger diesen Eingriff selbst durchführt, dass alles telefonisch abgesprochen ist und dies auch nur noch HEUTE möglich ist, da der Chefarzt für mehrere Tage verreist! Wenig später kam ein Arzt zu uns und brachte die wertvolle Mitteilung, dass Prof. Berger dem Eingriff zugestimmt hat, ein anderes Kind wurde auf den nächsten Tag verschoben, da hier seine Anwesenheit nicht besonders wichtig ist. Es begann die Zeit des Wartens auf den Startschuß. Jaron hatte inzwischen schrecklichen Durst und auch Hunger, doch bis kurz vor 14 Uhr mußten wir ausharren (ich schreibe bewußt "wir", denn es ist kaum vorstellbar, was Eltern in dieser Zeit abverlangt wird!! Um 14 Uhr bekam Jaron die Narkose, der Eingriff begann. Gegen 15:30 Uhr sahen wir Prof. Berger auf dem Klinikflur, unfaßbar! Sollte ER nicht bei Jaron sein? Sollte nicht ER den Herzkatheter vornehmen? Verlangte unser Magdeburger Kinderkariologe nicht ganz bewußt SEINE Anwesenheit? Nun machte er seine allwöchentliche Chefarztvisite. Ich traute meinen Augen kaum! Doch dann kam er zu uns und sagte, er sei auf dem Weg zu Jaron, er hatte es unserem Kardiologen versprochen, selbst "Hand anzulegen", er bekam schon einen Anruf von den anderen HK-Ärtzen - der Verlauf des Eingriffs gestaltete sich äußerst schwierig, Jarons Gefäße seien so eng, das Herz so überlastet... Während sie mit dem Katheter den Vorhof passierten bekam Jaron diese häßlichen Anfälle (die er ja auch bei uns zu Hause hatte), sein Herz schlug zu langsam, Jaron erlitt einen Atemstillstand über mehrere Minuten. Er meinte, dass er nun zu ihm gehen wird, sein Bestes gebe, allerdings unter diesen Umständen nicht wisse, wie diese Sache ausgeht. Die Infos über diese Komplikationen hätte ich nicht hören wollen.... 2 Stunden vergingen noch, da erreichte uns ein Anruf: "Kommen Sie in das HK-Labor, der Prof. möchte mit Ihnen sprechen" Wir waren starr vor ANgst, doch er hatte keine schrecklichen Nachrichten. Er erklärte uns in aller Ruhe den kompletten Eingriff, Jaron wurde währenddessen auf ITS verlegt. Jarons linke Pulmonalarterie wurde vor 2 Jahren mit einem Stent versehen. Nun hatte sich Narbengewebe über, unter und im Stent gebildet. Der Durchmesser des Gefäßes war im Stentbereich kleiner als 1 mm (!!!!) Er verletzte das Narbengewebe mit einem Cutting-Ballon und konnte einen neuen, deutlich größeren Stent in den Alten implantieren. Die Herzkammer wurde damit sofort entlastet. Danach stellt er fest, dass sich das Lungengefäßbett deutlich entwickelt hat. Jaron hat Gefäße in einem Bereich, in dem es vorher so gut wie keine gab. Dies können sich die Berliner Ärzte nicht erklären, denn noch im Februar war der Befund des Gefäßbettes haarsträubend. WAS für ein Geschenk!! Nun entfällt mit einem Schlag die düsteren Prognose um Jarons Lebenserwartung. Er hat nun eine offene Arterie und ein (fast) gesundes Gefäßbett auf der linken Seite - damit kann man uralt werden :) Die rechte Seite (re. Pulmonalarterie + Peripherie) ist nach wie vor sehr krank und unterentwickelt, allerdings schockt uns dies überhaupt nicht. Denn noch im Februar waren weder die re., noch die li. Lungenhälfte vernünftig durchblutet. Die rechte Pulmonalartierie wurde vom Prof. etwas aufgedehnt (dies gelang beim letzten Versuch nicht ansatzweise!), er erhofft sich dadurch auch auf der rechten Seite eine minimale Verbesserung. Er bestellte uns zu einem weiteren HK in 3 Monaten, da er sich vergewissern will, ob die Arterie nach der Aufdehnung "offen" bleibt. Sollte dies der Fall sein, könnte er versuchen auch die rechte Arterie mit einem Stent zu versehen (im Moment war selbst für den kleinsten Stent keinen Platz). Das erste Mal gibt es für Jaron einen Therapieansatz! Wir sind unsagbar dankbar für das überaus gute Gelingen dieses Eingriffs, für alle Anteilnahme und Gebete von denen wir wußten (oder auch nicht). Für gewöhnlich bekommt man ein Geschenk nur einmal, Jaron macht da die große Ausnahme und so trägt er seinen Zweitnamen "Zawadi" (Geschenk) mit Recht :) Prof. Berger sprach von einem Wunder, dass Jarons Herz diese heftige Anstrengung bisher so toleriert hat und dass er während des letzten, langen und schrecklichen hypoxischen Anfall (den 12.!) am 11.11. nicht starb. Er sagte, dass er sich bei diesen massiven Verengungen nicht vorstellen kann, dass Jaron noch eine Woche überlebt hätte. Glücklicherweise wurde der HK-Termin auf meinen Wunsch hin (!) vom 3.12. auf den 21.11. vorverlegt. Jaron war rechtzeitig in der Klinik und der Ausgang des Eingriffs ist mehr als ein DANKE wert! Nun sind wir wieder zu Hause - glücklich, erleichtert, aber erschöpft! Jaron hat sich toll erholt, Julius muß jetzt Unmengen Mamas und Papas Nähe tanken. Trotz aller Bemühungen auch seine Bedürfnisse zu befriedigen, hat er ein deutliches Defizit! Am Donnerstag hat Jaron die Kontrolluntersuchung bei unserem Kinderkardiologen - ich freu mich schon jetzt auf sein Gesicht. Er hatte auch nicht zu träumen gewagt, dass es sooo gut wird!
Eigentlich fehlen mir die Worte, bin zu Tränen gerührt! Ich freue mich so sehr mit euch! Das sind tolle Nachrichten! Drücke euch weiterhin die Daumen für euer "Geschenk"!
Einfach nur gänsehaut und tränen in den augen! Ich freue mich über diesen fortschritt für euch! Da steckt so viel glück in jaron! Danke für deinen ausführlichen bericht! Jetzt erholt euch alle ein bisschen und tankt kraft aus diesem wunder! Liebe Grüße! Ps, was ist mit den langarmbodies?
Danke für Deinen Bericht.Ich bin so eben ganz demütig geworden...
Hey, danke für deinen Bericht, der mir die Tränen in die Augen treibt! Ich sitze hier schon ewig und lösche immer wieder die Worte die ich schon geschrieben habe. Ich könnte mit geschriebenen Worten niemals das ausdrücken was ich wirklich denke. Bin total überwältigt über die Geschichte deines kleinen Wunders und es zeigt mir, dass es wirklich welche gibt! Wünsche euch nun eine etwas ruhigere Zeit und für Julius ganz viel Mama und Papa! Freue mich sehr für euch, alles Gute! Lg Astrid mit Samuel & Raphael
Ich freu´mich soooo sehr für Euch! Gute Erholung Euch vieren!!! Viel Glück weiterhin! Andi
Auch ich habe "Pipi in den Augen"! Freu mich sehr für euch und drücke die Daumen, dass ihr noch viele dieser guten Nachrichten erhalten werdet!
Wow, ich habe echt Gänsehaut und tränen in den Augen bekommen. Danke für deinen ausführlichen Bericht. Man sieht Wunder geschehen doch immer wieder und dieses mal an der richtigen Stelle!!!!! Ich wünsche Euch viel Kraft und Freude für die kommende Zeit!!! Genießt Eure Familie und die schöne Vorweihnachtszeit! GLG Anni mit Tom und Ben
Auch ich möchte mich für den ausführlichen Bericht bedanken. Schön, dass ihr uns an eurem Wunder teilhaben lässt. Auch ich habe Tränen in den Augen. Ihr alle 4 seid so tapfer und ich hoffe all die Erlebnisse machen eure Familie stärker und geben euch einen ganz besonderen Zusammenhalt. Ich hoffe ihr werdet noch ganz viel von der Sonnenseite des Lebens abbekommen. Das habt ihr euch verdient. Alles Liebe
Hallo und Danke für den Bericht. was freut mich das, das es nach den Komplikationen, doch noch gut ausgegangen ist. Ich wünsche euch alles Gute. Gute Besserung, viel kraft für euch als Familie und eine hoffentlich sehr lange, schöne gesunde Zukunft gemeinsam. Darf ich fragen, in wie weit Jaron gesundheitlich Eingeschränkt sein wird? Kiga, Schule, Sport usw, oder kann man das jetzt gar nicht mehr sagen nach dem Wunder? Lg Schnuf
das ist seit langem das wunderschönste Posting dass ich gelesen habe, ich habe auch so einen Wunder, kein Herzkind aber andere Baustelle. Wir kennen uns nicht, ich habe hier nie geschrieben, aber ich habe Eure Geschichte mitverfolgt und gehofft dass es gut wird. Ich bin erleichtert dass er alles so gut gemeistert hat, Ihr könnt sehr stolz sein auf Euren Zawadi :) LG yarok04
ich bin sehr bewegt und habe großen respekt, vor dem, wie stark ihr bisher sein musstet. der kleine ist wirklich ein wunder! fühlt euch gedrückt und lasst wieder von euch hören
wow das ist wirklich ein wunder! ich hoffe mit euch weiter auf weitere wunder und einen weiteren positiven werdegang für euren sohn! das er steinalt wird und euch noch lang und vorallem auch gesünder/gesund euch überleben wird!
Wunder ,- sind sie nicht wunderschön, und einfach nur voller Dankbarkeit ist man oder?!
Ja, ich habe auch schon einige Wunder erlebt.- Es gibt da mehr als wir ahnen um uns herum.
Es ist wunderbar wie sich die Situation bei euch und für euer Kindt entwickelt hat. Es freut mich sehr und wie stark auch Euer Kind ist.
Wir Menschen haben oft auh selbstheilungskräfte, vielleicht konnte Euer Sohn davon unteranderem und mit wer weiß was noch für Kräfte dabei am helfen waren dieses Wunder vollbringen.
Wie es auch ist ich wünsche Euch, dass sich alles zu seinem Besten und Wohle entwickelt.
Auf die Wunder
LG
o man, wenn ich sowas lese, dann schäme ich mich dafür, dass ich louis seine bauchschmerzen und emelie ihre städigen schreiattacken anstrengend finde. ich wünsche euch von ganzem herzen nur das beste
Respekt!! :) :) Jaron geht es (bis auf kleine Blutdruckabfälle, die er glücklicherweise merkt und ansagt) echt gut. Und langsam ist es auch in unseren Köpfen angekommen, welch Riesen-Erfolg der letzte Eingriff mit sich brachte....- da brauchten wir ein paar Tage, um unser Glück zu fassen. Liebste Grüße!! B. @lizim: LA-Bodys habe ich genug, Kurzarm wäre gut :)
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