Mitglied inaktiv
http://www.zeit.de/2005/29/Kinder_komma__Kinder Ich fand den sehr interessant. Rein gefühlsmässig deckt sich der Inhalt mit meinen Erfahrungen, die ich im Laufe der Zeit so gemacht habe. Ein Kind wird von den meisten Leuten als etwas betrachtet, dass "Kampf" bedeutet. Wie viele Kommentare hört man passend dazu? "Willst du dir wirklich ein zweites Kind ANTUN?" Wahlweise drittes, viertes oder fünftes... "Man muss ja so viel zurückstecken" (Was man dafür bekommt, liest man sehr viel seltener). Sendungen wie die Super Nanny passen dazu, Bücher mit reißerischen Titeln wie Tyrannen, kleine Terroristen oder Ähnliches passen dazu. Allein die wahnsinnig hohe Zahl von Erziehungsratgebern, die sich allesamt widersprechen. Und wenn man in diesem Forum bei Sandmännchen oder gar Erziehung mal querliest, bekommt man einen guten Eindruck davon, wie viel Disziplindenken sich noch in vielen Leuten befindet. Die steigende Wunschkaiserschnitterate passt auch dazu. Ganz allgemein hat man heute den Eindruck, dass Kinder viel zu anstrengend sind, um sie noch als etwas Wunderbares, erwünschenswertes zu sehen. Ausnahmen bestätigen die Regel, versteht sich. Wie seht ihr das? Gruß Silke
Hi Silke, Danke für den Link. Ich fand den Artikel auch sehr interessant. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, warum man Babys/Kinder als "Bedrohung" ansieht. Klar, sind sie auch öfter kleine Monster/Tyrannen und wissen genau wie sie einem den letzten Nerv töten. :-) Und trotzdem sind sie toll. Ich wollte schon immer Kinder haben. Eigentlich schon etwas früher, aber die Umstände haben da nicht gepasst. Da waren die Zwillinge eine kleine "Entschädigung". Die Sprüche "Wie? Noch ein Kind? Willst Du das wirklich? Dann hast Du gar keine Zeit mehr für Dich!" etc. habe ich auch schon so oft gehört. Meine Freundin hat vor ein paar Woche ihr 2. Kind mit Ende 39 bekommen. Du kannst Dir gar nicht vorstellen, was sie sich alles anhören musste. Ich hab mich sehr für sie gefreut und sie ist auch total happy. So ganz habe ich ja auch noch nicht mit dem Thema abgeschlossen. Mein Verstand sagt Nein und das Herz ist noch am Zweifeln. Meine Eltern haben 4 Kinder und es kann nicht so schlimm gewesen sein, wie die Ratgeber alle meinen. Sonst hätten sie sich "DAS" sicher nicht 4x angetan, oder???? Jeder sollte für sich entscheiden, ob Kinder ja oder nein. Ich könnte mir ein Leben ohne nicht vorstellen und bin froh, das ich die Mädels habe. Was ich mit ihnen Schönes erlebt und auch gelernt habe, ist einfach nur wunderbar. Schade, das so viele Menschen nur noch das "Negative" sehen. Wobei ich man bei Kindern das Wort "Negativ" gar nicht benutzen kann. Es gibt gute Tage und weniger gute. Oder? Zu meiner Schande muss ich aber gestehen, dass ich auch öfter mal jammer, mecker und müde bin und meine Kinder auf den Mond schicken würde. :-) Liebe Grüße Martina
Das Jammern und Meckern finde ich völlig legitim. Das tut man schließlich auch, wenn man erwerbstätig ist. Das hat aber mit der grundsätzlichen Einstellung nichts tun, finde ich. Ich fand den Teil des Artikels auch interessant, der sich mit den Hintergründen beschäftigt hat. 2 Generationen Vergangenheitslast. Ich persönlich kann das bei meiner Mutter bestätigen. Jetzt erst ganz allmählich kann sie erkennen, dass viele Dinge, die sie selbst so gemacht hat (weil sie es nicht anders kannte und ihren Tellerrand nicht verlassen konnte oder sich nicht traute....) heute erst hinterfragt. Gruß Silke
ich habe im Anschluss noch den Artikel "warum habt ihr angst vor mir" + dazugehörige Leserbriefe gelesen (war unter dem Artikel verlinkt) ich weiss nicht, ob es zwangsläufig ein Problem der Vergangenheit ist, dass sich in den Köpfen festsetzt... ich denke es ist die Zeit heute, die es so schwer macht... es wird von den frauen erwartet, dass sie karriere machen, dass sie erfolgreich sind, dass sie auch geld mit nach hause bringen... weil es, ausser in wenigen ausnahmefällen, einfach nicht möglich ist, einfach nur noch Vollzeitmutter zu sein... das kann sich nicht jede Familie leisten... wir gehören dazu... auch wenn ich "nur" auf 400 euro basis arbeiten gehe, brauchen wir diese 400 euro, und könnten noch weit mehr gebrauchen... aber jetzt sieht es doch schon so aus, dass zumindest hier ein 400 euro job für mütter schon fast nur über vitamin b zu finden ist... einen "vernünftigen" job, sozialversicherungspflichtig, der meine rente um ein paar kröten aufbesser ist hier mit mehr als einem kind unmöglich zu finden... alles wird teurer, die gehälter werden nicht mehr, kinder nicht anspruchsloser... und ja, auch ich ertappe mich häufig dabei, wie die frage in meinem kopf rumgeistert: warum tut man sich das an - man könnt jetzt schon 2 gehälter haben, durch die welt reisen, was sehen, was erleben, freiheiten haben, zeit für sich... müsste nicht rumknausern, müsste sich nicht jetzt schon überlegen, wie man die doppelte klassenreise der zwillinge bezahlen soll, die irgendwann mal ansteht... ich wäre gerne mutter... vollzeitmutter... ohne sorgen, finanziell dann nicht zu rande zu kommen... und ich hätte gern ein 4. kind... aber auch hier hier ist der punkt, wo ich mich frage: muss das sein? sitzt das noch drin? kann man sich das noch leisten? was ist mit urlaub, luxus und eigenen freiheiten? und mehr und frühere betreuung für kinder würde mir in meinem fall auch nicht helfen... denn ich will meine kinder nicht mit einem jahr abgeben, um das haushaltsloch zu füllen, um nicht restlos unter zu gehen in den finanziellen bedürfnissen der kinder und meiner einer oder uns als elternpaar... ich will für meine kinder da sein... und das ist heute nicht mehr möglich oder nur eben in den seltensten fällen... und man betrachtet doch mal das elterngeld... es soll die geburtenrate steigern? Für mich fördert es die ein-kind-familie... denn ich, die seit 6 jahren 3 kinder großzieht, nebenher jobben geht, guckt in die röhre... und ich zähle uns längst nicht zur finanziellen / bildungstechnischen unterschicht... LG, jt
huch,mir fällt grad ein, dass ich mich ausschließlich auf den 2. Artikel bezog... also nicht wundern... *hüstel* allerdings identifiziere ich mich mit dem 1. artikel nicht unbedingt... bekomme auch von aussen selten solche sprüche gedrückt... eher wird gefragt, ob und wann das nächste kommt... und oft werden wir wohlwollend empfangen... habe aber oft für mich selbst die empfindung, dass kinder eine belastung sind - ganz pauschal gesagt... ich finde das kann man nicht nur schön reden...
nur ein kurzer kommentar zu deinem posting... du kannst auch mit einem 400-euro-job deine rente aufbessern (falls du riester angesprochen hast). auch ein 400-euro-job kann "riesterfähig"gemacht werden. interessiert es dich wie? kann dir das kurz erklären.... lg nadine
man muss ja nur 5 euro im monat sparen... das klappte auch ohne 400 euro job... ;-) aber danke für die info..
naja ohne 400,- euro job oder im allgemeinen ohne job klappts nur, wenn du in mutterzeit bist. bist du da raus, brauchst du entweder einen ehemann, der sozialversicherungspflichtiges einkommen hat (und ebenfalls einen vertrag) oder du hast selbst ein sozialversicherungspflichtiges einkommen oder eben einen 400,- euro job bei dem man auf die sozialversicherungsfreiheit verzichtet. ansonsten kannste schön deine 5 euro sparen- bekommst aber 0 zulagen... lg nadine
ist nämlich normalerweise sozialversicherungsfrei und damit ist man klassisch nicht riesterfähig... nur nochmal so- zur erklärung... mann kann aber auf diese sozialversicherungsfreiheit gegenüber dem AG verzichten und schon ist man riesterfähig.. macht ein paar euro netto aus.... kann man verschmerzen wenn man viele kinderzulagen und dann noch die eigene bekommt.
wenn ich jeden monat weiter die 5 euro spare, bekomme ich auch die riesterförderung...
tja... wenn du in elternzeit bist hat er recht. bist du es nicht und hast du keinen sozialversicherungspflichtigen job bzw. keinen ehemann mit sozialversicherungspflichtigem einkommen, der auch einen riestervertrag hast- so bist du nicht riesterfähig. dann gibts keine zulagen. da du aber einen 400,-euro -job hast kannst du den "riesterfähig" machen, indem du gegenüber deinem AG erklärst, dass du auf die sozialversicherungsfreiheit verzichtest. er führt dann eine pauschalabgabe für dich ab und schon bist du riesterfähig. ruf doch mal deinen berater an und frag ihn.... bzw sag ihm, er soll sich informieren und dich dann nochmal anrufen... auf die schnelle erzählt er dir sicher wieder was anderes.... was du auch machen kannst- ruf die bfa an - auch die müssten es wissen. ich kenn mich in dem bereich sehr gut aus und stelle immer wieder fest, dass soooooo oft sooooo falsch beraten wird... hast mich eben wieder bestätigt ;-)))) lg nadine
einen Mann der riestert... in Elternzeit bin ich in dem Sinne nicht... ich hatte ja vor den Zwillingen schon keine feste arbeitsstelle mehr...
kümmere dich sobald dein mann dein ex-mann wird. solange musst du dir erstmal keine gedanken machen.... einfach dran denken, dass es noch ein schlupfloch gibt, auch wenn du alleine bist und "nur" einen 400,-euro job hast...
Ich kannte ihn zwar noch nicht, habe ihn nun aber gelesen under bestätigt mich in all´ meinen Eindrücken. Insbesondere die NS-Zeit hat anscheinend einen besonders bleibenden Eindruck hinterlassen. Wenn ich mir die "typischen" Sprüche im Bus oder Supermarkt so durch den Kopf gehen lasse, werde ich oft auch nachträglichlich noch bleich vor Zorn. "Da habbe se sisch ja was angedahn" ist noch das harmloseste. Und es sind nicht nur ältere Herrschaften, die da meinen ihrer geistigen Inkontinenz freien Lauf lassen zu müssen. Woher kommt eigentlich diese Distanzlosigkeit? Wir waren grad für ein paar Tage in Montreal und ich muß sagen, wir wurden noch selten so positiv von Menschen überrascht. Ein suchender Blick reichte IMMER aus und Mengen von Leuten boten ungefragt ihre Hilfe an (wir haben verdammt viele Menschen allein beim Benutzen der Métro kennengelernt - Menschen, die unseren Zwillingsbuggy mit mir treppauf und treppab schleppten). Niemand hat uns bedauert, niemand kam auf die abstruse Idee, uns nach der Entstehung unserer Zwillis zu fragen, niemand warf uns Sprüche a lá "jetzt werden sie ja wohl keine weiteren Kinder mehr bekommen" an den Kopf. Wir erfuhren durchweg freundliches Interesse, Begeisterung für unsere süßen Kids, Hilfe in allen Lebenslagen. Bemerkenswert!! Zurück im deutschen Alltag muß ich mich wieder einmal damit auseinandersetzen, daß es zuwenig Betreuungsplätze für Kinder im Allgemeinen gibt (weder Krippen- noch Kindergarten oder gar Hortplätze gibt´s in ausreichender Menge), ich meinem Chef leider immer noch nicht verbindlich sagen kann, wann ich wieder "richtig" arbeiten werde, meine Kinder immer noch gestillt werden ("das ist ja abartig" meinte kürzlich eine Frau von etwa Ende 40 zu mir!), wir unsere Kinder nicht "dressieren" ("der muß doch die Hand geben" - nein, MUSS der nicht, wenn er nicht will), mein Mann gerne Zeit mit seiner Familie verbringt ("der muß doch mal nen Abend mit Freunden in die Kneipe gehen" - nein, muß der nicht, wenn ihm nicht danach ist) usw. usw. Ich glaube, daß eine Menge Menschen sich einfach reproduzieren ohne sich darüber im Klaren zu sein, daß ihr Leben danach ein anderes ist. Das sie Kompromisse eingehen werden müssen, wenn sie Wert darauf legen, mit ihren Kindern zu leben. Dieses Rumgejaule geht mir dermaßen auf den Geist! "Wie macht ihrdas bloß - DREI!!! Kinder, ich dreh´ ja mit einem schon am Rad"... O-Ton einesFreundes meines Mannes. Ja, dann hättest du das vielleicht besser sein gelassen oder? Ich empfinde meine Kinder in erster Linie als Bereicherung meines Lebens und es stört mich wenig, daß ich jetzt halt nicht mehr jeden Abend um die Häuser ziehen oder einfach wegbleiben kann. Ich finde es schön,MIT ihnen zu leben und weder ich noch mein Mann haben das Bedürfnis, sie "weg zu organisieren", damit wir irgendwelche vermeintlichen Freiheiten ausleben können. Die Reaktionen unserer Umwelt bzw. sogar teilweise unserer eigenen Verwandschaft sind jedoch meist im grenzwertigen Bereich. Sorry für die Länge, aber das Thema treibt mich immer wieder die Wände hoch.
Danke für den Link! Wir wollten Kinder haben und haben vieles dafür getan. Unsere Kinder sind keine Tyrannen oder so was in der Art. Sie sind MENSCHEN! Natürlich ist es anstrengend, aber das ist das Berufsleben auch - trotzdem liebe ich beides und es lässt sich vereinbaren, wenn auch nicht immer so ganz einfach Ich finde es traurig, dass einerseits Kinder nur als was gesehen werden, das Geld kostet und andererseits als Einschränkung der Freiheit der Eltern. Jutta
Hallo Silke! Ich finde auch, man begegnet dieser Einstellung ziemlich oft. Leider auch erschreckend nah im Bekannten- und Nachbarskreis. Bemerkungen wie: "Nächste Woche wird furchtbar, da sind Kindergarten-Ferien" oder "noch drei Stunden, dann ist es geschafft" (nämlich die Kinder im Bett). Natürlich gibt es Tage, an denen man so ähnlich denkt. Aber das so auszusprechen und diese Haltung als Grundeinstellung den eigenen Kindern gegenüber einzunehmen, finde ich schon traurig. Dass jemand seine Kinder genießt und sich freut, mit ihnen zusammen zu sein hört man viel zu wenig. Die Erklärungen in dem von dir genannten Artikel sind schon ziemlich interessant. Danke! Schöne Grüße, Ruth
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