Elternforum Zwillinge und Drillinge

im wandel der zeit - mira, ihr anderen

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Danke für dieses schöne Thema, eure Beiträge zu lesen war wirklich eine Bereicherung! Sogar ich hab mich in vielen eurer Beiträge wiedererkannt, nichtmal ich wünsche mir nochmals eine Zwillingsschwangerschaft oder Zwillinge - eben weil mir ein Teil der Risikoproblematik besser bekannt ist, als mir lieb ist. Mira.....ich hab ein paar deiner anderen Postings mitverfolgt und wollte dir eigentlich schon lange mal schreiben, nun mach ich´s hier, "zu hause" bei den Mehrlingen. Druck dir das Posting aus, was du wiedergefunden hast, wo du dein Glück beschreibst und deine Dankbarkeit...drucks aus und häng es dir an den Spiegel, es kann wirklich helfen, im Alltag mit der Nase darauf gestoßen zu werden, als Ziel: da will ich wieder hin! Ich bin im letzten Jahr irgendwann auf ein Kinderbild von mir gestoßen: eine dicke, rundumzufriedene anderthalbjährige Anja, die Hände geöffnet und den Mund zu einem erzählenden Grinsen verzogen...sitzt im Sommer auf der Wiese und ist einfach nur: glücklich. EIn glückliches lachendes zufriedenes Kind. Ich mein, ich kenne das Bild nun lange und es war nicht neu, aber mir schoss ein "neuer" Gedanke durch den Kopf: Irgendwo in mir drin sitzt dieses Kind immer noch, dieses glückliche lachende zufriedene Kind! Irgendwo in mir drin habe ich diese unbeschwerte Fröhlichkeit und Zufriedenheit - ich KANN das! Irgendwo in mri dirn sitzt dieses glucksende Kind mit seinem ungebrochenen Vertrauen in sich und die Welt! Ich hab mir das Bild also vergrößert und auf den Schreibtisch gestellt (Krisen kommen bei mir gern während ich was für meine Zukunft tun müsste...uni etc.) und muss tatsächlich lächeln, wenn ich es sehe und mich stärkt diese kleine lachende Anja ganz enorm, weil sie mir Zutrauen gibt, dass sie noch da ist, ich sie nur immer wieder suchen muss. Was ich sagen will....vielleicht hast du irgendwo ein Bild der kleinen lachenden glücklichen Mira?! Mach dich mit deinen ganzen Zweifeln nicht verrückt und vor allem werd dir deines EIGENEN Wertes bewusst. So manches mal hatte ich das Gefühl, das ist nicht der Fall und du findest dich eigentlich "überflüssig" und unzureichend und überhaupt. Gerade wenn es so (halb-)depressive Schübe sind reicht es nicht, den Wert und das Glück deiner Kinder zu erkennen...erkenne deinen eigenen Wert und dein eigenes Glück! Es ist doch da!!! Mach dich nicht kleiner als du bist, Frau Kükenfreundin. (Man muss nicht groß sein, um groß zu sein!! *lach*!) Und was den Rest betrifft, der sich aus dem Posting ergeben hat...ich bin ja ein Freund von Strukturen und lass nun mal flott beiseite, dass es zwischen euch und mir einen ganz gravierenden Unterschied gibt, ich bezieh mich nur auf die Strukturen: Ich rede nur von "den Zwillingen", wenn ich eine Art von Distanz herstellen muss, für mich oder für andere. Mir kommt das Wort nicht leicht über die Lippen, was nicht vor allem was damit zu tun hat, dass sie tot sind, sondern damit, dass ich sie so unterschiedlich sehe, wie sie gewesen sind. Ansonsten sind sie für mich immer, gern auch mal einzeln, Carl und / oder Theo. Bei der "Sammelbezeichnung" könnte ich ihnen gar nicht gerecht werden und ich finde es ziemlich spannend, dass es euch wie mir da sehr ähnlich geht. Ich bin sogar (und habe das abwechselnd mit Stolz und Befremdung festgestellt) wieder an dem Punkt angelangt, dass ich mir, könnte ich es mir wünschen, keine Zwillinge aussuchen würde. Als Schwangerschaft schon gar nicht (um Himmels Willen), aber selbst bei den Gedanken an eine Säuglingszeit mit zwei Minis und einem etwas größeren, an eine doppelte Trotzerei kommen bei mir inzwischen wieder ähnliche Gefühle hoch wie inder Schwangerschaft "Um Gottes Willen, doch nicht freiwillig!". Und nach wie vor bin ich schon der Meinung, dass der menschliche Körper für zwei (oder mehr) auf einmal nicht geschaffen ist und ein Säugling eigentlich auch nicht dafür, dass permanent ein zweiter gleichaltriger anwesend ist. Natürlich lässt sich das auch irgendwie wuppen (eigentlich find ich dieses Wort sehr merkwürig, wo kommt es her?!) und meistern und klar ist es ein Riesengeschenk (merkt man natürlich vor allem dann, wenn es weg ist), aber trotzdem sicherlich mit Schwierigkeiten verbunden, die ich mir so nicht nochmal aussuchen würde, auch nicht mit garantiertem glücklichen Ausgang der Schwangerschaft. So schrecklich dünn finde ich das Eis also nicht. Das Leben ist immer ambivalent, es ist immer mal gut, ein Kind zu haben, Zwillinge zu haben und immer mal wieder ist das eben auch schlecht, eigentlich doch recht einfach. Und was andere (in Gedanken) für die Erfüllung ihres größten unbeschreiblichsten Glückes halten (weil sie selbst keine Kinder bekommen können oder sie früh gestorben sind) kann in der Praxis der mit diesem Glück Beschenkten trotzdem ein gigantisches Problem sein, es kann und muss doch jeder nur sein eigenes Leben leben. Eine Frage des Blickwinkels... Ach so: und Anton kotzt auch immer brav in die Schüssel liebe grüße, predigeranja (auwei)


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Ich finde das Thema auch interessant. Und Frau Kükenfrau fand ich schon immer stark. Für mich ist es "normal", dass man sich im Leben hin- und herbiegt. Das Leben mal schöner, mal weniger schön findet. Mal anstrengender, mal easy. Trotz der Tatsache, dass ich mich körperlich manchmal uralt fühle, hab ich innen drin immer das Gefühl gehabt, ich wäre noch lange nicht erwachsen. Das war immer ein schönes Gefühl, auch wenn es manchmal schwer überdeckt wird von Anstrengungen. Wandel der Zeit? Wenn ich heute so darüber nachdenke, wie ich als junge Mutter war, schäme ich mich meistens *g* Gruß Silke


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DANKE Anja !!!! Das war eine sooo wunderschöne "Predigt" ;o) !!! Und du bist eine so starke Frau , ich bewundere dich dafür wirklich sehr !!!! Und wieder einmal nehme ich mir vor , nicht mehr allzu viel rumzujammern ! LG und bleib bitte weiter hier bei uns , Heike !


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eigentlich kann ich gar nicht viel sagen... ausser... Danke... ich bin grad etwas gerührt... ...Silke... warum Gruselts dir, wenn du daran denkst, wie du als junge Mutter warst?


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Mira, ich hab da immer dich vor Augen. Und ich kann dir sagen, in dem Alter, wo du schon drei Kinder hattest, hab ich grade erst angefangen, irgendwie reif zu werden. Du hast dir in dem Alter schon wesentlich mehr Gedanken macht als ich seinerzeit. Ich hab länger gebraucht, um die eigentliche Verantwortung "Kind" zu übernehmen. Und du darfst gerne gerührt sein. Ich finde, von Zeit zu Zeit hat Frau Komplimente einfach verdient. Silke


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danke, das ist lieb von dir... aber glaub mir, auch ich setze verdammt viel in den Sand und habe nicht selten das Gefühl, der totale Versager zu sein... so wie jetzt... wo ich gestern alles geputzt hatte, und heut siehts schon wieder aus wie hulle und ich kann mich so gar nicht aufraffen, das Chaos auch nur im Ansatz zu beheben... ich habe das Gefühl, man wird (ich werde) den Kindern, Haushalt und letztenendes mir selber irgendwie überhaupt nicht gerecht... wenn ich so durchs alleinerziehendenforum lese, die ganzen Frauen, die ihren Vollzeitjobs hinterherjagen, und das scheinbar alles gebacken bekommen, oh weh.. ich weiss, dass mich eine voll- oder sogar nur teilzeitarbeit derzeit vollkommen überfordern würde.. im moment gehe ich 2-3 mal die woche morgens aushelfen im büro... das langt mir voll und ganz... nur das geld langt nicht voll und ganz... :-P und dann frage ich mich, warum andere das gebacken bekommen und ich nicht... also - ja und da wären wir VIELLEICHT wieder bei der zu geringen Wertschätzung (sagen die einen - ich sage: gesunde Selbsteinschätzung :-P ) - aber ich würde vor mir nicht den hut ziehen, oder sonst dergleichen...


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Mira, aber darauf kommt es doch gar nicht an. Darauf, ob man alles geschafft bekommt wie andere, denen ich das nicht annähernd so glaube, wie sie es gerne darstellen. Es kommt für mich darauf an, ob man seine Kinder mit Verantwortung, Respekt und Liebe behandelt. Alles anders ist nettes Beiwerk, aber gar nicht wichtig. Blumige Grüße Silke