Elternforum Zwillinge und Drillinge

Hilfe, Zwillingsvater kommt nicht klar!

Hilfe, Zwillingsvater kommt nicht klar!

birtie77

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Liebe Mehrlingseltern, wir haben eine "große" Tochter, sie ist gerade drei Jahre alt geworden. Unsere Zwillingsmädels sind 18 Monate alt. Ich selbst finde den Alltag mit den dreien natürlich anstrengend, aber auch schön. Mein Mann allerdings (wir arbeiten beide 50%, wechseln uns in der Woche tageweise ab zuhause) ist völlig fertig, mega-dauergenervt und erzählt mir jeden Tag, wie sehr sich der Schock, den ihm die Zwillingsnachricht damals versetzt hat, bewahrheitet hat. Ich glaube, er findet in all seinem Missmut, seiner Genervtheit und Angestrengtheit kaum noch Raum dafür, zu bemerken, wie niedlich die beiden Kleinen natürlich auch sind und was für ein Geschenk es ist, drei gesunde Kinder zu haben. Ich selbst drehe natürlich auch in vielen Situationen am Rad, komme auch oft an meine Grenzen, schimpfe, zicke und schreie auch mal ordentlich rum. Aber das ist dann eben die Situation und danach kriege ich mich auch wieder ein und finde zu einer positiven Einstellung zurück. Und das kriegt er nicht hin. Er explodiert nie, ist aber dauergenervt und -gestresst und ist total negativ geworden. Er sagt mir dann oft abends, wie schlimm er alles findet und dass es ihm helfe, das auch auszusprechen. Will dann aber nicht hören, wenn ich mit positiven Gedanken dagegen rede, weil es aus meiner Sicht ja keinen Sinn hat, sich so in seine negative Stimmung zu versenken. Und das Schlimme daran ist eben, dass es gar nicht zu ihm passt. Er ist der treueste, liebevollste Mann von allen, der perfekte Umsorger und Familienvater. Mit unserer Großen war er im siebten Himmel, hat sich förmlich um das Teilzeitmodell gerissen, wäre am liebsten ganz zuhause geblieben als Hausmann. Auch jetzt bringt er sich immer noch 100% ein in alles, was zu tun ist, in Haushalt und mit den Kindern. In Sachen Haushalt ist er deutlich besser, schneller, ordentlicher, perfekter organisiert etc. als ich. Und nun hat er sich so verändert in seiner Stimmung, und das macht mich so traurig. Und es macht mich auch traurig, dass er alles verpasst, weil er die positiven Seiten nicht sehen kann/will? Hat jemand so etwas ähnliches beobachtet oder erlebt? Gibt es da Erfahrungen, vielleicht sogar aufmunternde? 1000 Dank! B


BB0208

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Antwort auf Beitrag von birtie77

Ich finde es toll, dass Du so eine "Positive" bist. In manchen Dingen, die Du von Deinem Mann schreibst, erkenne ich mich (als Mutter) wieder. Mir helfen dann kinderfreie Stunden. Zum Putzen, alleine einkaufen, .... was auch immer. Danach freue ich mich auf die Kinder - dieses Gefühl tut mir gut! Ist es möglich, dass Dein Mann eine depress. Verstimmung hat, sowas kommt vor und ist gut behandelbar?! Denn nur alleine durch die Zwillinge wird doch sein Gemüt sich nicht so sehr verändern. Unser größtes "Elternproblem" ist der Schlafmangel. Einer unserer Zwillinge (leider krank) hat in zweieinhalb Jahren 3 Nächte durchgeschlafen, der Andere schafft das seit einem Jahr. Das Schlafdefizit macht mich krank, negativ, gereizt und streßt uns am Meisten. Bekommt Ihr genug Nachtruhe?


Schnuf06

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Hallo, Mein erster Gedanke war so etwas wie die mitlife Kriese. ( manno, wie schreibt man das? ) eine Überforderung, Depression, Burn Out. Schafft er sich einen Ausgleich zu seinem Alltag? Hobbys, Sport oder sowas? Versuche mit ihm offen über seine Gefühle, Gedanken zu reden.wenn das nichts bringt, kann er sich vielleicht einem Freund anvertrauen. Oder einem Arzt. Es ist schön zu lesen, wie positiv du eingestellt bist und wieviel Freude du hast mit den Kindern. Bleib so, und Stärke ihn immer wieder mit deiner Freude. Vielleicht lässt er sich ja anstecken davon. Lg Schnuf


Nadja1977

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Antwort auf Beitrag von Schnuf06

hmmmm,so ging es uns auch als die Kinder noch sehr klein waren. ich bin dann als die Zwillis 2 J. wurden wieder zum reiten gegangen. das hat mir etwas Freiraum verschafft und ich war nicht mehr so dauergenervt. mein Mann ist dann wieder angeln gegangen und so ging es auch ihm wieder besser. Hobbys sind sehr wichtig und natürlich auch mal ein wenig Zeit für sich zu haben. seitdem unsere drei in den Kiga gehen gehts uns allen prima! LG Nadja


birtie77

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Antwort auf Beitrag von birtie77

Hallo Ihr, vielen Dank schon mal für Eure Antworten. Es "freut" mich zu lesen, dass das nicht nur bei uns ein Thema ist und vor allem auch Mütter betrifft. Ich selbst bin wahrscheinlich auch ein bisschen zu gut weggekommen: Natürlich ist es auch bei mir so, dass ich oft die Schnauze voll habe, mir wünsche, ich hätte die Kinder lieber nacheinander bekommen, und morgens vor einem laaaangen Tag sitze und echt keinen Bock habe und lieber woanders wäre. Oder abends auf das Sofa kippe und mir denke Oh Mann, und das noch jahrelang???? Ich kenne also das Gefühl, auch sein Gefühl (also das meines Mannes). Ich fühle mich selbst auch oft so, megagenervt, würde am liebsten einfach abhauen. Aber ES NÜTZT DOCH NICHTS! Denke ich mir dann halt und versuche insgesamt, mich mit kleinen Gedanken, die positiv oder hilfreich sind, wieder in die Spur zu bringen. Mich daran erinnern, wie klein sie eigentlich noch sind und dass es eben alles normal ist, was sie machen. Dass sie doch nichts dafür können. Daran zu denken, immer dann, wenn mal Frieden ist und die Zeit es erlaubt, einfach mal die Kinder zu beobachten, wieder jeder in seiner eigenen kleinen Niedlichkeit spielt. Daran zu denken, dass ich später wehmütig auf die Kleinkindzeit zurückblicken werde und sich ja dann auch alles verklärt haben wird, dass ich also jetzt die Zeit auch nutzen muss, um diese Kleinkínder wirklich um mich zu haben. Der Unterschied liegt also gar nicht darin, dass ich gar nicht in diese negative Denke reingerate. Ich schaffe es aber meistens, da auch für größere Zeitabschnitte am Stück wieder rauszukommen. Wie dem auch sei. Eure Tipps haben mir schon gut geholfen. Zum Glück ist es so, dass wir hier über all das meistens sehr gut und offen reden können. So wird es kein Problem sein, mal Dinge wie Depression o.ä. anzusprechen. Falls es noch mehr Erfahrungen gibt, immer gern! Viele Grüße B


Tiffanie1

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Antwort auf Beitrag von birtie77

Ich finde es auch wichtig den anderen darauf aufmerksam zu machen dass sich diese negative Stimmung auf die Kinder überträgt. Meist ist gerade ein schlecht gelauntes, genervtes Elternteil der Auslöser für einen chaotischen Tag. Wenn dein Mann es nicht schafft dem ganzen wieder etwas positives abzugewinnen; wie wäre es eventuell mal einen Tag in der Woche einen Babysitter zu organisieren oder die Kids in Betreuung wie Kita zu geben. Oder dein Mann arbeitet mehr und du dafür weniger, bis er sich Zuhause wieder wohler fühlt? Lg