Elternforum Zwillinge und Drillinge

Glaubt Ihr eigentlich...

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... dass Nicht-Mehrlingseltern, sich in unsere alltägliche Erziehungssituation hineindenken können? Ich bin ja sehr pädagogik-interessiert, lese gern, bilde mich gern, bin in der Praxis meist recht ungebildet :-( bzw benehme mich so, aber ich rede auch immer gern mal drüber. Solange mein Gegenüber Ziele für sein Kind und Gründe für seine Erziehungsmethoden hat, finde ich das alles interessant und finde einen Austausch positiv. Wie schon oft erwähnt, komme ich hier bei uns nicht zum Zuge, weil die Leute oft keine Ziele haben, sie reagieren einfach auf ihr Kind. Wenn man sie fragt, was sie denn tendenziell für eine Idee haben, wieviel Fernsehen ihr Kind sehen, wieviel süsses (oder salzig-fettiges) ihr Kind essen, wann ihr Kind hören, wie selbständig Ihr Kind sein soll... meist haben viele hier keine Ahnung, was sie wollen. Also diskutiere ich am Telefon. Nun hat es sich ergeben, dass diverse Beschwerden über das hysterische Getue meiner Twins, die aktuelle Taubheit aller 3 auf Forderungen und meine angebliche Inkonsequenz gegeben. Ich empfinde mich als oft eher streng als inkonsequent, gebe aber zu, dass es mal vorkommt, dass ich etwas nicht merke, denn 2 Augen für 6 Beine... ich schaff einfach manchmal nicht alles gleich zu sehen, bzw manchmal nicht alles durchzudrücken (wie z. B. das am-Tisch-sitzen-bleiben bis alle kids mit essen fertig sind) Ich fühlte mir ziemlich auf die Füsse getreten (eigentlich sollte es mir ja egal sein), denn da strampelt man sich ab, gibt sich Mühe, ist eine menschlich-normal-perfekte Mama (würd ich behaupten) und Leute, die einen mal an einem Tag oder ein paar hintereinander sehen, geben ihr Generalurteil ab. Ich persönlich habe natürlich auch meine Meinung zu diesem und jenem, denke aber immer noch daran, dass vieles nciht so ist, wie es aussieht, vieles sehr persönlich ist (denn kenne ich den Nervenzustand, denn Gesundheitszustand, das Müdigkeitslevel, und andere Komponenten des Leben des anderen?) Es ist immer einfach zu sagen: Das hätte ich ganz anders gemacht (würde ich viel besser schmeissen), wenn ich nicht in des anderen Haut stecke. Es gibt Milliarden von Menschen sind sicher weniger explosiv als ich, sind es aber oft auch schon als Charakter. Also muss sich ein ruhigerer Mensch weniger zusammenreissen, aber sehr wohl mehr aufraffen um was zu unternehmen. Mich beschäftigt diese Kritik, die ich hier nicht breit-treten möchte, seit Tagen, aber mehr, weil ich denke, dass sich Leute, die keine Mehrlinge haben, sich nicht in den Alltag (nicht nur in den Alltag eines Tages, sondern jeden Tages) hineinversetzen können. 2-oder mehr Kinder, die Schreien oder Unsinn machen, gewickelt werden müssen oder am Rockzipfel hängen, sind anders als nur eines (das ja auch schon oft genug, gerade in gewissen Phasen) das Leben mühselig gestaltet. Was meint Ihr? Sorry für meine lange Ausführung, hapuh, ich musste das mal loswerden. lg britt


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Hallo Britt !! Ich weiß nicht von wem du dir diese Kritik anhören musstest , aber ich kann sehr gut nachvollziehen wie sehr es dich verletzt hat !! Und - du darfst dir so einen Schuh NIEMALS anziehen !! Denn - NEIN , Eltern ohne besagte Gattung "Mehrlinge" können es definitiv NICHT nachvollziehen , liegt ja auch in der Natur der Sache ! Neulich noch sagte eine sehr gute Freundin von mir auf einem unserer regelmäßigen Frauenabende , nachdem ich erzählt hatte wie anstrengend und weinerlich und einfach an Mama klebend unserer Mädels an dem Tag gewesen waren , sie würde sich das ehrlich gesagt nicht sehr schwer vorstellen mit Zwillingen !! Sie selber hat eine Tochter im Alter unserer Mädels und meinte , es währe ja nun kein Unterschied ob man ein Kind oder zwei füttert , wickelt usw. ! Im Gegenteil , es währe doch eigentlich nur von Vorteil weil die beiden sich ja gegenseitig haben und nicht so beschäftigt werden müssen usw. ! HÄÄÄÄÄ ??? Und seid unsere Jungs ja nun beide im Ki.ga sind hätte ich doch morgens Ruhe (!!!!!!!!!) ! Ich musste mich so dermaßen zusammenreißen um nicht auszuflippen ! Mir sowas nach so einem anstrengenden Tag anhören zu müssen , das war echt heftig !! Ich schilderte ihr dann nur kurz eine ganz banale Situation am Abend , in der ich ein Kind wickle , das andere übermüdet und schreiend an meinem Hosenbein hängt und unsere Jungs (die ja mit ihren 3 und 4 Jahren ganz nebenbei auch noch mal Mama brauchen !) sich gerade darum streiten wer als erster die Zahnpasta auf seine Zahnbürste drücken darf ... du kennst das ja so oder in ähnlicher Form ! Nun nehme ich das fertig gewickelte Kind und gehe zu den Jungs , Streit schlichten ! Da schreit aber immer noch jemand vor dem Wickeltisch um den ich mich dann als nächstes kümmere für den Preis , das wiederum das andere Kind , das ja notgedrungen abgesetzt wird , nun im günstigsten Fall genauso losbrüllt !! Ich finde schon alleine diese Tatsache , das immer (oder meistens) eine irgendwie warten muß , was ja bei unseren Zwergen wirklich markerschütterndes Geschrei auslöst , an manchen Tagen so kräftezehrend , das ich über solches naive Geschwätz wie das meiner Freundin eigentlich nur den Kopf schütteln sollte ! Aber das gelingt mir leider nicht immer :-((( !! Man kann das Leben mit Mehrlingen aber auch schlecht in Worte fassen , man muß das wirklich ERLEBEN . Ich bemüh mich um Konsequenz , aber unser Vierjähriger bleibt dennoch manchmal bis halb neun auf trotz Ki.ga , einfach weil ich dann eine Halbe Stunde mal nur für ihn habe und das ist doch auch wichtig ! Und ja , manchmal darf sich unser Dreijähriger einen seiner heißgeliebten Lollies holen , wenn wieder mal alles für ihn schief gelaufen ist , obwohl er genug von dem Süßkram hatte ! Ich bin nicht perfekt , ich bin eben oft übermüdet (eben richtig "Ü" , oder wie war das noch gleich ??) und mache manchmal eben erzieherisch nicht gerade wertvolle Kompromisse des lieben Friedens willen . Und all diese Leute die dann meinen wir währen zu inkonsequent oder was auch immer , sollen einfach mal einen Tag zu Besuch kommen ! Ich lade jeden gerne ein !! Ich finde wir machen unsere Sache hier alle richtig gut und dürfen zurecht ganz besonders stolz auf uns sein !!!! Und lass dich von sowas nicht runterziehen ! LG und sorry , ist auch ziemlich lang geworden !! Heike


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Mich nervt es auch immer, wenn Leute, die Kinderim Abstand von 1-2 Jahren haben behaupten, ihre Kinder hätten immer so eng zusammengespielt, die sidn auch wie Zwilligne groß geworden. Meine Mutter hat gesagt, jetzt wo sie erlebt, wie anders es mit Zwillingen ist, hat sie ein shclechtes Gewissen einer Freundin gegenüber, dei ZWilligne bekam als meine Mtute rihr 2. Kind bekam. Sie meinte, sie wär damals selber geschafft gewesen, aber wenn sei das so sieht, hätte sie damals doch helfen müssen... Wir dürfen aber von der Schwiegerverwandtschaft uns auch anhören, dass Zwilligne einfacher als ein Kind sind und wir es daher sehr viel besser haben als sie, das wär alles so easy. Jaja. MuckelsMama


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...da ist dir aber der eine oder andere deutlich zu nahe getreten. Um die eigentliche Frage zu beantworten: ich bezweifele ja generell, daß irgendein Mensch wirklich soviel Empathie aufbringen kann, sich zu 100% in das Leben eines anderen einzufühlen. Ganz egal ob Mehrlinge, Einlinge oder gar Keinling ;-) Also von daher: NEIN, die Mutter eines ausgeglichenen Einzelkindes ist sicher kaum imstande, wirklich abzuschätzen, wie es der Mutter von 3 kleinen Wirbelwinden im ganz normalen "daily business" so ergeht. Jedoch neigt der Mensch a) im Allgemeinen gern dazu, überall mal mitzusenfen (ich selbst nehme mich da nicht aus und ich habe die "Gabe" gern mal von einem Ölfass ins nächste zu springen - meine direkte Art vertragen nicht viele Menschen) und b) ist er, insbesondere in Stress-Situationen, auch gerne mal etwas überempfindlich. Prallen nun a auf b, gibt´s Ärger. Vielleicht haben deine "Kritiker" sich gar nichts Übles dabei gedacht und haben einfach mal ihre "Momentaufnahme" mehr oder minder unreflektiert artikuliert? Und du wolltest es gerne besonders gut machen (was von deinen Süßen grad mal lässig boykottiert wurde) und warst deshalb zum Einen unter "Zusatz"-Stress und damit zum anderen besonders verletzbar? Mir ging das während unseres letzten Italien-Urlaubs mit meiner Freundin so. Ich wollte mit ihr mal ein zwei Punkte besprechen, die mir einfach aufgefallen sind und die mich auch, gelinde ausgedrückt, ziemlich angekekst haben. Sie ist daraufhin völlig ausgeflippt,mitten in der Nacht heulend aus dem Haus gerannt und wollte (samt ihrer unerzogenen Brut) am nächsten Tag den Ort der Diskussion grußlos verlassen... Nein, ich habe ihr keine "Predigt" gehalten - ich wollte ihr eigentlich nur helfen. Aber ich hatte dafür einen denkbar schlechten Zeitpunkt erwischt (ohne es zu wissen). Das war dann der berühmte Tropfen... Nun denn, ich schweife (mal wieder) ab. Wenn die Kritik von Menschen kam, auf deren Meinung du große Stücke hältst, sprich sie darauf an und klär das Ganze. War es mehr "Geblubber" von Menschen, denen du zwar immer mal wieder begegnest, die dir aber im Grunde eher gleichgültig sind, leg es zu "den Akten" und pfeif´ drauf. Ganz liebe Grüße aus dem herbstlichen Wiesbaden Astrid


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Hi Britt, meine Erfahrungen seit ich Mehrlingsmutter bin, ist da eindeutig. Ich rede oft mit Leuten, die für ein Gespräch offen sind. Ich denke, die Leute, die keine Mehrlinge haben und auch weniger engen Kontakt zu Mehrlingseltern haben wirklich keine Ahnung, wie anders das Leben ist. Was man ihnen aber auch nicht verübeln sollte. Ich denke, ich selbst hatte auch keine Ahnung davon, obwohl ich welche kannte, bevor ich selbst welche bekam. Ich kriege auch oft mit, dass Leute sich wenig Gedanken über Entwicklung, Regeln oder Erziehung machen, sondern erst reagieren, wenn sie in die Situation kommen. Wenn das funktioniert, sollte es gut sein. Nur kriegt man auch mit, dass es nicht immer funktioniert, sondern dass man dann den Dingen hinterherhinkt. Grundsätzlich bin ich mit dem, was bei unserer Erziehung herauskommt, meistens sehr zufrieden. Aber das heißt nicht, dass ich nicht auch taube Kinder hätte, oder Kinder, die im Dreierpack mitunter eine ziemlich eigene, wuselige Dynamik hätten. Das sehen Leute mitunter als lasche Erziehung an, ist mir aber dann auch grad wurscht. Die bekommen den entsprechenden Kommentar. Da hab ich seit Jahren den Standardsatz: "Bitte sehr. Ich geb dir gerne diese DREI Kinder mal für eine Woche mit. Dann wirst du selbst erleben können, was Dynamik in dieser Truppe bedeutet. Das, was nötig wäre, um hier den sog. Gehorsam reinzubringen, lehne ich als Erziehungsmittel ab." Was sie danach denken, ist mir ziemlich egal. Ich habe eine Nachbarin, die es eigentlich im Laufe der Jahre mitgekommen haben müsste, was es hier bedeutet, Mehrlinge zu haben. Aber auch die bekommt meistens nur meine Fehler mit, was dann ein ganz anderes Bild ergibt. Und auf genau meine Fehler machte sie mich mal aufmerksam. Ich sagte dazu wenig. Jetzt haben sie mittlerweile selbst ein Kind (EIN Kind) und ist völlig überfordert, wenn diese eine Kind mal 2 oder 3 Besucherkinder hat. Auch dazu sag ich dann nichts. Denn Kommentare von ihr kamen seither nicht mehr. Ich denke, sie hat es jetzt verstanden. Wozu soll ich mich aufreiben, um anderen etwas begreiflich zu machen, was sie nicht wissen wollen bis sie selbst die Dinge erleben? Zur Inkonsequenz würde ich noch gerne was sagen. Ich habe einen sehr interessanten Erziehungsbrief gelesen, die eine ganz andere Meinung zum Thema Konsequenz vertritt. Und das ist im Prinzip das, was Eltern meistens tun und sich damit für inkonsequent halten. Diese These vertritt eine Konsequenz im wohlverstandenen Sinne. Nämlich, dass man auf die seelische Verfassung des Kindes reagiert oder auf die eigene seelische Verfassung. Ein Beispiel: Geht es einem Kind grade seelisch nicht gut, bestehe ich nicht auf die Einhaltung einer bestimmten Regel. Geht es dem Kind, bestehe ich drauf, weil das Kind das dann verpackt. Geht es mir grade nicht gut, bestehe ich nicht drauf. Gehts mir gut, kann ich das aushalten. Das mag nach Hüh und Hott klingen, aber sehr erstaunlicherweise führt das keineswegs zum Zusammenbruch des Regelwerks. Im Gegenteil, die Kinder fühlen sich verstanden. Denn sie sind ja Experten darin, die unterschwelligen Schwingungen, die man stimmungsmässig aussenden, aufzufangen. Hinzu kommt, dass sie ihre eigene Verfassung ebenfalls gut kennen. Sie reagieren gut darauf. Und das ist eigentlich das, was viele Eltern tun aber für falsch halten, weil Konsequenz sonst anders verstanden wird. Für uns ist es aber richtig und funktioniert ziemlich gut. Gruß Silke


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Schöööööööön, da fühl ich mich doch gleich viel besser! Danke Silke, der Artikel würde mcih interessieren. Du hast Recht, im Endeffekt ist Konsequenz ja etwas Positives, es soll etwas Gleichbleibendes, Grenzbietendes sein. Kinder brauchen diese Grenzen ja nicht nur um zu gehorchen und die Frustration im Leben kennen und bestehen zu lernen, sondern, wie wir alle wissen, auch als Sicherheit, wahrscheinlich VORALLEM als Sicherheit. Wenn ich dann mit meiner unflexiblen Konsequenz käme und ein reise-übermüdetes, besuch-gestresstes Kind mit meinem reise-gestressten und übermüdetem Nervensystem versuche in Richtung zu bringen, dann kann das ja nur schief gehen, auf beiden Seiten. Zumal ich umzugs-ermüdet, matratzen-geprügelt (unsere Matratze und ich verstehen uns gar nicht mehr) und trotzphasen-geschwächt im Moment bei den meisten Diskussionen den kürzeren ziehen würde, weil meine Weibsen schon von Natur aus hysterisch sind, jetzt in der Trotzphase es mir nicht grad besser erträglich machen. Und doch, die meisten finden sie sehr selbstständig, hilfsbereit (sie holen mir gerne, was ich grad brauche), halten mittlerweile relativ gut die Regel, hier am Haus zu bleiben oder grad nur kurz vor dem Tor, wenn das Tor offen ist, und geben sich sehr viel Mühe beim "sich anziehen", selbst essen, aufräumen. Wenn ich sie hier mit anderen vergleiche, dann hören sie evtl schlechter (vielleicht scheint es mir auch nur so,), aber sie können zum Teil mehr. Nichts desto Trotz sind sie laut, zu zweit noch lauter, sehr schnell beleidigt, hysterisch und dickköpfig. Aber mir gefällt Silkes erwähnter Artikel, weil es stimmt, dass auch Kinder merken, dass sie etwas besser abkönnen, wenn sie fit sind, als wenn sie hungrig, müde oder schräg drauf sind (geht uns ja auch so) Nun genug debattiert, bin gespannt auf Euer Geschreibsel lg britt (die die Handwerker kontrolliert, welche grad ein paar Türen montieren, und deswegen mal mehr Zeit hat)


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"Du hast Recht, im Endeffekt ist Konsequenz ja etwas Positives, es soll etwas Gleichbleibendes, Grenzbietendes sein. Kinder brauchen diese Grenzen ja nicht nur um zu gehorchen und die Frustration im Leben kennen und bestehen zu lernen, sondern, wie wir alle wissen, auch als Sicherheit, wahrscheinlich VORALLEM als Sicherheit." Ich nehm das mal so auseinander, wie ich das verstehe oder lebe. Ich bin nicht der Ansicht, dass man Grenzen schaffen muss, damit Kinder sich wohl fühlen. Kinder erleben Grenzen, die das Leben an sich mit sich bringt. Die ersten Grenzen, die sie erleben, ist ihr Körper. Z. B.: Sie wollen laufen, können es aber noch nicht und das frustriert sie. Die nächsten Grenzen sind die Grenzen, die Eltern für sich abstecken. Und die sind, wie wir alle wissen, individuell. Manche haben die Grenze, dass ihre Kinder nicht im Elternbett schlafen dürfen, andere haben diese Grenze nicht. Manche stecken sie da ab, dass Kinder ab zwei schon perfekte Manieren haben sollen, bei Tisch sitzen bleiben, andere Eltern haben diese Grenzen nicht oder noch nicht. Allein mit diesen innerhäuslichen Grenzen sind die meisten Kleinkinder mehr als nur ausgelastet, denn sie bringen das Trotzverhalten mit sich. Danach kommen die Grenzen, die andere Kinder für sich in Anspruch nehmen und das Sozialverhalten. Schwerer Tobak für Kinder. Ich tausche mal dein Wort Gehorsam mit meinem Wort Kooperation aus, dann passt es für mich. Blinden Gehorsam wünsch ich mir bei meinen Kindern gar nicht. Ich möchte, dass sie Dinge hinterfragen, auch Regeln, um den Sinn dahinter zu erkennen. Wenn sie etwas verstehen, kooperieren sie in der Regel. Sicher gibt es Regeln, die für ihr Leben wichtig sind, unter anderem Verkehrsregeln. Aber meiner Erfahrung nach wollen Kinder solche Regeln gerne einhalten, wenn man es ihnen nur zutraut (ich weiß aber auch, dass es Ausnahmen gibt *g*, die bindlings auf die Straße zurennen). Ich hab ich mit dem Wort Gehorsam so meine ureigenen Probleme. Das ist für mich sehr negativ angehaucht. Bitte nicht falsch verstehen, dass ist einfach nur meine persönliche Meinung dazu. Ich geb dir mal ein Beispiel. Wir haben die Regel aufgestellt, dass die Kinder, wenn sie allein auf dem Spielplatz sind, nicht auf die Dächer der Spielgeräte klettern sollen. Ich habe ihnen erklärt, warum ich das so möchte. Sie könnten abrutschen, dran hängen und sich nicht lange genug festhalten und abstürzen, wenn kein Erwachsener dabei ist, um sie dann runterzuheben. Ein paar Tage später kam Jan an und erzählte mir, dass er doch raufgeklettert ist. Ich fragte ihn, warum er sich nicht an die Regel gehalten hätte. Er meinte, er hätte verstanden, warum ich die Regel aufstelle, aber da wären große Kinder gewesen, die ihm notfalls hätten helfen können. Damit war ich einverstanden. Denn es zeigte mir, dass er drüber nachgedacht hat, eine Lösung für sich fand, die für mich akzeptabel war. Seitdem erzählt er mir bei jeder passenden Gelegenheit, wann er nicht raufgeklettert ist, weil niemand da war, der ihm hätte helfen können. Er teilt mir damit mit, dass er die Regel zwar einhält, aber zu seinen Bedingungen. Das ist mir lieber so, als wenn er es einfach macht, uns verschweigt, weil er einfach Regeln einhalten muss ohne daran beteiligt zu sein und so in die Schiene des "ich mach es aber doch-Verhaltens" reingerät, nur um sein Ding machen zu können. Und er bekommt das Gefühl, die Dinge selber kontrollieren zu können. Grenzen sind für mich etwas, das beide Teile, also Eltern und Kind, gemeinsam abstecken, so dass es für beide passt. Ich erschaffe keine Grenzen, weil Kinder angeblich Grenzen brauchen, sondern ich stecke meine persönlichen Grenzen ab, sowie die Kinder ihre Grenzen abstecken, die sie nicht haben wollen oder erweitert werden müssen. Zu dem Thema gehört dann noch das, was viele "die Kinder testen ihre Grenzen" nennen. Auch das haben wir hier. Nur verstehe ich das auch anders. Sie testen nicht die Grenze an sich, sondern mich. Frei nach dem Motto "liebt Mama mich noch, wenn ich nicht kooperiere?", "versteht sie mich?". Sie loten meines Erachtens aus, bis wohin sie gehen können und was das an Emotionen der Eltern für sie mit sich bringt. Eine Art Rückversicherung der Liebe. Meinen wir das gleiche und es klingt einfach durch verschiedene Ausdruckseise anders? Die Briefe zum Thema wohlverstandene Konsequenz sind die Klötersbriefe. Kennst du die? Sonst nenne ich dir mal eine Internetseite, wo du Infos dazu bekommen kannst. Gruß Silke


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Und damit es nicht so klingt, als wäre ich die perfekte Mutter, die ich nicht bin.......... .......lass dir sagen, dass es viele Tage gab und geben wird, wo du von mir hier aus Stressgründen hören würdest: "Ihr macht das jetzt so ohne jede weitere Diskussion und Basta!" Es ist nur so, dass die Theorie da ist, die mir der Leitfaden ist. Der Alltag ist selbstverständlich meistens eine Gratwanderung der Kräfte und Nerven. Gruß Silke


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Das kenne ich nur zu gut...meine Schwester (Mutter zwei erwachsener Kinder) will mir auch immer erzählen wie streßfrei mein tolles Leben als Mutter 3er Kleinkinder ist.Und gibt herzergreifende Tipps, wie ich doch alles besser machen könnte... Nun ja, mir ist es zu mühselig, mich zu rechtfertigen und somit ist unser Geschwisterdasein mittlerweile so, dass ich in ihr Horn blase und ihr erzähle, wie relaxt ich doch bin. Alles andere bringt nix. Und zur generelllen Frage: NEIN, eine Einlingsmutter (auch mehrfach- Einlinge) kann sich nicht einfühlen.... LG, Celeste


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Hallo Britt, ich glaube nicht, dass sich jemand in Eure Situation hinein versetzen kann. Wir als Mehrlingseltern können sicher ahnen, wie es ist, weil wir ähnliche Erfahrungen machen. Einlingseltern, auch mit mehreren Kindern, haben einfach eine andere Ausgangssituation. Ich will nicht sagen, dass das eine oder andere besser oder schlechter, einfacher oder schwerer ist. Es ist einfach anders. Wir haben "nur" unsere Mädels. Ich weiß also nicht, wie es ist ein älteres oder jüngeres Kind (neben den Twins) zu haben. Da kann ich nicht mit reden. Ich hab auch schon oft gehört, wie toll es mit Zwillingen ist. Nur 1x die "furchtbare" Schwangerschaft. Nur 1x das "furchtbare" 1. Jahr. Alles halt nur 1x, aber dafür doppelt!!!! Klar haben wir nur 1 Erkältung, aber die zieht sich dann auch fast 3 Wochen hin. Erst die eine und dann die andere. Ich freu mich natürlich auch, dass die Mädels zusammen spielen und nicht immer mich als Spielpartner brauchen. Aber dürfen wir nicht auch ein paar Vorteile haben? :-) In unserer Siedlung bin ich auch die strengere, konsequentere Mutter. Bei uns herrscht hin und wieder auch mal der Feldwebelton. Aber ohne Regeln und Grenzen würde das im Chaos enden. Sara und Laura testen natürlich auch die Grenzen. Logisch...macht jedes Kind. Aber ich kann mich auf sie verlassen und darauf bin ich stolz. Und ab und zu werden Ausnahmen gemacht. Wenn sie spät von einer Freundin nach Hause kommen und mir noch alles erzählen müssen. Dann sind sie noch so aufgekratzt, das sie -ausnahmsweise- unter der Woche noch etwas länger aufbleiben dürfen. Sie wissen genau, dass das nicht üblich ist und freuen sich. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man diese Ausnahmen ohne schlechtem Gewissen (wegen Inkonsequenz) machen sollte. Ich hoffe, Dein Ego hat sich wieder aufgerappelt? Liebe Grüße Martina


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Von beleidigender Kritik bis hinzu dummen Äußerungen. Viele denken nur an die Ein-kind-familie. Selbst bei zweien hast Du noch für jedes eine HAnd, ab drei Kindern und mehr....oh Gott!wenn dann dabei noch Mehrlinge sind ...na danke. Denke zwar, daß es immer weniger wird mit dem Alter der Mehrlinge, aber es wird bleiben, allein wenn man es sich nicht leisten kann beiden den Turnunterrricht und die Musikschule zu bezahlen...Du weißt sicher was ich meine ;-) Gruß Frauke


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... weil ich eben vorher die Sechs schon hatte, teilweise auch nah aneinander. Und ich muss sagen: Nein, niemand kann sich das vorstellen, der es nicht selbst erlebt. Es ist völlig anders mit den Zwillis als mit einzelnen Kindern. Ich ziehe mir inzwischen die blöden Bemerkungen nicht mehr an, die so kommen. Ich habe die Zwillis, und ich muss dabei arbeiten (von Zuhause aus), von daher ist es logisch, dass ich mir meine eigene Philosophie von konsequenter Erziehung mache. Und auch davon, wie mein Haushalt auszusehen hat, in dem gerade zwei kleine Grazien herumkrabbeln und laufen lernen wollen. Heute wollte ich großflächig wischen, habe dann Spielzeug aufgehoben, ausgekehrt, und als ich mich umdrehte, saßen zwei kleine strahlende Menschen wieder in ihrem Spielzeug, noch bevor ich auch nur den Feudel einmal schwingen konnte. Soll ich da schimpfen? Mich ärgern? Nein, so ist es nun einmal. Die zwei haben eben exakt denselben Blödsinn im Kopf. Bei den Geschwistern, auch wenn sie nur 15 Monate auseinander sind, hat das ältere Kind immer versucht, eine "Bestimmer"-Rolle einzunehmen. Entweder hat es den Oberblödsinn veranstaltet, dann aber allein und vor den staunenden Augen des kleinen Geschwisterchens, oder es hat versucht, den "Erzieher" herauszukehren und den Blödsinn des Kleineren abzuwehren. In beiden Fällen entstand, obwohl auch zwei Kinder da waren, nur halb so viel Chaos wie jetzt, wo die zwei sehr ähnlich ticken und auch auf den gleichen Blödsinn kommen. Das kann niemand nachvollziehen, der nicht selbst Zwillinge hat. Ich wünsche Euch allen eine gute Nacht - Ida macht meine gerade mal wieder zum Tage... LG Heike


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nein das können sie wohl kaum und trotzdem lasse auch ich solche Kritik an mich heran wenn auch im nachhinein wenn "es" nicht mehr zu sehen ist. Es wurmt auch mich wenn Leute sagen "ach warum ist der/sind die immer so laut,können die nicht einfach leise reden oder wird bei euch auch nur geschrieen" so in dieser ausführung.....mich nervt es auch wenn Leute mir vorschreiben wollen wie ich meine Kinder zu erziehen habe wobei ich kein Problem habe Tipps anzunehmen... Ein Beispiel aus der Kur: Mein großer war mit zwei Mädchen am spielen und eines der Mädchen weinte plötzlich und da bin ich gleich aufgesprungen und habe nach Niko gerufen was er jetzt schon wieder gemacht hat(meistens war es nämlich er) Er war natürlich total erschrocken und sah mich voller enteuschung an als dann eine Mutter (die ich dort gut kennen lernte)zu mir sagte warum ich das so sagen würde,es wäre für ihn ganz schlimm (man sah es auch an seinem gesichts ausdruck)von mir gleich verdächtigt zu werden ich könne doch besser einfach aufstehen und fragen "was ist passiert" und das in einem "normalen" Ton,dann würde er schon selber erzählen.....*nächster Tag,gleiches Vorkommnis nur mit einer anderen Reaktion meinerseits und es war tatsächlich so,er kam ganz gelassen und erzählte mir was passierte.....das war ein dankbarer Tipp.......... zweites Beispiel: Ich saß mit meinen Kindern am Frühstückstisch und Lukas hat die nette angewohnheit mit seinem essen zu spielen (vorliebe wurst die klebt so schön wenn sie richtig durchgekaut wurde)und schmiess sie durch den speisesall was mir natürlich unangenehm war und ich es schnell aufhob,ein stück muss ich wohl übersehen haben wo dann eine Frau mit Tablett drauf ausrutschte....Bemerkung einer mich Beobachteten anderen Mutter war"Das war DAS Kind von DERDA die spielen immer mit dem Essen,bei mir bekämen die nichts mehr"..... bei sowas frage ich mich manchmal ob deren Kinder unter druck so lieb am Tisch sitzen kein wort sprechen und auch nicht eher aufstehen bis Mutter fertig ist......"einzelkind" Ich glaube das "heranlassen" von so einer Kritik oder in diesem Fall schon fast beschimpfung eigentlich total unzulässig ist aber man fragt sich dennoch manchmal "hatte die wohl recht" aber da sie weder mich meine Kinder bzw das leben mit Mehrlingen kennt wie viele Augen,Arme und Ohren man dafür braucht sollte es uns eigentlich egal sein bei einigen Menschen (vorwiegend Frauen) ist es ebend so das sie nach dem Motte Leben"lieber scheiße gelabert wie garnichts gesagt" und das halte ich mir immer wieder vor...........


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Ohne alles genau gelesen zu haben - ich glaube NICHT!! Deshalb hol ich mir viele Tipps, die die Zwillinge betreffen, bei anderen Zwillingseltern bzw. bei euch. Ich bin der Meinung, wer nicht selber Mehrlinge hat, kann vieles nicht beurteilen - leider meinen Trotzdem viele, alles besser zu wissen..... lg christine