Mitglied inaktiv
Hallo Ihr Sonntagsleser, ich hab mir mal Eure Frühförderungskommentare angeschaut. Wie macht sich denn eine Entwicklungsverzögerung bemerkbar? Meine Zwillis sind fast 15 Mon, laufen beide, sprechen allerdings nur baba und gaga und lala. Mein Kinderdoc meint, sie wären wunderbar in der Zeit. Was waren denn bei Euch die Gründe, sie zur Ergo/FF/Kzu schicken? LG nonna
Hi Nonna, bei uns war ohnehin wegen der Frühgeburtlichkeit immer ein Auge von allen Seiten auf der Entwicklung. Laut SPZ war die körperliche Entwicklung durchaus zufrieden stellend und innerhalb des grünen Bereiches. Was mir persönlich Sorgen machte, war die Tatsache, dass meine Kinder sich gegenseitig am konzentrierten Spielen hinderten. Also sie hatten zwar grob- und feinmotorisch den Entwicklungsstand, konnten aber die Dinge, die Altersgenossen konnten, nicht tun. Das war der Grund, warum ich die FF beantragt hatte. Begründung lautete: Eine Entwicklungsverzögerung verhindern! Es kamen immer zwei Heilpädagoginnnen und somit waren wir dann mit drei Erwachsenen für drei Kinder. Optimal also. Und sie haben das hinbekommen, was ich allein in der Zeit nicht hätte schaffen können. Mit ihnen am Tisch sitzen und Dinge machen, die Konzentration verlangen. Sie hätten all diese Dinge sicher auch von allein gelernt. Aber nicht so, dass sie zum Kindergartenzeitpunkt gleich mit allen anderen 3jährigen gewesen wären. So waren sie es. Während der FF wurden dann von ihnen auch gewissen Defizite entdeckt, die die Ärztin bei der U7 übersehen hatte. Kims Augenprobleme und Jans herabgesetzte Frustationsschwelle. Keine Ahnung, wann wir das sonst gemerkt hätte, aber sicher um vieles zu spät. Somit war die phrophylaktische FF dann doch richtig gewesen, denn grade Jan hat von dieser 1:1 Betreuung unheimlich profitiert. LG Silke
Hallo! Mein lieber Schwan! Und ich dachte, ich hätte ein gutes Auge auf die beiden geworfen, während allem, was sie machen... Also, konzentiert spielen sie schon, sie beschäftigen sich ziemlich lang mit einem Utensil um es zu erkunden.Sie spielen aber auch zusammen, ebenso zeigen sich Ansätze von Eifersucht, Streiterein. Sie toben und klettern, Mira reitet auf dem Schaukelpferd, und fährt Bobbicar (Felix noch nicht, aber Mädchen sollen ja bekanntlich schneller sein).Sie lesen sich was aus Bilderbüchern vor, singen und tanzen.Sie isst und probiert auch alles, er ganz und gar nicht, er steht fast nur auf püriertes. Hättest Du (Ihr) vielleicht noch ein paar Tips, auf welche Kleinigkeiten ich präventiv achten sollte? Lieben Dank, nonna
Hey, was du da alles schreibst, ist prima. So weit waren meine mit 15 Monaten nicht. Sie fingen mit 15 Monaten erst mit dem Laufen an. Jan erst mit 18 Monaten wegen seiner schlaffen Muskeln. Bis dahin hatten wir lediglich das Krabbelalter und kein einziges Bilderbuch interessierte hier ein Kind einen Deut. Ich glaube schon, dass du das alles im Blick hast. Es klingt jedenfalls danach. Diese Sache mit dem Püriertem, das würde ich mir keine Gedanken machen. Es wird heute viel zu viel darauf geachtet, bestimmte Zeiten für bestimmte Dinge einzuhalten. Und dabei geht die Individualität oft verloren. Meine Jungs waren da auch die langsamere Sorte. Ebenso wie Kim rein körperlich hier immer der Vorreiter war. Du wirst sehen, sie profitieren irgendwann von ihren Unterschieden. Kim macht es heute Spaß, ihren Brüdern bei den körperlichen Dingen Hilfestellung zu geben. Und ihren Brüdern macht es Spaß, für Kim die schönsten Dinge aus Duplo zu bauen. Sie verstehen allmählich, wie man sich ergänzt. Was ich getan habe, um mir ein genaues Bild zu verschaffen, war dafür zu sorgen, dass ich immer mal wieder nur ein Kind hatte. Eines abends länger auflassen oder eben Oma. Dann konnte ich feststellen, dass dieses Kind Dinge tut, zu denen es tagsüber nie kam. So hat Lukas mal einen ABend bei uns gesessen und füllte diesen komischen Eimer mit den Formen. Dazu kam er tagsüber nie, denn immer wieder wurde ihm das von den Geschwistern weggenommen. Ich dachte schon, das lernt der nie. Und abends dann in aller Ruhe tat er das satte 30 Minuten lang mit Hingabe. Ich glaube, unsere Kinder brauchen das ganz oft, dass man sie mal ganz für sich hat. LG Silke
... und habe eine Frage: Wie bemerkt man denn eine herabgesetzte Frustrationsschwelle? Wir haben einen kleinen Jähzorn, der sich auch gerne mal in Rage auf dem Boden schmeißt und schreit. Ich frage mich dann immer, was noch "normal" ist und was nicht... Sie sind 16 Monate und ich glaube schon auch, dass sie sich manchmal gegenseitig am konzentrierten Spielen hindern! Jetzt bin ich plötzlich auch etwas verunsichert! Ansonsten sagt die KÄ, dass sie beide super entwickelt sind, laufen, rennen, fangen an zu sprechen usw. LG, Wickie.
Hallo Wickie, bei Jan hatte das mit Jähzorn oder Wutattacken wenig zu tun. Er hat bei Spielen immer viel zu schnell aufgegeben. Mal ein Beispiel: In der FF-Stelle hatten sie einen großen Raum. Dort durften die Kinder eine Holzeisenbahn selber aufbauen -sprich die Schinen so wie sie sich das vorgestellt hatten. Wenn Lukas und Kim (damals ca. 3 Jahre alt) an einer Wand ankamen und merkten, es ging nicht weiter, haben sie überlegt und getüftelt. Kamen sie nicht von selbst auf die Idee, eine Kurve zu benutzen, haben sie sich an einen Erwachsenen gewandt. Jan gab an der Stelle einfach auf, fing an zu quengeln, verlor die Lust auf das Spiel. Das war nur ein Beispiel von vielen. Er brauchte viel mehr Unterstützung von uns als die anderen beiden, um dabei zu bleiben. Um den Mut zu finden, mit einem Scheitern fertig zu werden, evtl. nach Lösungen zu suchen. Im Abschlussbericht hieß es, dass wir das auch weiterhin im Auge behalten sollten. Bei Jan gab es dafür auch ein Ursache. Er hat ja im Gegensatz zu seinen Geschwistern von der Frühgeburt eine schlaffe Muskulatur zurück behalten. Er musste immer und immer wieder mit ansehen, dass seine Geschwister alles früher und besser konnten als er. Das hat eine gewisse Frustration bei ihm aufgebaut, die immer mal wieder durchbricht. Hinzu kommt, dass er dann selber feststellen musste, dass er scheitert, wenn er seinem genetischen Programm folgen wollte - sei es Robben, Krabbeln, Stehen oder Laufen. Er wollte es zur entsprechenden Zeit, sein Körper aber liess ihn im Stich. Er musste doppelt so hart daran arbeiten, das zu erreichen, was seinen Geschwistern einfach so zuflog. Seine Frustration hatte auch mit der durch Muskelschwäche einhergehende Wahrnehmungsstörung zu tun. Er fühlte sich nicht richtig. Das hat Ergo wunderbar hinbekommen. Und das merkte man ihm im Verhalten an. Heute kennt er seine Stärken - auch durch die FF. Er kann wesentlich besser reden, malen, ausschneiden, Puzzlen usw. Alles Dinge, die man eben macht, wenn man körperlich schneller ermüdet. Und geistig ist er den anderen beiden weit voraus. Du siehst also, bei Jan hatte das Ursachen, die mit Mehrlingen nix zu tun hatte. Ich kann beim besten Willen nicht sagen, ob ich mir all das ohne FF zugetraut hätte, wenn es statt drei nur zwei gewesen wären. Aber die Zahl drei ist hier leider eine magische Zahl. Du kennst das sicher: 3 ist immer einer zuviel. Wo hier zwei der Kinder durchaus wunderbar miteinander spielen können und auch konzentriert, können drei das nicht. Und mit 16 Monaten würde ich mir da noch weniger Gedanken machen. Ich hab die FF erst mit 2 Jahren beantragt. Vorher war hier ausschließlich Motorik angesagt. Niemals hätte vorher eine FF die drei an einen Tisch bekommen. Da waren sie grade am Laufen und das war alles, was sie interessierte: Bewegung! LG Silke
Hallo Silke, danke für die tolle Info, irgendwie wird man ja immer unsicherer, je mehr man hört und darüber nachdenkt! Ich wurde bei dem Wort Frustration nur hellhörig und musste an unseren kleinen Jähzorn denken! Das mit der magischen Zahl drei kann ich gut verstehen, ich fand das schon früher immer ätzend, wenn wir ein Freundinnen-Dreiergespann waren... Eine gute Freundin von mir hat auch Drillinge (5 Jahre mittlerweile), und wenn ich mal auf jedes Knie einen nehme, sagt sie manchmal etwas wehmütig: "Und wo bleibt jetzt der Dritte?". Ich kann das gut nachvollziehen, dass es NOCH schwieriger ist, wenn sie alle ein Alter haben, als wenn manche Mutter sagt, ja ich habe auch drei Kinder (natülrich sind die auch stressing, aber bei unterschiedlichem Alter versteht vielleicht einer schon mal besser, wenn er oder sie warten muss. Also werde ich erstmal abwarten. Mal sehen, was sich so ergibt...
Hallo, Ihr lieben alle! Danke für Eure Antworten und Eure Erzählungen! Manchmal kann es doch eine ganz tolle Hilfe sein, andere Mamis um Rat zu fragen!!! ich wünsche Euch noch einen tollen Feierteag! LG nonna
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