Elternforum Zwillinge und Drillinge

Freuen oder nicht

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Hallo Mädels, Das Posting von Britta und die Antwort von Daniela haben mich nachdenklich gemacht. Letztes Jahr gab es in einem anderen Forum mal eine ähnliche Diskussion dazu. Grundsätzlich hab ich eines gelernt in meinem Mehrlingsmutterdasein. Es ist anstrengend! Ich habe aber auch gelernt, dass es für andere mitunter weniger anstrengend ist und für wieder anderes noch viel anstrengender als ich es empfinde. Die Unterschiede können schon allein darin liegen, ob man Kinder hat, die früh durchschlafen oder spät, ob man Kinder hat, die gerne zoffen oder die friedliche Variante. Ob man einen Partner hat, der viel hilft oder einen, der die Mutter damit allein läßt. Mitunter kann der Unterschied schon darin liegen, welchen Mix man hat. Für mich persönlich habe ich gelernt, je negativre ich eine Situation sehe (Terrible Twos beispielsweise), je schlechter gehe ich damit um und je weniger bessert sich die Situation. Ich kann mich da rausreissen. Aber ich weiß auch, dass das eben nicht jeder kann. Womit wir wieder beim Faktor "Anstrengend" wären. Wie anstrengend etwas ist, kann keiner von uns beim anderen beurteilen. Ebensowenig können wir beurteilen, ob jemand sich freuen sollte, wenn er Mehrlinge erwartet oder nicht. Das gehört ja auch zu den Dingen, die man willentlich nicht wirklich beeinflussen kann. Ich weiß jedenfalls, dass es bei mir in der SS ständig hin- und herschwankte. Grundsätzlich hab ich mich gefreut. Aber Panik, Angst und auch Ablehnung vor drei Babies - mit allem, was damit verbunden war - haben sich auch bemerkbar gemacht. Solche Gefühle hätte ich mir von Niemanden ausreden lassen. Wo gehen sie denn hin? Nirgendwo. Man spricht lediglich nicht mehr drüber und grübel allein vor sich hin. Daniela Den Gedanken, den man hat, wenn mal nur eines da ist. Glaub mir, denn kenne ich gut. Aber ich verdränge ihn oft. Ich bekomme dabei automatisch ein schlechtes Gewissen den jeweils anderen beiden gegenüber. Und weil ich weiß, dass Kinder so feine Antennen haben gegenüber mütterlichen Gefühlen (insbesondere den negativen), lasse ich diese Gedanken nicht oft aus mir heraus. Aber es gibt auch Tage, wo ich mit dem Schicksal hadere. Ich wollte eines und nicht drei! Ich vermisse all das, was ich gedanklich mit einem verbunden hatte. Es ist schwer, mit diesem Hadern umzugehen. Mir tut das nicht gut und ich dränge diese Gedanken mit aller Macht zurück. Denn ich hab nun mal drei. Drei, die ich sehr liebe, wenn ich nicht grade wütend auf sie bin *grins* Nachdenkliche Grüsse Silke


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Kann mich deinen Zeilen 100% anschließen. Denke auch oft, was gewesen wäre wenn....ich nicht 1 Jahr vorher eine Fehlgeburt gehabt hätte, und somit "nur" noch ein Geschwisterkind zur Großen dazu bekommen hätte. Aber ich möchte sie nicht mehr missen, auch wenn es manchmal anstrengend ist. Aber das ist es mit einem Kind auch, oder mit mehreren Kindern unterschiedlichen Alters. Das kommt auch sehr auf meine Tagesform an, wie Silke schon sagte, wie man damit umgehen kann. An guten Tagen belustigt mich das "Terror-gespann" eher. ;-)) Liebe Grüße Silke + 3 Chaoshühner


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Hallo Silke! Das hast Du sehr schön geschrieben! Du bingst aber auch immer alles so genial auf den Punkt-ob lustige Themen und Ereignisse oder auch mal wie hier etwas nachdenklich machendes... Schön, daß Du hier bist!!!!*knuddel* Liebe Grüße Sonja


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Tief errötet siehst du mich hier sitzen, wenn du mich sehen könntest....


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Liebe Silke, vielen Dank für Deinen differenzierten und sehr menschlichen Beitrag! Ich bin im Moment leider eine von denen, die's nicht so gut packt und das schon seit längerer Zeit. Und ich mach mir selbst deswegen die grössten Vorwürfe und komm mir vor wie eine Versagerin. Aber "negative" oder auch nur zweideutige Gefühle hier im Forum auszudrücken, ist schwierig - auch wenn man sich manchmal sehr wünschen würde, einfach nur ein bisschen Verständnis zu bekommen von jenen, die wissen wie's ist mit Mehrlingen. Die Umstände sind bei uns nicht einfach, bin AE seit die beiden 5 Monate sind, musste mir meine gesamte Existenz nach der Trennung neu aufbauen, arbeite Vollzeit, Papa kümmert sich überhaupt nicht, zahlt nicht, schleppt mich aber durch eine Gerichtsinstanz nach der anderen, dadurch bin ich gezwungen, Schulden zu machen, um das Alles zahlen zu können, meine beiden Jungs sind süsse Racker aber absolute Schlafterroristen und temperamentvolle Rabauken und ausserdem jetzt voll in den "terrible twos" (anderthalb Stunden Geschrei am Stück...) und ich bin seit ich denken kann nur noch zu Tode erschöpft... Und trotzdem danke ich dem lieben Gott an jedem Abend wo ich nicht zu müde bin, um noch einen klaren Gedanken zu fassen, dass es die beiden in meinem Leben gibt und dass sie gesund und munter sind und finde, dass ich reich beschenkt bin - um im nächsten Augenblick vor lauter Erschöpfung und Ueberforderung zu heulen und weil mir bang ist vor dem nächsten Tag. Nochmals danke für Deinen Beitrag LG Yola P.S. Falls Du Tipps zum Umgang mit den "terrible Twos" hast - eine dankbarere Abnehmerin als mich wirst Du kaum finden.


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Ich hätte es nicht besser schreiben können. Manchmal hilft es auch wenn nur mal einer die Seele krault und sagt, wie toll man das alles macht! Fehlt mir im Moment leider auch - daher bin ich auch in der "Wann sind sie völljährig" Phase. Lieben Gruß Melanie


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Liebe Yola, du hast ein besonderes Päckchen zu tragen, was? Zerfetzt du mich in der Luft, wenn ich mal ganz leise sage, dass das für mich zu den Dingen gehört, mit denen ich mich manchmal motiviere? Ich könnte statt verheiratet, alleinerziehend sein. Kommt bei Mehrlingseltern ja gehäuft vor. Und wenn ich darüber nachdenke, wird mir schlecht. Ich fand es schon mit zwei Töchtern im Abstand von zwei Jahren seinerzeit als AE irre anstrengend - und dann auch noch arbeiten. Ich vermag mir das nicht mal richtig vorzustellen, wie anstrengend das sein muss. Aber es gibt auch Positives daran. Mein Mann hat zur Zeit Probleme damit, mit mir an einem Strang zu ziehen. Bisher waren die Kinder klein, aber sie werden älter und nutzen seine Nachgiebigkeit gnadenlos aus. Das verursacht hier jede Menge Stress. Den hast du nicht! Grins Ich komme hier tatsächlich wesentlich besser mit den Kindern klar, wenn Männe arbeiten ist. Darf man gar nicht laut sagen, oder? Rat in bezug auf die Terribel Two`s. Ich weiß nicht, ob dir mein Rat nützen würde. Ich hab diese Zeit tatsächlich nur überlebt, wenn ich alles stehen und liegen liess, wenn die Kinder anfingen, sich zu fetzen und bin bei Wind und Wetter raus in den Wald. Ich fand das zwar mitunter fürchterlich öder, es war aber um Längen leichter zu ertragen, als das nervenzerfetzende Geschrei zuhause. Sie waren auch immer viel zufriedener, wenn ich mit ihnen zusammen gespielt habe - obwohl ich dabei mitunter vor Langeweile gestorben bin. Ich kann nicht immer auf Kleinkindniveau bleiben....und der tausendse Sandkuchen - ich hätte schreien können. Aber es war friedlicher als das Geschrei. Glaub mir, es gab Tage, wo ich fluchtartig das Zimmer verlassen habe, sonst hätte ich........... Bei Schlafterroristen hab ich meine urpersönliche Meinung, ist aber nicht jedermanns Ding. Da gehören die Kinder getrennt, damit einer den anderen nicht stört und es entsteht so eine herrliche Langeweile, die Kinder einschlafen läßt *grins*. Wenn kein weiteres Zimmer zur Verfügung steht, dann das Mamabett. Aber hübsch im Wechsel, damit es fair bleibt. Einen Versuch ist sowas allemal wert. Denn Ruhe am Abend ist Gold wert. Ich weiß, das wird jetzt nicht viel helfen, aber zumindest weiß ich, in welcher Phase du grade steckst. Und ich will da nicht wieder zurück. Auch wenn meine Kinder auch grade wieder sehr trotzen, kann ich doch jetzt viel besser mit ihnen reden. Und diese Zeit kommt bei dir auch noch. Je mehr man die Kinder mit einbindet, ihnen Verantwortung gibt, sie ernst nimmt, je kooperativer werden sie. Nicht immer, aber immer öfter. Dickes Knuddel von hier Gruß Silke


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Hi! Frei nach dem Sprichwort: "Was du nicht ändern kannst, heiße willkommen!" mußte ich aber doch grinsen, wenn ich dran denke, wie willkommen ich auf dem Küchenboden verschüttetes Müsli heiße, oder kubistische Meisterwerke auf der Küchenwand oder...... LG Zwergenalarm, die auch mitten in den terrible two´s steckt.


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wow...das sind wirklich super zeilen und man muss dazu nicht mehr sagen. bei mir gibt es tage, da würde ich am liebsten die kinder schreien lassen und raus aus der wohnung und erst in ein paar stunden wiederkommen, da sitze ich heulend in der stube und frage mich was ich für eine mutter bin und was das noch werden soll..und dann gibt es tage, da sprechen einen die leute auf der strasse an, daß es ja ziemlich stressig mit 3 kiddis sein muss und selber hat man 8 stunden geschlafen, die kinder lachen alle an und man ist besser gelaunt als je zuvor.... so ist das...und so wird das immer sein. egal ob anstrengend oder nicht....ich liebe meine kinder und es sind MEINE SÜßEN MÄUSE *freu+stolz bin* mici


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Hallo Silke, Danke für die schönen Zeilen. Ich denke, Du hast vielen aus der Seele gesprochen. Kann mich Deinen Worten nur anschließen. LG Martina