Tameja-02
Sorry vorab schon mal für die Länge... :-) Aber ich denke als Außenstehende muss man ja ein wenig Einblick bekommen und im Kurzfassen bin ich nicht die Beste aber vielleicht hat ja jemand Lust sich meiner Sorge anzunehmen. Vielleicht kennt jemand das auch und kann mir ein paar Tipps im Umgang damit geben. Meine Tochter (10 J), ist ein sehr gutmütiges, hilfsbereites und recht ruhiges Kind. Sie hat eine ältere Schwester (13J), die etwas aufbrausender und offener ist. Da blüht die jüngere auch auf und wird auch richtig übermütig und quirlig... Wenn sie sauer ist, kann sie auch schon mal ganz schön provokant und nachtragend sein .. also ganz "ohne" ist sie natürlich auch nicht. Aber bei der Schwester, überhaupt in der Familie ... das ist ja der "sichere Hafen", kann man natürlich ganz anders aus sich herauskommen, weil man ja sowieso geliebt wird. Bei Freunden hat man dann doch mehr Hemmungen mal was falsches zu sagen oder zu machen. Die Freundinnen meiner 10jährigen Tochter entpuppen sich gerade alle als keine wahren Freundinnen. Meine Tochter war von Anfang an immer sehr beliebt, aber als sie dann angefangen hat, sich mehr gegen dies und jenes zu sträuben, zeigten sich viele wahre Gesichter. Sie sehnt sich einfach nach der "Einen" Freundin die immer zu ihr steht. Aber leider hatte sie eine Freundin die man als "Fanderl im Wind" bezeichnen kann. Diese war auch hilfsbereit, lieb und nett wenn sie zu zweit gewesen sind. Aber sobald in der Schule noch die anderen dabei waren, war sie oft wie ausgewechselt. Sie konnte nichts für sich behalten. Sie ist auch eine Angeberin, was meine Tochter überhaupt nicht ausstehen kann. Die war schlechter in der Schule, bezeichnete dann meine Tochter als Streberin, beim Sport war dieses Mädchen immer besser, da hat sie sich dann wieder wichtig gemacht. Die konnte nie verknusen wenn sie mal wo schlechter war. Nervig sowas. Konnte nichts gönnen. Hatte aber auch liebe Züge... da kannte ich mich nie aus. Eine andere Freundin meiner Tochter, auch in dieser Klasse, machte ihr seit der 1. Klasse das Leben schwer, indem sie meine Tochter nur für sich haben wollte. Meine wollte ja auch eine richtige Freundin und nicht so ein Fanderl im Wind ... aber dieses Mädchen war so von Eifersucht geplagt, das meine Tochter nicht mal sagen durfte das sie in der Pause jetzt lieber hier und da mitspielen möchte... wenn die andere das nicht wollte, hat sie erwartet das meine Tochter eben immer nur bei ihr steht. Die Lehrerin hat die Kinder mal umgesetzt und meine Tochter durfte neben einem anderen Mädchen sitzen. Diese angebliche Freundin hat dann die Wut wieder an meiner Tochter ausgelassen, obwohl sie ja nichts dafür konnte. Wenn die bei uns war, hat sie immer gesagt:" Und über wen lästern wir heute?" Wenn meine Tochter hingefallen ist, hat die sie ausgelacht... die konnte kaum lachen...aber wenn, dann nur aus Schadenfreude. Die konnte gut schauspielern und immer wenn sich meine Tochter auch gut mit einer anderen verstanden hat, wollte die auf einmal auch mit diesem anderen Mädchen Freundschaft schließen und hat dann über meine Tochter gelästert. Übrigens hat die meiner Tochter auch vorgeworfen:" Du bist einfach viel zu nett!" Das brachte meine Tochter zum Nachdenken. Da darf man heutzutage nicht mal mehr nett sein :-( Als meine Tochter ihr dann mal bestimmend sagte, das sie auch mit anderen reden wird und sich das nicht verbieten lässt, da kriselte es an allen Ecken. Dieses Mädchen hat meine Tochter nur noch schlecht gemacht und somit war auch das Verhältnis zu den anderen Mädchen irgendwie gestört, weil die so glaubhaft lügen kann. Die zieht wie so ein Puppenspieler die Fäden. Nach der 4. Klasse war ja nun der Übertritt und seit ihre "Fanderl im Wind" Freundin den Übertritt an dieselbe Schule nicht schaffte, wo sie mit meiner Tochter eigentlich hin wollte, bezeichnete sie meine Tochter als Streberin, da sie sich noch immer im Bus sehen. Sie unterhalten sich zwar jetzt ganz nett. Aber meine Tochter ist auch nachtragend und ist nur noch genervt von ihrer Angeberei. Dieses Mädchen erzählt den ganzen Tag nur von sich und was sie nicht alles hat und was sie beim Sport alles leistet. Sie schrieb mir heute vom Bus aus:" Mama ich wollte extra einen Stehplatz, damit ich mir nicht dauernd der ihre Angebereien anhören muss, die nervt nur noch!" Am 1. Schultag (13.09.) war sie natürlich mega-nervös, wegen der neuen Kinder, wegen der neuen Schule. Aber sie hat sich so auf einen Neuanfang gefreut. Sie wollte die "alten" Zeiten, diese falschen Freunde loswerden, die sie nur noch genervt haben mit Angeberei, Lästerei, Hinterhältigkeiten usw. Ich hab so für sie die Daumen gedrückt und war überglücklich als sie mir beim Abholen am 1. Tag stolz von ihren zwei lieben neuen Freundinnen erzählt hat. Natürlich war sie erst mal froh nicht allein dazu stehen. Denn viele kannten sich schon aus der Grundschule... meine Tochter kam aber als einziges Mädel, mit diesen Jungs hatte sie nie viel zu tun aus ihrer Klasse. Aber da waren noch zwei Mädels die Anschluss suchten. Ich wollte meiner Tochter die Illusion einer SUPER-3er Freundschaft nicht nehmen und schluckte mir meine Gedanken weg... aber mir war klar das die sich jetzt erst mal am Anfang nur brauchen. Später kristallisiert sich heraus, wer wirklich zusammen paßt. Und jetzt nach gerade mal 4 Wochen Schule beginnt es auch schon. Die eine neue Freundin, die meine Tochter eigentlich lieber mag, hat sich jetzt einem ganz anderen Mädchen noch zugewendet, hat regelrecht einen Narren an der gefressen, sucht die in jeder Pause.. aber Mittag bekommt meine Tochter eine WhatsApp: "Kannst du mir bitte die Hausi erklären, kannst du mir bitte sagen wie das geht? Kann ich das bitte abschreiben?" Das andere Mädchen von den beiden neuen, ist auch nicht das "Wahre"... sie ist lustig und laut, das gefällt meiner Tochter ... sie haben Spaß. Aber der Spaß hat Grenzen, wenn dieses Mädchen meine Tochter dauernd im Unterricht vollplappert... die Lehrerin hat die ganze Klasse ermahnt, wenn sie nächstes Mal laut sind, schreibt sie an die Eltern. Meine Tochter hat das diesem Mädchen nochmal gesagt, und die antwortet:" Mir egal, ich quatsch trotzdem mit dir!" Und auch diese frägt dann nach der Schule:" Kannst du mir die Hausaufgaben schicken?" Hat dann sogar geschrieben:" Los".... was ja auch einen ganz schön frechen Charakterzug zeigt. Daraufhin hab ich meiner Tochter verboten ihr die Hausis zu schicken. Das Mädchen sagte meiner Tochter:" War doch nur Spaß" ... gestern schrieb sie ihr erst nett:" Danke für alles" und kurz drauf kam :" Kannst du mir noch Deutsch schicken?" Hilfsbereitschaft ja, ausnützen lassen -- klares Nein. Sie muss da gleich einen Cut machen. Meine Tochter will die jetzt als Freundin nicht verlieren, weil in die anderen Grüppchen kommt sie nicht so rein. Dafür ist sie wieder zu schüchtern. Sie mag schon noch 2-3 Mädels mehr...aber die sind schon in festen Freundschaften. Gestern war sie dann wieder fertig mit der Welt, weil sie mit dieser einen neuen Freundin in Ethik geht. Diese hat jetzt mit zwei anderen türkischsprechenden Kindern gesprochen und gelacht... hat meine Tochter etwas ausgegrenzt, weil sie kein türkisch kann. Sagte dann aus "Versehen" was auf türkisch zu meiner Tochter und sagte genervt "Oh man jetzt muss ich ja wieder deutsch reden, ich hasse es deutsch reden zu müssen, nächste Ethikstunde sitz ich neben der ...... " Wieder eine traurige Tochter daheim Meine Tochter sagte dann nur noch:" Aber zum Hausi schicken bin ich dann wieder gut genug!" Manchmal könnte ich nur noch heulen. Warum haben soviele eine enge richtige Freundin und meine Tochter gerät immer an so "Fanderl im Wind", "Miss Eifersucht und Falschheit" und jetzt eine "Miss Frechheit" - Verschnitte... Ich verstehe das nicht. Sie war immer so beliebt. Psychologisch gesehen: Kann es sein, das sie jetzt durch das Ganze ein "gebranntes Kind" ist und sich anders verhält? Seit der 4. Klasse und auch die Pubertät ist schon im Gange, hat sie sich etwas verändert... ist aber dennoch oft noch zu leise... Ich hatte sie im Auto mit ihrer Fanderl im Wind -Freundin...diese schnatterte vor mir los und erzählte alles frei raus... während meine Tochter nur zuhörte und wenn sie mal was antwortete, recht unsicher... sie hat immer die Sorge was falsches zu sagen - glaub ich. Aber warum hat die andere keine Scheu vor mir als Fremde sozusagen frei zu quatschen... aber mein eigenes Kind in unserem eigenen Auto...die ist ruhig und unsicher? Mein Mann sagt oft:" Ach was, die Kinder machen das schon irgendwie" ....aber ich hab sie Mittags entweder traurig oder wütend.... sie erzählt mir alles ... wir haben eine enge Bindung. Ich versuche ihr Tipps zu geben und ihr zu helfen passend schlagfertig zu antworten auf gewisse Dinge.... Sollte ich das sein lassen? Wie macht ihr das? Mischt ihr euch ein? Von der großen Schwester, die 3 tolle Freundinnen hat mit denen sie sich jedes Wochenende Treffen kann, hört sie dann immer schöne Geschichten, die sie sich für sich natürlich auch wünscht. Sie hat sich gewünscht, das sie sich auch zu dritt oder viert super verstehen... aber die Eine rennt jetzt immer allein zu ihrer neu auserkorenen und die andere Freche, sucht sich jetzt lieber türkisch sprechende Freunde. Das ist zwar nur in Ethik, da dieses Mädchen in eine andere Klasse geht. Aber das hat meine Tochter trotzdem verletzt. Sie hat jetzt Angst, das die sich auch in der Pause abseilt... zu den türkischen Freunden. Es verletzt auch mich, das sie seit Jahren nur noch schmerzliche freundschaftliche Erfahrungen machen muss. Irgendwie findet sie kein gleichgesinntes nettes Mädel... ich denke immer "da draußen muss es doch noch eine nette, nicht zu eifersüchtige, nicht falsche, eingebildete Freundin für mein Kind geben!" Warum gerät sie immer an so freche, selbstsüchtige Ausnützer und Falschheiten? Empathie trifft Narzissmus... früh übt sich schon mal Es tut mir in der Seele weh, ein Mädchen das herzensgut ist, anderen immer helfen will dauernd Tipps geben zu müssen, das sie sich nicht ausnützen lässt und so weiter. Ich hab ihr auch paar mal gesagt um ihr Selbstbewußtsein aufzubauen, das sie gut ist, wie sie ist. Die anderen haben mit ihrer Aufmerksamkeitsheischerei und Ausnützerei ein Problem...denen müsste eher geholfen werden. Aber ich muss meiner Tochter doch da irgendwie Tipps geben, damit sie sich nicht von denen psychisch "auffressen" lässt. Auf der einen Seite sage ich ihr "Du bist gut wie du bist".... aber auf der anderen Seite gebe ich ihr wahrscheinlich auch zu spüren und auch die Freunde ... das nicht alles so gut ist, solang sie zu gutmütig ist... Sie ist auch oft wütend zuhause und schimpft dann rum über die... lässt alles raus... aber wenn die dann gefragt haben ob sie sich treffen wollen, war sie sofort bereit und schreibt auch ihren zwei neuen Freundinnen immer sofort zurück... auch wenn sie sauer ist... sie erhofft sich immer noch die wahre Freundschaft, die auch bei den beiden neuen nicht zu erwarten ist - glaub ich. Immer wieder beruhige ich sie und sage ihr das sich die Karten immer wieder neu mischen. An der neuen Schule muss sie mit der Klasse nur 2 Jahre sein, dann werden sie durch Wahlpflichtfächergruppen wieder neu vermischt..." Irgendwann findest du schon eine richtige Freundin" sag ich ihr immer. Kennt ihr so eine ähnliche Situation? Wie habt ihr das gemeistert? Soll ich mich mehr raushalten? aber meine Tochter frägt mich ja oft, sie integriert mich richtig... und mich interessiert es natürlich... Mich interessieren auch eure Meinungen dazu. Mein Mann sagt, dass das alles Kinderkram ist und die das schon selbst klären...seh ich nicht ganz so, wenn das Kind jammert und meine Meinung will. Meine Freundin sagt "Ohje die Arme, aber die macht das schon" und meine Mutter jammert mehr mit, als produktiv zu helfen. Ich wäre um 1-2 Ratschläge dankbar von vielen erfahrenen Müttern. Sorry nochmal für die Länge
Hallo Tameja, ich habe deinen langen Text nicht bis ins letzte Detail gelesen, um ehrlich zu sein. Mir fällt aber die Art, wie Du die anderen Kinder ("Freundinnen") so disqualifizierst, eine nach der anderen, auf. Wenn Dein Kind sich beschwert, redest Du dann auch so mit ihr darüber? Die Sehnsucht nach einer richtig guten Freundin kann ich nachvollziehen. Das kenne ich zu Hause auch. Mein Kind hat Freundinnen und Freunde, auch sehr gute, aber nicht diese romantische EINE BESTE FREUNDIN. Manchmal ergibt sich das eben nicht. Mein Kind beschwert sich manchmal auch zu Hause über das Verhalten der "Freundinnen". Ich habe mir angewöhnt, da zuzuhören, ggf. hier und da mal nachzufragen und mich ansonsten jeglicher Bewertung zu enthalten. Das Kind muss sich selbst einen Weg damit suchen. Sie wird selbst auch nicht immer perfekt sein, im Umgang mit den anderen Kindern, und sie ist sehr streng mit anderen Menschen wie auch mit sich selbst. Wenn wir Eltern hier gleich mit ins Horn stoßen und labeln, dann haben unsere Kinder keine Chance, ihre eigenen Wege damit zu finden und sich selbst zu positionieren. Dann sind sie immer zwischen den Stühlen, die Elternmeinung annehmen zu w/sollen und die Freundin mit ihren Macken und Kanten dennoch mögen und akzeptieren zu wollen. Das finde ich sehr schwierig. An der Stelle meine ich, Du hängst selbst viel zu tief drin in den Beziehungsgeflechten Deiner Tochter, investierst auch selbst zu viele Gefühle von Enttäuschung und Ärger, anstatt das Kind einfach nur zu begleiten. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, aber es ist bestimmt so, dass Du auf diese Weise Dein Kind hinderst, gesunde Beziehungen zu sehr verschiedenen Kindern zu entwickeln. Insofern bin ich bei Deinem Mann: Sich nicht so weit reinhängen, erst recht nicht in dem Alter, zuhören, sachlich spiegeln, was das Kind erzählt, aber keine Position ergreifen und dem Kind immer wieder signalisieren, dass Du ihm zutraust, ihren eigenen, guten Weg mit den Kindern um sie herum zu finden. Ich hatte früher zwei Freundinnen außerhalb der Schule. Je nachdem, wer gerade zu zweit zusammen war, oft machten wir zu dritt was, haben diese beiden über die jeweils andere abgelästert. Aber wir mochten uns und spielten alle drei immer gern miteinander. Man muss das nicht so bierernst nehmen. Kinderfreundschaften folgen ganz anderen Regeln als Erwachsenenfreundschaften, und sie dürfen und müssen sich da auch mal ausprobieren. Ich kenne eine Mutter, die sich sehr intensiv auch so wertend ewig in die Freundschaften ihre Kindes reingehängt und ihm auch so vermittelt hat, es könne das selbst nicht. Das Kind ist heute sehr vereinzelt, Kind und Mutter beide frustriert und enttäuscht, weil die anderen Kinder offensichtlich alle nur negative Eigeschaften haben und keine richtigen Freunde sind. Das ist nicht wünschenswert. Stärke Dein Kind, zu sich selbst zu stehen, aber lass das Intervenieren, auch durch Wertungen, in seine Freundschaften! Mein Rat, wenn man denn überhaupt raten sollte. Das ist manchmal schwer auszuhalten. Viele Grüße Sileick
Hallo Sileick, vielen Dank für deine ehrliche und konstruktive Antwort. Sowas hab ich jetzt auch gebraucht. Danke, das du dir die Zeit genommen hast. Ich gebe dir in vielem Recht und ich habe selbst gemerkt, dass ich mich da zu sehr gefühlstechnisch reinhänge. Aber es verletzt mich immer so ein Stück weit mit, wenn dann wieder so ein Vorfall war und meine Tochter traurig oder wütend vor mir steht. Aber ich werde mir so einiges von deinen Worten zu Herzen nehmen. Es tut mir leid wenn ich sehr abwertend über die anderen Kinder gesprochen habe. Aber nachdem was in der letzten Zeit oft vorgefallen ist… da spricht einfach die Enttäuschung und Verletzung aus mir… Klar, es sind Kinder. Aber ich bin einfach erschrocken, was da für Charaktere teils dabei sind. Und sicher, meine Tochter ist auch kein Engel…sicher hat sie mit ihrem Verhalten auch nicht immer alles richtig gemacht. Wie du schon sagtest, hast du meinen langen Text teils nur überflogen und hast evtl. diese Passagen verpasst, in der ich auch etwas Gutes über das „Fanderl im Wind“ schrieb und als ich auch angemerkt habe, das meine Tochter schon auch ihre Ecken und Kanten hat… aber danke für deine Ehrlichkeit hier. Ich wollte NICHT das Gefühl vermitteln das ich denke, das wir ja alles richtig machen… Ich würde mir einfach manchmal ein bisschen mehr Empathie in der heutigen Zeit wünschen, das wird kaum noch vermittelt, so ist mein Gefühl… Kinder die sich ständig profilieren müssen, anderen nichts gönnen können sind momentan an der Tagesordnung. Da muss sich meine Tochter jetzt einfach durchboxen, sie und auch ich dürfen da einfach keine zu hohen Erwartungen mehr haben. Wahrscheinlich hab ich tatsächlich eine zu romantische Vorstellung von Freundschaft. Meine ältere Tochter hat einfach Gllück gehabt...bei er läufts, die nimmt auch alles schon selbst in die Hand und sie hatte das Glück das sie ihre beste Freundin aus der Grundschule mit in die weiterführende Schule nehmen konnte :-) Die Freundschaft hält nun schon seit dem Kindergarten und sie hat noch zwei weitere Freundinnen... dieses Vierergespann hält nun schon seit zwei Jahren... Leider hat meine Kleine so ein Glück bis jetzt noch nicht gehabt... aber was nicht ist, kann ja noch werden ;-) Viele Grüße Tameja
Hallo Tameja, ich find's toll, dass Du so progressiv mit den ja durchaus auch kritischen Beiträgen zu Deiner Frage umgehst. Das ist nicht selbstverständlich. "Aber es verletzt mich immer so ein Stück weit mit, wenn dann wieder so ein Vorfall war und meine Tochter traurig oder wütend vor mir steht. … da spricht einfach die Enttäuschung und Verletzung aus mir… ...Manchmal könnte ich nur noch heulen...." "und war überglücklich als sie mir beim Abholen am 1. Tag stolz von ihren zwei lieben neuen Freundinnen erzählt hat" Ja, das kann ich sehr gut verstehen. Das geht mir manchmal auch so, dass es mich traurig macht, wenn mein Kind es mit seinen Bemühungen mit den anderen Kindern schwer hat oder es mich glücklich macht, wenn es mal richtig gut läuft. Aber ich beiße mir alles ab, bevor ich das so zeige. Ich freue mich für sie und mit ihr, und ich begleite ihr Leiden, wenn sie leidet. Was unsere Kinder in so einem Moment brauchen, sind Eltern, die unabhängig von der kindlichen Verletztheit agieren. Den berühmten Fels in der Brandung. Frei nach dem Motto: "Glück und Unglück, beides trag' in Ruh'. Alles geht vorüber und auch du." (Ludwig Fugeler) Da ist so viel dran. Ich kann als Mama bedauern, dass das gerade schwer für das Kind ist, aber wenn ich selbst in diese Gefühle mit meiner eigenen Gefühlswelt so intensiv hineingehe, verliert das Kind den Halt. Oft hat das was mit eigenen Kindheitserlebnissen und Enttäuschungen zu tun, dass wir selbst so ein bisschen im Leid der Kinder zu ertrinken scheinen (minimal übertrieben gesagt), und es lohnt sich vielleicht, da mal mit etwas fachkundiger Hilfe draufzuschauen und das Kind in uns an dieser Stelle zu würdigen und in unserer Kindheit lassen zu lernen. Kinder können grausam sein, sie meinen es aber nicht so und merken ihre Grausamkeiten oft auch nicht. Und dann tragen wir als Eltern unsere Verletzungen aus der Kindheit mit in die Beziehung zum eigenen Kind, wo sie uns hindern, "erwachsene" Standpunkte einzunehmen und den Abstand zu behalten. Verstehst Du, was ich meine? Dann ertrinkt das Kind tatsächlich im Leid, weil keine Mama der Fels in der Brandung ist und das ruhig und mit einem erwachsenen Blick begleitet. "Kind, du bist gerade ganz traurig, weil (... Situation ohne Wertung beschreiben). Das verstehe ich." Das ist eigentlich alles, was es erst mal braucht. "Und sicher, meine Tochter ist auch kein Engel…sicher hat sie mit ihrem Verhalten auch nicht immer alles richtig gemacht. Wie du schon sagtest, hast du meinen langen Text teils nur überflogen und hast evtl. diese Passagen verpasst, in der ich auch etwas Gutes über das „Fanderl im Wind“ schrieb und als ich auch angemerkt habe, das meine Tochter schon auch ihre Ecken und Kanten hat… aber danke für deine Ehrlichkeit hier. Ich wollte NICHT das Gefühl vermitteln das ich denke, das wir ja alles richtig machen…" Das habe ich auch nicht so verstanden. Die Nuancen bezüglich positiver Eigenschaften der anderen Kinder (wenn auch sehr sparsam) und auch Deine bedauerliche Kritik am "zu schüchternen" eigenen Kind habe ich wahrgenommen. Was mich hier etwas erschreckt, ist Dein offenes Labelling, die Schubladen, in die Du die Kinder steckst, übrigens auch Dich selbst, indem Du von Dir selbst so oft als "man" sprichst, als könntest Du die Dinge quasi wie alle anderen Eltern nur so sehen wie Du es tust. Ich zitiere mal: "Fanderl im Wind" "solche Charaktere" "Kinder die sich ständig profilieren müssen, anderen nichts gönnen können..." "keine wahren Freundinnen" "Sie ist auch eine Angeberin" "falschen Freunde" "nicht das "Wahre"" "... was ja auch einen ganz schön frechen Charakterzug zeigt." "Miss Eifersucht und Falschheit" ... "Miss Frechheit" - Verschnitte "die andere Freche" "freche, selbstsüchtige Ausnützer und Falschheiten" Wenn diese Kinder Deine Kinder wären und jemand sie so beschreiben würde, fändest Du das gerecht und richtig? Dein ganzer Stil zeigt eine Einstellung, eine Wertung gegenüber den anderen Kindern und ihrem zum Absolutum geführten Verhalten, die deinem Kind eigentlich keine Chance lässt, seine eigenen Erfahrungen zu machen. Die anderen Kinder sind ja alle potentiell schon abgewertet, auch durch das "die", das Du verwendest, wenn Du von ihnen schreibst, statt "sie" oder "das andere Mädchen"/"die Freundin/Klassenkameradin" etc. Wenn Du dann so voller Überzeugung schreibst, dass das Kind einen "klaren Cut machen müsse" und Du das Weitergeben der Hausaufgaben verbietest, dann sehe ich für Dein Kind kaum Chance auf eigenen Spielraum im Umgang mit den Kindern. Es ist wirklich schwer, mit anzusehen, wenn die Kinder sich mit ihren Freundinnen so quälen und ihren Weg nicht so recht zu finden scheinen. Wenn wir Eltern ihnen dann aber immer sagen, was sie machen müssen, bedeutet das für sie, dass wir es ihnen nicht zutrauen, ihren Weg damit zu finden. Dann bedeutet das, dass wir das immer weiter für sie machen müssen, weil wir ja überzeugt sind, sie schaffen es ohne unser Eingreifen (auch Tipps sind Eingreifen) nicht. Wie soll das Kind da einen anderen Standpunkt einnehmen, als sich schüchtern zurückzuhalten und lieber nichts zu sagen? Ich habe solche Diskussionen auch mal hier mit meiner Tochter gehabt. Was bei mir richtig eingeschlagen hat, war eine Aussage, die sie als Fünfjährige gemacht hat, als ihre beste Freundin auch von ihr erwartete, dass sie nur mit ihr allein spiele, auch wenn sie gerade nicht da sei. Täglich kam sie weinend nach Hause, es quälte sie alles immens, zumal die Freundin gar nicht immer im Kindergarten und mein Kind eigentlich gut integriert war. Da habe ich auch den Fehler gemacht, das andere Kind zu labeln und vorzuschlagen, sie könnte sich doch auch einem anderen Kind zuwenden. Und ich bekam diese Antwort: "Mama, sie ist meine Freundin, und dazu stehe ich auch, egal, was du sagst und egal, ob das doof ist, was sie macht! Du kannst mich nicht davon abbringen!" Das hat mich aufgerüttelt. Hier hat sie ihre Integrität mir gegenüber gewahrt und erfolgreich verteidigt: Sie wollte ihre eigenen Entscheidungen treffen, sie litt wirklich sehr unter der Situation, aber sie wollte es so. Kluges Kind! Sie hat auch mir in meinem Rollenverständnis damit sehr geholfen. In der Grundschule gab es mal eine Situation, da nutzte eine Größere in der altersgemischten Gruppe (übrigens ein ganz nettes Mädchen) ihre Macht und Beziehungen aus, um mein Kind auszugrenzen. Eines von vielen Beispielen: Sie würde entscheiden, ob mein Kind mitspielen dürfe, wenn sie erst x Eimer Wasser für Projekt y hole. Kind hat Wasser geholt, die Große entschied dann einfach, mein Kind dürfe dennoch nicht mitspielen. Das ist schon echt hart. Weinend kam sie aus der Schule und wollte nie wieder da hin. Ich habe sie getröstet und mein inneres Kind davon überzeugt, dass es jetzt erwachsen ist und damit anders umgehen kann, und dann habe ich genau das zu ihr gesagt: "... ich weiß, du hast alles, was du brauchst, um eine Lösung dafür zu finden, die für dich passt." Mehr nicht. Ich habe dann nur noch zugehört, gekuschelt, auch mal mit was anderem abgelenkt, nichts mehr Wertendes dazu gesagt. Am Sonntag Abend erklärte mir mein Kind, sie hätte jetzt eine Lösung für das Problem gefunden. Und das war ihr Plan: Sie wollte einfach gar nicht mehr fragen, ob sie bei denen mitspielen dürfe. Lieber was lesen oder allein spielen oder mit bestimmten Jungs, mit denen sie sich gut verstand. Und auch wenn dieses Mädchen und ihre aktuellen Mitspielerinnen ankämen und fragten, ob sie mitspielen wolle, würde sie freundlich ablehnen, sie wolle lieber was anderes machen. Das hat sie durchgezogen, und es hat sehr vieles verändert, der älteren Schülerin ihre Macht über meine Tochter ganz einfach und friedlich abgenommen und meinem Kind die Möglichkeit gegeben, sich umzuorientieren. Sie hat sich dann tatsächlich mit ein paar Jungen sehr gut angefreundet - die Freundschaften bestehen noch heute. Es hat sie stärker gemacht, unabhängiger und weiter durch die Zeit als Kleinere und in die Zeit als Größere getragen. Das hätte sie niemals geschafft, wenn ich ihr MEINE Bewertungen, Antworten und Lösungen mitgeteilt hätte. Dem allem ging voraus meine geäußerte Überzeugung, dass SIE IHRE EIGENEN LÖSUNGEN FINDEN WÜRDE. Auf so eine Idee wie ihre wäre ICH niemals gekommen. Das nur so als Beispiel für das, was ich meine. Es ist irre schwer, dieses Ringen des Kindes auszuhalten. Deine Tochter fragt Dich natürlich immer. Sie geht ja davon aus, dass sie selbst keine eigenen Lösungen dafür finden kann. Ich finde hilfreich, die Frage immer wieder zurückzugeben, ihr zu vermitteln, dass sie es selbst in sich hat, da ihre eigenen Standpunkte zu finden. Es ist erstaunlich, zu welchen Schlüssen ein Kind kommt, wenn es damit erst einmal anfängt. ;-) Ich hoffe, Du verstehst meinen Beitrag nicht miss - ich möchte Dir weder was vorwerfen noch Dich fies kritisieren. Darum habe ich auch zwei eigene Beispiele solcher Erfahrungen hier beschrieben. Es gibt andere, da habe ich es, wie Pamo auch berichtet hat, nicht so gut geschafft, mich zurückzuhalten und das Kind in seiner Selbstwirksamkeit und seinem Selbstwert zu stärken. Und diese Sache fordert mich auch immer wieder. Ach ja, und die romatische Vorstellung der "besten Freundin" ist längst nicht Realität für alle Mädchen. Das wird in so vielen Kinderbüchern (besonders bei Mädchen) ja wirklich in den schillernsten Farben geschildert, auch bei Hörspielen, Lillyfee usw. Damit werden, so finde ich, ganz unrealistische Erwartungen an Freundschaften geweckt, die dann zu Enttäuschungen führen, wenn es im wirklichen Leben eben so nicht geht. Also ich würde tatsächlich gar nicht so sehr davon sprechen, dass das Kind irgendwann schon die tolle beste Freundin finden würde. Wäre doch zum Anfang schon mal toll, überhaupt ein paar tragfähige Freundschaften zu entwickeln, und es ist auch eine immense Verantwortung für die so auserkorene "beste Freundin", z.B. in der neuen Klasse oder am Anfang der neuen Schule, wenn sie da so die Retterin aus dem Meer des kindlichen Leids sein soll. Auch so etwas habe ich im Bekanntenkreis erlebt, und das ging voll nach hinten los. Ich wünsche Dir wirklich ganz viel Geduld, viele OMMMMS, Gelassenheit und Fähigkeit zur Zurückhaltung in der Begleitung Deines Kindes. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe! Alles Gute! VG Sileick
Hallo Sileick, Danke nochmal, das du dich meinem Problem so angenommen hast. Das weiß ich sehr zu schätzen. Deine Aussage: „Und dann tragen wir als Eltern unsere Verletzungen aus der Kindheit mit in die Beziehung zum eigenen Kind, wo sie uns hindern, "erwachsene" Standpunkte einzunehmen und den Abstand zu behalten. Verstehst Du, was ich meine? Dann ertrinkt das Kind tatsächlich im Leid, weil keine Mama der Fels in der Brandung ist und das ruhig und mit einem erwachsenen Blick begleitet.“ Auch das hat mich zum nachdenken gebracht. Ich habe auch viele negative Erfahrungen mit Freundinnen in der Vergangenheit gemacht und möchte mein Kind davor bewahren… ich bin auch oft zu gutmütig gewesen und wurde leicht ausgenützt früher. Aber klar, meine Tochter muss ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Ich versuche sie nun definitiv anders zu begleiten! Als du den Satz von mir kommentiert hast, das ich meiner Tochter dann gleich verbiete dem anderen Mädchen die Hausis zu schicken… dazu möchte ich mich nochmal kurz äußern: Meine Tochter darf ihren Freunden natürlich helfen! Ich bin und war schon immer für Hilfsbereitschaft! Das darf nicht missverstanden werden. Meine Tochter will nun allerdings endlich die wahre Freundin treffen (deswegen denk ich, das sie ihr erst gefallen wollte) und sie hat mir jetzt öfter gesagt das ihre neue Freundin viel im Unterricht spricht. Da macht meine schon mal gerne mit! Aber als die Lehrerin die Klasse ermahnte … und meine Tochter sagte, das sie jetzt leise sein will, daraufhin meinte die Freundin: „ nein ich quatsche trotzdem!“ Kurz drauf zuhause, schreibt sie meiner Tochter ob sie ihr die Hausis schicken kann und das nicht das 1. Mal! Weil sie anscheinend viel redet. Die andere Freundin bat nur einmal um Hilfe, ob sie es ihr erklären kann… das ist ja in Ordnung! Als das andere Mädchen krank war, hat meine Tochter ihr auch alle Einträge geschickt. Da ist es klar! Aber das Mädchen kam da anscheinend auf den Geschmack sich das alles immer schicken zu lassen und schrieb einmal frech:“los“ Das hat mich natürlich sauer gemacht… meiner Tochter hat das auch selbst nicht gefallen… das merkte ich an ihrem Blick und wie sie es mir erzählt hat. Ich hab dann nur gesagt, das sie nicht der Hausaufgaben-Dienst ist und ich hab ihr schon den Unterschied erklärt. Ich sagte ihr:“ Du sollst/kannst deinen Freunden immer helfen… es ihnen erklären, wenn sie was nicht verstehen, alles schicken wenn sie krank sind! Aber du schickst ihr nicht täglich die Hausis!“ Ich wusste, das sie es selbst so nicht mehr will. Das hab ich gespürt. Nur aus dieser Situation heraus hab ich so harsch mit dem Verbot reagiert… meine Tochter war aber selbst sauer das diese neue Klassenkameradin ihr so frech „Los“ schreibt. Am Freitag kam sie aus der Schule und bekam am Nachmittag wieder die Frage nach der Hausi, worauf meine Tochter selbstständig OHNE mein Gerede antwortete, das sie gerne erklärt und hilft, aber sie ihre Hausaufgaben selbst schaffen muss. Daraufhin schrieb die Freundin: „ok“ Ich finde das sowas schnell unterbunden werden muss. Dann weiß sie gleich Bescheid. Wirkliche Hilfe ja! Ausnützung wegen Faulheit und Quatscherei - Nein. Gutmütigkeit muss auch seine Grenzen haben. Ich habe meiner Tochter auch vermittelt, das ich es toll finde wie gutmütig und hilfsbereit sie ist… aber Freundschaften kann man eben nicht „kaufen“ und das es leider Menschen gibt, die das schnell ausnützen. Ein bisschen vorwarnen darf man ja … Ansonsten vielen Dank für deine Anregungen! Viele Grüße Tameja
Schniesenase - wie wunderbar du das geschrieben hast und wie wow dein Kind!
Hallo Tameja, ja, wir möchten wohl alle manchmal gern unsere Kinder vor Erfahrungen bewahren, die für uns seinerzeit schlimm waren. Leider geht das nicht. Sie machen ohnehin ihre eigenen Erfahrungen, und die sind immer etwas anders als unsere, wenn sie sie aus sich selbst heraus erleben können und nicht unsere eigenen, teilweise traumatischen Erlebnisse mit hineinspielen. Ich kann das sehr gut verstehen. Ist ist wirklich schwer, da distanziert genug zu bleiben und doch eng genug zu begleiten. Ich verstehe Deine Überlegungen zu dem Hausaufgabenproblem absolut. Auch das Ausgenutztwerden ist aber DEINE Erfahrung, und Du greifst ein und verhinderst, dass sie selbst damit ihre eigene Erfahrung machen kann. Das kann ja auch bedeuten, dass sie sich eine Weile lang ausnutzen lässt, bis es ihr reicht. "Man" muss da also gar nichts "schnell unterbinden", man KANN es tun. Es nimmt aber dann dem Kind die Möglichkeit, hier groß zu werden und eigene Lösungen für solche normalen sozialen Probleme zu finden. Da finde ich es noch mal wichtiger, erst mal zu schauen, wo hier die eigene Vergangenheit Dich triggert, so dass Du möglicherweise vorschnell eingreifst. Darüber reden tun wir hier auch. Aber wie schon gesagt, am weitesten kommt mein Kind nach meiner Erfahrung immer, wenn ich ihr vermittele: "Es nervt dich, es stört dich, das ist richtig doof für dich. Du hast alles in dir, was du brauchst, um Deine Lösungen dafür zu finden." Und natürlich reden wir hier auch darüber, dass es immer Leute gibt, die Dinge tun oder sagen, die uns nicht passen und die wir nicht ok finden. Klar! Wir geben natürlich unserem Kind auch unsere Werte mit. Das soll ja auch so sein. Der konkrete Fall im Umgang mit den Kindern ist dann das Trainingsfeld für das Kind. So lange es nicht dauerhaft komplett überfordert damit ist, muss da niemand herumrühren. Und ich schreibe das, auch wenn ich weiß, dass das wirklich schwierig ist, sich rauszuhalten und neutral genug zu bleiben, dennoch aber dem Kind das Gefühl zu geben, damit nicht allein zu sein und verstanden zu werden. Also in Deinem Fall könntest Du auch von Deinen eigenen Erfahrungen als Kind erzählen und wie Du das damals gelöst hast oder ob Du keine Lösungen gefunden hast. Ich finde es nur wirklich wichtig, dass das Kind dabei erkennen kann, SIE ist nicht DU, SIE kann ihren eigenen Weg probieren. Und dann lässt sie sich viellicht auch mal eine Weile ausnutzen, bevor sie dann selbst erkennt, dass das nicht ihr Weg ist und andere Wege probiert. Ich glaube, was einem dabei auch Probleme macht, ist so eine diffuse Angst um das Kind, das Lebensglück des Kindes. Habe ich schlimme Erfahrungen gemacht, die nicht richtig integriert sind, dann besteht vielleicht noch eher dieses Angstgefühl. Ich habe mal gelernt, dass ich mir dann immer klarmache, worin jetzt genau die Lebensgefahr besteht. Denn Angst ist eigentlich dazu da, uns vor lebensgefährlichen Situationen zu bewahren. Was also ist lebensgefährlich daran, dass, in diesem Fall, das Kind sich mal ausnutzen lässt? So lange Du sie erwachsen auf ihrem Weg begleitest (nicht leitest), wird sie heil aus solchen Situationen herauskommen und daran wachsen. Ich habe hier ein Kind, das sich zum Glück immer heftig wehrt, wenn ich diese Grenze zwischen begleiten und einmischen überschreite. Das lässt sie nicht zu. Dann wird sie richtig heftig. Ich musste zwangsläufig lernen, dass ich sie da lasse und manchmal einfach nur in den Arm nehme und verstehe, dass es für sie gerade besch... ist. Aber es hilft ihr wahnsinnig, wenn ich meine Überzeugung äußere, dass sie ihre eigenen Lösungen dafür finden wird. Manchmal besteht sie dann sogar darauf, dass sie jetzt erst mal das macht, was sie doof findet. Und Du hast natürlich Recht: Freundschaften kann man nicht kaufen. Diese Wahrheit kann man aber nicht mündlich vermitteln. Man muss es fühlen. Und auch das geht nur wirklich durch Erfahrungen. Sonst bleibt alles verkopft und landet nicht in einer Einheit des ganzen Menschen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Alles Gute für Euch! Dein Ringen hier mit den Antworten zeigt ja, dass Dein Kind eine tolle Mama hat, die es wirklich mit ganzem Herzen unterstützt! :-) VG Sileick
Hallo Sileick, vielen lieben Dank für die lieben Worte in deinem letzten Satz und ebenso für deine wirklich tollen Anregungen, Beispiele und deine allgemein wirklich tolle Hilfe. Davon werde ich viel "mitnehmen" ... das hat mir sehr geholfen und ich versuche an mir diesbezüglich zu arbeiten und einiges so umzusetzen. Herzlichen Dank. Ich wünsche auch dir und deiner Tochter weiterhin alles Gute! Liebe Grüße Tameja
Hallo, Das Verhalten der anderen Mädchen ist für das Alter angemessen und ihrem Reife- und Entwicklungsstand geschuldet. Die werden sich ( hoffentlich) weiterentwickeln und immer mehr auch die Perspektive ihrer Mitmenschen in den Blick nehmen. Deine Tochter ist emotional schon reifer und mit einem zurückhaltenden Wesen ausgestattet. Letzteres musst du bedingungslos akzeptieren. Solche Gedanke solltest du möglichst abstellen: “Aber warum hat die andere keine Scheu vor mir als Fremde sozusagen frei zu quatschen... aber mein eigenes Kind in unserem eigenen Auto...die ist ruhig und unsicher?“ Frage dich nicht warum dein Kind so ist, sondern vermittle ihm Selbsicherheit, indem du diese Art als Stärke annimmst und Stolz darüber entwickelst. Sich zurücknehmen und zuhören zu können, ist eine sehr wertvolle Ressource, die von anderen geschätzt wird. Eine souveräne Wehrhaftigkeit erlangen stille Kinder nur, wenn sie mit sich selbst im Reinen sind und ihr Selbstbild so stabil ist, dass sie es aktiv verteidigen möchten. Eine Mutter, die viel grübelt, beobachtet , ständig analysiert und bewertet könnte eventuell etwas kontraproduktiv wirken. Freunde sind etwas Wunderbares, wenn sie fehlen bedeutet das aber nicht, unzulänglich zu sein. Das gilt für beide Seiten. Deine Tochter hat viele Gaben, die um so älter sie wird, immer wichtiger werden. Hat sie ein Hobby und kann daüber Kontakt mit Gleichgesinnten knüpfen?
Hallo und vielen Dank für den hilfreichen Beitrag und die lieben Worte! Ich werde sie mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen. Sehr bewegt hat mich dein Satz: " Frage dich nicht warum dein Kind so ist, sondern vermittle ihm Selbsicherheit, indem du diese Art als Stärke annimmst und Stolz darüber entwickelst." Da hab ich jetzt so ein bißchen ein schlechtes Gewissen bekommen... weil ich mein Kind liebe und es annehmen möchte wie es ist... aber es gibt eben auch vieles worüber man sich dann doch wundert und man möchte ja eigentlich nur auf die "Sprünge helfen"... Ich habe ihr aber auch schon gesagt, das ich es toll finde das sie so mitfühlend und liebevoll ist...aber dann wiederum ärgert mich das eben, wenn das von den Freunden nicht gesehen und wertgeschätzt wird. Aber wie du schon geschrieben hast, haben die Kinder wohl diese Reife noch nicht erlangt und werden diese aber hoffentlich noch erlangen. Man ist manchmal so verstrickt in "seiner eigenen Welt" und braucht manchmal Meinungen von "außen" die einem auf die Sprünge helfen. Danke das du dir die Zeit genommen hast!
Hallo Maca, ich habe mir den Beitrag nochmal durchgelesen und dabei ist mir aufgefallen das ich vergessen habe deine Frage zu beantworten: Ja, meine Tochter hat Hobbys. Sie war zwei Jahre beim Volleyball spielen und sie spielt Gitarre. Das war alles mit den Mädchen aus ihrer Klasse. Gitarre nur mit einer davon. Meine Tochter hat Freundinnen. So ist es ja nicht. Es ging mir nur darum, das sie irgendwie nie eine richtige, liebe und echte Freundin hatte, da die eine nur allein nett und gut war... aber sobald andere dabei waren, hat sie nur noch angegeben oder mit einer anderen mehr gespielt. Und bei Volleyball war von den Dreien immer eine beleidigt wenn sie zu zweit eine Ballübung machen sollten und immer eine "außen vor" war. Ständig ein 3-er Hick-Hack, ständig Eifersüchteleien, ständig Zoff. Liebe Grüße
Hej! ich unterschreibe voll und ganz bei Schniesenase und auch Du scheinst ja bereits Nützliches dort erfahren zu haben. Wir sehen unsere Kinder immer positiver als andere Menschen - und verstehen darum manchmal vielleicht umso schwerer, warum "niemand" sie mag. Das können wir Eltern aber nicht sehr beeinflussen - wir können den Kummer anhören, wir können vielleicht überlegen mit dem Kind, wie man eine Situation anders angehen könnte, um auch dabei sein zu dürfen, aber wir können die anderen Kidner nicht zwingen, unser Kind als (beste) Freundin auszuwählen. Sieh es weniger als Deine Aufgabe, für dieses Glück des Kindes zu sorgen denn als die, Deinem Kind dadurch zu helfen, wenn es enttäuscht und ratlos ist. Es steckt ja in einer Situation, die wir alle immer wieder kennen: Da ist der Angebetete, der sich in eine andere als uns verliebt; da ist der Kollege, der aus irgendeinem Grund nicht gern mit uns arbeitet; da ist die ...Niemand kann da was tun - aber es tut gut, dann jemanden zu haben, der zuhört, der mitfühlt nud der vielleicht manchmal einen Rat hat, was ich selber anders machen kann - den ndie anderen kann keiner ändern (außer die sich selbst). Ich lese in letzter Zeit besorgte Psychologen bei uns hier, die meinen, Eltern heute nehmen ihre Aufgabe zu ernst - sie haben verlernt, Eltern zu sein. Stattdessen nehmen sie ihren Kindern wichtige Erfahrungen ab, regeln alles für sie und fühlen sich für alles verantwortlich. Das heißt nämlich, genauso wie ein von mir geliebter Spruch sagt, eben nicht, daß wir alle Steine aus dem Weg des Kindes räumen sollten,sondern daß wir unser Kind stark für den manchmal steinigen Weg machen sollen. DAS ist wichtig! Und jemand, der innerlich unabhängiger und stärker ist, ist auch viel interessanter für andere als jemand, der lieb und nett ist und dem anderen hinterherläuft: bitte liebe mich. (ich übertreibe, ich denke, Du verstehst, was ich meine.) Kind und Jugendlicher sein, Mensch sein heißt immer: LERNEN; LERNEN; LERNEN. Und das meint nicht nur die Sculfächer und Berufsausbildung, sondern vor allem und gerade auch im Alter Deines Kindes soziale Beziehungen. Und da ist es unrealistisch, das Kind nur auf glückliche Begegnungen und Freundschaften vorzubereiten. Nein, sie müssen auch NIederlagen, ja sogar manche Einsamkeit und Zurückweisung ertragen LERNEN - DAS kommt nämlich im Leben immer wieder vor. Meine große ist weitgehend eine Einzelgängerin, aber ihre wirkliche Herzensfreundin fand sie, als sie aus sachlichen Gründen, die gar nichts mit ihren Freundschaften, Bekanntschatfen, sozialen Klassenverhältnissen zu tun, die Schule wechselte: Die beiden waren ab dem 1. Tag unzertrennlich, als hätten sie aufeinander gewartet, angeblich hat unsere "3. Tochter", wie die Freundin bei uns bald hieß, zu ihrer Mutter gesagt: Endlich ist da jemand, der so tickt wie ich. Da waren sie 14. Kinder dürfen auch warten lernen - umso größer ist doch oft die Freude über das, was man dan in unverhofft und glücklich annehmen darf. Alles GUte - Ursel, DK
Danke das du dir Zeit genommen hast Ursel, DK und danke für deine ebenso hilfreichen Worte. Der Satz hier hat mich auch bewegt: "Wir sehen unsere Kinder immer positiver als andere Menschen - und verstehen darum manchmal vielleicht umso schwerer, warum "niemand" sie mag." Das komische ist ja, das meine Tochter immer gemocht wurde und sehr beliebt war. Erst als sie älter wurde und anfing etwas lauter zu werden, fing es an, das sie einige Beliebtheitspunkte verloren hat... die eine Freundin meinte "Sie ist komisch geworden...!" ja weil sie jetzt ihren Mund etwas mehr aufgemacht hat und weil diese eifersüchtige, vereinnahmende Freundin ihr immer Steine in den Weg gelegt hat, sie schlecht gemacht hat vor den anderen, nur weil meine Tochter sich nicht mehr alles gefallen lassen hat. Stimmt, man kann nicht jedem gefallen und man kann und soll auch nicht jedem nach dem "Mund reden" um demjenigen zu gefallen... da geb ich dir vollkommen Recht. Ich möchte auch nicht, das meine Tochter denkt, sowas erreichen zu müssen. Auch diesen Satz von dir, nehme ich mit auf meinen neuen Weg: "Das heißt nämlich, genauso wie ein von mir geliebter Spruch sagt, eben nicht, daß wir alle Steine aus dem Weg des Kindes räumen sollten,sondern daß wir unser Kind stark für den manchmal steinigen Weg machen sollen. DAS ist wichtig!" vielen lieben Dank! Tameja
Meiner Tochter ging es ähnlich wie deiner und sie hat viel erzählt. Ich fand es schwer auszuhalten, wie fies und dumm sich diese Klassenkameradinnen verhielten. Aber ich habe versucht - was nicht immer gelang! - mich nicht einzumischen, nicht viel dazu zu sagen und statt dessen konstruktive Freundschaften vorzuleben. Eine beste Freundin gibt's bis heute nicht.
Vielen Dank auch für deinen Beitrag Pamo! Ja, es ist manchmal nicht so einfach und man kann nichts erzwingen. Es sollte wohl so sein wie es gerade ist und vielleicht wartet eine wirklich gute und erhoffte Freundschaft schon in den Startlöchern für unsere Kinder. Wer weiß :-) Ich werde mich jetzt auch mehr zurücknehmen, habe ja jetzt sehr viele nützliche Tipps bekommen und versuche diese umzusetzen.
Ich habe jetzt die anderen Antworten, aufgrund der Länge deines Beitrags nicht gelesen. Eventuell doppelt es sich. Beim Lesen habe ich das Gefühl, dass du das sehr einseitig siehst. Das ist menschlich, wir lieben unsere Kinder und wollen sie nicht traurig sehen. Aber gerade die Beschreibung des "Fanderl im Wind" und kurz darauf des sehr einnehmenden Mädchens: Meinst du nicht, wenn deine Tochter auch mal mit andern spielen wollte, war sie da nicht vielleicht auch in dem Moment ein Fanderl im Wind für die andere Freundin? Du bekommst die Situationen von deiner Tochter geschildert, aber wo sich andere über sie geärgert haben, weißt du nicht. Es ist immer ganz schwierig, Situationen zu beurteilen und richtigen Ratschlag zu finden, wenn man selbst nicht dabei ist. Wie war es bei dir früher? Hattest du die eine Freundin, mit der du nie gestritten hast, die dich nie genervt hat? Ich hatte immer gute Freunde, aber irgendwas ist doch immer mal und jeder hat Eigenschaften, die man weniger mag. Manchmal reduziert man zeitweise den Kontakt. Manchmal sagt man der Freundin, was man gar nicht leiden kann. Und manchmal stellt man auch fest, dass es einfach nicht passt. Aber insgesamt lernt man damit und den Eigenschaften anderer umzugehen. Aber nur, wenn einem keiner reinredet. Ich sehe da die Gefahr bei dir, dass du deiner Tochter nicht neutral zuhörst und Tipps gibst, sondern sie darin bestärkst, dass die Freundinnen alle nichts sind. Weil du aber auch nur die negativen Seiten der anderen mitbekommst. Ich höre mir die Freundschaftsprobleme an und denke mir insgeheim auch mal "das blöde andere Kind ", aber ich versuche mich nicht zu sehr einzumischen. Und in der Regel sind viele Konflikte bald wieder vergessen. Vielleicht hat sie wirklich Pech bisher gehabt. Vielleicht ist sie aber auch zu anspruchsvoll, was die Erwartungen an ihre Freunde betrifft?
Na sie merkt, welche Ansprüche du an ihr sozialverhalten hast. Du erwartest von ihr perfekte Freundschaften - romantische BFFs, hohe Beliebtheit. Dein Kind ist zu schüchtern etc. etc. Nimm dich mal zurück! Erkläre ihr die Welt - niemand ist perfekt und es gibt einen Haufen Idioten da draußen - leider! Sie braucht keine BFFs und wenn du ihr immer suggerierst, dass das aber zum Leben einer Schülerin unbedingt dazu gehört, dann ist sie so wie sie ist - für sich und mit sich - nicht gut genug für dich. Bestärk so Dich in ihrem in sich selbst ruhen! Sie braucht sich und sonst niemanden. Freundschaften sind ein nettes Sahnehäubchen - aber wenn’s nicht klappt, dann klappt es nicht. Sie muss sich nicht anbiedern - und sie muss keine Hausis senden. Wie wärs denn mit nem Verein, einem Hobby, einer AG? Irgendwas außerhalb für Freunde.
Um eins vorab klarzustellen: Meine Tochter ist für mich gut so wie sie ist! Wie ich Sileick schon geschrieben habe, habe ich erkannt, das auch vieles wohl an meiner eigenen Kindheit lag. Ich selbst war auch immer zu gutmütig, man konnte mich leicht ausnützen, genau deswegen. Ich war auch recht ruhig als Kind. Somit wollte ich sie vor so ein paar Fehlern bewahren, die in meiner Kindheit stattgefunden haben. Aber natürlich muss sie ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Ich als Mama wollte ihr eigentlich nur Tipps geben, damit sie es leichter hat, wenn ich sie quasi drauf stoße sich nicht ausnützen zu lassen, weil sie eben so gutmütig ist. Außerdem hab ich niemals suggeriert, das sie Freunde oder BFF`s zum Leben unbedingt benötigt! Hab ich das irgendwo in meinem Text geschrieben? Es ging hier nicht darum das sie unbedingt eine Freundin sucht und braucht. Es ging darum, das sie viele Falsche Freunde hatte und eine gute sucht. Meine Tochter selbst wünscht sich eine Freundin auf die Verlaß ist und ich wünsche ihr das natürlich auch, weil sie bisher oft enttäuscht wurde. Ich war einfach nur für sie und mit ihr enttäuscht, da sie so ein Pech hat mit Freundschaften, ich habe die Freundschaften hier ein wenig geschildert... meine Tochter möchte keine Freundin nur an sich ketten, meine Tochter mag sich mit allen irgendwie verstehen. Aber sie kann es einfach nicht leiden, wenn andere ständig besser sein wollen, nur angeben oder z.B. "zwei Gesichter" haben. Dieses Unverlässliche mag sie einfach nicht. Sie hätte gerne eine, auf die sie sich einfach immer verlassen kann... Sie kam oft traurig oder wütend nachhause... dieses 3er oder auch manchmal 4er Gespann war sehr nervenzehrend in der letzten Zeit. Nur Lästereien, Eifersüchteleien, Angebereien... Es ist mir klar, das zwischenmenschliche Beziehungen (vor allem bei Kindern) nicht immer "Friede, Freude und Eierkuchen" bedeuten... aber der ständige Hick-Hack war nervtötend. Ich leide sehr mit und möchte ihr am liebsten diese Last von den Schultern nehmen. Ich bin auch nicht so, das ich die Schuld NUR bei den anderen sehe. Ich weiß auch wie mein Töchterlein sein kann ;-) So gutmütig und hilfsbereit sie auch ist, so wütend kann sie dann aber auch werden, wenn sie merkt, das die Freundinnen sich jetzt blöd verhalten haben. Diese Wut lässt sie dann aber nur bei mir zuhause raus. Provozieren kann sie dann bei den Freundinnen aber schon auch, durch`s nachtragend sein... hat sie sich dann auch mal beim Lästern mit eingelassen aus Wut über die andere... ein ewiges WirrWarr in diesem Freundegespann. Oft hab ich auch zu meiner Tochter gesagt:" Jetzt gehst du aber streng mit deiner Freundin um, so hat sie das sicher nicht gemeint..." Das Mädchen, welche meine Tochter so eingebildet findet... die aber auch sehr lieb sein kann... hat mal nur stolz von ihrem Urlaub erzählt... da hab ich meine Tochter auch beruhigt und sagte ihr, das sie nicht jede "sehr stolze" Erzählung als Arroganz abstempeln darf. Meine Tochter erzählt halt nicht ständig von ihren Erlebnissen... sie empfindet das als rumprahlen wenn sie allen gleich alles so stolz präsentiert - auch mit Geschenken... ich habe ihr erklärt das es einen Unterschied zwischen "erzählen" und "prahlen" gibt... Dieses Mädchen kann aber auch sehr prahlen... aber eben deshalb, wertet meine Tochter jetzt alle Erzählungen von ihr als Prahlen. Die andere Freundin war aber heftiger. Die war nur so lange lieb und nett wenn sie und meine Tochter was allein gemacht haben, wollte aber unbedingt immer über andere lästern und meine Tochter hat herausgefunden, wie die auch über sie ablästern.... da brach wieder eine Welt zusammen. Es geht aber nicht nur ums Lästern... sondern auch darum, das die sich immer mit allen auch angefreundet hat, EXTRA, um meiner Tochter eins auszuwischen, wenn sie mal auch mit der anderen mehr machte... hat immer "von hinten" die Fäden bei den Freundinnen gezogen... nicht schön! Also es ist nicht so, das ich jetzt da jedes Mal nur gegen die andern wettere! Ich kann schon differenzieren. Aber es ist einfach viel gewesen in der letzten Zeit, wo sehr unschön war. Und ja, meine Tochter hat zwei Hobbies! Und ja, meine Tochter hat Freundinnen! Sie und auch ich mochten nur das Hinterlistige, oft schadenfrohe, Unverlässliche und Falsche nicht... Das alles hier aus 4 Grundschuljahren genauer zu schildern, würde den Rahmen sprengen. :-)
Ich glaube, dass deine Tochter weder zu schüchtern noch zu gutmütig ist. Wie weiß aber, dass sie mit ihren Erzählungen bei dir die volle Aufmerksamkeit bekommt. Mit dem Vater hat sich sicher andere Gespräche. Meine Tochter lamentiert gerne rum, wenn sie eine Klausur geschrieben hat. Aber nur bei mir. Und schlechtere Noten sagte sie erst mal mir. Die vielen Einsen sagte sie immer erst meinem Mann, auch wenn sie mich schon gesehen hatte und mein Mann nach mir nachhause kam. Bis mir da mal aufgefallen ist! Dann habe ich mein Verhalten/meine Reaktion geändert. Kinder haben ganz feine Antennen, mit was sie einen kriegen können. Manchmal ist es ganz gut, keine allerbeste Freundin zu haben. Dann kann man Entscheidungen ganz für sich allein treffen, ganz unabhängig.
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