maezinha
Hallo! Ich brauche mal einen Rat, denn im Sommer steht bei uns der Schulwechsel unseres Sohnes an. Er hat eine reine Realschulempfehlung bekommen, möchte aber gern aufs Gymnasium. Im 2. HJ der 3. Klasse hatte er einen Notendurchschnitt von 2,3. Er hat viel Potential, schöpft es aber nicht aus, mündliche Leistungen sind top, er ist sehr pfiffig und kann komplexe Dinge auch schnell verstehen, ist sehr kreativ und künstlerisch begabt und wenn ihn ein Thema interessiert, auch sehr wissbegierig, aber er bekommt seine Gedanken noch nicht gut verschriftlicht, da kommt er schnell durcheinander und verzettelt sich. Er nimmt sonst auch gern den bequemen Weg und macht immer genau nur das, was muss. Nun meine Zwickmühle. Am Ort gibt es nur eine Sekundarschule mit ungutem Ruf. Da habe ich die Befürchtung, dass er nicht genug gefordert wird. Auf dem Gymnasium habe ich die Befürchtung, dass es zuviel werden könnte. Ich glaube auch, dass er viel mehr aus sich herausholen könnte, aber ich möchte auch nicht riskieren, dass er das Gym nach der 6. Klasse verlassen muss, weil er noch zu langsam für das Lerntempo dort ist. Und die Grundschule spricht sich eben auch für eine Realschule aus. Wir wohnen sehr ländlich und haben keine Realschule in unserem Einzugsgebiet. Eine ist 20 km entfernt und eine 30 km. Ich würde ihn dann morgens hinfahren, was machbar wäre. Aber da muss man ja auch bedenken, dass man sich da auf die nächsten 6 Jahre festlegt. Der Tagesablauf in der Familie ist dann klar festgelegt durch die Abholzeiten. Wir haben noch eine Tochter in der Grundschule, die am Ort zur Schule geht und Großeltern, die einspringen können, aber ich will mich da auch nicht verzetteln, weil die Schulwahl ja auch eine langfristige Entscheidung ist. Was würdet ihr tun? Hat jemand Erfahrung damit, sein Kind auf eine weiter entfernte Schule zu schicken? Oder soll man den Weg aufs Gym wagen? Ich bin wirklich unsicher, weil ich ihn nicht überfordern möchte. Auf der Schule am Ort würde er aber verkümmern. Da habe ich gar kein gutes Gefühl und er möchte dort auch nicht wirklich hin. Danke für eure Erfahrungen! m.
Auf eine Sekundarschule würde ich auch kein Kind schicken. Das sind die neuen Hauptschulen mit entsprechender Klientel. (Die löst sich ja nicht in Luft auf, nur weil man die Hauptschulen abschafft.) Gibt es irgendeine Form von Anbindung mit dem Bus oder der Bahn zu den beiden Realschulen, so dass Ihr nicht immer fahren müsstet? Ich kenne es von sehr ländlich wohnenden Freunden, dass deren Kinder zwar 60 Minuten unterwegs waren, aber es gab eine Anbindung. Gibt es vielleicht eine Gesamtschule, die erreichbar wäre? Ansonsten würde ich tatsächlich das Gymnasium probieren. Hier haben die vom Niveau her, im Gegensatz zu meiner Zeit, deutlich nachgelassen. Da kommen heute Schüler bis zum Abitur, die bei uns nach der 6. Klasse hätten abgehen müssen.