Elternforum Zehn bis Dreizehn

Tochter (10 J) hat Angst vor Messern ? :-(

Tochter (10 J) hat Angst vor Messern ? :-(

Fröschel

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Eine ganz verrückte Frage: meine Tochter (10 jahre) sehr sensibel - kann aber auch austeilen - spricht mich seit 3 - 4 Wochen immer wieder mal - bisher 3 -4 Mal - das sie Angst vor Messern hat - weil sie sich dann ja vor Traurigkeit erstechen könnte.. Sie kommt mit diesem Kummer zu mir - aber ich habe grade keine passende Antwort auf Lager - habe ihr versprochen mir was zu überlegen.. Aber was? Habe schon versucht ihr die Angst zu nehmen - darüber zu reden? Sie ist im Moment auch sehr aggressiv wird wahnsinnig laut - schreit rum - benutzt Schimpfwörter auch denen gegenüber die sie mag..... weiß gar nicht wie ich dem "Herr" werden kann... Sie ist ein Biest - und doch tut es ihr dann leid? Hat mir jemand nen Tipp - kennt das? Hat ne Idee? Freu mich auf Eure Antworten...


mf4

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Sich vor Traurigkeit erstechen? Das Messer an sich würde mich weniger beschäftigen... sie muss ernsthafte Probleme und Kummer haben, wenn sie solche Gedanken hat. Die Sensibilität und auch Gereiztheit kenne ich gut, 2 Teenies überstanden und nun sind die Kurzen 11 und 12... solche Äußerungen kenne ich allerdings nicht. Das würde mir echt Sorge bereiten.


Caot

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Sensiblen Kindern geht viel durch den Kopf. Ernsthafte Sorgen würde ich mir noch nicht, wegen so einer Äußerung machen. Wenn das Seelenleben des Kindes grunsätzlich in Ordnung ist, würde ich einfach nur erklären. Ich würde beobachten und schauen wie es im schulischen Kontext so läuft. Und ich würde mir auf solche Konfrontationen eine Gegenargumentation, schon vorher geübt, einfallen lassen. Vielleicht setzt ihr euch auch einfach mal zum Tochter-Mutter-Gespräch zusammen.


Banu28

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Hallo, schon Kinder können Zwangsgedanken entwickeln, das ist gar nicht so selten. Dazu gehört zum Beispiel die Idee, sich oder andere vielleicht aus einem Impuls heraus zu verletzen. Die Betroffenen meiden dann aus Angst spitze Gegenstände wie Scheren oder Messer. Diese Idee kann ein Kind nicht bewusst abstellen, auch nicht, wenn man ihm erklärt, dass sie unnötig ist. Zur Beruhigung für Dich: Solche Vorstellungen, sich oder andere zu verletzen, sind harmlos. Zwangsimpulse werden nicht in die Tat umgesetzt. Das Kind quält sich aber oft trotzdem sehr mit der Vorstellung, es könne etwas passieren. Ich würde jetzt noch eine Weile abwarten. Solche Ängste gehen im Kindesalter nach einigen Monaten meistens von selbst weg. Du kannst Deiner Tochter sagen, dass alle Menschen gelegentlich seltsame Ideen oder komische Ängste haben, und dass man nicht so darauf achten muss. Ich würde das Thema bewusst gelassen behandeln und ihr zeigen, dass Du nicht beunruhigt bist. So spürt sie, dass wirklich nichts Schlimmes passieren kann. Nur wenn die Vorstellung von der Selbstverletzung bei Deiner Tochter in einigen Monaten immer noch aktuell ist, würde ich zu einem Kinderpsychologen gehen. Nicht, weil Deine Tochter etwas Schlimmes hat. Sondern weil Zwangsideen manchmal (im Kindesalter aber wirklich selten!) chronisch werden können. Und weil ein Kind darunter natürlich sehr leiden kann, sollte man nicht ewig abwarten. Kinderpsychologen behandeln Kinder ganz entspannt und spielerisch, da ist nix dabei. LG


Strudelteigteilchen

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Ich kenne eine Frau, die als Jugendliche nicht in die Nähe von Fenstern gehen konnte, weil sie Angst hatte, aus einem Impuls heraus herunterzuspringen. Diese Frau war als Erwachsene jahrelang in psychologischer Behandlung wegen Depressionen und Zwangsstörungen. Die Therapeutin geht davon aus, daß das damals anfing. Ich würde mir als Mutter professionellen Rat holen. Lieber einmal zu viel Hilfe geholt als einmal zu wenig.


mf4

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Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Das was das Mädchen gesagt hat würde ich als Hinweis darauf ansehen und ernst nehmen.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von mf4

Einmal aus dem Grund, weil es sehr ernst sein kann (ob es nun "nur" Zwangsgedanken sind - und eine Zwangsstörung kann, wenn sie nicht rechtszeitig erkannt und behandelt wird, sehr, sehr schlimm sein oder tatsächliche Suizidalität) und aus dem Grund, dass der Mensch, der das äußert, wissen muss, ich nehme ihn ernst und es hat Konsequenzen, ggf. bis zur spontanen stationären Unterbringung, wenn er so etwas sagt. Alleine schon die Äußerung, sie sei so traurig, dass sie sich erstechen könnte, finde ich sehr bedenklich.