Elternforum Zehn bis Dreizehn

Sohn 11 plötzlich verändert

Sohn 11 plötzlich verändert

februar29

Mein Sohn 11 Jahre hat sich in der letzten Zeit sehr verändert. Es ist ihm nichts recht zu machen. Er kommandiert mich ständig herum. Auch attackiert er mich verbal. Ich weiß bald nicht mehr wie ich reagieren soll. Denn alles was ich mache paßt ihm nicht. Sind euere Jungs in dem Alter auch so. Wie geht ihr damit um? Danke für euere Antworten eine verzweifelte Mutter


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von februar29

Hallo! Meine Tochter ist auch 11 und benimmt sich oft ganz genau so! Mit Vorliebe dann, wenn sie Freunde zuhause hat und zeigen muß wie gut sie ihre Mutter im Griff hat...! Ich reagiere da im Grunde genommen gar nicht drauf, ignoriere sie. Und sage ihr, dass wir darüber reden können, wenn sie ihre Bitte in einem angemessenen Ton vorträgt... Hilft oft, aber nicht immer...! Natürlich ist es nicht ganz leicht, sich seinen Ärger (Enttäuschung, Wut, etc) nicht anmerken zu lassen...aber mit Diskussionen komme ich bei nicht weit...!


Birgit67

Antwort auf Beitrag von februar29

nicht persönlich nehmen - das ist es nämlich nicht - aber Jungs die in die Pupertät kommen haben nun mal keine Hirnwindungen mehr mit denen sie sich an vorab gelerntes halten - zum Teil kommt das ganze Feingefühl abhanden die sie mal hatten. Das gehört zur Pubertät - wird manchmal besser dann wieder schlechter - das Gehirn wird neu sortiert und alte Werte haben da plötzlich keinen Platz mehr sind einfach nicht mehr vorhanden können nicht mehr abgerufen werden. Was ich bei meinen Jungs machte/mache: Klare Regeln bleiben bestehen und müssen auch eingehalten werden - dann gibt es Dinge aus denen ich mich raushalte und ich informiere micht ob sie an anderen Stellen auch so negativ auffallen wie zu Hause- zumeist ist es nur zu Hause so worüber ich froh bin. Also nicht persönlich nehmen - ihn ernst nehmen und nicht wie ein ganz großen aber auch nicht mehr wie ein Kind behandeln und einfach ganz klare Linien beibehalten an denen sie sich trotz allem orientieren können. Bei mir hilft es eigentlich ganz gut. Gruß Birgit


mini99

Antwort auf Beitrag von februar29

Hallo! Ich denke in der Pubertät gibt es mehrere schwierige Phasen für die Eltern, aber noch mehr für die Kinder selbst. Alles verändert sich, sie werden mit Dingen konfrontiert die völlig neu sind und sind damit oft überfordert. Man braucht einfach viel Verständnis und Einfühlungsvermögen um alles wieder zu stabilisieren. Am besten einen guten Zeitpunkt suchen und gemeinsam über diese Dinge sprechen. Ev. gemeinsam ins Kino etc. damit eine Verbundenheit bestehen bleibt. Viele Teenies ziehen sich zurück und verschließen sich, dass versuche ich zu vermeiden wenn es geht. Und durch das ganze Gefühlschaos, Schule, Konkurrenzgehabe etc. haben es Teenies ja wirklich nicht leicht. Dann ev. verliebt sein, und schon ist alles anders. LG Traude


Emmi67

Antwort auf Beitrag von februar29

Hört sich für mich ziemlich normal an, meine sind auch nicht viel anders. Allerdings lasse ich mich nicht herumkommandieren. Was meinst du mit "damit umgehen"? Ganz normal halt. Verbale Attacken gebe ich je nach Laune zurück, ignoriere sie oder sage einfach, dass er mal seinen Ton mäßigen soll. Ob ihm das passt, was ich mache oder nicht, ist mir egal; mir passt ja auch nicht alles, was meine Kinder machen....


bobfahrer

Antwort auf Beitrag von februar29

Ja klar und deswegen wasch ich ihm derzeit öfter mal den Kopf, nur das hilft! Erdung muss sein!


Hexhex

Antwort auf Beitrag von februar29

Hallo, mir fällt auf, dass Dein Mann bei dem Problem überhaupt nicht erwähnt wird. Dabei haben ja gerade die Väter eine wichtige Schlüsselposition, wenn die Söhne mal aus der Spur geraten. Ich würde da zuerst an zwei Punkte denken: Wie verhält sich denn sein Vater Dir gegenüber? Behandelt Dein Mann Dich mit Respekt und Rücksicht, oder ist auch er eher ungeduldig und reizbar? Wie ist zwischen Euch die Chemie? Kinder spiegeln in ihrer Art ja oft den Umgang der Eltern untereinander wider. Wenn hier unterschwellig etwas nicht optimal läuft, sieht man es meist zuerst am Verhalten des Kindes. Das ist nur so ein Gedanke, es muss bei Euch nicht zutreffen, ist aber vielleicht eine Überlegung wert. Der zweite Punkt, der ja oft ein Problem ist: Hat Dein Mann genug Zeit für seinen Sohn? Jungs in diesem Alter brauchen ja ihren Vater sehr, vor allem in Form von gemeinsam verbrachter Zeit. Wenn der Vater nie Zeit hat, wird dies vom Kind als Desinteresse und mangelnde Liebe gedeutet. Und das kann Kinder frustriert und unglücklich machen. Sie werden dann aggressiv und lassen ihre Enttäuschung an der Mutter aus, weil die (im Gegensatz zum Vater) verfügbar ist. Ich glaube, es wäre jetzt an der Zeit, dass Dein Mann aktiv wird: Er kann bei gemeinsamen Vater-Sohn-Aktionen (Radtour, Besuch im Kletterpark, Schwimmbadbesuch etc.) mal von Mann zu Mann mit ihm sprechen und diskret versuchen herauszufinden, worüber Dein Sohn traurig oder frustriert ist, und was er sich anders wünscht. Er kann aber auch mit ihm darüber reden, dass man seine Mutter auf gar keinen Fall verbal attackiert, und dass darauf beim nächsten Mal eine Konsequenz folgen wird (die dann aber auch eintreffen muss). Wenn ein Sohn zu arg daneben greift, ist es wichtig, dass der Vater der Mutter beispringt und seine Autorität ebenfalls in die Waagschale wirft. Achte darauf, dass Dein Mann sich generell nicht aus der Erziehung heraushält. Dass man sein Kind liebt und es einem wichtig ist, sieht es nicht an guten Worten, sondern es misst dies an der Zeit, die der Elternteil mit ihm verbringt. LG


AndreaL

Antwort auf Beitrag von Hexhex

denn - wenn ich hier immer von Pub(p ;-) )ertätsanwandlungen mit 11, 10 oder jünger lese, dann muss ich mich wundern... Hallo ins Forum, mein Sohn ist 11, wird im Sommer 12. Er ist nach wie vor ein lieber Kerl. Streit gibt es auch, dann wird das in Ruhe besprochen. Mich herumkommandieren kommt hier nicht vor. Sich zurückziehen, muksch sein, ein Eigenleben jenseits der Vorstellungen (was da wirklich passiert) der Eltern zu entwickeln - nein. Fände ich auch in dem Alter mehr als zu früh. Wir reden viel, wir besprechen viel. Wir haben unsere 'Freiräume' - jenseits von Schule und 'Erziehung'. Ich bekomme manchmal Angst ;-), dass mein Sohn NICHT normal ist. Zum Problem oben... MEHR reden, mehr zusammen machen? Nicht gleich zum Punkt kommen ('Du benimmst dich daneben'), sondern eher an der 'Beziehung' arbeiten...? Gruß Andrea


Drachenlady

Antwort auf Beitrag von februar29

Ja, so kann die (Vor)-Pubertät aussehen, muss sie aber nicht. Um eine Lanze für deinen Sohn zu brechen... auch in ihm herrscht das Chaos. Vielfach sprechen die Kids Dinge schneller aus, als sie diese zuende gedacht haben und sind dann manchmal selber darüber erschrocken, was sie da gerade gesagt haben. Wichtig wäre jetzt, dass du mit deinem Sohn wieder ein Team bildest. Dazu gehört, dass du Verständnis für ihn zeigst. Dazu gehört aber NICHT, dass du dir als Mutter alles gefallen lassen musst. Er möchte JETZT respektiert werden, dafür MUSS er aber auch Respekt dir gegenüber angedeihen lassen. Redet miteinander. Setzt euch an den runden Tisch und stellt ein neues Regelment auf. Du akzeptierst und respektierst, dass er wieder ein Stück reifer und selbständiger geworden ist, was natürlich auch dazu führt, dass er verstärkt seine Meinung durchsetzen will. Er hat aber zu akzeptieren und zu respektieren, dass du nachwievor seine Mutter bist und diejenige bist, die in letzter Instanz seine Meinung befürwortet oder ablehnt. Der Ton macht hierbei auf beiden Seiten die Melodie aus. Wenn er dir sagt: "Ich will das aber jetzt so!" ist es bestimmt genauso falsch, als wenn du direkt sagst: "Nee, gibbet nicht, kannste direkt vergessen!" Befehlston sollte es nicht mehr geben. Verbale Attacken sollte es nicht mehr geben. Argumente, die helfen zu verstehen, warum er das oder jenes haben/machen möchte und Argumente, die helfen zu verstehen, warum du nicht von der ein oder anderen Idee erbaut bist, das ist der Weg. Aus beiden Argumentationen lassen sich dann vielfach Kompromisse finden, eröffnen sich Wege, sodass man sich in der Mitte finden kann. Das alles lässt sich nicht von heute auf morgen richten. Nehmt euch also Zeit und lernt euch neu kennen und wieder miteinander zu kommunizieren.