Sabri
Hallo, noch eine Frage bzw. ich muss mich einmal aufregen: Die Schule meines Sohnes macht normalerweise in Klasse 8 eine sogenannte Aufklärungsfahrt - bei den Schülern und Schülerinnen heißt sie nur Sexfahrt (zwei Übernachtungen mit Aufklärungsprogramm für 120 Euro). Diese wurde nun, weil angeblich bei vielen Kindern die Pubertät immer früher einsetzt in Klasse 7 verlegt. Hauptsächlich findet dort keine Aufklärung sondern Gespräche über Gefühlslagen statt (meine Tochter hat diese Fahrt schon hinter sich und fand sie überflüssig). Nun muss mein Sohn bald dort mit und der ist von Pubertät noch meilenweit entfernt - anders als die meisten Kinder in seiner Klasse. Aufgeklärt ist er, es interessiert ihn allerdings noch gar nicht. Das ganze Thema geht noch sowas an ihm vorbei und ich bin mir sicher, daran wird auch so eine Fahrt nichts ändern. Es ist einfach noch nicht sein Thema und damit kann ich gut leben. Was soll er also auf dieser Fahrt? Zumal es für zwei Übernachtungen - noch nicht einmal 48 Stunden - relativ teuer ist und die (eigene) Anreise dazukommt und mit Bus und Bahn umständlich ist. Am liebsten würde ich ihn dort abmelden, aber ich vermute, das wird nicht gehen (Schulkonferenzbeschluss). Er fällt auch nicht gerne auf, das würde er dann aber. Die Fahrt an sich ist für ihn ein Muss, er würde lieber ein klassisches Zeltlager o.ä. machen. Abmelden riskieren? Mit all dem Ärger, der daran hängt?
90% des Unterrichts interessieren die meisten Schüler (noch) nicht und sie müssen trotzdem durch. Ich würde nichts machen. Überteuerte Schulfahrten nerven mich auch. Dieses Jahr das Skilager für meine nicht Ski fahrende Tochter. Auf den Kurs hat sie keine Lust, aber ich gehe davon aus, dass sie abends schon ihren Spaß haben wird. Da bin ich froh, dass sie schon in der 7. Klasse fahren. Wir waren in der 8. und manche haben schon Alkohol reingeschmuggelt.
In meinen Augen ist alles, was Aufklaerung und Information ist, etwas sehr Wichtiges und ein Angebot sollte in jedem Fall in Anspruch genommen werden. Vielleicht sogar gerade weil er in dem Alter ist, aber offenbar noch immer total unbedarft. Es ist ja auch zu seinem Schutz und dem von anderen. Ausserdem, wer weiss, was er vor seiner Mutter alles zurueckhaelt und wie er mit Freunden spricht. Vielleicht weiss er schon viel mehr als du denkst und ist auch interessierter als du denkst. lg niki
Ich kann Dich gut verstehen, mein Sohn ist schon in der 8. Klasse, aber auch noch nicht in der Pubertät. Er ist optisch noch ein richtiges Kind. Ich selbst wäre daher von so einer Aufklärungsfahrt auch alles andere als begeistert. Trotzdem: Ausschließen würde ich ihn nicht. Denn es geht auf einer Klassenfahrt ja nicht nur um Sachthemen, es geht auch um das Gemeinschaftserlebnis, die Gruppe, dass man also dabei ist und dazu gehört. Wenn man ihn - gerade bei dieser Fahrt - abmelden würde, käme es außerdem bei der Klasse so rüber, als wäre er noch „zu klein“, um hier mitzureden. Das wäre sicher nicht so gut für seinen Stand bei den Anderen. Es ist ja nun auch wurscht, ob sie Sexualkunde in der Schule haben, oder ob sie es auf einer Klassenfahrt besprechen. Du würdest Deinen Sohn ja vermutlich auch nicht vom Sexualkunde-Unterricht ausschließen. Obwohl dort wirklich ALLES besprochen wird, bis ins letzte Detail. Auch der Unterricht ist nicht schnell-schnell, sondern extrem ausführlich. Wie ausführlich das ist (bis hin zum vulgären Vokabular und der Frage, was man sagen „darf“ und was nicht usw.), war mir früher gar nicht klar, bis ich als Lehrerin selbst mal einspringen musste im Sexualkunde-Unterricht. Ich habe über das 60-seitige Dossier der Bundeszentrale f. gesundheitliche Aufklärung, das ich verwenden musste, nur mit den Ohren geschlackert. Nicht weil es irgendwie schlimm war, sondern weil es viel, viel konkreter und offener ist, als meine Kinder es mir bis dahin aus ihrem Sexualkunde-Unterricht erzählt hatten. Jedenfalls: Dein Sohn kommt eh nicht darum herum, egal ob nun mit oder ohne Klassenfahrt. LG
Preiswert ist die Fahrt nicht , aber auch nicht so teuer wie hier. Das Thema denke ich ist gut - ob ein Kind nun schon so weit ist oder nicht . Es kommt im Leben immer mal vor , dass man sich mit Themen beschäftigen muss, ob man will oder nicht . Und selbst, wenn es nur darum ginge, den Kindern Raum und Zeit zu geben zum Sprechen- Freizeitpark finde ich als Klassenfahrt viel viel schlimmer!
Hallo, nein, ich würde ihn mitfahren lassen. Es ist eine Schulveranstaltung, da geht es auch um Zusammenhalt, Gemeinsamkeit und wenn dort viele Gespräche geführt werden, lernt man die Klassenkameraden vielleicht auch etwas besser kennen. Wenn er nicht mitfährt, ist er hinterher vielleicht auch etwas außen vor. Und vielleicht geht es auch darum, dass man lernt, auch mal Dinge mitzumachen, die man vielleicht nicht so gerne macht oder für notwendig hält. Das könnte für das spätere Leben hilfreich sein. Man muss doch nicht immer alles in Frage stellen, nur weil es für das eigene Kind nicht 100 % passt. Er wird schon keinen Schaden nehmen, nur weil er in deinen Augen vielleicht noch nicht so weit ist. Vielleicht interessiert es ihn ja trotzdem. Und über Gefühle reden schadet ja nicht. Natürlich kann man sich immer fragen, ob die eine oder andere Fahrt wirklich notwendig ist, aber die Haltung "mein Kind würde aber lieber was anderes machen" ist nicht zielführend. Man kann sich eben nicht immer alles aussuchen. Und wenn jeder immer nur noch individuell entscheidet, welchen Nutzen etwas für das eigene Kind hat, dann führt das vielleicht dazu, dass es in Zukunft vielleicht keine Fahrten seitens der Schule mehr geben wird, weil man sich nicht mehr auf eine Sache einigen kann ... In der Klasse meines Sohnes z. B. fällt die angedachte Weihnachtsfeier aus. Wegen Unlust. Einige haben ihr Nichterscheinen angekündigt, daraufhin gab es eine Abstimmung und die Mehrheit hat sich dagegen entschieden. Ist doch irgendwie traurig, oder? LG Anja
Hallo, ich würde ihn auch mitfahren lassen. Einfach wegen der Klassengemeinschaft. Aber ehrlich gesagt, ich schüttle innerlich schon etwas den Kopf,was es für seltsame Klassenfahrten gibt!!! Extra eine für den Aufklärungsunterricht. Kann ja jede Schule halten wie sie will- ich finde das seltsam!
Die von dir gewählte Überschrift sagt für mich schon aus, was du von der Fahrt hälst, selbst wenn Pubertirende die Fahrt so nennen. Ich finde das Angebot gut und halte es auch für sinnvoll, wenn sowas thematisiert wird, bevor die Jugendlichen selbst sexuell altiv werden. Man sollte doch vorher wissen, was einen erwartet und nicht erst, wenn man mitten drin steckt oder wenn "das Kind schon in den Brunnen gefallen ist". Ich würde da den Lehrern einfach mal vertrauen und ihn selbstverständlich mitfahren lassen. Liebe Grüße, Gold-Locke
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